Deutsch Langhaar

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Der Deutsch Langhaar ist eine alte deutsche Jagdhunderasse. Der spanielartige Vorstehhund kann vielseitig ausgebildet werden. Er wird vereinzelt auch als Begleithund gehalten, braucht aber einen aktiven Alltag und ausreichend Beschäftigung.

Steckbrief:
Deutsch Langhaar

Den langhaarigen Vorstehhund nannte man durch seine Vielseitigkeit früher in Deutschland auch den Alten Försterhund.

Größe
♀ 58-66 cm
♂ 60-70 cm

Gewicht
30 kg

Hundetyp
Vorstehhund

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Deutsch Langhaar gehört zu den ältesten deutschen Vorstehhunden.

Schon im Mittelalter wurden ähnliche Jagdhunde in Jagdszenen abgebildet.

Man nutzte solche Hunde für die Beiz- und Netzjagd auf Wildvögel und Niederwild.

Diese Vierbeiner waren vor allem in Nordfrankreich, den Niederlanden und Nord- und Westdeutschland verbreitet. Man nannte sie z.B. Spion, Vogelhund, Habichthund oder Wachtelhund.

Mit Entwicklung neuer Jagdmethoden wurden diese Hunde vom reinen Stöberhund zum Vorstehhund und sollten weitere Aufgaben übernehmen. In Frankreich züchtet man Épagneuls, in Großbritannien kennt man ähnliche Hunde als Setter.

Mylord I., Vorbild für den Deutsch Langhaar *1875[7]

In Deutschland begann man erst Mitte des 19. Jahrhunderts ähnliche Hunde zu züchten.

Zu den Vorfahren des Deutsch Langhaar zählen deutsche Bracken, Wasserhunde, französische und britische Setter, Pointer und vermutlich auch andere Hunderassen[1,6].

Aber bereits seit 1879 wird der Deutsch Langhaar ohne Beimischung anderer Hunderassen gezüchtet. Die Zucht wurde auf fünf verschiedenen Linien aufgebaut, Zuchtziel war schon immer vor allem die jagdliche Brauchbarkeit.

German Setter“ 1915[5]

Allerdings erklärte der erste Standard alle Fellfarben außer braun-weiß für unzulässig.

So spaltete sich schon früh der Große Münsterländer Vorstehhund zunächst als schwarz-weiße Varietät des Deutsch Langhaar und schließlich als eigene Hunderasse ab.

1954 wurde der Deutsch Langhaar schließlich durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Der Deutsch Langhaar ist mit 58-70 cm eine große Hunderasse. Im Idealfall sollen Rüden 63-66 cm hoch werden und Hündinnen 60-63 cm.

Als leistungsfähiger Gebrauchshund ist er kräftig und muskulös gebaut. Vom Typ entspricht er einem spanielartigen Vorstehhund und ähnelt den Settern.

Er ist insgesamt meist etwas länger als hoch. Die Schulter ist etwas höher als die Gruppe, der Rücken dazwischen fest und gerade.

Der Kopf des Deutsch Langhaar ist lang und besitzt wellig befederte Schlappohren. Die Lefzen sind etwas weich, sollen aber nicht zu sehr überhängen.

Die Rute wird bei diesen Hunden im Gegensatz zu anderen Vorstehhunden traditionell nicht kupiert. Glück gehabt!

Das namensgebende Fell wird etwa mittellang, vor allem die Hängeohren und die Rute sind lang befedert. Am Körper wird das Fell nur etwa 3-5 cm lang. An Hals, Rute, Hosenbeinen und Unterseite kann es länger werden.

Die typischen Fellfarben des Deutsch Langhaar sind braun, braun-weiß und braunschimmel. Auch forellenschimmel und hellschimmel kommen vor, damit ist ein braun-weißer Hund mit mehr oder weniger viel Ticking statt dichtem Roaning gemeint. Die Mehrheit aller langhaarigen deutschen Vorstehhunde ist aber einfarbig bis überwiegend braun.

Temperament und Haltung

Als Gebrauchshunde sollen Deutsch Langhaar führig, beharrlich und besonders nervenstark sein.

Er ist vielseitig und eignet sich durch seine Anlagen für verschiedene Aufgaben wie Schweißarbeit, Stöberjagd oder Wasserarbeit. Auch lautes Jagen und Apportieren liegen ihm.

Im jagdlichen Einsatz soll er sich als besonders ruhig, beständig, ausdauernd und zäh erweisen.

Innerhalb der Familie ist er anhänglich, freundlich und anpassungsfähig. Draußen und bei der Arbeit zeigt er sich natürlich etwas temperamentvoller.

Man kann den freundlichen und nervenstarken Vierbeiner als Haus- und Begleithund halten, sollte dann aber auf ausreichend Bewegung und Beschäftigung achten. Auch die Wildschärfe sollte man bedenken, es gibt unkompliziertere Familienhunde.

Der Aufwand für die Fellpflege ist überschaubar. Die Körperpartien mit etwas längerem Fell wie Brust oder Rute sollten regelmäßig durchgekämmt werden, damit nichts verfilzen kann. Und während des Fellwechsels verlieren diese Hunde viel Haar, wie das bei Hunden mit Unterfell eben nicht vermeidbar ist.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der Deutsch Langhaar ist gesund und widerstandsfähig.

Um einem Mangel genetischer Diversität nach über 100 Jahren Reinzucht vorwegzukommen, werden Würfe sehr genau geplant. Außerdem wurde u.a. auch ein Zuchtprojekt mit Einkreuzung von Deutsch Kurzhaar gestartet.

Es kommen nur vereinzelt orthopädische Probleme wie Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogengelenksdysplasie oder OCD vor.

Spanielartige Hunde mit langen behaarten Ohren haben zudem ein gewisses Risiko für Ohrentzündungen. Hier sollte man also regelmäßig kontrollieren und die Ohren ab und an reinigen.

Allerdings findet man auch nur wenige Informationen, da es sich um eine relativ seltene Hunderasse handelt.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Deutsch Langhaar-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 352 und 630[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 117: Deutsch Langhaar (2014). http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCH-LANGHAAR-117.html

[2] VDH-Rasseportrait: Deutsch Langhaar.

[3] Deutsch-Langhaar-Verband e.V.: Geschichte.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/70/mode/1up

[6] Craig Koshyk (2012): Breed of the Week – German Longhaired Pointer (engl.). Dog Willing Publications.

[7] Ludwig Beckmann (1894): Geschichte und Beschreibung der Rassen des Hundes. https://archive.org/details/geschichteundbes01beck/page/277/mode/1up