Deutscher Schäferhund-Farben erklärt

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Den Deutschen Schäferhund gibt es in einer kurzen stockhaarigen und einer langstockhaarigen Variante. Bei beiden Felltypen gibt es eine Reihe von möglichen Fellfarben oder -zeichnungen (die Langhaar- oder Altdeutscher Schäferhund-Farben unterscheiden sich dabei nicht von denen der stockhaarigen Varietät!).

Aber schauen wir uns diese Schäferhund-Fellfarben mal genauer an!

Farben beim DSH

Diese Deutscher Schäferhund-Farbvarianten sind laut FCI-Standard zulässig[1]:

  • Schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen
  • Grau mit dunklerer Wolkung und schwarzem Sattel
  • Schwarz einfarbig

Ebenfalls erwähnt wird, dass die Nasenkuppe muss bei allen Farbschlägen schwarz sein muss. Deutsche Schäferhunde haben also schwarzes Eumelanin und typischerweise eine schwarze Maske, so dass schon mal alle DSH reinerbig für diese beiden dominanten Merkmale sind.

Die Maske kann mehr oder weniger ausgedehnt sein. Eine zu minimale oder fehlende Maske gilt allerdings als unerwünschte Pigmentschwäche.

Masken beim DSH

Weiße Brustflecken können nicht komplett weggezüchtet werden und sind deshalb in einem gewissen Umfang zugelassen.

  • Unauffällige, kleine weiße Brustabzeichen, sowie helle Innenseiten sind zugelassen, aber nicht erwünscht. (FCI-Standard Nr. 166)[1]
Weißer Brustfleck

Deutscher Schäferhund bicolor

Schäferhunde mit Abzeichen werden mit scharf abgegrenzten lohfarbenen Flecken geboren.

Diese Wildfarbigkeitsabzeichen sind symmetrisch und immer an den gleichen Körperstellen zu finden:

  • Augenbrauen
  • Wangen
  • Kehlfleck
  • Brustflecken
  • Läufe und Pfoten
  • Afterfleck

Die Ausdehnung der Maske kann die Optik dieses Musters sehr verändern. Denn die Maske überdeckt die helleren Tanmarken, so dass die Abzeichen an Fang und Brauen oft nicht zu sehen sind oder etwas rußig wirken.

Black-and-Tan

Manche DSH haben extrem große Masken, die sogar die Brustflecken abdecken und bis an die Läufe reichen. Hier kann man im Extremfall manchmal sogar nur noch an den Pfoten erkennen, dass es sich nicht um einen schwarzen Schäfi, sondern um einen Black-and-Tan mit handelt!

Die Lohflecken bekommen ihre Farbe übrigens durch den gelbroten Pigmenttyp Phäomelanin. Dieser kann ganz verschiedene Farbnuancen zwischen Cremeweiß und Tiefrot annehmen.

Ob ein Zweifarbiger Deutscher Schäferhund schwarz-braun, schwarz-gelb, schwarz-grau oder sogar schwarz-silber ist, hängt also ganz allein von seinem Phäomelanin ab.

Als Daumenregel wird dunkles Pigment dominant über helles Pigment vererbt, aber die Übergänge von einem Farbton zum nächsten sind natürlich sehr graduell.

Deutscher Schäferhund mit Sattelzeichnung

Eine modifizierte Variante von Tanmarken ist die sehr häufige Sattelzeichnung beim Deutschen Schäferhund. Um dieses Muster ausbilden zu können, muss ein Hund genetisch ein Hund mit Tanmarken sein.

Welpen mit dieser Zeichnung werden auch noch mit den typischen kleinen Marken geboren.

Doch schon bald beginnt das gelbe Pigment sich auszubreiten. Dieser Prozess kann schon nach kurzer Zeit stoppen, so dass der Hund viel schwarzes Fell behält und nur einen relativ blonden Kopf oder eine helle Front bekommt.

Viel typischer ist, dass das Tan sich weiter verbreitet bis nur noch der charakteristische dunkle Sattel auf dem Rücken übrig bleibt.

Deutscher Schäferhund schwarz-gelb

Und bei einigen Hunden macht das Phänomen auch dann nicht halt, so dass selbst vom Sattel irgendwann nur noch dunkle Flanken ound ein fast komplett hellbrauner Schäferhund übrig bleiben.

Nicht immer lässt sich hier die Schäferhund -Farbentwicklung der Marken voraussagen, wenn man die Elterntiere nicht kennt. Sattel- oder Mantelzeichnung ist mit allen Schattierungen möglich, wobei eine der typischen Deutscher Schäferhund Farben rot mit schwarzem Mantel ist.

Deutscher Schäferhund schwarz-gelbe Nuancen

Deutscher Schäferhund grau

Graue Schäferhunde werden manchmal auch als Sable oder grau gewolkt bezeichnet. Allerdings handelt es sich bei der Schäferhund-Farbe fast ausnahmslos nicht um echtes Zobel (Tan mit dunklen Haarspitzen wie beim Mops oder Mali), sondern um das dunklere wildfarbige Agouti, welches manchmal schon sehr „wölfisch“ aussehen kann.

Typisch für dieses Wolfsgrau ist die hell-dunkle Bänderung einzelner Haare, die zu einer ausgeprägten dunklen Stichelung führt. Die helleren Wildfarbigkeitsabzeichen heben sich manchmal sehr deutlich vom dunkleren Fell ab.

Schäferhund grau mit hellen Abzeichen

Diese Hunde haben meist eine helle Brille rund um die Augen.

Schäferhund grau mit Brille

Laut Standard soll sich dieses Fellmuster beim erwachsenen DSH als grau mit Wolkung zeigen.

Auch Hunde in Wolfsgrau durchlaufen eine Farbentwicklung, hellen als Junghunde in ihrer blassen Phase auch schon mal fast ins komplett Lohfarbene auf ehe das dunkle Pigment ins Fell zurück kehrt.

Ob man so einen Schäferhund dunkelgrau, grau, grau-schwarz, grau-rot oder grau gewolkt nennen möchte, hängt von der individuellen Färbung im Erwachsenenfell ab. Und die kann eben sehr individuelle eher hell oder eher dunkel sein.

Deutscher Schäferhund schwarz

Zu dieser Schäferhund-Farbe gibt es nicht ganz so viel zu erzählen.

Beim DSH kommt rezessives Schwarz (a am A-Lokus) vor, eine bei anderen Hunderassen seltene Genvariante. Allerdings ist auch dominantes schwarz (KB am K-Lokus) mittlerweile längst bekannt in manchen DSH-Linien bekannt. Aber das ist nur für die Züchter relevant, äußerlich unterscheiden sich beide Varianten nicht.

DSH schwarz

Einfarbig schwarze Exemplare sieht man vor allem bei den stockhaarigen Schäferhunden. Aber auch Deutsche Schäferhunde schwarz & Langhaar gibt es hier und da (und dann oft vor allem im Fellwechsel mit einem Rotschimmer durch altes Fell).

DSH schwarz Langhaar

Nicht ungewöhnlich ist, dass die tiefschwarze Pigmentierung keine 100 %ige Deckkraft hat und man evtl. im Gesicht oder an den Pfoten gelb-rotes Pigment durchschimmern sieht. Hier muss man nur unterscheiden lernen, ob es sich wirklich um einen schwarzen Schäfi handelt oder um einen Bicolor mit extremer Maske.

Fehlfarben beim DSH

Leute suchen ja immerzu nach seltenen Farben und neuen Modefarben. Und auch beim DSH gibt es eine reine von Farben, die es offiziell eigentlich nicht oder nicht mehr gibt.

  1. Stromung

Im letzten Jahrhundert sieht man auf alten Bildern manchmal Schäferhunde mit Stromung, das Muster kommt beim modernen DSH nicht mehr vor.

DSH mit Stromung 1920er
  1. Weiße Schäferhunde

Erwähnen müssen wir natürlich auch den Berger Blanc Suisse, der über Umwege aus einer rezessiv gelben Variante des Deutschen Schäferhundes entstanden ist.

Denn hierbei handelt es sich ja mittlerweile um eine eigene Hunderasse.

  1. Panda-Mutation

Eine andere Form von Weiß beim DSH ist die so genannte Panda-Mutation, eine sehr spezielle und seltene dominante und renerbig letale Form der Weißscheckung in manchen Linien.

Es handelt sich dabei um eine ganz junge Genvariante, die im Jahr 2000 spontan bei der Hündin Lewcinka’s Franka von Phenom beobachtet wurde.

  1. Blau und Schokobraun

Im amerikanischen Kennel Club gelten Hunde mit blauem oder schokobraunem Pigment (statt schwarz) als fehlerhaft, kommen aber hin und wieder vor.

  1. Zobel

Und auch helles Zobel ohne Wolkung kann man ab und an beobachten und muss dann von vorne schon dreimal blinzeln, um so einen Hund nicht mit einem großrahmigen Malimix oder so zu verwechseln.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 166: Deutscher Schäferhund (2010);
http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHER-SCHAEFERHUND-166.html