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Der Chesapeake Bay Retriever ist ein Apportierhund aus den USA. Diese Arbeitshunde wurden für die Jagd im kalten nassen Wetter gezüchtet. Unter den Retrievern gilt der Chessie als besonders arbeitsfreudig, aber auch als besonders wachsam und territorial. Man sollte ihm auf jeden Fall eine fordernde Aufgabe bieten können.
Steckbrief:
Chesapeake Bay Retriever
Diese Hunde werden auch einfach nur als Chesapeake oder kurz Chessie bezeichnet.
Größe
♀ 53-61 cm
♂ 58-66 cm
Gewicht
♀ 25-32 kg
♂ 29,5-36,5 kg
Hundetyp
Apportierhunde
Lebensdauer
10-12 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der Chesapeake ist ein Apportierhund für die Jagd vor allem auf Nieder- und Federwild im Eiswasser des kalten Nordamerikas.
Benannt wurden diese Hunde nach der Chesapeake Bay in Maryland und Virginia an der Ostküste der USA.
Als Ursprung des Chesapeake Bay Retrievers gelten der rotblonde Rüde Sailor und die schwarze Hündin Canton vom Typ des heute ausgestorbenen St. John’s Hund. Diese wurden 1807 von einem vor Maryland gestrandeten Schiff gerettet.
Obwohl diese beiden Vierbeiner nie verpaart wurden, entstanden diese Retriever nach und nach durch Einkreuzung anderer Hunderassen.
Zu den Vorfahren des frühen Chesapeake Bay Ducking Dogs zählen ganz verschiedene Hunderassen.
Es gab daher viele verschiedene Varietäten und Typen dieser Hunde. Denn die Zuchtauswahl erfolgte natürlich rein nach Leistung als Arbeitshund.
Mit den Jahren wurden u.a. Curly Coated Retriever, Flat Coated Retriever, Irish Water Spaniel, Setter und amerikanische Coonhounds eingekreuzt.
1964 erkannte die FCI den Chesapeake Bay Retriever als Hunderasse an.
Bis heute ist diese Hunderasse in den USA deutlich häufiger anzutreffen als in Europa.
Größe und Aussehen
Diese Hunde werden etwa 53-66 cm hoch. Damit ist der Chesapeake Bay Retriever eine mittelgroße bis große Hunderasse.
Bis heute gibt es unterschiedliche Typen dieser Hunde. Denn Chessies wurden vor allem für ihre Leistung bei der Jagd und nicht auf einheitliches Aussehen gezüchtet.
Neben hochläufigen und kräftigen großrahmigen Hunden gibt es bis heute auch eher kompakte Vierbeiner bei dieser Hunderasse.
Das leicht ölige wellige Fell ist ein typisches Merkmal des Chesapeake Bay Retrievers.
Im Gesicht, an den Läufen und an der Unterseite ist es kurz, vom Nacken bis zur Rutenspitze weist das Haarkleid durch die krause Unterwolle eine wellige bis lockige Textur auf.
Fellfarben beim Chesapeake Bay Retriever
Alle Chessies habe braunes Pigment und eine braune oder fleischfarbene Nase und mehr oder weniger helle gelbe Augen.
Die Fellfarben beim Chesapeake Bay Retriever sind ebenfalls typisch und werden als Deadgrass, Sedge oder Braun bezeichnet. Damit sind ganz verschiedene Kombinationen von Braun-Zobel, Braun, Braun-Agouti, Tanmarken, Brindle, Masken oder Dilution gemeint.
Im Fell dieser Hunde findet man oft beide der möglichen Pigmenttypen beim Hund.
Die Nuancen des braunen Eumelanin reichen von sattem Schokobraun zu hellem Orangebraun. Und der rote Pigmenttyp Phaeomelanin kann von weißblond bis tiefrot variieren.
Durch den schwachen Kontrast zwischen Phaeomelanin und braunem Eumelanin ergeben sich die verschiedenen blonden, roten bis braunen und braungrauen Fellfarben. Die Fellfarbe soll möglichst einfarbig sein, es gibt aber ein großes Spektrum an möglichen Schattierungen:
- Braun findet man bei Hunden mit dunklem Braun-Zobel, intensiver Stromung oder einfarbigem Schokobraun. Neben Hellbraun, Braun oder Dunkelbraun kommt auch verdünntes Braun vor, gibt dem Hund ein silbergraues Aussehen und wird als Ash bezeichnet.
- Sedge (Riedgras, Binse) meint leuchtend orangerotes, kastanienrotes, rotgelbes bis hellrotes Fell.
- Deadgrass (Totgras) reicht von cremeblond und mattem Strohblond (light deadgrass) über blasses Hellbraun hin zu einfarbigem Tan. Es handelt sich vermutlich u.a. um rezessives Gelb, schwaches Brindle oder klares Braun-Zobel mit nur wenigen braunen Haarspitzen.
Manche Züchter glauben bis heute an eine alte Theorie, dass auch eine mögliche Mutation am C-Lokus namens Chinchilla (cch) für matte und hellere Fellfarben beim Chesapeake verantwortlich sein könnte. Das ist allerdings nicht belegt werden worden und gilt heute als eher unwahrscheinlich[9].
Temperament und Haltung
Der Chesapeake Bay Retriever wurde in erster Linie als Jagdgebrauchshund gezüchtet. Diese Hunde sind sehr wasserfreudig und scheuen bei der Arbeit weder Schnee noch körperlich fordernde Aufgabenstellungen.
Dementsprechend bringt er auch heute noch einen unermüdlichen Arbeitseifer mit und gilt als lebhaft, ausdauernd und belastbar.
Chesapeake Bay Retriever können sich schon mal etwas selbstständig verhalten und brauchen eine konsequente Erziehung. Er ist lernwillig und intelligent, in den richtigen Händen wird er als toller Sport- und Arbeitshund geschätzt.
Man muss ihm körperliche und geistige Beschäftigung und gutes Training bieten können. Denn ohne Hobby langweilt dieser Vierbeiner sich schnell.
Auch sein Bewegungsdrang ist ausgeprägt, aber lange Spaziergänge bei Wind und Wetter reichen als Beschäftigung nicht aus. Als reiner Begleithund ist dieser Workaholic eher nicht geeignet.
Unter den Retrievern gilt er als sehr mutig und selbstbewusst. Er wurde auch als Wachhund gehalten, das merkt man ihm heute noch an. Fremden gegenüber verhalten sich diese Vierbeiner schon mal abwartend, zurückhaltend bis sogar misstrauisch.
Innerhalb der Familie hingegen gelten sie als sehr freundlich, anhänglich und geduldig.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Insgesamt gelten diese Hunde als robust und gesund.
Man sollte auf einen Züchter achten, der das Thema Gesundheit ernst nimmt, nur mit charakterlich und körperlich einwandfreien Hunden züchtet und z.B. Röntgenaufnahmen und Gentest sinnvoll nutzt, um möglichst gesunde Zuchttiere auszuwählen.
Es verschiedene Erkrankungen beim Chesapeake Bay Retriever vor, u.a.:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Erbliche Augenerkrankungen
- Degenerative Myelopathie
- Exercise Induced Collapse (EIC)
- Ectodermal Dysplasia-Skin Fragility Syndrome[8]
- Hyperurikosurie
- von Willebrand Erkrankung (vWD)
- Haarausfall[10]
- Entropium
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Chesapeake Bay Retriever-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 32 und 97[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 263: Chesapeake Bay Retriever (1999);
http://www.fci.be/de/nomenclature/CHESAPEAKE-BAY-RETRIEVER-263.html
[2] VDH-Rasseportrait: Chesapeake Bay Retriever.
[3] Deutscher Retriever Club e.V.: Chesapeake-Bay-Retriever.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Warren H. Miller (1926): The American hunting dog. https://archive.org/details/americanhuntingd00millrich/page/n99/mode/1up
[6] Joseph Alexander Graham (1904): The sporting dog. https://archive.org/details/sportingdog00grah/page/n192/mode/1up
[7] S. R. Speelman (1926): Breeds of Dogs Chesapeake Bay Dog. Washington, D.C. : U.S. Dept. of Agriculture. https://archive.org/details/CAT87207127/page/10/mode/1up
[8] Olivry T, Linder KE, Wang P, Bizikova P, Bernstein JA, Dunston SM, et al. (2012) Deficient Plakophilin-1 Expression Due to a Mutation in PKP1 Causes Ectodermal Dysplasia-Skin Fragility Syndrome in Chesapeake Bay Retriever Dogs. PLoS ONE 7(2): e32072. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0032072
[9] Sheila M. Schmutz, Tom G. Berryere. The Genetics of Cream Coat Color in Dogs. Journal of Heredity, Volume 98, Issue 5, July/August 2007, Pages 544–548, https://doi.org/10.1093/jhered/esm018
[10] Cerundolo R, Mauldin EA, Goldschmidt MH, Beyerlein SL, Refsal KR, Oliver JW (2005). Adult-onset hair loss in Chesapeake Bay retrievers: a clinical and histological study. Vet Dermatol. 16 (1): 39–46. PMID 15725104. https://doi.org/10.1111/j.1365-3164.2005.00432.x
[11] The American Kennel Club: Chesapeake Bay Retriever (engl.).