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Zu den Belgischen Schäferhunden gehören vier Varietäten: Malinois, Tervueren, Groenendael und Laekenois. Die mittelgroßen Belgier sind sehr aktiv und arbeitseifrig. Sie benötigen ein hundeerfahrenes Zuhause, in dem man ihrem Temperament gerecht wird.
Steckbrief:
Belgischer Schäferhund
Der Chien de Berger Belge ist ein mittelgroßer Hütehund aus Belgien. Seine Vorfahren waren die Hirtenhunde belgischer Schäfer, aus denen Ende des 19. Jahrhunderts diese Hunderasse entwickelt wurde.
Größe
♀ 56-62 cm, ♂ 60-66 cm
Gewicht
♀ 20-25 kg, ♂ 25-30 kg
Hundetyp
Gebrauchshund, Diensthund
Lebensdauer
12-14 Jahre
Geschichte und Herkunft
Im Mittelalter wurden Hirtenhunde vor allem zum Schutz der Viehherden eingesetzt.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden durch den steten Wuchs der Bevölkerung aber immer mehr Grünflächen zum Anbau von Feldfrüchten genutzt als vorher. Das zwang die Viehhirten dazu ihre Schafe auf immer kleineren und verstreuten Grünflächen grasen zu lassen[6].
So wurde ein wendiger und intelligenter Typ Hund zum lenken der Schafe benötigt, der die Arbeit des Wanderschäfers erleichtern konnte.
Der Belgische Schäferhund entstand aus diesen Treib- und Hütehunden, die noch bis ins 19. Jahrhundert hinein von belgischen Schäfern zur Arbeit an Viehherden eingesetzt wurden.
Nachdem die Schäferei aber zunehmend an Bedeutung verlor, drohten auch die Belgischen Hirtenhunde zu verschwinden.
Als Begründer des Belgischen Schäferhundes gilt Professor Adolphe Reul (1849-1907), Dozent an der Fakultät für Veterinärmedizin der Universität Cureghem.
Er gründete 1891 mit anderen Liebhabern dieser Hunde den Club de Chien Berger Belge in Brüssel mit dem Ziel die gezielte Zucht dieser Hunde anzugehen.
Im selben Jahr wurde eine Sichtung veranstaltet, bei der 117 belgische Schäferhunde zusammenkamen.
Diese Bestandsaufnahme gilt als die Geburtsstunde des Belgischen Schäferhundes. Nach Auslese der besten Vertreter, formulierte man bereits 1892 einen ersten Standard zur einheitlichen Zucht dieser Hunde.
Denn diese Arbeitshunde waren aber natürlich äußerlich noch nicht so homogen wie heute. Für einen arbeitenden Hirtenhund waren Farbe und Felltextur schließlich nicht so wichtig, so lange der Hund wetterfest war und arbeiten konnte.
Es dauerte daher recht lange, bis man sich auf die heute bekannten Varietäten und ihr Aussehen einigte. Denn 1899 war z.B. beschlossen worden, dass alle langhaarigen Belgier schwarz, alle rauhaarigen grau und alle kurzhaarigen rotbraun mit Maske zu sein haben[6].
Immerhin war man sich aber darin einig, dass es dem Belgier nicht an Gebrauchstüchtigkeit mangeln sollte.
1901 registrierte man die ersten Belgier im Zuchtbuch der Société Royale St. Hubert (LOSH)[2].
Seit 1956 ist der Belgische Schäferhund von der FCI als Hunderasse mit vier Varietäten anerkannt.
Allerdings dürfen die einzelnen Schläge nur mit Genehmigung überhaupt noch untereinander verpaart werden, so dass sie sich mitunter in andere Richtungen entwickelt haben. Und neben den vielen Arbeitslinien gibt es auch immer mehr Showlinien, die leider eher auf die Optik als auf die besondere Arbeitstüchtigkeit dieser Hunde achten…
Die einzelnen heute bekannten Varietäten bekamen ihre Namen übrigens durch ihre Ursprungsorte, die alle in der Gegend um Brüssel zu finden sind:
Malinois wurden in der Gegend um Malines oder Mechelen nördlich von Brüssel gezüchtet. Tervuren ist ist eine Gemeinde östlich von Brüssel und gaben dem Tervueren seinen Namen.
Die Laekenois stammen aus der Gegend um das Schloss Laeken, dem Sitz der belgischen Königsfamilie.
Und die Groenendael bekamen ihren Namen durch das Château de Groenendael. Denn der Besitzer dieses Wirtshauses im belgischen Groenendael namens Nicholas Rose gilt als Begründer der schwarzen Belgier.
Größe und Aussehen
Belgische Schäferhunde sind quadratisch und funktional gebaut. Sie können sehr ausdauernd laufen und wirken dabei sehr elegant und nie schwerfällig.
Die Größe soll bei den Hündinnen bei 58 cm und bei den Rüden bei 62 cm liegen. Es sind aber kleine Abweichungen in beide Richtungen erlaubt.
Ihr dichtes Fell hat viel Unterwolle und liegt eng an[2]. Man unterscheidet vier Varietäten anhand ihres Fells:
- Malinois: Kurzhaar, rötlich-blond mit schwarzen Haarspitzen (Charbonnage) und Maske
- Tervueren: Langhaar, rötlich-blond mit Charbonnage und Maske
- Groenendael: Langhaar, einfarbig lackschwarz
- Laekenois: Drahthaar, rötlich-blond, Maske und dunkle Wolkung nicht so stark sichtbar
Temperament und Haltung
Belgische Schäferhunde sind äußerst lebhaft, impulsive und aktionsbereite Gebrauchshunde.
Das überschäumende Temperament und der große Bewegungsdrang können unerfahrene Halter schon mal überfordern.
Vor allem die Malis gelten als explosive Sportskanonen, die unbedingt ein sehr hundeerfahrenes Zuhause mit viel Hundeverstand und Zeit für den Hund benötigen. Die anderen Varietäten werden durchaus auch mal als reine Familienhunde gehalten.
Das setzt aber voraus, dass man dem Hund regelmäßig Training, Beschäftigung und Bewegung bieten kann. Und das über viele Jahre hinweg, denn Belgier bleiben oft bis ins hohe Alter sehr temperamentvoll.
Durch ihre große Motivationsbereitschaft und übersprudelnde Energie sind die Belgischen Schäferhunde bei konsequentem Training leicht zu erziehen.
Pflege brauchen diese Hunde nur wenig.
Mali, Groenendael und Tervueren verlieren saisonal beim Fellwechsel ihre Unterwolle (und davon reichlich). Laekenois haaren kaum, müssen dafür aber von Hand getrimmt werden.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Durch die strenge Selektion auf Arbeitsleitung und Gebrauchstüchtigkeit in den Anfangsjahren der Hunderasse hat der Belgier bis heute relativ wenige orthopädische Probleme.
Aber auch bei diesen Hunden kommen diverse erbliche Erkrankungen vor:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Erbliche Augenerkrankungen
- Allergien
- Epilepsie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
- Züchterliste für den Belgischen Schäferhund beim VDH
- Belgische Schäferhunde Deutschland e.V. (BSD)
- Belgische Schäferhunde Berlin e.V. (BSB)
- Deutscher Klub für Belgische Schäferhunde e.V. (DKBS)
Links
[1] FCI-Standard Nr. Belgischer Schäferhund (2002);
http://www.fci.be/de/nomenclature/BELGISCHER-SCHAFERHUND-15.html
[2] VDH-Rasseportrait: Belgischer Schäferhund.
[3] Belgische Schäferhunde Berlin e.V.: Beschreibung der Rasse.
[4] Belgische Schäferhunde Deutschland e.V.
[5] Deutscher Klub für Belgische Schäferhunde e.V.: Rassebeschreibung.
[6] Deutscher Malinois Club e.V.: Geschichte des Malinois.