Beagle

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Der Beagle ist ein kleiner Jagdhund aus Großbritannien, der durch sein fröhliches Temperament mittlerweile vor allem als Begleithund gehalten wird. Als typischer Hound gilt sein Hauptinteresse vor allem Wildspuren, denen er mit seiner guten Nase folgen möchte.

Steckbrief:

Durch ihre kompakte Größe und ihren gut gelaunten und anpassungsfähigen Charakter sind Beagle als Familienhunde sehr beliebt.

Größe
33-40 cm

Gewicht
9-11 kg

Hundetyp
Kleiner Laufhund

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Im Mittelalter gab es bereits verschiedene Typen von Jagdhunden in Großbritannien.

Beagle wurde zu dieser Zeit einfach als Oberbegriff für viele kleinere Hounds verwendet, denn scharf getrennte Hunderassen wie heute kannte man noch nicht. Man nutzte diese lauffreudigen kleinen Meutehunde für die Jagd auf Feldhasen und Wildkaninchen.

Diese Form der Jagd wurde auch als Beagling bezeichnet.

Beagles (Cynographia Britannica 1800)

Aber die genaue Abstammung unseres modernen Beagles ist unbekannt.

Im 18. Jahrhundert waren vor allem zwei Hunderassen zur Hasenjagd beliebt, die als Vorfahren der Beagle gelten:

Der Southern Hound und der Northern Hound (oder auch North Country Beagle). 

Diese Hunde sollen ihrerseits u.a. mit dem Greyhound und dem heute ausgestorbenen Talbot Dog verwandt gewesen sein. Der Talbot war eine Varietät des damaligen Hubertushundes mit weißem Fell, die aus der Normandie nach England gelangten.

Southern Hound

Der moderne Beagle könnte in einer Jagdhundemeute im britischen Essex in den 1830ern entstanden sein.

Genaue Aufzeichnungen gibt es nicht, aber vermutlich wurden v.a. Northern und Southern Hounds sowie der britische Harrier bei der Entwicklung dieser Hunderasse beteiligt.

Beagle 1845
Beagle Meute 1885

So richtig weiterentwickelt wurden die Beagle aber erst in den Folgejahren.

Im 19. Jahrhundert waren daher ganz verschiedene Varietäten im Umlauf. Sogar einendrahthaarigen Schlag und kleine Pocket Beagles sind aus dieser Zeit bekannt.

Pocket Beagle 1902

Um 1890 wurde der Beagle Club gegründet und ein erster Standard für die einheitliche Zucht dieser Hunde entworfen.

1955 wurde die Hunderasse von der FCI anerkannt.

Na, und heute kennt jedes Kind den Beagle.

Beagle 1926

Größe und Aussehen

Mit 33-40 cm ist der Beagle ein eher kleiner Hund.

Beagle haben nicht ganz so lange Beine, sind aber insgesamt ziemlich quadratisch gebaut. Der Kopf ist weder lang noch kurz, wirkt aber durch die Schädelbreite und die Lefzen etwas knubbeliger als er ist.

Diese Laufhunde haben einen sanften treuen Blick und wirken ziemlich weich. Tatsächlich sind sie ja auch meist sehr fröhlich gestimmt und selten schlecht gelaunt.

Die halblangen Schlappohren liegen nach vorn hängend am Kopf an und die Rute zeigt meist nach oben.

Das praktische pflegeleichte Fell kann verschiedene Farben haben.

Am häufigsten kennt man den Beagle natürlich in der dreifarbigen Variante in schwarz-loh-weiß. Aber auch gemottelte dreifarbige Beagle („blue ticked“), mehrfarbige (hare-pied, badger-pied), zweifarbig blond-weiße oder rot-weiße (lemon, red) oder schwarz-weiße Hunde kommen vor.

Manchmal sieht man sogar Tüpfelung oder Beagle, die fast ganz weiß sind oder solche mit einer verblichenen hasenfarbigen Decke (hare-pied, vermutlich durch Domino).

Temperament und Haltung

Der Beagle gilt als hervorragender Familienhund mit großer Geduld[³].

Als Wachhund taugt er zwar prima als Alarmanlage, aber sucht nur selten Konfrontationen.

Er versprüht gute Laune und ist meist gut drauf und neugierig.

Wenn er die Gelegenheit dazu bekommt, schnüffelt er am liebsten Wildspuren hinterher. Denn Beagle haben eine ausgeprägt feine Nase! Und da jahrhundertelange Zucht sie darauf vorbereitet hat, kennt ein Beagle kein Halten mehr, wenn er eine Fährte verfolgt.

Ein Abruf wird da ganz unwichtig und meist einfach ignoriert. Spaziergänge ohne Leine sind daher nicht immer machbar, denn Beagle entscheiden gerne selbst, was gerade wichtig ist.

Natürlich sind Beagle erziehbar, aber das ist gerade für Anfänger nicht ganz einfach. Sie sind nur eben nicht ganz so verlässlich und reaktionsschnell wie andere Hunde.

Es gibt einige Vertreter dieser kleinen Hounds, die mit genügend Geduld und reichlich Humor auch mal beim Tricksen mitarbeiten. Und auch als Suchhunde bei Behörden findet man weltweit hier und da sehr fleißige Beagle.

Aber es sind nun mal keine Hütehunde und der Will-to-Please endet spätestens da, wo er die nächste interessante Fährte wittert. Es hat schon seine Gründe, warum man kaum Beagle im Hundesport sieht.

Dennoch werden viel zu viele Beagle nur mit kurzen Spaziergängen an der Ausziehleine abgespeist. Und man sieht auch zu viele fette Beagle.

Dabei brauchen Beagle gar nicht so viel Bewegung, wie man glauben mag. Sie ermüden nicht schnell und sind zu großer Ausdauer fähig, aber normale lange Spaziergänge sind völlig ausreichend.

Dabei sind diese Hunde durchaus lebhaft und unternehmungslustig!

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Beagle gelten als rundherum ziemlich gesunde Hunderasse.

Leider neigen sie zu Übergewicht, was durch ihren Appetit und oft auch viel zu wenig Bewegung und Auslastung begünstigt wird.

Und auch bei dieser beliebten Hunderasse kommen diverse erbliche Probleme vor, von denen viele mittlerweile testbar sind:

  • Degenerative Myelopathie (Hound-Ataxie)
  • Meningitis-Arteriitis (SRMA, Beagle Pain Syndrome)
  • Lafora-Krankheit, Epilepsie
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Akatalasämie 
  • Patellaluxation
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Musladin-Lueke Syndrom (MLS)
  • Hyperurikosurie 
  • Osteogenesis imperfecta
  • Intervertebral Disc Disease (IVDD)[5]
  • Blutgerinnungsstörung (Faktor VII Defizienz)
  • Neonatale cerebelläre Abiotrophie

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Beagle-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 433 und 838[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 161: Beagle (2011);
http://www.fci.be/de/nomenclature/BEAGLE-161.html

[2] VDH-Rasseportrait: Beagle.

[3] Beagle Club Deutschland e.V.: Der Beagle.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Dickinson Peter J., Bannasch Danika L.. Current Understanding of the Genetics of Intervertebral Disc Degeneration. Front. Vet. Sci., 24 July 2020. https://doi.org/10.3389/fvets.2020.00431