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Der English Springer Spaniel ist ein mittelgroßer Stöberhund aus England. Diese Hunderasse ist für ihr überschäumendes Temperament, ihren Arbeitseifer und ihren umgänglichen Charakter bekannt. Der lebhafte ESS gehört zu den Hunden, die eine Aufgabe brauchen.
Steckbrief:
English Springer Spaniel
Der English Springer Spaniel (ESS) ist der größte unter den Landspaniels.
Größe
ca. 51 cm
Gewicht
ca. 18-25 kg
Hundetyp
Stöberhund
Lebensdauer
12-14 Jahre
Geschichte und Herkunft
Spaniels gehören zu den Typen von Hunden, die in Europa schon lange bekannt sind. Die Aufgabe dieser Hunde ist es nach Wild zu stöbern und es für den Jäger aufzuscheuchen.
Man unterschied lange Zeit aber nur grob zwischen Wasserspaniels oder Landspaniels.
Etwa bis ins 18. Jahrhundert wurden die emsigen kleinen Jagdhunde mangels guter Jagdwaffen übrigens vor allem für die Jag mit Netzen, Windhunden oder Greifvögeln genutzt.
Erst um 1800 begann man die verschiedenen Varietäten der Spaniels in kleinere Cocker (für die Jagd auf Waldschnepfen oder engl. woodcocks) und größere Springer (von engl. spring vorschnellen) zu unterscheiden.
Züchterisch gab es allerdings bis ins 19. Jahrhundert keine ganz strikte Trennung dieser beiden Linien, so dass auch kleine und große Welpen noch im gleichen Wurf fallen konnte.
Man kannte den größeren Springer Spaniel um 1850 für eine Weile auch als Shropshire Spaniel oder anderen Namen, um ihn vom Sussex Spaniel und Clumber Spaniel anzugrenzen.
Auch als Norfolk Spaniel wurden die Hunde in England bezeichnet, denn einige Kynologen glaubten der Duke of Norfolk hätte den modernen Springer Spaniel erschaffen[6].
Aber erst nachdem 1873 der britische Kennel Club und 1885 der erste Spaniel Club gegründet worden waren, begann man die verschiedenen Spaniels anhand ihres Aussehens, ihrer Herkunft und ihrer Verwendung so richtig als separate Hunderassen zu züchten.
Seit 1902 ist der ESS im Kennel Club als Hunderasse bekannt. Und seit 1954 ist der English Springer Spaniel auch von der FCI anerkannt.
Heute ist zu den Aufgaben des English Springer Spaniels neben stöbern und aufscheuchen auch die Apportierarbeit hinzugekommen.
Es gibt allerdings wie beim Cocker Spaniel einen deutlichen Unterschied im Aussehen und Temperament zwischen Arbeitslinien und Schönheitslinien[5]. Denn seit fast 100 Jahren werden diese Linien schon getrennt gezüchtet.
Größe und Aussehen
Die einzige Angabe zur gewünschten Größe beim English Springer Spaniel ist eine ideale Schulterhöhe von 51 cm. Diese Hunde werden tatsächlich meist um die 46-56 cm hoch und gehören zu den mittelgroßen Hunderassen.
Der Körperbau soll quadratisch und funktional sein. Der Rücken ist muskulös und gerade, das Gangbild schwungvoll und federnd.
Der Kopf erinnert durch die Verwandtschaft beider Hunderassen bis heute oft an einen Cocker Spaniel. Auch der English Springer Spaniel besitzt eine hohe Stirn, einen stumpfen eckigen Fang, moderate Hängelefzen und Schlappohren.
Das Fell dieses Spaniels ist dicht, halblang und glänzend. Ohren, Beine, Unterseite und Rute sollen mäßig befedert sein, hier kann das Fell auch schon mal ein bißchen wellig sein.
Es gibt vier mögliche Fellfarben beim ESS:
- weiß mit schwarz
- weiß mit braun
- weiß mit schwarz-loh
- weiß mit braun-loh
English Springer Spaniel aus jagdlichen Linien sind meist etwas kleiner, nicht ganz so elegant und nur kurz und vor allem zweckmäßig behaart mit viel Unterwolle. Sie sind zugleich etwas muskulöser und schwerer als typische Showhunde.
Der Fang eines Working Springers ist meist etwas länger und die Hunde haben keine ausgeprägten Hängelefzen. Ihre Ohren sind zudem etwas kürzer und setzen weiter oben am Kopf an.
Temperament und Haltung
Als typischer Stöberhund ist auch der English Springer Spaniel ein lebhaftes, sehr bewegungsfreudiges und arbeitseifriges Energiebündel.
Er wurde dafür gezüchtet in moderatem Tempo durch dichtes Gestrüpp zu sausen und sich von nichts aufhalten zu lassen. Manchmal schießen sie übers Ziel hinaus und besitzen viel Jagdpassion.
Vor allem in den Arbeitslinien sind die Hunde für ihre große Ausdauer, seinen hartnäckigen Finderwillen und ihre sehr gute Nase bekannt[5].
Sie bringen meist gute Anlagen für die Apportierarbeit mit, sogar spurlautes Stöbern und Wasserfreude sind oft ausgeprägt vorhanden.
Durch ihre fröhliche und unbekümmerte Lebenseinstellung sind ESS und ihre nette Größe auch als charmante Begleithunde beliebt. Sie gelten bei genügend Beschäftigung und Bewegung sogar als ruhige, ausgeglichene und unkomplizierte Familienhunde für aktive Menschen.
Man sollte allerdings den Arbeitseifer und die Lernfreude nicht unterschätzen. English Springer Spaniels arbeiten gern und besitzen viel Will to Please. Man findet sie regelmäßig im Hundesport und sie brauchen eine intelligente Aufgabe, um so richtig aufzublühen und zufrieden zu sein.
Gerade bei Junghunden sollte man früh auf Ruhe halten und gute Manieren im Alltag achten, denn die Hunde sind manchmal sehr überschäumend und begeisterungsfähig. Das gelingt aber meist problemlos, da der ESS in den richtigen Händen leichtführig und menschenbezogen ist.
Das Fell gilt insgesamt als pflegeleicht und soll nicht zu üppig und lang werden. Manche Hunde haben etwas längere Rutenfahnen oder Befederung an der Unterseite, hier können schon mal Kletten und Dreck hängen bleiben.
Und die langen Ohren sollte man regelmäßig kontrollieren. Denn wie alle schlappohrigen Hunden neigen auch ESS vermehrt zu Infektionen des Gehörgangs.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Ein gesunder English Springer Spaniel wird meist 12-14 Jahre oder älter.
Etwas spanieltypisch neigt auch der ESS bei Überfütterung und Bewegungsmangel leicht zu Übergewicht. Auch das Risiko für Ohrinfektionen ist wie bei allen Hunden mit schweren Hängeohren etwas erhöht, weshalb regelmäßige Kontrollen und Ohrreinigungen sinnvoll sind.
Unter anderem folgende rassetypischen Erkrankungen sind beim ESS bekannt:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Otitis
- Erbliche Augenerkrankungen
- Ektropium
- Entropium
- Lefzenekzem
- Myasthenia gravis
- Epilepsie
- Springerwut (Springer Rage Syndrome)
- Herzerkrankungen
- Hauterkrankungen
- Allergien
- Distichiasis
- Trichiasis
- Ektopische Zilien
- Familiäre Nephropathie
- Hypomyelinisierung (Shaking Puppy Syndrom)
- Fucosidose
- Phosphofruktokinase-Defizienz
- Akrales Mutilationssydrom
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
- English Springer Spaniel beim VDH
- Jagdspaniel-Klub e.V.
- Spaniel-Club Deutschland e.V.
- Verein Jagdgebrauchsspaniel e.V.
Die offizielle Anzahl von English Springer Spaniel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 184 und 294[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 125: English Springer Spaniel (2010). http://www.fci.be/de/nomenclature/ENGLISH-SPRINGER-SPANIEL-125.html
[2] VDH-Rasseportrait: English Springer Spaniel.
[3] Verein Jagdgebrauchsspaniel e.V.: Der English Springer Spaniel.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Nancy Anisfield (2018): English Springer Spaniel – Bird Hunting Dogs Series (engl.). Project Upland. https://projectupland.com/hunting-dogs/english-springer-spaniel/
[8] The Kennel Club: English Springer Spaniel (engl.).
[6] Charles Hamilton Smith (1840): The natural history of dogs. https://archive.org/details/dogs02smit/page/n234/mode/1up
[7] Herbert Compton (1904): The Twentieth Century Dog – Sporting. https://archive.org/details/TheTwentiethCenturyDogVolume2sporting/page/n313/mode/1up
[8] W. D. Drury (1903): British Dogs, Their Points, Selection, And Show Preparation. https://archive.org/details/britishdogstheir00drurrich/page/311/mode/1up