Deerhound

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Der schottische Deerhound wurde einst zur Jagd auf Rotwild eingesetzt. Heute wird der drahthaarige Riese hauptsächlich als Begleithund gehalten.

Steckbrief:

Den Schottischen Hirschhund kennen die meisten unter seinem englischen Namen ‚Deerhound‘.

Größe
 mind. 71 cm
♂ mind. 76 cm

Gewicht
 36,5 kg
♂ 45,5 kg

Hundetyp
Windhund

Lebensdauer
8-11 Jahre

Geschichte und Herkunft

Die genaue Herkunft dieser Hunde in Großbritannien ist unklar.

Womöglich sollen phönizische Händler oder sogar die Kelten den rauhaarigen Windhund mit auf die britischen Inseln gebracht haben[1,3].

Die Vorfahren dieser schottischen Hunderasse sollen jedenfalls schon im Frühmittelalter in den Highlands als Jagdhunde für große Wildtiere wie Wölfe, Hirsche, Elche und Wildschweine bekannt gewesen sein. Der Deerhound gilt daher auch als Schottlands älteste Hunderasse[3].

Scottish Deerhound 1894[5]

Nachdem im 18. Jahrhundert die Jagd mit Schusswaffen beliebter wurde, schwand das Interesse an den großen Hetzhunden. Erhalten blieb die Hunderasse aber durch das aufkommende Interesse an Hundezucht und Hundeausstellungen im 19. Jahrhundert.

Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte man übrigens u.a. den Deerhound, um den damals quasi ausgestorbenen Irish Wolfhound zu rekonstruieren.

Die Ähnlichkeit der beiden Windhundrassen ist bis heute offensichtlich.

Deerhound 1909[6]

1891 wurde ein erster Rassestandard zur planvollen Zucht des Deerhounds veröffentlicht. Schon damals war klar, dass der Deerhound aussehen soll wie ein übergroßer substanzvoller Greyhound mit rauer Haartextur.

Seit 1955 ist der Deerhound von der FCI als Hunderasse anerkannt. Heute zählt er aber sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland zu den eher seltenen Hunderassen[4,8].

Größe und Aussehen

Hündinnen sollen mindestens 71 cm hoch sein, Rüden sogar mindestens 76 cm. Tatsächlich sind viele Deerhounds sogar noch deutlich größer als diese Mindestvorgaben.

Bei einem Gewicht von etwa 36,5-45,5 kg zählt der Deerhound zu den großen bis sehr großen Hunderassen.

Sein Körperbau lässt direkt erkennen, dass es sich um einen Windhund handelt. Mit seinen langen Beinen und dem tiefen Brustkorb ähnelt er einem großen drahthaarigen Greyhound.

Das drahtige Haarkleid wird struppig getragen, aber soll nicht zu lang und üppig werden.

Die Fellfarben sind meist silbergrau bis dunkelgrau aufgehellt, auch grau gestromte Hunde sieht man häufig. Wie beim Irish Wolfhound sind aber auch beim Deerhound blonde bis rotblonde Hunde mit dunkler Maske zulässig.

Weiße Abzeichen an den Pfoten, der Brust oder der Rutenspitze sind zwar nicht wirklch erwünscht, aber kommen gelegentlich vor.

Temperament und Haltung

Deerhounds sind intelligent und sanftmütig. Im Alltag verhalten sie sich meist sehr gelassen und eher ruhig.

Durch seine geduldige und anpassungsfähige Art fällt er als Haushund trotz seiner Größe kaum auf. Wie alle Windhunde bevorzugt er drinnen einen weichen Liegeplatz und nimmt gern das Sofa in Beschlag.

Für einen Windhund gilt der schottische Deerhound als gut erziehbar, kooperativ und führig. Er wird vielfach bei Windhunde-Liebhabern erfolgreich als anschmiegsamer Familienhund gehalten.

Damit er sich daheim entspannen kann, darf man seine täglichen Bewegung natürlich nicht vernachlässigen. Wie alle Windhunde ist er eher kein Langstreckenläufer, sondern bevorzugt täglichen Freilauf, um sich nach Herzenslust auszutoben.

Und das ist natürlich etwas problematisch bei einem Windhund, der als Sichtjäger auf und davon ist, wenn er am Horizont ein Kaninchen erspäht.

Man sollte sich also vor einer Anschaffung überlegen, wie und wo man seinem Deerhound Platz zum rennen bieten kann. Auch eine Teilnahme an renntrainings beim nächsten Windhundeverein sollte man sich durchaus überlegen.

Sein rauhaariges Fell macht den Deerhound sehr pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten reicht vollkommen aus.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei den schottischen Deerhounds liegt je nach Quelle teilweise bei nur 8 Jahren.

Schuld daran ist vermutlich die bevorzugte Zucht hin zu immer größeren Exemplaren. Denn große schnell wachsende Hunderassen haben im Schnitt einfach eine kürzere Lebenserwartung.

Dazu können auch beim Deerhound natürlich vereinzelt noch weitere gesundheitliche Probleme vorkommen, u.a.:

  • Herzerkrankungen
  • Magendrehung
  • Cystinurie
  • Lebershunt
  • Osteosarkom
  • Faktor VII-Defizienz
  • Steroid-Responsive Meningitis-Arteritis (SRMA)
  • Chondrodysplasie/Zwergwuchs

Typisch auch für diese Windhunde ist eine veränderte Physiologie mit von der Norm abweichenden Blutwerten[7]. Auch eine Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Narkosemitteln macht es notwendig sich frühzeitig einen Tierarzt zu suchen, der sich mit Windhunden auskennt.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Deerhound-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 45 und 134[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 164: Schottischer Hirschhund (2015);
http://www.fci.be/de/nomenclature/SCHOTTISCHER-HIRSCHHUND-164.html

[2] VDH-Rasseportrait: Deerhound.

[3] Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV: Deerhound.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] George B. James Jr. (1894): The dog and how to breed, train and keep him. https://archive.org/details/doghowtobreedtra00jame/page/22/mode/1up

[6] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/86/mode/1up[

[7] K. N. Sheerer; C. G. Couto; L. M. Marin; S. Zaldívar‐Lopez; M. C. Iazbik; J. E. Dillberger; M. Frye; D. B. DeNicola (July 2013). Haematological and biochemical values in North American Scottish deerhounds. Journal of Small Animal Practice. 54 (7): 354–360. https://doi.org/10.1111/jsap.12086

[8] The Kennel Club: Deerhound (engl.).