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Der Langhaarcollie ist ein schottischer Schäferhund, der aber schon lange als reiner Begleit- und Familienhund gezüchtet wird. Typische Merkmale sind das sanfte Temperament, der lange Fang und das üppige Fell in Zobel, Tricolour oder Merle.
Steckbrief:
Schottischer Collie (Langhaar)
Der langhaarige Collie war bereits im 19. Jahrhundert vor allem ein schöner und freundlicher Begleithund. Übrigens: Der kurzhaarige Collie ist ebenso attraktiv und umgänglich, wird heute aber als eigenständige Hunderasse gezüchtet.
Größe
♀ 51-56 cm
♂ 56-61 cm
Gewicht
ca. 18-29,5 kg
Hundetyp
Hütehund, Begleithund
Lebensdauer
14-16 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der Rough Collie geht auf Farmcollies aus den schottischen Hochland zurück, die dort schon lange als Landrasse bekannt waren.
Während der Industrialisierung wuchs die Wollindustrie in Großbritannien rasch an. Entsprechend wurden für die immer größeren Herden mehr dieser Hunde benötigt und gezüchtet.
Die genaue Abstammung oder die Herkunft des Begriffs Collie (oder früher Colley) ist nicht ganz eindeutig geklärt. Hunde dieses Typs wurden erst etwa ab dem 17. Jahrhundert so genannt[10]. Sie könnten ihren Namen von col für das schwarze Fell der Hochland-Schafe erhalten haben[8].
Die schottischen Hütehunde waren kleiner als die heutigen Collies und oft schwarz-weiß, dreifarbig oder schwarz-loh[13].
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen dann auch einige Hundeliebhaber mit der systematischen Zucht dieser Hunde. Bereits 1860 wurden erste Scotch Sheep Dogs auf der Hundeausstellung in Birmingham angemeldet.
Als einer der Stammväter des modernen Collie gilt der erste zobelfarbene Showrüde Old Cockie (*1867), der als beliebter Deckrüde seiner Zeit Einzug in viele Stammbäume moderner Collies hielt[13].
Die Beliebtheit dieser Hunde stieg ab 1880 stark an, nachdem Queen Victoria von England in den 1860ern einige langhaarige Collies erwarb und zur Liebhaberin dieser Hunde wurde.
Ihre Hunde stammten aus verschiedenen Linien des Highland- wie auch des Lowland-Typs, den Vorfahren der Schottischen Collies bzw. der Border Collies.
Übrigens: Erst durch die Zucht nach rein äußerlichen Merkmalen bekam der Langhaarcollie sein üppiges Haarkleid und seinen langen Fang. Die schmale Kopfform soll durch eine Einkreuzung des Barsoi erreicht worden sein[6].
Der Kurzhaarcollie ist eine weniger bekannte Varietät, die aber schon lange als eigenständige Hunderasse gezüchtet wird.
Auch schon Zeitgenossen merkten an, dass der Collie als Showhund nicht mehr viel mit den echten Working Collies in Schottland gemeinsam hatte[5].
Denn der moderne Collie wird zwar noch als Hütehund bezeichnet, ist aber eigentlich eine auf Schönheit veredelte Version der ehemaligen Arbeitshunde[11, 12].
Das tat der großen Popularität dieser Hunde allerdings keinen Abbruch. Spätestens seit der Ausstrahlung von Lassie (übrigens meist gespielt von üppiger behaarten Rüden) kennt jedes Kind diese Hunderasse als intelligenten und treuen Begleithund.
Und auch heute gelten die schottischen Hütehunde von damals als beliebte und eher ausgeglichene Familienhunde mit unverwechselbarer Optik.
Der Langhaarcollie ist seit 1955 durch die FCI anerkannt.
Größe und Aussehen
Mit einer Schulterhöhe von etwa 51-61 cm ist der Langhaarcollie ein mittelgroßer Hund. Das Gewicht ist nicht vorgeschrieben, liegt aber meist bei 20-25 kg.
Charakteristisch für den Collie ist der lange keilförmige Kopf. Fang und Schädel sind etwa gleich lang und gehen mit nur etwas Stopp ineinander über.
Die mandelförmigen Augen sind schräg eingesetzt und sollen nicht zu klein oder dreieckig werden. Der Ausdruck soll wachsam und lebhaft sein.
Typischerweise sollen diese Hunde Stehkippohren haben.
Das bedeutet, dass die Ohrbasis aufrecht stehen und dann in eine nach vorn gekippte Ohrspitze übergehen soll. Das klappt allerdings (ohne künstliche Einwirkung) nicht immer tadellos, so dass die Ohren auch mal ganz aufrecht stehen.
Fell besitzen diese Vierbeiner besonders reichlich.
Das glänzende lange Deckhaar wird beim Collie von besonders viel fluffig weicher und pelziger Unterwolle unterfüttert. Die Hosenbeine und vor allem die Halskrause sind besonders üppig entwickelt, letztere wird bei Showhunden zudem auch noch wild nach oben frisiert.
Klar dient dieses Fell als Wetter- und Kälteschutz, allerdings ist es bei manchen Hunden wirklich zu viel des Guten und bringt gerade im Sommer mehr Last als Nutzen (vor allem bei älteren Collies).
Die typischen Fellfarben von in der FCI gezüchteten Collies sind Zobel-weiß, Tricolour (schwarz-loh-weiß) und Merle (Merle-loh-weiß).
Alle Collies sollen eine so genannte irische Scheckung zeigen, bei der die weißen Abzeichen symmetrisch auf Blesse, Halskrause, Brust, Läufe und die Rutenspitze begrenzt bleibt.
Bis heute gibt es verschiedene Typen dieser Hunde.
Man unterscheidet beim Collie zum Beispiel zwischen britischen und amerikanischen Linien.
Die amerikanischen Collies sind insgesamt größer, wenig üppig behaart und etwas breiter gebaut. Sie haben einen kräftigeren Fang und rundere Augen. Zudem kommen in den amerikanischen Collie-Linien auch überwiegend weiße Collies vor.
Temperament und Haltung
Der langhaarige Collie strahlt gelassene Würde aus. Er ist geduldig und ausgeglichen, nach einem langen Spaziergang und etwas Beschäftigung können diese Vierbeiner daheim meist gut entspannen.
Er ist zudem sehr freundlich, leichtführig und umgänglich, was ihn zu einem ziemlich unkomplizierten Familienhund macht.
Dennoch sind diese Hunde auch aktiv und bewegungsfreudig, aber eben nicht mehr ganz so explosiv und überschäumend wie andere Schäferhunde.
Sie sind intelligent und lernwillig, aber für wirklich ausdauerndes Training oder Hundesport bringen sie oft nicht mehr ausreichend Apportierfreude, Temperament und Belastbarkeit mit.
Dafür werden sie heute durch ihr liebevolles Wesen gern als Therapie- und Servicehunde eingesetzt. Und auch als Schulhunde, als Reitbegleithund, beim Trick Dogging oder Dog Dancing findet man diese anmutigen Vierbeiner.
Collies bellen übrigens ganz gerne mal, das sollte man vor der Anschaffung wissen.
Auf ihre Menschen reagieren Collies sehr sensibel und man sollte ihm ein stabiles Umfeld und Sicherheit bieten können, sonst kann der Collie zum Nervenbündel werden. Auch Geräuschangst z.B. vor Donner ist leider weit verbreitet bei diesen Hütehunden.
Man sollte auch bedenken, dass es verschiedene Linie und Typen dieser Hunde gibt. Es gibt zwar eigentlich keine wirklichen Arbeitslinien dieser Hunde, aber Temperament, Belastbarkeit und Aussehen schwanken teilweise sehr von Hund zu Hund.
Auf der Suche nach einem Welpen sollte einem also vorher klar sein, ob man lieber einen sportlichen Begleithund oder eher einen plüschigen Showhund sucht.
Gerade die besonders üppige Unterwolle erfordert etwas Fellpflege und muss regelmäßig gründlich ausgebürstet werden. Hinter de Ohren und an den Läufen verfilzt das Haar sonst schnell.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Insgesamt gilt diese mittelgroße Hunderasse als gesund und teilweise auch sehr langlebig.
Gerade bei sehr alten Hunden kann die Fellpflege etwas mehr Arbeit machen.
Verfilzte Unterwolle sorgt gerade im Sommer schnell für Überhitzung, da sie keine isolierende Funktion mehr ausübt. Auch Kastratenfell kann u.U. beim Collie schon mal zu einem Überschuss an Unterwolle führen.
Um den Collie rundum gesund zu halten, darf man bei der Fellpflege nicht nachlässig werden.
Vor allem übertriebene Showzucht hin zu immer mehr Fell und immer längeren Köpfen hat dem Collie nicht gut getan. Heute findet man vereinzelt Hunde mit viel zu kleinen Augen, Gebissfehlern, schwacher Hinternd13] und deutlichen Wesensmängeln.
Es macht Sinn sich vor der Anschaffung viel Zeit zu nehmen und verschiedene Züchter und deren Hunde in Augenschein zu nehmen.
Es gibt zudem einige Erkrankungen bei dieser schottischen Hunderasse, von denen einige testbar sind und andere nicht. Die Auswahl eines verantwortungsvollen Züchters, der generationenübergreifend auf die Gesundheit seiner Zuchttiere achtet, ist ein absolutes Muss.
Diese Erkrankungen kommen u.a. beim Langhaarcollie vor:
- Hüftgelenksdysplasie
- Erbliche Augenerkrankungen
- MDR1-Gendefekt
- Degenerative Myelopathie
- Entzündliche Lungenerkrankung (Inflammatory pulmonary disease, IPD)
- Dermatomyositis
- Grey Collie Syndrome
- Cerebelläre Abiotrophie
- Mikrophthalmie
- Autoimmunerkrankungen
- Epilepsie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Collie (Langhaar)-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 841 und 1151[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 156: Schottischer Collie (Langhaar) (2013);
http://www.fci.be/de/nomenclature/LANGHAARIGER-SCHOTTISCHER-SCHAFERHUND-156.html
[2] VDH-Rasseportrait: Schottischer Collie (Langhaar).
[3] Club für Britische Hütehunde e.V.: Der Collie Langhaar.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Ernest Harold Baynes, Louis Agassiz Fuertes(1919): The Book Of Dogs. https://archive.org/details/cu31924001178130/page/n49/mode/1up
[6] Deutscher Collie-Club e.V.
[7] The Border Collie Museum: The Origin of the Word Collie. https://www.bordercolliemuseum.org/BCHistory/OriginOfCollie.html
[8] George O. Shields (1891): The American book of the dog. https://archive.org/details/americanbookofdo00shierich/page/511/mode/1up
[9] Charles Henry Lane (1902): Dog Shows and Doggy People.
- https://archive.org/details/dogshowsdoggypeo00lanerich/page/127/mode/1up
- https://archive.org/details/dogshowsdoggypeo00lanerich/page/181/mode/1up
[10] Merriam-Webster. (n.d.). Collie. In Merriam-Webster.com dictionary. Abgerufen 10/2021 von https://www.merriam-webster.com/dictionary/collie
[11] UC Davis Veterinary Genetics Laboratory: Genetic Diversity Testing for Scottish Collies (engl.).
[12] Scottish Collie Preservation Society: Scottish Collie History and Standards (engl.).
[13] The Kennel Club: Collie (Rough) (engl.).