[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.
Die Estnische Bracke ist ein mittelgroßer Jagdhund mit großer Ausdauer und schallendem Spurlaut. Der Eesti Hagijas gilt als robuster und hartnäckiger Hund mit großer Jagdpassion, der innerhalb der Familie aber auch sehr anhänglich und ausgeglichen sein kann.
Steckbrief:
Estnische Bracke
Die Estnische Bracke wurde aus verschiedenen Jagdhunderassen gezüchtet , nachdem die sowjetische Regierung zur Entwicklung einer nationalen Hunderasse aufgerufen hatte.


Größe
♀ 42-49 cm
♂ 45-52 cm

Gewicht
ca. 15-20 kg

Hundetyp
Laufhund

Lebensdauer
12-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Die Estnische Bracke geht auf zentraleuropäische, britische und russische Lauf- und Schweißhunde zurück[1].
In Estland gab es im 20. Jahrhundert u.a. Schweizer Laufhunde, Beagle und andere britische Jagdhunde, deutsche Bracken und Dachsbracken, russische Bracken, norwegische und finnische Schweißhunde oder polnische Jagdhunde.
Mit diesen Hunden wurde gejagt und gezüchtet, aber einheitlich war die Zucht nicht und selbst dem estnischen Zuchtverband war bis 1938 keine einheimische Jagdhunderasse bekannt[3].

1947 beschloss das sowjetische Agrarministerium allerdings, dass jeder Mitgliedsstaat mindestens eine eigene nationale Hunderasse haben sollte, passend zu den Gegebenheiten des jeweiligen Gebiets[5].
Das hatte zum einen den Grund großherzig die Anerkennung lokaler Unterschiede unter sowjetischer Regierung zu demonstrieren.
Andererseits glaubte man auch, dass vor allem zu schnelle oder zu große Jagdhunde einen Rückgang der Wildtierpopulationen in Estland und angrenzenden Gebieten verursacht hätte. Das sowjetische Ultimatum forderte, dass der estnische Jagdhund nicht höher als etwa 43 cm sein sollte.

Bei Jagdhunden ist ein uniformes Aussehen natürlich nicht so wichtig wie die Arbeitsqualitäten. Daher hatten Jäger bis dahin gar kein Interesse daran planvoll zu züchten oder gar eine Hunderasse zu erschaffen, zudem bevorzugten sie große Jagdhunde.
Für die Erschaffung des Gontchaja Estonskaja wurde daher zwischen 1947 und 1954 zunächst erstmal der Bestand an Jagdhunden in Estland gesichtet, passende Hunde ins Land importiert und ein Standard für die Zucht Estnischer Bracken verfasst.

Als Anpassung an Terrain und Wildbestand in Estland züchtete man aus den vorhandenen Jagdhunden einen kleineren Typ Jagdhund, der das Wild in einem etwas gemäßigten Tempo verfolgen sollte.
Seit der Unabhängigkeit Estlands 1991 gilt der Eesti Hagijas als nationale Hunderasse Estlands. Aber erst 2019 wurde die Estnische Bracke vorerst provisorisch durch die FCI anerkannt.
Gejagt wird mit diesen temperamentvollen Hunden heute vor allem in Nordosteuropa, Finnland und Westrussland. Außerhalb dieses Gebiets ist die Hunderasse weitestgehend unbekannt.

Größe und Aussehen
Die Estnische Bracke ist eine mittelgroße Hunderasse. Hündinnen sind zarter gebaut und werden etwa 42-29 cm hoch, Rüden sind etwas kräftiger und können 45-52 cm hoch werden.
Ein Körpergewicht ist nicht vorgegeben, die meisten dieser Vierbeiner wiegen 15-20 kg. Der Körperbau ist deutlich niederläufig, der Rücken ist also etwas länger als die Beine.

Das Fell ist kurz und besitzt Unterwolle, was für einen Jagdhund ja auch Sinn macht.
Die überwiegend weiße Fellfarbe soll diesen Laufhund für Jäger besser sichtbar machen.
Die Hunde sind meist dreifarbig schwarz-loh und weiß, können aber auch zweifarbig rot-weiß sein. Es kommen sowohl Weißschecken mit bunten Platten als auch Hunde mit durchgehendem bunten Sattel und weißen Beinen vor.
Temperament und Haltung
Die Aufgabe dieser Hunde ist das aufstöbern und treiben von Wild auch in unwegsamem Gelände. Sie werden ausschließlich zur Jagd auf Niederwild, Wölfe, Luchse, Hasen und Füchse eingesetzt.
Die Hunde sind daher leichtfüßig, agil, robust und sehr ausdauernd. Und auch ihre Riechleistung ist ausgezeichnet, wodurch sie auch gut als Fährten- und Schweißhunde einsetzbar sind.

Die Estnische Bracke gilt als hartnäckiger Jagdgebrauchshund mit einem noch weit hörbaren, schallenden Jagdgebell.
Innerhalb der Familie verhalten sich die Hunde ausgeglichen, umgänglich und freundlich. Allerdings brauchen sie Auslauf und Beschäftigung, um ausgelastet zu sein.
Die Estnische Bracke soll sehr intelligent und lernwillig sein. In Estland werden die Hunde auch als Begleit- und Familienhunde gehalten.

Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Zu rassetypischen Erkrankungen gibt es keine Informationen, wir können also nur raten.
Die Selektion auf ausdauernde Leistungsfähigkeit hat die Estnische Bracke sicherlich zu einem robusten und genügsamen Hund gemacht. Und die Erschaffung aus vielen verschiedenen Jagdhunden in letzten Jahrhundert wird ihr eine große genetische Diversität beschert haben.
Mittelgroße Hunde dieses Typs werden meist 12-15 Jahre alt.
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Es wurden bislang keine Estnische Bracke-Welpen in der VDH-Welpenstatistik aufgeführt[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 366: Estnische Bracke (2020). http://www.fci.be/de/nomenclature/ESTNISCHE-BRACKE-366.html
[2] VDH-Rasseportrait: Estnische Bracke.
[3] Eesti Kennelliit: Eesti hagijas (estn.).
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] National Purebred Dog Day: A Breed Created by a Soviet Ultimatum (engl.).