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Der Deutsche Wachtelhund ist ein freundlicher, gelehriger und lebhafter Gebrauchshund. Als Stöberhund soll er u.a. selbstständig Wild finden und aufscheuchen.
Man findet diese passionierten Jagdhunde daher vor allem bei Jägern, als Begleithunde sind die aktiven Vierbeiner durch ihre große Jagdleidenschaft wenig geeignet.
Steckbrief:
Deutscher Wachtelhund
Der Wachtelhund ist die einzige deutsche Stöberhunderasse. Im Ausland kennt man ihn auch als den „German Spaniel„.
Größe
♀ 45-52 cm
♂ 48-54 cm
Gewicht
18-25 kg
Hundetyp
Stöberhund
Lebensdauer
12-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Spanielartige Jagdhunde gab es in Kontinentaleuropa schon vor mehreren Jahrhunderten.
Im 19. Jahrhundert allerdings waren vor allem verschiedene Typen von Vorstehhunden verbreitet, aber kaum noch laut jagende Gebrauchshunde für die Wald- oder Stöberjagd.
Der Wachtelhund ging daher gezielt aus Restbeständen der alten deutschen Stöberhunde hervor, die damals als Wachtelhunde oder Spione bekannt waren.
Als Begründer der Hunderasse gilt der Jäger und Förster Rudolf Frieß, der daher heute auch liebevoll als Wachtelvater bekannt ist.
Die Farbschläge Braun und Braunschimmel wurden auf den Rat von Frieß getrennt gezüchtet. Heute gibt es zwar keine großen Unterschiede mehr zwischen beiden Linien, die Trennung wird dennoch bis heute beibehalten.
1954 wurde der Wachtelhund durch die FCI anerkannt.
Bis heute werden die Deutschen Wachtelhunde nach strengen Kriterien selektiert und auf Leistungsfähigkeit gezüchtet. Man findet sie vor allem in den Händen von Jägern.
Größe und Aussehen
Wachtelhunde werden 45-54 cm hoch und gehören daher zu den mittelgroßen Hunderassen.
Der Körperbau ist kompakt und kräftig. Wachtelhunde sind tatsächlich ganz minimal niederläufig und immer deutlich länger als hoch.
Die Hunde sind zudem gut bemuskelt und wiegen etwa 18-25 kg.
Für die Apportierarbeit ist ein langer Fang notwendig, der durch den breiten Nasenrücken sehr kräftig wirkt.
Typisch sind die langen Schlappohren, die durch die üppige Befederung noch ein bißchen länger wirken als sie sind.
Die Rute wird bei diesen Jagdhunden oft etwas eingekürzt, aber nicht ganz kurz kupiert.
Das dichte Haarkleid kann glatt, wellig oder sogar lockig werden. Es bildet an Rute, Brust, Unterseite, Hosenbeinen und Ohren eine längere Befederung, ist aber insgesamt sehr zweckmäßig und nur mittellang.
Es gibt zwei getrennte Farbvarietäten beim Deutsche Wachtelhund:
- Einfarbig
- Mit Weißscheckung und Schimmel
Erlaubt ist jeweils eine braune oder rote Fellfarbe. Bei den braunen Hunden können lohfarbene Tanmarken vorkommen, die bei Jagdhunden als Brand bezeichnet werden.
Rote Wachtelhunde scheinen ihr Fellpigment durch rezessives Blond zu bekommen.
Dies führt zugleich bei solchen Hunden meist zu einer etwas fleischfarbenen Wechselnase, was natürlich durch das sonst ohnehin bei allen Wachtelhunden braune Haut- und Nasenpigment nicht so sehr auffällt.
Temperament und Haltung
Der Zuchtverein für diese Vierbeiner beschreibt den Wachtelhund als „spurlauten Jagdhund für die Wald- und Wasserjagd„. Auch als Schweißhund wird die Wachtel durch ihre feine Nase und ihre Ausdauer ausgebildet.
Die Hunde sollen vielseitige Allrounder sein und keine Spezialisten.
Die Aufgabe dieses eifrigen Hundes besteht u.a. im selbstständigen aufstöbern und verfolgen von Wildtieren. Er ist durch seine wohldosierte Wildschärfe auch mutig genug sich auch mit Wildschweinen anzulegen.
Zudem besitzt der Deutsche Wachtelhund eine große Wasserfreude und lernt schnell auch die Verlorensuche und einen freudigen Apport. Daher wird er auch zur Jagd auf Federwild am Wasser eingesetzt.
Innerhalb der Familie ist der Wachtelhund spanieltypisch sanftmütig, anhänglich und ausgeglichen. Dennoch sind die Vierbeiner weniger gut als reine Begleithunde geeignet.
Denn die Selbstständigkeit und Jagdpassion ist ausgeprägt und ein reines Ausführen an der Leine wird schnell frustrierend für Hund und Halter.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Die Zuchtselektion der Deutschen Wachtelhunde erfolgt bis heute nach leistungsbezogenen Kriterien.
Die mittlere Körpergröße und der zweckmäßige Körperbau sind weitere Hinweise darauf, dass die robusten Wachtelhunde meist gesund alt werden können.
Man findet kaum Informationen zu rassetypischen Erkrankungen. Wie alle Hunde vom Spanieltyp wird auch der Wachtelhund bei Bewegungsmangel und Überfütterung einen Hang zum Übergewicht haben.
Die langen behaarten Ohren sollten zudem regelmäßig auf entzündliche Prozesse kontrolliert werden.
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Deutscher Wachtelhund-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 546 und 731[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 104: Deutscher Wachtelhund (1999). http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHER-WACHTELHUND-104.html
[2] VDH-Rasseportrait: Deutscher Wachtelhund.
[3] Verein für Deutsche Wachtelhunde e.V.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/70/mode/1up