Deutscher Jagdterrier

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Der Deutsche Jagdterrier ist ein Jagdgebrauchshund im kompakten Format. Seine guten Eigenschaften als Jagdhund wie Härte, Unerschrockenheit, Freiheitsdrang und Jagdpassion machen ihn ungeeignet für ein Lebe in der Stadtwohnung.

Steckbrief:
Deutscher Jagdterrier

Der Deutsche Jagdterrier ist ein äußerst lebhafter und hartnäckiger Terrier mit viel Jagdleidenschaft. Er wird bis heute fast nur an Jäger abgegeben und gilt als zu viel Hund für die meisten Privathalter.

Größe
33-40 cm

Gewicht
ca. 7,5-10 kg

Hundetyp
Hochläufige Terrier

Lebensdauer
12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Bereits seit 1889 gab es in Deutschland einen Zuchtclub für britische Fox Terrier. Diese Jagdhunde hatten sich aber durch die vermehrte Showzucht nach und nach stark verändert.

Terrier and Fox 1801[7]

Einige aktive Jäger verließen den Fox Terrier Club daher nach dem Ersten Weltkrieg. Ihr Ziel war es eine eigene Zucht für echte einsatzfähige Jagdterrier aufzubauen, die rein auf Leistungsfähigkeit gezüchtet werden sollten.

Bereits 1926 wurde schließlich der Deutsche Jagdterrier-Club e. V. gegründet.

Durch Zufall gelangten die Clubmitglieder an vier schwarz-lohfarbene Terrier, um mit der Zucht zu beginnen.

Diese sollten aus den alten Fox Terrier-Linien stammen. Denn tatsächlich waren die ursprünglichen Fox Terrier bis Ende des 18. Jahrhunderts noch nicht überwiegend weiß wie heute.

Black and Tan Fox Terrier 1806[6]

Auch andere alte britische Arbeitsterrier und einige der damaligen Welsh Terrier wurden eingekreuzt[1].

Schon 1954 wurde der Jagdterrier als deutsche Hunderasse anerkannt.

Größe und Aussehen

Mit 33-40 cm Schulterhöhe zählt der Deutsche Jagdterrier gerade noch zu den kleinen Hunderassen. Er ist hochläufig und schlank gebaut, so dass er eher selten über 10 kg wiegt.

Er ist klein, kompakt und minimal länger als hoch gebaut. Sein Rücken ist gerade und sehr muskulös. Sein Kopf ist keilförmig und relativ flach, also mit nur wenig Stopp zwischen Schädel und Schnauze. Kinn und Kiefer sind breit und kräftig.

Die kleinen Ohren werden nach vorn gekippt getragen. Wie viele Jagdgebrauchshunde darf der Jagdterrier heute noch kupiert werden, so dass man ihn oft mit eingekürzter Rute antrifft.

Viele Jagdterrier haben mehr oder weniger ausgeprägtes Drahthaar. Aber auch kurzhaarige Jagdterrier kommen vor. Die meisten Vertreter dieser Hunderasse sind schwarz-lohfarben. Aber auch dunkelbraun-lohfarben oder grau-lohfarben sind zulässig.

Einige dieser Hunde haben zudem mehr oder minder weitreichendes ‚Creeping Tan‚, wodurch sich die lohfarbenen Abzeichen über das Gesicht ausbreiten können.

Temperament und Haltung

Der Deutsche Jagdterrier ist in erster Linie ein Jagdgebrauchshund.

Zuchtziel ist bis heute vor allem jagdliche Veranlagung. Jagdterrier sind spurlaut, schneidig und hart im nehmen. Gleichzeitig sollen sie zusätzlich zu ihrer ausgeprägten Härte, Schärfe und Jagdpassion auch absolut wesensfest und unerschrocken sein.

Als echte Terrier sind sie sehr impulsiv und hartnäckig, sollen sich aber in den richtigen Händen nicht nervös, sondern gelehrig, führig und umgänglich zeigen. Als echter kleiner Arbeitshund braucht er einen souveränen Halter und intelligente und körperlich fordernde Aufgaben.

Bis heute werden diese Hunde vor allem von Jägern gezüchtet und auch nur in Jägerhände abgegeben. Nur ganz vereinzelt sieht man diese hochgradig temperamentvollen Hunde in Privathand, manchmal als Abgabehund aus dem Tierschutz.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Jagterrier gelten allgemein als sehr robuste und gesunde Hunderasse.

Vereinzelt kommen natürlich auch bei diesen Hunden gesundheitliche Probleme vor, u.a.:

  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Zentronukleäre Myopathie (CNM), Exercise Induced Metabolic Myopathy (EIMM)[5]
  • Degenerative Myelopathie
  • Hyperurikosurie[8]

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Deutscher Jagdterrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 724 und 1064[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 103: Deutscher Jagdterrier (2015);
http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHER-JAGDTERRIER-103.html

[2] VDH-Rasseportrait: Deutscher Jagdterrier.

[3] Deutscher Jagdterrier-Club e.V.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Vincent Lepori, Franziska Mühlhause, Adrian C. Sewell, Vidhya Jagannathan, Nils Janzen, Marco Rosati, Filipe Miguel Maximiano Alves de Sousa, Aurélie Tschopp, Gertraud Schüpbach, Kaspar Matiasek, Andrea Tipold, Tosso Leeb and Marion Kornberg; A Nonsense Variant in the ACADVL Gene in German Hunting Terriers with Exercise Induced Metabolic Myopathy; G3: GENES, GENOMES, GENETICS May 1, 2018 vol. 8 no. 5 1545-1554; https://doi.org/10.1534/g3.118.200084

[6] Rawdon Briggs Lee (1902): A history and description, with reminiscences, of the fox terrier. https://archive.org/details/historydescripti1902leer/page/n32/mode/1up

[7] William Barker Daniel (1807): Rural Sports. https://archive.org/details/b29326096_0001/page/n152/mode/1up

[8] Donner J, Kaukonen M, Anderson H, Möller F, Kyöstilä K, Sankari S, et al. (2016) Genetic Panel Screening of Nearly 100 Mutations Reveals New Insights into the Breed Distribution of Risk Variants for Canine Hereditary Disorders. PLoS ONE 11(8): e0161005. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0161005