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Der britische Cavalier King Charles Spaniel ist ein fröhlicher, temperamentvoller und anhänglicher Begleithund. Allerdings sollte man aufgrund der Gesundheitsprobleme besonders wählerisch bei der Suche nach einem verantwortungsvollen Züchter sein.
Steckbrief:
Cavalier King Charles Spaniel
Der britische Cavalier King Charles Spaniel entstand im 19. Jahrhundert als „neue alte“ Varietät des King Charles Spaniels.
Größe
ca. 30-34 cm
Gewicht
5,5-8 kg
Hundetyp
Englische Gesellschaftsspaniel
Lebensdauer
9-14 Jahre
Geschichte und Herkunft
Spaniels sind schon seit vielen Jahrhunderten in Großbritannien bekannt. Sie bekamen schon im 14. Jahrhundert ihren Namen espaignol (vom mittelalterlichen französischen espaigneul), da sie von spanischen Vogelhunden abstammten.
Schon von Anfang an kannte man kleinere und größere Vertreter dieser lebhaften Jagdhunde.
Und auch als Toy- und Gesellschaftshunde des Adels wurden kleine Spaniels bereits in vielen alten Gemälden verewigt. Man bezeichnete diese klein gezüchteten Vertreter der Jagdspaniels auch als Comforter oder Spaniel Gentile[10].
Namenspate des King Charles Spaniels ist Karl I. von England (1600-1649) und sein Sohn Karl II., beide waren große Liebhaber dieser Hunde.
Bis ins 18. Jahrhundert unterschied man nur sehr grob zwischen Landspaniels, Wasserspaniels und Toy Spaniels. Der Duke of Marlborough züchtete auf seinem Wohnsitz Blenheim Palace eine rot-weiße Linie kleiner Jagdspaniels. Dieser Farbschlag wird bis heute als Blenheim bezeichnet [10].
Im 19. Jahrhundert wurde das Konzept der Hunderasse und der planvollen Hundezucht so richtig populär. Es entwickelten sich in kurzer Zeit viele unserer heutigen Hunderassen. Zu dieser Zeit kreuzte man die kleineren Spaniels vermutlich mit anderen Toyrassen wie dem Japan Chin.
Als die ersten King Charlies Spaniels 1892 beim Kennel Club registriert wurden, handelte es sich bereits um eine brachycephale Hunderasse mit aufgewölbtem Oberkopf und sehr kurzer Schnauze. Das ursprünglichen Aussehen dieser Toyspaniels schien verloren.
1926-1930 setzte ein amerikanischer Hundefreund ein Preisgeld für gute Vertreter des alten langnasige Typs (Blenheim spaniels of the old type) aus[10].
Es gab zu dieser Zeit nur noch wenige Linien des ursprünglichen Typs wie den heute ausgestorbenen lockigen Toy Trawler Spaniel. Auch schlappohrige Papillons (Phalène) könnten damals zum (Wieder)aufbau des Cavalier Spaniels genutzt worden sein, weiß man ja heute alles nicht mehr.
Aus diesen Bemühungen entstand bald eine Varietät des King Charles Spaniel (der „Cavalier Type„). Der kleine britische Cavalier King Charles Spaniel wurde schließlich 1945 durch den Kennel Club und 1955 durch die FCI als eigenständige Hunderasse anerkannt.
Größe und Aussehen
Bei 5,5-8 kg haben diese Hunde oft eine Schulterhöhe von etwa 30-34 cm. Damit zählt der Cavalier King Charles Spaniel zu den kleinen Hunderassen.
Diese Hunde sind deutlich länger als hoch gebaut, sie zählen zu den niederläufigen Hunderassen.
Obwohl es sich ja quasi um eine langnasigen Ableger des King Charles Spaniels handelt, haben auch die Cavaliere noch einen deutlich verkürzten Fang.
Die Augen sollen groß und rund sein und die reichlich befederten Ohren hängen seitlich am Kopf herab. Das Fell ist mittellang und seidig. Es soll nicht zu lockig werden, ein bißchen welliges Haar kommen aber fast immer vor.
Es kommen folgende Fellfarben beim Cavalier King Charles Spaniel vor:
- Ruby: einfarbig kastanienrot bis tiefrot
- Blenheim: Ruby mit Weißscheckung, rot-weiß bzw. weiß mit kastanienroten Abzeichen auf weißer Grundfarbe
- Black and Tan: schwarz-lohfarben, schwarzes Fell mit rötlichen Abzeichen
- Black-Tricolour (früher auch Prince Charles Spaniel): schwarz-lohfarben mit Weißscheckung, dreifarbiger Hund mit kastanienroten und schwarzen Abzeichen auf weißer Grundfarbe
Typisch für die weiß-gescheckten Farbschläge ist der so genannte Lozenge-Fleck. Gemeint ist damit die verbreitete Blesse am Oberkopf mit einem daumengroßen Abzeichen.
Temperament und Haltung
Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein kleiner und sehr charmanter Begleithund. Er gilt als lebhafter, quirliger und meist gut gelaunter Dauerwedler.
Als Familienhunde sind sie durch ihre anpassungsfähige und verspielte Art beliebt. Insgesamt sind die Cavaliere sehr verschmust, sanft und liebenswert.
Als Zwergspaniels werden sie zwar schon sehr lange nicht mehr als Jagdhunde eingesetzt. Dennoch verstehen diese Hunde sich selbst nicht als reine Schoßhündchen. Sie sind durchaus sehr bewegungsfreudig und unternehmungslustig.
Diese Hunde sind intelligent und eher weich. Mit Konsequenz und Leckerli sind sie leicht trainierbar und wollen gefallen. Auch mit anderen Haustieren gelten sie als umgänglich und zeigen sich höchst selten streitlustig.
Auch eine Wohnungshaltung ist absolut möglich.
Das seidige Haar verfilzt gerade unter den Pfoten oder hinter den Ohren ohne regelmäßige Pflege. Man sollte also regelmäßig Zeit für die Krallen- und Fellpflege einplanen.
Auch die Ohren müssen regelmäßig kontrolliert werden. Denn langhaarige schlappohrige Hunderassen neigen besonders zu Entzündungen des Gehörgangs. Und auch ein gewissen Maß an Zahnhygiene kann gerade bei den Toyrassen sehr sinnvoll sein.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Beim Cavalier King Charles Spaniel gibt es leider einige rassetypische Gesundheitsprobleme.
Darunter fallen erbliche Erkrankungen, aber leider auch direkt durch den typischen Körperbau verursachte Probleme[11].
Die kleine Statur, der runde Kopf, die manchmal ziemlich kurze Nase, die Schlappohren und die großen Augen tragen zum Kindchenschema dieser Hunde bei.
Folgen können allerdings u.a. vermehrte Bildung von Augensekret durch unzureichenden Lidschluss, Ohrentzündungen, brachycephales Atemnotsyndrom oder die Syringomyelie, eine gefürchtete angeborene Anomalie der hinteren Schädelregion, sein. Auch eine schwache Hinterhand oder Rückenprobleme kommen vor.
- Chiari Malformation
- Syringomyelie
- Episodic Falling
- Taubheit[5]
- Tränende Augen
- Dry Eye Curly Coat Syndrome
- Keratoconjunctivitis sicca
- Brachycephales Atemwegssyndrom[12]
- Herzerkrankungen
- Erbliche Augenerkrankungen
- Epilespie
- Ohrentzündungen
- Hüftgelenksdysplasie
- Muskeldystrophie
- Makrothrombozytopenie
- Patellaluxation
- Intervertebral Disc disease (IVDD)[6]
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
- Cavalier King Charles Spaniel beim VDH
- Cavalier-King-Charles-Spaniel Club Deutschland e.V.
- Internationaler Club für Cavalier King Charles Spaniel e.V.
- Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.
Die offizielle Anzahl von Cavalier King Charles Spaniel-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 722 und 1185[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 136: Cavalier King Charles Spaniel (2009);
http://www.fci.be/de/nomenclature/CAVALIER-KING-CHARLES-SPANIEL-136.html
[2] VDH-Rasseportrait: Cavalier King Charles Spaniel.
[3] Cavalier-King-Charles-Spaniel Club Deutschland e.V.: Die Rasse Cavalier King Charles Spaniel.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Louisiana State University (LSU): Prevalence of deafness in dog breeds (engl).
[6] Dickinson Peter J., Bannasch Danika L.. Current Understanding of the Genetics of Intervertebral Disc Degeneration. Front. Vet. Sci., 24 July 2020. https://doi.org/10.3389/fvets.2020.00431
[7] Internationaler Club für Cavalier King Charles Spaniel e.V.: Cavalier King Charles Spaniel.
[8] Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.: Der Cavalier King Charles Spaniel.
[9] The Kennel Club: Cavalier King Charles Spaniel (engl.).
[10] National Purebred Dog Day: Spaniel Gentile (engl.).
[11] Crook A et al. 2011. Canine Inherited Disorders Database (CIDD): Cavalier King Charles Spaniel (engl.).
[12] Hinchliffe, TA, Liu, N-C, Ladlow, J. Sleep-disordered breathing in the Cavalier King Charles spaniel: A case series. Veterinary Surgery. 2018; 48: 497– 504. https://doi.org/10.1111/vsu.13148
[13] CavalierHealth.org: Cavalier King Charles Spaniel Health Overview (engl.).
[14] J. F. Perry (1904): Kennel Secrets. https://archive.org/details/kennelsecretshow00perr/page/n398/mode/1up
[15] Robert Leighton (1907): The New Book of the Dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/440/mode/1up