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Der Azawakh ist eine der wenigen offiziellen afrikanischen Hunderassen innerhalb der FCI-Nomenklatur. Der elegante Jagdhund entstand als Landrasse in Zentralafrika und wurde von Nomadenstämmen vorwiegend als Wach- und Jagdhunde gehalten.
Steckbrief:
Azawakh
Dieser afrikanische Windhund ist zäher als er aussieht und besitzt eine große Jagdleidenschaft.
Größe
♀ 60-70 cm,
♂ 64-74 cm
Gewicht
♀ 15-20 kg,
♂ 20-25 kg
Hundetyp
Windhund
Lebensdauer
10-12 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der elegante Azawakh ist ein Vertreter der Windhunde. Diese zentralafrikanische Hunderasse gilt als so alt, dass ihre Vorfahren schon auf alten Höhlenmalereien abgebildet worden sein sollen[1].
Die Heimat des Azawakh liegt im Süden der Sahara und der darunter liegenden Sahelzone.
Von der FCI werden diese Hunde nach seiner Heimat als Azawakh bezeichnet.
Denn die für diese Hunde namengebende Landschaft aus Trockentälern und Oasen wurde auch als Azawad-Binnenbecken bezeichnet, ein Gebiet etwa zwischen den heutigen Staaten Mali und Niger.
Dort begleiteten Windhunde die Nomadenstämme durch Steppen und Halbwüsten, so dass der Azwakh auch heute noch als Tuareg-Windhund bezeichnet wird.
Bei den Tuareg galt er einfach nur als Idi („Hund“) oder als Osca, um ihn von anderen Windhunden der Region abzugrenzen. Es sind aber auch noch weitere Namen für diesen Hundetyp im Umlauf, z.B. Tuareg Sloughi, Bareeru, Hanshee, Rawondu oder Wulo[5].
Ursprünglich entstand der Typ des Azawakh als typische Landrasse. Denn es war weniger die systematische Zucht als denn äußere Selektionsfaktoren, die den rustikalen Windhund über die Jahrhunderte formten.
Und durch das große Entstehungsgebiet und die nomadische Lebensweise seiner Halter ist auch eine Vermischung mit anderen afrikanischen Landrassen wie dem nordafrikanischen Sloughi, dem Basenji oder den frühen asiatischen Windhunden (Tazi) denkbar[3].
Die Vorfahren des Azawakh genossen ein hohes Ansehen und wurden traditionell zur Jagd auf Hasen, aber auch größeres Wild wie Antilopen, Gazellen oder sogar Wildschweine eingesetzt[2]. Und sie sollten wachsam sein und Raubtiere im Lager melden oder sogar vertreiben[1].
Natürlich handelt es sich bei diesem Windhund noch heute um einen ausdauernden und geschickten Jagdhund, der dafür lebt hetzen zu dürfen. Er soll auch auf unwegsamem Gelände gut zu Fuß Pfote sein und gilt als viel robuster als er auf den ersten Blick wirkt.
In Europa kennt man diese sehr ursprüngliche Hunderasse erst seit den späten 1960ern. Nach und nach stieg die Zahl der europäischen Hunde durch einzelne Direktimporte an, so dass die Hunderasse schließlich 1980 offiziell anerkannt wurde.
Größe und Aussehen
Der Azawakh hat als Windhund einen Körperbau, der auf schnelle Sprints und explosiven Antritt optimiert ist. Das unterscheidet ihn vom üblichen hündischen Körperbau, der eher für Traber als für diese Sprinter gemacht ist.
Die Silhouette des Azawakh soll an ein hochgestelltes Rechteck erinnern. Er ist nur mäßig gewinkelt und wirkt dadurch viel höher als lang. Auch sein kurzer Rumpf mit einer tiefen und recht steil aufgezogenen Brust und die nach hinten leicht ansteigende Rückenlinie verstärken diesen Eindruck.
Windhunde sind ja bekannt dafür immer sehr dünn und zerbrechlich zu wirken. Auch beim Azawakh kann man viel vom Skelett und der flachen Muskulatur erahnen, vor allem auch durch das sehr kurze samtartige Fell dieser Hunde.
Die Fellfarben reichen von sandfarben über rotes Fell in allen Schattierungen hin zu Stromung und Masken.
Er hat fast immer große weiße Abzeichen, die der Verteilung einer irischen Scheckung folgen. Das bedeutet, dass die weißen Bereiche symmetrisch angeordnet sind und sich auf Beine, Brust, Blesse und Schwanzspitze beschränken.
In seinen Ursprungsländern sollen auch Hunde mit ausgedehnter Weißscheckung erlaubt sein. Farbe sollte ja ohnehin ein eher untergeordnetes Zuchtkriterium bei einem leistungsstarken Arbeitshund sein. Aber die Showzucht braucht halt mal wieder ihre Einschränkungen…
Mit 60-74 cm ist der Azawakh ein mittelgroßer bis großer Hund, der durch seine schmalen Schultern höher wirkt als er ist. Auch mit meist unter 25 kg ist dieser Windhund natürlich eher ein Leichtgewicht.
Seine langhalsige Erscheinung mit dem langen schmalen Kopf und den nach vorn gekippten Hängeohren kann man als elegant beschreiben. Er wirkt freundlich und hat einen geschmeidigen federnden Gang.
Temperament und Haltung
Wer darüber nachdenkt mit einem Windhund leben zu wollen, darf nicht naiv sein.
Ja, diese Hunde sind schön. Aber die leidenschaftliche Jagdmotivation ist für den gemeinsamen Alltag eben viel entscheidender.
Und davon bringt der Azawakh reichlich mit, so dass er vvor allem von Liebhabern als Renn- und Coursing-Hund gehalten wird.
Über die Sache mit dem Jagen hinaus gilt er aber tatsächlich als sehr angenehmer Hausgenosse.
Bei genügend Auslauf sollen ja so ziemlich alle Windis im Haus oder in der Wohnung recht anschmiegsam, gesellig und ruhig sein. Und da macht auch der Azawakh keine Ausnahme.
Er muss allerdings die Gelegenheit haben auch mal rennen zu können. Ganz ohne Garten und immer nur an der Leine ist kein erlebnisreiches Hundeleben für so eine Sportgranate.
Neben seiner liebevollen, treuen und jagdbegeisterten Art gilt der Azawakh übrigens auch als wachsam und Fremden gegenüber neutral bis wählerisch. Denn seine Vorfahren wurden auch als Wachhunde gehalten, die Eindringlinge im Lager melden sollten.
Diese sehr ursprüngliche Hunderassegilt als erfrischend feinfühlig, sensibel und leichtführig, so dass Training etwas leichter fallen dürfte als bei unabhängigeren Windhunden wie z.B. dem Afghanen.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Diese Windhunde sind als leistungsfähige Arbeitshunde in kargen ariden und subariden Klimazonen entstanden. Die harschen Lebensbedingungen haben für eine Selektion auf Vitalität und Gesundheit gesorgt.
Die Lebenserwartung wird mangels vieler Daten oft mit 10-12 Jahren veranschlagt.
Wir haben das hier so übernommen, sind aber überzeugt davon, dass Vertreter dieser leicht gebauten Hunderasse unter geeigneten Bedingungen vermutlich auch ein Stück älter werden dürften.
Es gibt nur wenige nennenswerte Krankheiten:
- Erbliche Augenerkrankungen
- Herzprobleme
Außerdem sollte man ein paar Dinge beachten, wenn man einen Azawakh in Europa hält.
Zum einen frieren diese Hunde mangels Fell im Winter sehr leicht und brauchen einen Hundemantel, am besten mit einer speziellen Passform für Windhunde.
Und für den Fall, dass mal eine Vollnarkose nötig werden sollte, sollte man am besten schon lange vorher abgeklärt haben, welche Narkosemittel in Frage kommen. Denn Windhunde haben weniger Fettgewebe und reagieren anders auf bestimmte Narkosemittel, teilweise kann das fatale Folgen haben!
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Azawakh-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 15 und 51[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 307: Azawakh (2019);
http://www.fci.be/de/nomenclature/AZAWAKH-307.html
[2] VDH-Rasseportrait: Azawakh.
[3] Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV)
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Dog Scanner App: Azawakh. https://siwalusoftware.com/de/dog-scanner/dog-breeds/azawakh/