American Staffordshire Terrier

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Der AmStaff, wie ihn seine Freunde nennen, entstand einst wie der Bull Terrier oder der britische Staffordshire Bull Terrier als Nachfahre der Bull-and-Terrier-Kreuzungen im 18. und 19. Jahrhundert.

Steckbrief:
American Staffordshire Terrier

Eine mittelgroße amerikanische Hunderasse aus der Gruppe der bullartigen Terrier.

Größe
 43-46 cm, ♂ 46-48 cm

Gewicht
 18-25 kg, ♂ 25-30 kg

Hundetyp
Bullartige Terrier

Lebensdauer
12-16 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der American Staffordshire Terrier stammt ganz ursprünglich aus einer Kreuzung aus den (damals noch sportlicher gebauten) englischen Bulldoggen und den britischen Terriern.

Bull Dog 1845[6]

Solche Bull-and-Terrier wurden im 18. und 19. Jahrhundert bei Hundekämpfen eingesetzt, die leider zu dieser Zeit sehr populär waren.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Tierkämpfe in England verboten. Zur gleichen Zeit gelangten erste Hunde dieses Typs mit Einwanderern aus Großbritannien nach Amerika und wurden dort weiterhin für gewerbsmäßige Hundekämpfe genutzt und gezüchtet…

Ende des 19. Jahrhunderts kamen allerdings auch Hunderassen, Hundezucht und Hundeausstellungen in Mode.

Und auch für den Pit Bull Terrier fanden sich schnell Liebhaber. Diese strebten eine züchterische Entwicklung weg aus den Pits der Hundekampfszene in Richtung Ausstellungshund an.

Es folgte bald eine Trennung dieser Hunde in den American Pit Bull Terrier und den American Staffordshire Terrier. Der AmStaff ist quasi die „Schönheitslinie“ dieser Bull-and-Terrier.

Im Jahr 1936 wurde der neue „Staffordshire Terrier“ schließlich vom amerikanischen Kennel Club und der FCI als eigenständige Hunderasse anerkannt.

Einer der ersten Showchampions im American Kennel Club (kupiert)

Aber erst seit 1972 ist diese Hunderasse als American Staffordshire Terrier bekannt. Der Zusatz American wurde vor allem eingeführt, um diese Hunderasse von den ähnlichen britischen Staffordshire Bull Terriern abzugrenzen[2].

Zuvor wurden sie auch als Pit Bull TerrierAmerican Bull Terrier, Yankee Terrier oder Stafford Terrier bezeichnet, was zur Verwechslung mit anderen Hunderassen führte.

Mehr zur Geschichte kannst Du auf den Seiten des American Staffordshire Terrier Clubs nachlesen.

Größe und Aussehen

Mit einer Schulterhöhe von etwa 43-48 cm und einem Gewicht meist unter 30 kg handelt es sich um eine mittelgroße Hunderasse.

Mit seinem kurzen Rücken, dem massiven gedrungenen Körperbau und dem breiten Schädel mit der besonders ausgeprägte Wangenmuskulatur sieht er besonders stark und kräftig aus.

Die Rute beim American Staffordshire Terrier ist lang und dünn und wird hängend getragen.

Die natürlichen Ohren werden halb aufrecht als Stehkippohr oder Rosenohr getragen.

Bei einem Rosenohr ist das Ohr nach hinten gefaltet, so dass das Innere der Ohrmuschel sichtbar wird. Das ist mitunter ein Erbe der Bulldoggen.

AmStaff mit hohem Weißanteil

Sein Gangbild ist flüssig und federnd. Leider sieht man „in freier Wildbahn“ immer wieder Tiere fragwürdiger Herkunft mit durchhängendem Rücken und rollendem Passgang.

Das Fell ist kurz und harsch.

Es sind grundlegend alle Farben zulässig.

Allerdings sind braune Tiere und Black-and-Tan -warum auch immer- nicht gern gesehen. Zu viel Weiß am Kopf geht mit einem höheren Risiko für eine Taubheit einher und ist ebenfalls nicht erwünscht. Und Dilute-Blau ist leider immer noch in Mode, sollte allerdings nie das wichtigste Zuchtkriterium sein.

Temperament und Haltung

Im FCI-Standard werden AmStaffs als mutig und neugierig beschrieben[1]. Beim amerikanischen Kennel Club heißt es, dass sie sanftmütig und freundlich sein sollen[3].

Im VDH-Profil gilt er aber auch als unerschrockener Wachhund. In Konfrontation vor allem gegenüber Artgenossen soll er sich durchaus auch mal offensiv verhalten.

Seinen Menschen gegenüber gilt er aber verspielt, treu und sehr verschmust [2] und soll eine hohe hohe Reizschwelle besitzen[5]. Wie so ziemlich alle Terrier spielt er etwas ruppig und laut. Und wie alle Bullis sind sie bekannt dafür, dass kaum ein Spielzeug ihnen standhalten kann.

Als Partner für sportliche Freizeitaktivitäten ist er als sprunggewaltiger, bewegungsfreudiger und athletischer Hund ideal geeignet. American Staffordshire Terrier sind kooperativer und leichter trainierbar im Vergleich zu anderen Terriern. AmStaffs lieben geistige und körperliche Herausforderungen.

Da AmStaffs ein recht dünnes Fell besitzen, empfiehlt sich bei kalten Temperaturen ein Hundemantel.

Insgesamt handelt es sich um eine Hunderasse für erfahrene Halter, die bereit sind speziell im Hinblick auf die Rasselisten eine verantwortungsvolle und vorausschauende Haltung zu bieten.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

AmStaffs werden als mittelgroße Hunde teilweise sehr alt, haben aber auch einzelne rassetypische Krankheiten.

  • Hautprobleme
  • Herzprobleme
  • Erbliche Augenkrankheiten
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellbogendysplasie
  • Patellaluxation
  • Zerebelläre Ataxie, neuronale Zeroidlipofuszinose (NCL)
  • Canine Ceroid Lipofuszinose

Anschaffung

Der American Staffordshire Terrier zählt hierzulande in fast allen Bundesländern als problematische Hunderasse, deren Einfuhr und Zucht u.U. verboten ist.

Das Zuchtverbot für Listenhunde basiert auf der vermeintlich erhöhten rassebedingte Gefährlichkeit mancher Hunderassen und ist seitdem eine ziemlich kontrovers diskutierte Problematik. Denn natürlich hat auch das Verhalten der typischen Käuferschaft etwas damit zu tun, wie solche Hunde gehalten werden und wie sie wahrgenommen werden.

Die offizielle Anzahl von American Staffordshire Terrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 52 und 141.[4]

Die Zucht findet durch nur in Bundesländern statt, die keine Rasselisten führen bzw. den American Staffordshire Terrier nicht als gefährlich einstufen. Vor der Anschaffung eines solchen Hundes ist es ein absolutes Muss die Haltungsbedingungen in seinem Bundesland zu prüfen und langfristig zu planen!

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Links

[1] FCI-Standard Nr. 286: AMerican Staffordshire Terrier (1998);
http://www.fci.be/de/nomenclature/AMERICAN-STAFFORDSHIRE-TERRIER-286.html

[2] VDH-Rasseportrait: American Staffordshire Terrier.

[3] American Staffordshire Terrier beim Amerikcan Kennel Club (AKC)

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] American Staffordshire Terrier Club e.V.: Charakter und Wesen.

[6] John Scott (1845): The Sportsman’s Repository. https://archive.org/details/sportsmansreposi00scotrich/page/n303/mode/1up