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Der Kintamani stammt von der indonesischen Insel Bali, diese Hunderasse entwickelte sich im 20. Jahrhundert aus domestizierten Straßenhunden. Der Kintamani-Bali-Hund ist ein unabhängiger Vierbeiner, der als aktiv, verspielt, anhänglich, wachsam und territorial gilt.
Steckbrief:
Kintamani-Bali-Hund
Der Kintamani ist die erste offiziell anerkannte Hunderasse aus Indonesien.
Größe
♀ 44-52 cm
♂ 49-57 cm
Gewicht
♀ 13-16 kg
♂ 15-18 kg
Hundetyp
Spitze
Lebensdauer
12-14 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der waldreiche und bergige Distrikt Kintamani liegt im Norden der indonesischen Insel Bali. Dort entwickelte man im Dorf Sukawana aus endemischen Straßenhunden eine Hunderasse, die heute unter Balinesen als Haustier sehr beliebt ist.
Farmer hielten gezähmte Hündinnen, die sich allerdings wie fast alle Hunde auf Bali frei bewegen und verpaaren durften.
Die beim Menschen aufgezogene zahmen Welpen wurden als Haustiere an balinesische Familien und auf Bali lebende Auswanderer verkauft. So formte sich nach und nach dieser neu Typ Hund.
Tatsächlich ist der Kintamani als noch sehr junge Hunderasse genetisch bis heute noch fast identisch mit halbwilden balinesischen Streunern[5].
Die spitzartigen Hunde auf Bali sind mit australischen Dingos und asiatischen Hunderassen wie dem Chow Chow verwandt und stammen vermutlich von frühen südostasiatischen Hunden ab, die bereits vor über 3000 Jahren auf die indonesische Insel gelangten und dort isoliert von anderen Hunden lebten.
Zur Bekämpfung der Tollwut gilt seit 1926 zudem eine Einfuhrbeschränkung für Hunde nach Bali. So konnte sich die einheimischen Population auch im letzten Jahrhundert weitestgehend ohne Einfluss anderer Hunderassen entwickeln.
Manchen anekdotischen Quellen zufolge soll der Kintamani durch Einkreuzung von Chow Chows entstanden sein, das ließ sich bei einer genetischen Untersuchung zur Herkunft des Kintamani jedoch nicht bestätigen[5].
Der Kintamani ist also ein domestizierter balinesischer Straßenhund. Straßenhunde auf Bali gehören zu den Pariahunden, sie sind meist kurzhaarig und stehohrig.
Im Vergleich zu den wilden Streunern seiner Heimat hat der domestizierte Kintamani bereits heute durch selektive Zucht ein einheitlicheres Aussehen und ein etwas anschmiegsameres Temperament bekommen. Dennoch hat er als relativ urtümlicher Spitz sein unabhängiges, wachsames und freiheitsliebendes Wesen behalten.
1985 fand die erste Ausstellung des neu gegründeten Zuchtclubs für diese Hunde statt. Der Kintamani ist die erste offiziell anerkannte Hunderasse aus Indonesien.
Erst 2019 wurde der Kintamani-Bali-Hund durch die FCI vorerst provisorisch anerkannt.
Größe und Aussehen
Der Kintamani ist mit 44-57 cm eine mittelgroße Hunderasse. Bei Rüden gelten 53 cm als Idealmaß, bei den Hündinnen 48 cm.
Der Körperbau ist leicht und sportlich, er ist etwas länger als hoch und hat ein federndes und leichtfüßiges Gangwerk.
Als spitzartiger Vierbeiner hat der Kintamani-Bali-Hund einen keilförmigen Kopf mit nach vorn gerichteten Stehohren und mandelförmigen Augen. Die deutlich befederte Rute wird aufwärts gebogen oder eingerollt getragen.
Das stockhaarige Haarkleid setzt sich aus harschen Deckhaaren und kurzer Unterwolle zusammen.
Die Rute und Hosenbeine sind befedert, entlang des Rückens findet man vor allem bei Rüden längeres haar und auch rund um den Hals bildet sich eine merkbare Mähne. Die Halskrause wird als Badong bezeichnet, das längere Rückenhaar als Bulu Gumba[1].
Die bevorzugt Fellfarbe beim Kintamani ist weiß oder weißblond mit deutlich orangeblonden Ohrrändern. Dieses „Ear Lacing“ kommt bei vielen Hunde in rezessivem Blond vor und kann oft bei spitzartigen Hunden in diesen Farben beobachtet werden.
Bei einfarbig hellblonden und weißen Kintamani-Hunden ist auch das Pigment der eigentlich schwarzen Nase oft zu einem bräunlichen bis rotgrauen Farbton aufgehellt. Man spricht hier auch von einer Wechselnase, die je nach Saison mal dunkler oder mal heller erscheint.
Andere zulässige Farben sind schwarz mit oder ohne kleine weiße Abzeichen, falbblondes bis rotes Zobel sowie gestromtes Fell. Zobelfarbene und gestromte Hunde sollen am besten eine schwarze Maske und wenige weiße Abzeichen haben.
Temperament und Haltung
Straßenhunde sind natürlich noch viel ursprünglicher und menschenscheuer als ein domestizierter Haushund. Der zahme Kintamani hat die typischen ungezähmten Eigenschaften seiner halbwilden Vorfahren aber heute in vielen Punkten abgelegt.
Dennoch handelt es sich um einen sehr naturbelassenen Hund, der seine Jungen gern in selbst gegrabenen Höhlen aufzieht und nur einmal jährlich läufig wird. Auch ein gewisses Misstrauen gegenüber Fremden wird den Hunden nachgesagt.
Der Anjing Kintamani-Bali ist im Vergleich zu den wildlebenden Hunden ein gutmütiger, menschenbezogener und sanftmütiger Begleithund, der sehr an seiner Familie hängt.
Er gilt aber auch weiterhin als sehr intelligenter und genügsamer Vierbeiner. Der Kintamani-Hund ist besonders forsch, territorial und aufmerksam, so dass er auch als Wachhund gehalten wird und andere Hunde in seinem Revier nicht immer toleriert.
Auch mit anderen Kleintieren im Haushalt muss man wohl aufpassen, da der Bali-Kintamani oft einen deutlich ausgeprägten Jagdisntinkt zeigt.
Als typischer Begleithund ist er ein aktiver Vierbeiner, der verspielt und leicht motivierbar ist. Er ist freundlich und soll leicht auszubilden sein. Zudem gelten diese Hunderasse als wasserfreudig und neugierig.
Auf Bali dürfen viele dieser Hunde sich sehr frei bewegen und gelten als unabhängig und selbstständig.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Da diese indonesische Hunderasse vor nicht allzu langer Zeit direkt aus der heterogenen Straßenhundepopulation auf Bali hervorgegangen ist, besitzt der Kintamani eine große genetische Diversität und eine robuste Gesundheit[5].
Es sind bislang keine rassetypischen Erkrankungen bekannt.
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 362: Kintamani-Bali Hund (2019). http://www.fci.be/de/nomenclature/KINTAMANI-BALI-HUND-362.html
[2] VDH-Rasseportrait: Kintamani-Bali Hund.
[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Kintamani-Bali-Hund.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] I. K. Puja, D. N. Irion, A. L. Schaffer, N. C. Pedersen. The Kintamani Dog: Genetic Profile of an Emerging Breed from Bali, Indonesia. Journal of Heredity, Volume 96, Issue 7, Special Issu 2005, Pages 854–859, https://doi.org/10.1093/jhered/esi067
[6] Corrieri L, Adda M, Miklósi Á, Kubinyi E (2018) Companion and free-ranging Bali dogs: Environmental links with personality traits in an endemic dog population of South East Asia. PLoS ONE 13(6): e0197354. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0197354
[7] Bali DIscovery: The Kintamani – Bali’s Special Canine Breed. https://www.balidiscovery.com/the-kintamani-balis-special-canine-breed/