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Der Gończy Polski ist ein mittelgroßer Laufhund aus dem südpolnischen Bergland. Der Polnische Jagdhund jagt mit der Nase und ist bekannt für seinen melodischen Spurlaut. Auch als Familienhunde werden die intelligenten Vierbeiner heute in Polen gehalten.
Steckbrief:
Gonczy Polski
Gończy Polski bedeutet tatsächlich einfach Polnischer Jagdhund.
Größe
♀ 50-55 cm
♂ 55-59 cm
Gewicht
ca. 22-26 kg
Hundetyp
Laufhund
Lebensdauer
10-13 Jahre
Geschichte und Herkunft
Bereits im 13. Jahrhundert jagten vor allem Adelige auf polnischem Gebiet mit Schweiß- und Laufhunden[1]. Bereits im frühen 17. Jahrhundert unterschied man dabei kleine von großen Varietäten der Jagdhunde in Polen[6].
Und auch heute gibt es zwei Typen solcher Jagdhunde in Polen. Der Gończy Polski ist ein Laufhund für die Fuchs- und Hasenjagd, der etwas kleiner und leichter gebaut ist als der größere Ogar Polski.
Diese osteuropäische Bracken könnten von russischen Laufhunden wie der Kostroma-Bracke abstammen. Auch der mittelalterliche Vorgänger des St. Hubertushundes könnte in diese lokalen polnischen Jagdhunde eingekreuzt worden sein. Das weiß man heute nicht mehr so genau.
Sicherlich sind die polnischen Hunderassen auch mit den anderen schwarz-lohfarbenen Bracken in Osteuropa wie dem Litauischen Jagdhund, der Slowakischen Schwarzwildbracke oder der Ungarischen Bracke verwandt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren allerdings viele der polnischen Hunde für immer verloren.
Liebhaber machten sich an die Zucht mit Restbeständen, die sie in entlegenen Gebieten der Karpaten, an der Grenze zur Ukraine und in Belarus fanden. Aus diesen Zuchtprojekten entstanden schließlich der große Ogar und der kleinere Gończy.
Man kannte diese Hunde zunächst als Varietäten der polnischen Jagdhunde und trennet sie in den nach ihren Züchtern benannten kleinen Pawlusiewicz-Typ und den größeren Kartawik-Typ.
Nachdem der Ogar Polski aber 1965 durch die FCI anerkannt worden war, konnten die kleineren Hunde nicht mehr ins Zuchtbuch eingetragen werden und galten als Mischlinge. Liebhaber behielten ihren „kleinen Ogar“ dennoch und züchteten weiter auf jagdliche Brauchbarkeit hin.
Erst 1983 wurde ein Standard für die einheitliche Zucht des Gończy Polski veröffentlicht. Außerhalb Polens wurden diese Hunde erst nach Ende des sowjetischen Einflusses nach 1989 überhaupt bekannt.
2017 erkannte schließlich auch die FCI den Polnische Jagdhund endgültig als Hunderasse an.
Heute werden diese Hunde in Polen auch als Familienhunde gehalten, hauptsächlich bleibt der Gończy Polski aber ein Jagdhund. Man findet die Hunde vorwiegend in im südpolnischen Bergland, außerhalb ihrer Heimat ist diese Hunderasse bislang kaum bekannt.
Größe und Aussehen
Der Gończy Polski wird etwa 50-59 cm hoch, es handelt sich um eine mittelgroße Hunderasse.
Der eher leichte Körperbau ist schlank, kompakt und belastbar. Die Hunde sind nur ein kleines bißchen länger als hoch und ausdauernde Läufer auch in bergigen Landschaften.
Der schöne Jagdhundekopf zeigt wenig Stopp und die Lefzen hängen kaum. Typisch sind halblange und ziemlich breite Hängeohren, die etwa auf Höhe der Augen ansetzen.
Das kurze Fell wird durch die vorhandene Unterwolle wetterfest.
Die zulässigen Fellfarben sind schwarz-loh, braun-loh und rotblond.
Rote Gończy Polski können rezessiv blond oder zobelfarben sein, so dass hier entweder einfarbig rote Hunde mit fleischfarbener Wechselnase oder auch rote Hunde mit schwarzer oder brauner Nase und ein bißchen brauner oder schwarzer Wolkung vorkommen.
Temperament und Haltung
Die Aufgabe des Polnischen Jagdhundes ist das aufspüren und spurlaute Verfolgen von Hasen, Füchsen, Wildschweinen oder Rotwild. Auch als Spur- und Fährtenhund lässt er sich durch seine hervorragende Nase ausbilden.
Als temperamentvoller und kräftiger Laufhund wünscht sich der Gończy Polski eine fordernde Beschäftigung und viel Auslauf an der frischen Luft. Draußen zeigen sie ihre große Jagdleidenschaft und können sich schon mal impulsiv verhalten.
Daheim gelten sie allerdings wie die meisten Bracken als ausgeglichen, sensibel und sanftmütig. Ihrer Familie gegenüber sind sie geduldig und anhänglich, verhalten sich intelligent und leicht trainierbar.
Fremde mögen sie allerdings oft nicht so gern an sich heranlassen. Kein Wunder also, dass sie auch als mutige Wachhunde taugen und Eindringlinge im Revier lautstark ankündigen.
Fellpflege fällt kaum an und auch sonst gelten die polnischen Jagdbracken als sehr unkompliziert, was den Pflegeaufwand angeht.
Neben dem gelegentlichen bürsten sollte man vor allem auf die Ohren achten, denn schlappohrige Hunde haben meist etwas häufiger Ohrinfektionen zu schaffen.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Da es sich um eine relativ seltene Hunderasse handelt, müssen Züchter die Balance finden zwischen dem Erhalt der genetischen Diversität und der Selektion auf Arbeitsleistung.
Erfreulicherweise scheint das bislang ganz gut zu gelingen, so dass keine rassetypischen Erkrankungen bekannt sind und Probleme nur vereinzelt auftreten.
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Gończy Polski-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 51[3].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 354: Gończy Polski (2017). http://www.fci.be/de/nomenclature/POLNISCHER-JAGDHUND-354.html
[2] VDH-Rasseportrait: Gończy Polski
[3] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[4] Ria Hörter (2013): Gończy Polski (PDF). Abgerufen 09/2021.
[5] Hans Friedrich von Fleming (1749): Der Vollkommene Teutsche Jäger. https://archive.org/details/bub_gb_T3NDAAAAcAAJ/page/n301/mode/1up
[6] National Purebred Dog Day: It Was Never One Breed With Two Types (engl.).
[7] Gonczy Polski-Datenbank. https://gonczypolski.info.pl/