Gordon Setter

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Der Gordon Setter ist ein schwarz-roter schottischer Vorstehhund. Die Hunde gelten als freundlich und bewegungsfreudig. Diese umgänglichen Jagdhunde können als aktive Familienhunde gehalten werden, brauchen aber eine einfühlsame und konsequente Erziehung.

Geschichte und Herkunft

Die Setter als Vorstehhunde wurden im 16. Jahrhundert in Großbritannien aus Landspaniels gezüchtet, man kannte sie u.a. auch als Setting Spaniel.

Natürlich gab es solche Hunde bereits in allerhand Varietäten und mit verschiedenen Fellfarben, lange bevor man den modernen Gordon Setter als Hunderasse entwickelte.

Als Begründer gilt Alexander IV. Duke of Gordon (1743–1827), der solche Hunde im frühen 19. Jahrhundert in seinem Gordon Castle im Norden Schottlands züchtete.

Aber eigentlich hat er den Gordon Setter nicht wirklich erfunden, sondern nur unter den Hundefreunden und Jägern von damals bekannt gemacht.

Als leidenschaftlicher Jäger hielt der Hochadelige Gordon verschiedene Deerhounds, Hounds, Setter sowie Falken für Jagd. Die von Gordon bevorzugte Fellfarbe für seine Setter war wohl übrigens dreifarbig schwarz, loh und weiß.

Man kennt nach so langer Zeit natürlich auch nicht mehr alle Details zur genauen Abstammung von Gordon’s Settern. Alexander Gordon tauschte wohl regelmäßig Hunde mit einem Mr. Coke aus Longford, der auch andere Jäger der Gegend mit Jagdhunden versorgte.

Erst später im 19. Jahrhundert begann man mit der einheitlichen Zucht des Gordon Setters auch als Ausstellungshund. Man kannte die Hunde u.a. auch als Black and Tan Setter oder Scottish Setter, bevor sich 1924 dann doch wieder der Name Gordon Setter durchsetzte.

Erst durch Einkreuzung anderer Hunde (evtl. Collie, Labrador oder Bloodhound) im 19. Jahrhundert sollen diese Setter ihr komplett dunkles schwarz-rotes Fell bekommen haben^[6]. Und auch Irish Setter kreuzte man in diese Hunde ein, um sie eleganter zu machen^[9].

Im 19. Jahrhundert galt der große Gordon Setter als begabter Jagdhund, allerdings auch als etwas langsamer, selbstständiger und weniger führig als der Irish Setter oder English Setter. Gordons konnten sich daher außerhalb Schottlands nie so richtig als Arbeitshund durchsetzen^[10].

In Europa gibt es zwar noch viele Gordon Setter, aber in Großbritannien selbst zählt der schottische Setter mittlerweile zu den eher seltenen Hunderassen^[7].

Heute soll es nur noch wenige echte Arbeitslinien dieser Hunderasse geben. 1963 wurde der Gordon Setter durch die FCI anerkannt und wird heute auch als aktiver Begleithund gehalten.

Größe und Aussehen

Gordon Setter werden meist um die 58-69 cm hoch und dabei etwa 20-36 kg schwer. Man zählt sie zu den großen Hunderassen.

Der Körperbau soll zweckmäßig. kraftvoll und elegant sein. Die Hunde sind meist ziemlich hochbeinig gebaut und haben einen geraden Rücken.

Gordons aus Arbeitslinien sind meist etwas kleiner, leichter und weniger üppig behaart als Hunde aus Schönheitslinien.

Der Oberkopf ist oft deutlich gerundet und der Fang viereckig und tief, die dicken Lefzen sollen aber nicht zu arg überhängen. Auch die Hängeohren mit ihrem oft langen und etwas welligen Haar lassen durchaus an einen Spaniel erinnern.

Der Blick aus den dunkelbraunen Augen soll klug und entschlossen wirken.

Die Rute ist nicht allzu lang und moderat befedert.

Das Fell ist fein, halblang und soll eigentlich möglichst glatt sein, viele Gordon Setter haben aber durchaus ein bißchen welliges Fell. An der Brust und der Halskrause wird das Fell etwas länger. Der Kopf und die Beine sind bis auf die Befederung an Ohren und Hosenbeinen kurz behaart.

Die einzig zulässige Fellfarbe beim Gordon Setter ist schwarz-loh.

Das Fell am Rücken soll möglichst tiefschwarz ohne Rotschimmer oder helle Unterwolle sein.

Der Brand ist intensiv kastanienrot, auf den roten Zehen und am Kinn können sich schwarze Striche oder so genannte schwarze Pencil Marking zeigen.

Temperament und Haltung

Der Gordon Setter ist ein lebhafter Vorstehhund für sportliche Menschen, die ihm viel Bewegung verschaffen können. Gerade junge Setter sind schon mal sehr temperamentvoll und ungestüm.

Als Jagdhund arbeitet er energisch und ausdauernd und bringt viel Finderwillen und die Anlagen zum Vorstehen mit. Er gilt als selbstständig und entfernt sich auf der Suche nach Wildtieren schon mal schnell und weit von seinen Menschen weg.

Auch Apportieren, Verlorensuche und Sucharbeit erlernen diese Hunde schnell. Man sollte sich vor der Anschaffung überlegen, womit man diese lernfreudigen und vielseitigen Hunde beschäftigt, damit ihr wacher Geist gefordert wird.

Damit gemeinsamen Spaziergänge in der Natur entspannt verlaufen und man dem Hund viel Freiraum bieten kann, sollte man den Gordon Setter von klein auf gründlich erziehen.

Gordon Setter gelten als intelligent, umgänglich und feinfühlig.

Sie brauchen konsequent umgesetzte Regeln, reagieren aber auch sensibel auf ihren Menschen. Es ist eine einfühlsame Erziehung und etwas Hundeverstand gefragt, damit der Gordon Setter führig und bereitwillig kooperiert und nicht „dicht macht“ (was ihm manchmal als Sturheit ausgelegt wird).

Innerhalb ihrer Familie sind diese menschenbezogenen Hunde sehr freundlich, anhänglich und liebenswert. Sie besitzen einen guten Off Switch und verhalten sich daheim ausgeglichen und gelassen.

Das feine Haarkleid sollte regelmäßig mit einer groben Drahtbürste ausgekämmt werden. Das entfernt Fremdkörper und beugt verfilzten Stellen an den Hosenbeinen, der Rute und den behaarten Ohren vor.

Gesundheit

Gordon Setter gelten als robust und werden etwa 10-12 Jahre alt. Es kommen nicht viele rassetypische Erkrankungen vor, u.a. sind folgende Probleme bekannt:

• Hüftgelenksdysplasie
• Erbliche Augenerkrankungen
• Neuronale Ceroid Lipofuszinose (NCL)
• Krebs
• Magendrehung
• Haarausfall
• Entropium
• EKtropium
• Keratoconjunctivitis sicca
• Cerebelläre Abiotrophie
• Symmetrische Lupoide Onychomadesis^[8]
• Hereditären Ataxie

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

• Gordon Setter beim VDH
• Gordon-Setter-Club Deutschland e.V.
• Verein für Pointer und Setter e.V.

Die offizielle Anzahl von Gordon Setter-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 178 und 421^[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 6: Gordon Setter (2016). http://www.fci.be/de/nomenclature/GORDON-SETTER-6.html

[2] VDH-Rasseportrait: Gordon Setter.

[3] Gordon-Setter-Club Deutschland e.V.: Gordon Setter.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/32/mode/1up

[6] Craigh Koshyk (2020): Gordon Setter – Breed History, Standards and Origins (engl.). Project Upland. https://projectupland.com/hunting-dogs/gordon-setter-breed-history-standards-and-hunting-dog-2/

[7] The Kennel Club: Gordon Setter (engl.).

[8] Ziener, M.L., Dahlgren, S., Thoresen, S.I. et al. Genetics and epidemiology of hypothyroidism and symmetrical onychomadesis in the Gordon setter and the English setter. Canine Genet Epidemiol 2, 12 (2015). https://doi.org/10.1186/s40575-015-0025-6

[9] Robert Leigthon (1907): The new book of the Dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/250/mode/1up

[10] J. H. Walsh (1882): The dogs of the British Islands. https://archive.org/details/dogsofbritishisl00walsrich/page/n102/mode/1up

[11] Verein für Pointer und Setter e.V.: Gordon Setter.

[12] Ria Hörter (2014): Gordon Setter – Alexander the 4th Duke of Gordon (PDF). Mastermind. Abgerufen 09/2021.