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Der Australian Shepherd ist eine beliebte Hunderasse. Denn diese mittelgroßen Hütehunde sind aktiv, sportlich und sehr gelehrig. Allerdings brauchen sie einen hundeerfahrenen Menschen, der es schafft diese aktive Hunderasse zu beschäftigen, ohne sie dabei zu überfordern und hektisch zu machen.
Steckbrief:
Australian Shepherd
Eine amerikanische Hunderasse, deren Vertreter als wendige und aktive Hütehunde einen einfühlsamen Hundehalter brauchen.
Größe
♀ 46-53 cm, ♂ 51-58 cm
Gewicht
15-25 kg
Hundetyp
Hütehund
Lebensdauer
13-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Trotz seines Namens stammt der australische Schäferhund aus den USA.
Aber fangen wir vorn an:
Die Vorfahren der Hütehunde Australiens stammten ganz ursprünglich aus Europa. Vermutlich waren auch an der an der Entstehung des Aussies viele verschiedene Typen von Hütehunden beteiligt, v.a. Collies, Schäferhunde, Kelpies oder Cattle Dogs.
Es ging in dieser zeit weniger um rassereine Hundezucht und Optik und viel mehr um eine gute Veranlagung, um die Arbeit an den riesigen Viehherden Australiens leichter zu machen.
Als baskische Viehhirten ihre Hütehunde Anfang des 19. Jahrhunderts mit nach Amerika brachten, nannte man ihre mitgebrachten Hunde dort Australian Shepherd[2]. Diese Hunde fielen durch ihren großen Hüteinstinkt verbunden mit einem loyalen und anpassungsfähigen Wesen und ihrem zähen Durchhaltevermögen auf[3].
Die große Beliebtheit dieser Hunde begann aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als Westernreiter diese Hunderasse entdeckten und populär machten und für ihre Zwecke weiterentwickelten. Bis heute wird der Aussie oft mit Pferdehaltung und Farm- und Ranchleben assoziiert.
In dieser Zeit begann man auch verstärkt auf eine ansprechende Optik und gute Familienhundeigenschaften hinzuzüchten.
Der Siegeszug ist seitdem nicht mehr aufzuhalten, die endgültige Anerkennung des Australian Shepherd durch die FCI erfolgte allerdings erst 207.
Größe und Aussehen
Diese mittelgroßen Hunde werden 46-58 cm groß. Das Gewicht ist nicht vorgeschrieben und liegt meist irgendwo um die 20 kg.
Der Körperbau des Aussies ist minimal länger als hoch. Er soll geschmeidig und gut bemuskelt sein und nicht plump oder schwerfällig wirken. Sein Fell soll mittellang und nicht zu fein wachsen[1].
Diese Hunde werden häufig nur für ihre enorm große Vielfalt an Fellfarben angeschafft. Klar, jeder hat eine Lieblingsfarbe, aber das sollte halt nie der einzige Grund zur Anschaffung eines Vollblut-Arbeitshundes sein…
Die individuellen Unterschiede in dieser Hunderasse sind sehr groß, so dass es sehr unterschiedliche Aussie-Typen gibt, die man manchmal kaum mehr als Vertreter der gleichen Hunderasse erkennt.
Die beiden Extreme sind kleine drahtige und wendige Hütehunde mit moderater Felllänge und bärige Hunde vom Showtyp mit hoch aufgewölbter Stirn und enormen Fellmengen (und Körpergewichten gerade bei den Rüden an die 30 kg….).
Ein Merkmal, das zusätzlich bei einigen Aussie vorkommt, ist eine angeborene Stummelrute (nicht verwechseln, Importhunde aus den USA sind oft kupiert). Auch Splitfaces, breite Blessen oder weiße Köpfe kommen bei dieser Hunderasse hin und wieder vor.
Stehohren und Hängeohren sieht man ab und zu, sie gelten allerdings als optische Fehler. Solche Einschränkungen darf man bei einem Arbeitshunde ruhig albern finden…
Temperament und Haltung
Aussies sind intelligent, wachsam und lebhaft.
Sie haben ihre Umgebung im Blick und sind stehts handlungsbereit. Der Hang auf Bewegungsreize prompt zu reagieren und eine gewisse Erregbarkeit sind ganz typisch für Hütehunde.
Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn es ist sehr leicht einen solchen Arbeitshunde übermäßig aufzudrehen.
Übrigens: Trotz der optischen Ähnlichkeit sind Border Collies und Australian Shepherd durchaus charakterlich ziemlich unterschiedlich.
Will to please ist reichlich vorhanden, aber eben manchmal anders ausgeprägt als bei anderen Hüte- und Schäferhunden. Aussies sind pflichtgetreu und loyal, aber möchten sich manchmal erst vom Sinn unserer Anweisungen überzeugen.
Klar möchte so ein sportlicher Hund wie der Australian Shepherd actionreich gefordert und bewegt werden, aber noch wichtiger sind anspruchsvolle Denkaufgaben. Er gilt zudem als anschmiegsam und bei guter Aufzucht auch als freundlich und charakterlich ausgeglichen.
Es gibt große Unterschiede zwischen den kleineren aktiven Hüte- und Leistungslinien und den oft etwas gelasseneren Familien- und Showzuchten. Gute Beratung und die Suche nach dem richtigen Züchter sind enorm wichtig.
Fremden gegenüber verhalten sich viele Aussies neutral bis ignorant. Und es gibt viele Hunde mit territorialen Wesenzügen, die sich zum Wachhund berufen fühlen.
Innerhalb dieser ohnehin schon sehr vielseitigen Hunderasse gibt es sehr unterschiedliche Charaktere.
Man sollte sich am besten vor der Anschaffung genau überlegen, was man diesem Hund bieten kann. Denn diese aufmerksamen Arbeitshunde sprühen vor Energie und brauchen regelmäßigen Input und Training.
Der Aussie ist nicht nur ein lernbereiter Allrounder für aktive Menschen, sondern glänzt auch im Hundesport. Er ist selbstbewusst und neigt mitunter gerade im Frust auch mal zum bellen. Seine Haltung erfordert Hundeverstand und ist mitunter durchaus ziemlich anspruchsvoll.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Leider ist die Zeit als Modehund nicht spurlos am Australian Shepherd vorbei gegangen. Die Auswahl eines guten Züchters, der seine Zuchttiere nicht nur nach Optik, sondern auch nach Temperament und nach gesundheitlichen Kriterien auswählt, ist unbedingt angeraten!
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellbogengelenksdysplasie
- Epilepsie
- Erbliche Augenerkrankungen
- MDR1-Defekt (Multi-Drug Resistance)
- Degenerative Myelopathie
- Canine Multifocal Retinopathy (CMR)
- Pelger-Huët Anomalie (PHA)
- Brachyurie (Stummelrute)
- Taubheit
- Canine Ceroid Lipofuszinose (CCL)
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Australian Shepherd-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 263 und 480.[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 342: Australian Shepherd (2010);
http://www.fci.be/de/nomenclature/AUSTRALISCHER-SCHAFERHUND-342.html
[2] VDH-Rasseportrait: Australian Shepherd.
[3] Club für Australian Shepherd Deutschland e.V.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/