Sealyham Terrier

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Der walisische Sealyham Terrier ist ein niederläufiger Hund mit überwiegend weißem Fell. Einst wurden diese Hunde als Jagdhund für Marder, Dachs uund Otter gezüchtet. Heute gelten sie als charmante, aber sehr selten gewordenen Begleithunde.

Steckbrief:
Sealyham Terrier

Der Sealyham Terrier ist ein kleiner Begleithund, der als kleiner Jaghund im walisischen Pembrokeshire gezüchtet wurde.

Größe
bis 31 cm

Gewicht
 8,2 kg
♂ 9 kg

Hundetyp
Niederläufige Terrier

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Sealyham Terrier entstand ab 1850 auf dem walisischen Landsitz Sealyham House, dem Wohnsitz von Captain John Owen Tucker-Edwardes.

Edwardes wollte einen besonders zähen und unempfindlichen kleinen Terrier zur Jagd auf Otter, Marder und Dachse züchten.

Sealyham Terrier ca. 1915[5]

Es ist nicht ganz klar, welche Hunderassen an der Entwicklung des Sealyham Terrier beteiligt waren.

Vermutlich wurden neben dem Dandie Dinmont Terriern und dem ursprünglichen Fox Terrier auch eine Prise Bull Terrier, dem ausgestorbenen English White Terrier, Jagdbassets oder Corgis eingekreuzt.

Nach Edwards Tod 1891 führten Freunde und Familie die Zucht dieser kleinen Arbeitshunde fort.

Als Hunderasse wurde der Sealyham Terrier schließlich 1911 im britischen Kennel Club anerkannt und kam für eine Zeit in Mode.

Nach und nach verloren diese Arbeitshunde bißchen von ihrem draufgängerischen Temperament und wurde eher als Show- und Begleithund gezüchtet.

Sealyham Terrier Ch. Barberry Hill Gin Rickey 1922[6]

1954 erkannte auch die FCI den Sealyham Terrier endgültig an.

Bis heute ist er aber nie mehr so richtig populär geworden. Im Kennel Club gilt er inzwischen durch zu niedrige Welpenzahlen sogar als sehr seltene Hunderasse[7].

Größe und Aussehen

Diese kleinen Hunde wiegen bis zu 9 kg bei einer Schulterhöhe, die 31 cm nicht überschreiten soll. Sealyham Terrier sind ganz offensichtlich niederläufige Hunde.

Diese Terrier sollen kraftvoll wirken und haben ein sehr substanzvollen muskulösen Körperbau für ihre kleine Größe. Die Ohren habe eine runde Spitze und werden seitlich vom Kopf als kleine Hängeohren getragen.

Das lange Deckhaar ist drahtig und derb. Die weiche und dichte Unterwolle machen den Sealyham Terrier aber ziemlich wetterfest.

Die Fellfarbe ist entweder komplett einfarbig weiß oder überwiegend weiß mit einigen kleinen Farbplatten mit blondem, gesticheltem oder grauem Fell.

Temperament und Haltung

Der robuste Sealyham Terrier gilt als gut gelaunter Begleithund, der sehr an seiner Familie hängt.

Er benötigt wie fast alle Terrier eine konsequente Erziehung und kann sich auch mal unabhängig und aufbrausend verhalten.

Diese Hunde sind meist flott und energisch unterwegs. Daheim können sie aber auch gut entspannen und gelten als ausgeglichen.

Sie wurden in ihrer Anfangszeit auf besondere Härte selektiert, davon merkt man heute nicht mehr viel, Sealys gelten als meist freundlich und anhänglich. Aber auch heute noch gilt er als sehr arbeitsam und unerschrocken.

Sealyham Terrier sind übrigens auch sehr wachsam. Sie melden Dinge, die ihnen auffällig erscheinen.

Um die typische Frisur zu erhalten, muss der Sealyham hin und wieder gebürstet und frisiert werden. Loses Haar zupft man in regelmäßigen Abständen aus dem Fell heraus.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der walisische Sealyham Terrier gilt als rundum robuster kleiner Hund. Allerdings sind die Hunde heute so selten, dass man entsprechend wenige aussagekräftige Informationen zu relevanten Krankheiten findet, u.a.:

  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Taubheit
  • Degenerative Myelopathie

Eins der größten Probleme für Züchter ist momentan sicherlich trotz der kleinen Populationsgröße eine gewisse genetische Diversität zu erhalten.

Problematisch ist sicherlich der sehr niederläufige Körperbau. Denn auch bei anderen ähnlich gebauten Hunden erhöht der lange Rücken die Chance später im Leben an Bandscheibenproblemen zu leiden. Und zu kurze Beine behindern den Hund eben auch an normaler Bewegung.

Auch die weiße Fellfarbe sollte erwähnt werden. Denn im Gegensatz zu weißblonden Hunden wie dem Westie bekommt der Sealyham Terrier sein weißes Fell durch ausgedehnte Weißscheckung. Solch eine Extremscheckung geht oft mit einem erhöhten Risiko für angeborene Taubheit einher. Auch hierzu findet man wenige Angaben zur Lage beim Sealyham Terrier.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Sealyham Terrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 1 und 31[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 71: Sealyham Terrier (2010). http://www.fci.be/de/nomenclature/SEALYHAM-TERRIER-74.html

[2] VDH-Rasseportrait: Sealyham Terrier.

[3] Klub für Terrier e.V.. Der Sealyham Terrier.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/33/mode/1up

[6] Alice Rogers, Alice (1922): Cairn and Sealyham Terriers. https://archive.org/details/cairnsealyhamter00roge/page/n4/mode/2up

[7] The Kennel Club: Vulnerable native breeds (engl.).

[8] The Kennel Club: Sealyham Terrier (engl.).