Norwich Terrier

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Der britische Norwich Terrier ist einer der kleinsten Arbeitsterrier. Er wurde in Ostengland zunächst vor allem als Rattenfänger gehalten. Heute wird er schon lange als fröhlicher und charmanter kleiner Familien- und Begleithund geschätzt, ist aber selten geworden.

Steckbrief:
Norwich Terrier

Der Norwich Terrier ist nach der Stadt Norwich in der englischen Grafschaft Norfolk im Osten Englands benannt. Er ist der kleinste unter den Arbeitsterriern.

Größe
ca. 24-26 cm

Gewicht
ca. 5-6 kg

Hundetyp
Niederläufige Terrier

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Als Norwich Terrier bezeichnete man bis 1964 lange sowohl die steh- als auch die kippohrige Varietät dieser Hunde. Erst nach 1964 wurde beschlossen, die beiden Typen als eigenständige Hunderasse zu züchten. Der hängeohrige Norwich Terrier wurde umbenannt in Norfolk Terrier.

Heute werden diese Vierbeiner bereits über 50 Jahre getrennt gezüchtet und entwickeln sich langsam auch in anderen Merkmalen auseinander.

Aber beide Hunderassen teilen sich natürlich ihre Geschichte und Abstammung. Sie gehen auf kleine Jagdhunde und Rattenfänger im ländlichen Osten Englands zurück.

Erst im 19. Jahrhundert begann die planvolle Zucht dieser Hunde.

Dabei flossen über die beiden Stammeltern „Rags“ and „Ninety“ auch allerhand andere Terrierrassen mit ein, u.a. Irish Terrier, Yorkshire Terrier, Aberdeen Terrier (der heutige Scottie), Dandie Dinmont Terrier und Fox Terrier von damals[3]. Auch Glen of Imaal Terrier und rote Cairn Terrier wurden eingekreuzt[1].

Vor allem in East Anglia rund um die Städte Cambridge und Norwich waren die kleinen Terrier populär. Man nannte Hunde dieses Typs zeitweise auch Jones Terrier, Cantab Terrier oder Trumpington Terrier.

Erst 1932 wurde diese Terrier vom Kennel Club in Großbritannien als Hunderasse anerkannt. Die FCI erkannte beide Varietäten dann 1966 bereits als getrennte Hunderassen an.

Rückläufige Welpenzahlen und sehr kleine Wurfgrößen haben mitunter dazu geführt, dass der Norwich Terrier derzeit im britischen Kennel Club als sehr seltene Hunderasse gilt[5]. Und auch bei uns gibt es nicht viele dieser sehr kleinen Terrier.

Größe und Aussehen

Bei einer Schulterhöhe von etwa 25 cm wiegen die meisten Norwich Terrier um die 5 kg. Damit kann man sie zu den sehr kleinen Hunderassen zählen.

Der Norwich Terrier ist kurzbeinig und sehr kompakt gebaut und haben einen eher kurzen Rücken und stämmige Läufe.

Sein Fang ist etwas kürzer als der Schädel, aber er soll nicht zu kurznasig sein.

Der Blick ist forsch und ausdrucksvoll. Auch die Stehohren lassen ihn sehr aufmerksam und aktionsbereit wirken.

Das dichte Drahthaar liegt am Rücken dicht an, rund um den Hals formt es eine abstehende Krause. Das Bart- und Brauenhaar soll nicht zu buschig werden.

Viele Norwich Terrier haben rotes bis weizenfarbenes Fell, aber auch schwarz-loh oder grizzle kommen vor. Üblicherweise werden Welpen dunkler geboren und hellen dann bis ins Erwachsenenalter etwas auf.

Temperament und Haltung

Norwich Terrier sind charmante kleine Begleithunde, die auch für die Wohnungshaltung geeignet sind.

Als echte Terrier sind sie natürlich lebhaft, schneidig und wachsam. Aber sie bellen nicht übermäßig viel und gelten als insgesamt ziemlich ausgeglichen und leicht erziehbar.

Innerhalb der Familie verhalten sie sich meist sehr anhänglich, verspielt und freundlich.

Wichtig ist es auch diesem kleinen Terrier ausreichend Beschäftigung und Spaziergänge im Grünen zu ermöglichen.

Denn es handelt sich um fröhliche und aktive Hunde, die gern etwas erleben wollen.

Ab und an müssen diese kleinen Hunde getrimmt werden. Dabei wird u.a. die lose Unterwolle aus dem Haarkleid herausgezupft. Ansonsten reicht gelegentliches Bürsten aus.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Insgesamt gelten Norwich Terrier als robuste und gesunde kleine Hunde.

Hier die gesundheitlichen Probleme, die beim Norwich Terrier u.a. vorkommen können:

  • Respirationstrakt-Widerstands-Syndrom (URTRS)[6]
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Tracheakollaps
  • Patellaluxation
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Epilepsie
  • Allergien
  • Paroxysmale Dyskinesie
  • Herzprobleme
  • Übergewicht

Obwohl der Norwich Terrier nicht zu den klassischen brachycephalen Hunderassen zählt, kommen vereinzelt Hunde mit Atemproblemen vor. Dazu zählen verschiedene Schweregrade von Schnarchen und Atemgeräuschen hin zu Husten und schwerwiegenden Atemwegserkrankungen.

Denn auch einige Norwich Terrier zeigen u.U. anatomische Veränderungen wie ein verlängertes Gaumensegel, große Tonsillen oder kleinere Nasenlöcher. Diese Anomalien vergrößern den Atemwiderstand und machen dem kleinen Terrier das Leben schwer.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Norwich Terrier-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 32 und 126[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 72: Norwich Terrier (2012);
http://www.fci.be/de/nomenclature/NORWICH-TERRIER-72.html

[2] VDH-Rasseportrait: Norwich Terrier.

[3] Klub für Terrier e.V.: Der Norwich Terrier.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] The Kennel Club: Vulnerable native breeds (engl.).

[6] Marisa Rosaspina (2004): Vergleichende Untersuchungen am oberen Respirationstrakt bei Norwich Terriern, brachycephalen Hunden und mesocephalen Hunden. Inaugural-Dissertation Universität Zürich.