Großspitz

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Der Großspitz ist eine Varietät der Deutschen Spitze. Die Hunde werden mittelgroß und gelten als angenehme Begleit- und Familienhunde mit tollem Charakter und schneller Auffassungsgabe.

Steckbrief:
Deutscher Großspitz

Der Großspitz ist die seltenste unter den Varietäten der Deutschen Spitze.

Größe
40-50 cm

Gewicht
ca. 14-18 kg

Hundetyp
Europäische Spitze

Lebensdauer
13-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Spitzartige Hunde gibt es in Europa schon so lange, dass man ihre genaue Herkunft heute nicht mehr nachvollziehen kann.

Der weiße Großspitz war vor allem in Norddeutschland als Begleithund beliebt und wurde als Pommernspitz oder Pommer bezeichnet.

Großer Spitz 1903[6]

Schwarze Großspitze wurden eher im süddeutschen Raum als reviertreue Hof- und Wachhunde gehalten. Als so genannter Weinbergspitz soll er auf die reifen Früchte aufgepasst haben. Auch der Begriff Mannheimer Spitz war für den schwarzen Spitz üblich[5].

Als wachsame Kutscherhunde begleiteten die Großspitze u.a. Pferdegespanne, so dass sie mitunter auch als Fuhrmannsspitze bekannt wurden. Und sogar eine Eignung für leichte Hütearbeiten wurde den von damals Großspitzen nachgesagt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Zucht der Deutschen Spitze durch einen Zuchtclub und den ersten Standard vereinheitlicht.

Großspitz damals

Bis ins 20. Jahrhundert hinein unterschied man allerdings nur zwischen großen und kleinen Spitzen. Die Fülle der heutigen Varietäten gab es noch nicht. Zudem wurden schwarze und graue Großspitze oft noch gemeinsam gezüchtet.

1957 wurde der Großspitz als Varietät der Deutschen Spitze durch die FCI anerkannt.

Großspitze sind heute allerdings eine der sehr seltenen Hunderassen.

Größe und Aussehen

Großspitze werden 40-50 cm hoch bei einem Körpergewicht von etwa 14-18 kg, das Idealmaß liegt bei 45 cm. Damit zählen sie zu den mittelgroßen Hunderassen.

Der Körperbau ist nahezu quadratisch, d.h. Großspitze werden etwa so hoch wie lang.

Die Rute wird über dem Rücken eingeringelt. Typisch sind zudem die kleinen Stehohren und die leicht mandelförmigen Augen mit einem aufmerksamen Ausdruck.

Der Kopf ist keilförmig und der Fang nicht ganz so lang wie der Schädel. Denn der Großspitz soll nicht zu schmal und langnasig aussehen.

Großspitze haben das typische Haarkleid dieses Hundetyps. Dazu gehört längeres Fell mit reichlich Unterfell an Brust, Rumpf, Hosenbeinen und der Rute. Im Gesicht und an den Pfoten bleibt das Fell kürzer. Insgesamt wirken die Hunde etwas fuchsartig.

Es gibt den Großspitz in einfarbig schwarz, braun und weiß. Die schwarzen und braunen Hunde gelten als eine eigenständige Varietät, die weißen Hunde als die andere innerhalb der Großspitze.

Temperament und Haltung

Der aufgeweckte und lebhafte Blick sagt schon alles. Großspitze sind unternehmungslustig, aufmerksam und neugierig.

Sie hängen sehr an ihren Menschen und gelten als gelehrig und leicht trainierbar. Zusammen mit dem wenig ausgeprägten Jagdtrieb ergibt das tolle Eigenschaften für einen mittelgroßen Begleit- und Familienhund.

Zudem sind Großspitze sehr genügsam und anpassungsfähig. Sie gehen gern spazieren, sind vor allem im Winter äußerst wetterfest, freuen sich über Training und Beschäftigung. Aber sie brauchen nicht so viel Programm wie so mancher Arbeitshund.

Erwähnt werden muss auch die schnelle Auffassungsgabe und die Intelligenz dieser Hunde. Sie sind leicht trainierbar und wollen es ihren Menschen meist recht machen. Sie können sich natürlich auch mal frech verhalten, aber auch immer auf eine fröhliche und humorvolle Art.

Man sollte vor der Anschaffung bedenken, dass der Spitz auch sehr wachsam ist. Er verhält sich Fremden gegenüber nicht immer aufgeschlossen und meldet Eindringlinge und ihm verdächtig vorkommende Geräusche. Ein Kläffer muss er bei entsprechender Erziehung von Anfang an aber nicht werden.

Man sagt den weißen und schwarzen Großspitzen einige Unterschiede im Charakter nach. Das lag natürlich nicht an der Fellfarbe, sondern vermutlich eher an der langen Trennung beider Zuchtlinien[5].

So galten die schwarze Spitze als ein bißchen misstrauischer und weniger umgänglich mit Fremden. Heute sind diese Unterschiede zwischen den Farbschlägen allerdings wieder wieder ziemlich verwischt und weniger deutlich bemerkbar.

Das lange Fell ist übrigens pflegeleicht und ziemlich selbstreinigend, muss aber gerade im Fellwechsel schon mal gekämmt werden. Und die ganz Unterwolle wird natürlich saisonal abgehaart, damit muss man klarkommen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Bei den Großspitzen gab es lange eine Auftrennung anhand der Fellfarbe in verschiedene Unterpopulationen.

Das ist natürlich für eine Hunderasse mit ohnehin kleiner Zuchtbasis und geringer genetischer Diversität ein künstlicher Engpass in der Zucht. Daher dürfen heute wieder schwarze mit braunen und schwarze mit weißen Großspitzen verpaart werden.

Spitze gelten insgesamt als äußerst gesunde und robuste Vierbeiner. Ein gesunder Spitz kann ziemlich alt werden, zumal ja auch die größten Spitze keine wirklich großen Hunde sind.

Vereinzelt kommen beim Großspitz vor allem orthopädische Erkrankungen wie eine HD vor. Aber auch Herzerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion oder erbliche Augenerkrankungen treten vereinzelt auf.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Großspitz-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 14 und 95[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 97: Zwergspitz (2019). http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHER-SPITZ-97.html

[2] VDH-Rasseportrait: Großspitz.

[3] Verein für Deutsche Spitze e.V. Gegr. 1899: Rasseportrait Großspitz.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Anna Laukner: Die Fellfarbe bei Spitzen – Teil 1 (PDF). © Schweizer Hunde Magazin 8/11

[6] William D. Drury (1903): British dogs. https://archive.org/details/britishdogstheir00drurrich/page/554/mode/2up?q=pomeranian