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Es steckt ja bereits im Namen, welche Fellfarbe ein Golden Retriever haben soll. Dabei reichen die Nuancen von Weißblond über Creme und Hellgolden zu Dunkelgolden und manchmal sogar zu Rot. Schauen wir uns mal genauer, welche Golden Retriever-Farben es gibt.
Woher kommen die verschiedenen Golden Retriever Farben?
Golden Retriever sind ja bekanntermaßen für ihr freundliches Gemüt und ihr schönes Fell bekannt.
Aber woher kommt die blonde Fellfarbe beim Goldie?
Ganz einfach, in dieser Hunderasse sind alle Hunde reinerbig für ein Merkmal: Rezessives Gelb.
Das bedeutet, dass die Pigmentzellen eines Golden Retrievers niemals dunkles Pigment (Eumelanin), sondern immer nur helles Pigment (Phäomelanin) bilden können:
- Eumelanin ist ein dunkles Pigment, das man in schwarzen oder schokobraunen Haaren findet.
- Phäomelanin ist ein gelbes Pigment, das für Fellfarben von Cremeweiß bis Dunkelrot sorgt.
Während zum Beispiel beim Labrador Retriever auch Hunde in schwarz oder braun vorkommen, finden wir beim Golden Retriever am ganzen Körper nur helle gelbgoldene Haare.
Rezessives Gelb verdeckt alle Farben und Muster, die genetisch vorhanden sind, für die aber dunkles Pigment notwendig wäre. In Mischlingswürfen vererben Goldies z.B. oft schwarzes oder gestromtes Fell an ihre Nachkommen, auch wenn sie selbst immer nur blondes Fell haben können.
Der genaue Farbton des gelben Pigments wird dabei durch Modifizierungsgene wie den Intensity-Lokus gesteuert: Dicht gepacktes Pigment erscheint intensiv rot oder holzfarben, weniger dicht eingelagertes Pigment lässt den Hund Blond oder sogar Cremeweiß erscheinen[3].
Als Daumenregel gilt: Dunkle Schattierungen werden gegenüber hellen Farbtönen in der Regel dominant vererbt. Das bedeutet, dass aus zwei dunkelgoldenen Hunden auch mal ein hellerer Welpe fallen kann. Cremeweiße Golden Retriever können aber keinen dunkelroten Welpen zeugen.
Der Farbton gelber Hunde ist erblich und kann durch züchterische Selektion graduell verändert werden. In manchen Hunderassen wird nur ein sehr kleiner Bereich an Nuancen geduldet, während bei Hunderassen wie dem Golden Retriever eine breite Palette an Farbtönen erlaubt ist.
- Labrador Retriever: Gelb, Hellcreme bis Fuchsrot
- Samojede: Reinweiß, aber Creme oder Weiß mit Biscuit möglich
- Malteser: Reines Weiß, helles Elfenbein und blasses Orange möglich
- Irish Setter: Sattes Kastanienbraun
Und welche Farben kommen beim Golden Retriever vor?
- Jede Schattierung von Gold oder cremefarben, weder rot noch Mahagoni. Einige wenige weiβe Haare, allerdings nur an der Brust, sind zulässig. (FCI-Standard Nr. 111)[1]
Das gilt allerdings nur für die Fellfarbe. Das Pigment von Nase, Lippen, Ballen oder Lidrändern ist bei allen Golden Retrievern immer schwarz.
Typisch für Hunde in rezessivem Gelb sind allerdings weiße Vibrissen (Tasthaare) und eine so genannte Wechselnase, die dazu neigt saisonal auszubleichen.
Und die Golden Retriever-Fellfarbe hat natürlich nicht über den ganzen Körper hinweg die gleich Schattierung. Durch lange Unterwolle entlang der Befederung an Beinen, Brust und der Unterseite von Bauch und Rute erscheint das Fell hier heller.
Golden Retriever-Farben
Den Golden Retriever gibt es in verschiedenen Farbtönen, deren Bezeichnungen allerdings nirgends genau definiert sind!
Wie bereits erwähnt kann der Farbton des Pigments Phäomelanin nach und nach durch die gezielte Auswahl von Zuchtpartnern beeinflusst werden. So eine Farbzucht sollte bei einem leistungsfähigen Apportierhund wie dem Golden Retriever ja eigentlich keine große Rolle spielen, müsste man meinen…
Die Fellfarbe hat keinen Einfluss auf das Temperament des Hundes.
Ein weißer Golden Retriever ist genau so freundlich wie ein roter. Allerdings ist es einfach Realität, dass es innerhalb der Goldie-Population eine Trennung zwischen Show- und Arbeitslinien gibt, die sich in Körperbau, Temperament und auch in der Fellfarbe unterscheiden.
- Das lange, cremefarbene bis dunkelgoldene Fell ist ein Blickfang. […] So variiert die Fellfarbe der jagdlich orientierten Field Trial-Linien eher von Gold bis Dunkelgold, während die Showlinien mit Creme bis Light Golden bestechen. (VDH-Rasselexikon)[2]
Zudem erfreut sich der Golden Retriever immer noch einer riesigen Beliebtheit als Familienhund. Und auch dort steht bei der Anschaffung die Optik eben weit oben in der Prioritätenliste. Ein Phänomen der jüngeren Modezucht ist das immer hellere Pigment bis hin zum weißen Fell.
Golden Retriever Farben Weiß
Die besonders hellen Fellfarben scheine immer noch sehr beliebt zu sein. Ein ähnliches Phänomen kann man übrigens auch beim Labrador beobachten.
Ganz so arg hell, das es Weiß aussieht, sollte das Pigment eines Golden Retrievers laut Standard nicht werden, dennoch findet man viele Bilder von Hunden in sehr hellen Schattierungen.
Golden Retriever Farben Creme
Aktuell eine der beliebtesten und häufigsten Farben ist helles Creme.
Golden Retriever Farben Hellgolden
Hellgolden ist ein Übergang von einer hellen Cremefarbe hin zu gelbblondem Haar.
Golden Retriever Farben Golden
Gemeint sind Golden Retriever in intensivem Gelb. Das ist die Farbe, die den Goldstücken ihren Namen gab.
Golden Retriever Farben Dunkelgolden
Als dunkelgolden wird ein Farbton bezeichnet, der intensiv Gelborange ist, aber noch nicht als Rot durchgeht.
Golden Retriever Foxred
Foxred ist eine Farbbezeichnung, die eigentlich nur beim Labrador Retriever gebraucht wird. Denn Rotorange, Mahagoni und Fuchsrot beim Golden Retriever entsprechen nicht dem Standard. Intensiv gefärbte rötlliche Golden Retriever sind daher trotz Liebhabern dieser Farbe eine Seltenheit.
Links
[1] FCI-Standard Nr. 111: Golden Retriever (2010);
http://www.fci.be/de/nomenclature/GOLDEN-RETRIEVER-111.html
[2] Golden Retriever im VDH-Rasselexikon
[3] OMIA – Online Mendelian Inheritance in Animals: Phaeomelanin dilution, MFSD12-related in Canis lupus familiaris