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Die Deutsche Bracke ist ein mittelgroßer Laufhund, der nur von Jägern gehalten und gezüchtet wird. Denn die Aufgabe der passionierten Jagdhunde ist u.a. das aufstöbern und verfolgen von Wildtieren. Ansonsten gelten sie als umgängliche und sanfte Haushunde.
Steckbrief:
Deutsche Bracke
In Anlehnung an ihre Geschichte nennt man diese Hunde manchmal noch Olper Bracke, Sauerländer Bracke oder Westfälische Bracke.
Größe
40-53 cm
Gewicht
ca. 15-23 kg
Hundetyp
Laufhund
Lebensdauer
10-14 Jahre
Geschichte und Herkunft
Bracken sind in ganz Europa weit verbreitet und sollen auf die historischen Jagdhunde zurück gehen, die schon die Kelten mitbrachten.
Es gab über die Jahrhunderte viele verschiedene lokale Schläge und Typen dieser Laufhunde.
Bevor das Konzept der reinen Hunderasse aufkam, benannte man diese Hunde in Deutschland nach ihrem Ursprungsort, ihrer Größe, ihrer Fellfarbe oder ihrer Verwendung.
Man kannte zum Beispiel große Holzbracken, mittelgroße Steinbracken und kurzbeinige Dachsbracken. Auch rote Haidbracken, Hannoversche Mantelbracken oder Westfälische Bracken waren bekannte Bezeichnungen.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es allerdings nur noch wenige dieser Hunde, die meisten davon noch in Westfalen und Norddeutschland.
Andere Hundetypen waren längst zur einheitlichen Rassehundezucht übergegangen, die Jagdbracken waren aber eher Funktionseinheiten mit sehr heterogener Optik.
1896 gründeten Liebhaber dieser Hunde den Deutschen Bracken Club mit dem Ziel auch die Zucht der Bracken zu vereinheitlichen.
Von den einst zahlreichen Westfälischen Bracken war vor allem die Dreifarbige Sauerländer Holzbracke aus der Region um Olpe übrig geblieben. Diese Hunde kreuzte man mit kleineren Steinbracken und erschuf so um 1900 den einheitlichen Typ der heutigen Deutschen Bracke.
Eine nah verwandte Hunderasse ist die niederläufige Westfälische Dachsbracke.
1964 wurde die Deutsche Bracke als Hunderasse durch die FCI anerkannt.
Größe und Aussehen
Mit einer Schulterhöhe von 40-53 cm sind Deutsche Bracken eine mittelgroße Hunderasse. Dennoch werden sie in der FCI-Nomenklatur bei den kleinen Laufhunden einsortiert.
Der Körperbau ist nahezu quadratisch, muskulös und zweckmäßig. Der Kopf ist schmal und langgestreckt, der Stopp zwischen und Schädel und Fang ist wenig ausgeprägt und die Ohren mittellang und hängend.
Ein auffälliges Merkmal ist die Schmetterlingsnase.
Denn die Deutsche Bracke ist einer von einer Handvoll von Jagdhunden, die die Merkmale von Domino zeigen. Diese Genvariante sorgt für eine etwas diffuse Aufhellung der Fellfarbe, helle Unterwolle und auch den fleischfarbenen Streifen mitten auf der Nase.
Das Fell besitzt viel Unterwolle und relativ langes Deckhaar für eine kurzhaarigen Hund.
Die Deutsche Bracke ist dreifarbig und zeigt eine Kombination aus weißen Abzeichen mit einer schwarz-roten Mantelzeichnung. Die hellen Brackenabzeichen verteilen sich auf Blesse, Fang, Halsring, Brust, Pfoten und eine weiße Rutenspitze. Auch sehr breite Blessen und halbweiße Köpfe kommen vor.
Temperament und Haltung
Die Deutsche Bracke bringt viele Eigenschaften mit, die sie zu einem guten Jagdhund machen. Dazu gehört eine gute Nase, Fährtentreue und Spurlaut sowie große Ausdauer.
Man nutzte diese Hunde für die Brackierjagd auf Fuchs und Hasen, aber auch zur Stöberjagd auf größere Wildtiere sowie zur Nachsuche in Feld und Wald.
Der Schwerpunkt ihres Aufgabenbereichs ist die so genannte Bewegungsjagd (Hetzjagd hören Jäger aus Imagegründen nicht so gern). Da dafür aber große Flächen notwendig sind, wird in Deutschland heute kaum noch wirklich brackiert.
Es bleibt dennoch die Aufgabe der Bracke Tiere aufzuspüren und ihnen nachzusetzen.
Wie so ziemlich alle Laufhunde gelten auch Deutsche Bracken als sehr menschenbezogen und sanftmütig. Ihr Blick ist freundlich und daheim merkt man kaum etwas von ihnen.
Es macht trotzdem absolut Sinn, dass man so einen passionierten Laufhund wirklich ausschließlich bei Jägern findet!
Denn draußen sind diese Hunde sehr temperamentvoll, leicht ablenkbar, gelten als eigensinnig und schwer erziehbar und könnten als rein Begleithunde durch ihre immense Jagdleidenschaft kaum jemals abgeleint werden.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Es handelt sich um einen mittelgroßen Arbeitshund mit funktionalem Körperbau. Man kann davon ausgehen dass diese Hunde eine robuste Gesundheit haben.
Deutsche Bracken werden als reine Jagdhunde gehalten und sind vor allem in Nordwestdeutschland verbreitet. Man findet nur wenige Informationen zu rassetypischen Erkrankungen.
Vor dem Zuchteinsatz muss für alle Hund im Deutschen Bracken Club nachgewiesen werden, dass sie frei von Hüftgelenksdysplasie sind. Auch Hunde mit anderen orthopädischen oder neurologischen Problemen werden nicht zur Zucht zugelassen.
Das größte Problem für Züchter wird sicherlich der Erhalt der genetischen Diversität sein. Denn dafür müssen natürlich in jeder Generation möglichst viele Welpenkäufer motiviert werden ihre Hunde ankören zu lassen.
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die Abgabe von Welpen erfolgt ausschließlich an Jäger!
Die offizielle Anzahl von Deutsche Bracke-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 51 und 138[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 299: Deutsche Bracke (1997). http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHE-BRACKE-299.html
[2] VDH-Rasseportrait: Deutsche Bracke.
[3] Deutscher Bracken-Club e.V.: Historie und Presseartikel.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Sabine Middelhaufe’s Hund & Natur: Kurzporträt Deutsche Bracke.
http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/hunderassen/port_dts_bracke.htm
[6] Water Esplin Mason (1915): Dogs of All Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/66/mode/1up
[7] Otto Friedrich (1889): Des edlen Hundes Aufzucht, Pflege, Dressur und Behandlung seiner Krankheiten. https://archive.org/details/desedlenhundesa00friegoog/page/n277/mode/1up