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Der Landseer ging im frühen 20. Jahrhundert aus schwarz-weißen Neufundländer hervor. Diese sehr große und kräftig gebauten Hunde gelten als sehr gutmütige und tolerante Familienhunde. Landseer sind verspielte Spätentwickler, sie brauchen Familienanschluss.
Steckbrief:
Landseer
Der britische Tiermaler Sir Edwin Landseer (1802-1873) verewigte viele der schwarz-weißen Hunde in seinen Gemälden.
Größe
♀ 67-72 cm
♂ 72-80 cm
Gewicht
♀ ca. 50-55 kg
♂ ca. 60-75 kg
Hundetyp
Berghund
Lebensdauer
9-11 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der Landseer ging aus der schwarz-weißen Varietät des Neufundländers hervor. Neufundländer stammen ihrerseits von Arbeitshunden der Insel Neufundland vor der kanadischen Ostküste ab.
Im 19. Jahrhundert gelangten Vertreter dieser Landrasse nach Großbritannien und wurden dort vermutlich durch Einkreuzung großer Hunderassen wie Mastiffs weiterentwickelt.
Im frühen 20. Jahrhundert wurde die schwarz-weiße Varietät der Neufundländer in England allerdings immer seltener. Deutsche und Schweizer Kynologen begannen verbleibende Tiere zu importieren und als eigenständige Hunderasse zu züchten.
Da die Vererbung der weißen Abzeichen damals noch nicht klar war, versuchte man durch Einkreuzung von Kuvasz und Pyrenäenberghund die Weißschekcung im Genpool zu festigen.
Den Namen bekamen diese also eigentlich noch junge Hunderasse schließlich vom bekannten britischen Tiermaler Sir Edwin Landseer, der viele dieser zweifarbigen Hunde in seinen Gemälden abbildete.
Schon vor Trennung der Hunderassen war die Bezeichnung Landseer für schwarz-weiße Neufundländer absolut üblich und ist es bis heute.
Im amerikanischen, britischen und kanadischen Kennel Club und in der FCI ist der schwarz-weiße Landseer bis heute auch weiterhin eine normale Farbvariante des Neufundländers.
Der kontinental-europäische Landseer aber ist hochbeiniger und schmaler gebaut sowie etwas lebhafter als der schwarz-weiße Neufundländer. Dennoch gleichen diese Hunderassen sich natürlich noch in vielen Punkten.
Bereits 1960 wurde der Landseer durch die FCI schließlich als eigenständige Hunderasse mit der Schweiz und Deutschland als Ursprungsländer anerkannt.
Größe und Aussehen
Mit einer Schulterhöhe von 67-80 cm und einem molossoiden Körperbau gehört der Landseer zu den sehr großen Hunderassen.
Diese Hunderasse besitzt einen voluminösen Brustkorb, soll aber auch eine gut aufgezogene Bauchlinie mit sichtbarer Taille haben.
Der Kopf ist breit und groß, aber schmaler und mit einem etwas längeren Fang als beim gedrungeneren Neufundländer. Die Oberlefze hängte etwas über, soll aber nicht zu schwer oder faltig werden.
Die kurz behaarten Ohren sind höchstens mittellang und hängen seitlich an den Kopfseiten.
Die lange Rute ist dicht behaart, bei der hängenden Rute zeigt sich oft eine nach oben gerichtete Rutenspitze.
Das feine mittellange bis lange Haarkleid soll sehr dicht sein, auf dem Rücken und der Außenseite der Hinterschenkel ist es oftmals etwas gewellt. Landseer besitzen meist weniger Unterwolle als Neufundländer und sehen weniger plüschig aus.
Am Kopf und an den Pfoten bleibt das Fell kurz.
Der Landseer ist ja ganz bewusst aus der schwarz-weißen Farbvarietät des Neufundländers entstanden und bis heute kommt auch nur diese eine Fellfarbe vor.
Es handelt sich beim Landseer als um einen Hund mit schwarzem Pigment und Weißscheckung. Auf der weißen Grundfarbe sollen sich am Rumpf und der Lendengegend große schwarze Plattenabzeichen befinden. Auch ein bißchen Tüpfelung kann vorkommen.
Hals, Brust, Unterseite, Pfoten und die Rute sollen möglichst weiß bleiben. Dafür sollen sich am Kopf immer durchgehende schwarze Abzeichen mit einer schmalen weißen Blesse vom Fang zur Stirn zeigen.
Temperament und Haltung
Der Landseer ist für seine Geduld, Anpassungsfähigkeit und Gutmütigkeit bekannt. Er gilt als sympathischer Familienhund mit eher hoher Reizschwelle und sucht immer Anschluss zu seinen Menschen.
Allerdings sollte man als Halter natürlich die Voraussetzungen haben sich einen so riesigen Hund anzuschaffen.
Dazu gehört es im Idealfall u.a. einen eingezäunten Garten bieten zu können. Denn als sehr großer schwerer Hund sollte man dem Landseer das tägliche Auf und Ab des Treppensteigens ersparen.
Und man sollte genug Zeit für den Vierbeiner haben. Denn Landseer leiben es jeden Tag spazieren zu gehen (Jagdinstinkt ist übrigens nur selten vorhanden) und gelten als ziemlich verspielt.
Dennoch gilt der Landseer als ruhiger und genügsamer Hund, der keine speziellen Ansprüche hat und nicht unbedingt aufwendig beschäftigt werden muss. Dennoch freut er sich über ihm gestellte Aufgaben sehr und möchte gerbraucht werden.
Landseer werden vereinzelt v.a. als Rettungshunde, Servicehunde oder Therapiehunde ausgebildet und machen hobbymäßig in kleinen Einheiten gerne alles mit. Bis heute gelten diese großen Hunde als hervorragende und begeisterte Schwimmer und tragen und apportieren gern.
Als Spätentwickler durchlaufen sie eine lange Jugendphase und erlangen ihre körperliche und geistige Reife erst spät im Leben.
Drinnen verhalten diese Hunde sich dafür meist ruhig und gelten als sehr angenehme Haushunde. Der Landseer gilt als wachsamer Hund mit Beschützerinstinkt und bellt auch mal, ist aber insgesamt ein sehr aufgeschlossener und menschenfreundlicher Vierbeiner.
Das mittellange Fell gilt als pflegeleicht und selbstreinigend. Durch die Größe dieser Hunde gibt es allerdings viel davon, so dass man auch für’s wöchentliche Bürsten (im Fellwechsel täglich) ein bißchen Zeit einplanen sollte.
Staub und Erde fallen einfach vom Hund, während er sich vom Spaziergang erholt,. Aber natürlich bringt ein großer Hund auch mehr Dreck mit nach drinnen als ein kleiner.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Diese Hunde gelten als robust und oft sehr altersfrisch bei einer Lebenserwartung von durchschnittlich 9-11 Jahren. Leider ist wie bei allen großen und schweren Hunderassen die Lebenserwartung geringer als bei langsamer wachsenden Hunderasse, das ist in einem gewissen Umfang nicht ganz vermeidbar.
Beim Landseer gibt es nicht viele rassetypische Erkrankungen. Problematisch für so einen riesigen Hund sind vor allem orthopädische Probleme wie HD oder ED.
- Hüftgelenksdysplasie (HD)
- Ellenbogengelenksdysplasie (ED)
- Osteochondritis dissecans (OCD)
- Ektropium
- Muskeldystrophie[6]
- Cystinurie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
- Landseer beim VDH
- Deutscher Landseer Club e.V.
- Verein von Landseerfreunden und -züchtern in Deutschland e.V.
- Landseer Verein Schweiz (CH)
Die offizielle Anzahl von Landseer-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 209 und 362[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 226: Landseer (1997). http://www.fci.be/de/nomenclature/LANDSEER-EUROPAISCH-KONTINENTALER-TYP-226.html
[2] VDH-Rasseportrait: Landseer.
[3] Verein von Landseerfreunden und -züchtern in Deutschland e.V.: Infos.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/182/mode/1up
[6] Frank Steffen, Thomas Bilzer, Jan Brands, Lorenzo Golini, Vidhya Jagannathan, Michaela Wiedmer, Michaela Drögemüller, Cord Drögemüller, Tosso Leeb. A Nonsense Variant in COL6A1 in Landseer Dogs with Muscular Dystrophy. Genes|Genomes|Genetics. 2015. https://doi.org/10.1534/g3.115.021923