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Der Islandhund ist ein noch ziemlich unbekannter mittelgroßer Hütespitz. Die „Isländischen Schäferhunde“ haben kürzeres oder längeres Fell in verschiedenen Fellfarben und gelten als umgängliche, intelligente, lernfreudige, aktive und wachsame Vierbeiner.
Steckbrief:
Islandhund
Auf Isländisch nennt man die Hunderasse Íslenskur Fjárhundur oder islenski fjarhundurinn. Es handelt sich um die einzige einheimische Hunderasse Islands[8].
Größe
♀ 42 cm
♂ 46 cm
Gewicht
♀ 9-14 kg
♂ 12-18 kg
Hundetyp
Nordischer Hütehund
Lebensdauer
10-18 Jahre
Geschichte und Herkunft
Island wurde im 9. und frühen 10. Jahrhundert durch skandinavische und keltische Einwanderer besiedelt. Diese brachten natürlich auch ihre Tiere mit, die erste Erwähnung isländischer Hunde stammt etwa aus dem Jahr 880 unserer Zeitrechnung.
Der Islandhunden sollen von den Hunden der Wikinger abstammen, die zwischen 870 und 930 nach Island gelangten[6].
Man hielt diese wetterfesten kompakten Vierbeiner auf den verstreuten Höfen, nutzte sie zum Zusammentreiben des verstreuten Viehs und auch als Spielkamerad für die Kinder.
Der Islandhund ist dem schwedischen Vallhund und den norwegischen Elchhunden verwandt. Man nennt die Hunderasse auch den Isländischen Spitz, denn es handelt sich tatsächlich um Vertreter der nordischen Spitze[9].
Im 19. Jahrhundert wurde schließlich die Zucht von Hunderassen wie wir sie heute kennen in Europa populär.
Jedoch löschte ein Ausbruch der Staupe im Jahr 1855 viele der damaligen Islandhunde aus und es wurde 1901 ein Importverbot für nicht einheimische Hunderassen verhängt, um den einheimischen Islandhund zu erhalten[10].
Bereits 1898 wurde schließlich ein Standard für die Zucht der Islandhunde veröffentlicht, aber durch die abgelegene Lage blieb diese Hunderasse dennoch lange unbekannt.
Nach und nach wurden wieder andere Hütehunde nach Island importiert und die Islandhunde fand man nur noch auf sehr abgelegenen Höfen. Als die Population der Islandhunde ab Mitte des 20. Jahrhunderts verschwindend gering wurde, gründeten Liebhaber 1969 einen Zuchtclub für Isländische Hunde[8].
Erst seit 1972 sind die Islandhunde durch die FCI als Hunderasse anerkannt.
Man hält sie vor allem in Skandinavien und Nordeuropa. Nach Deutschland gelangten erste Islandhunde vor allem durch die Züchter von Islandpferden. Bereits seit 1980 wird die Zucht durch Deutschen Club für Nordische Hunde e.V. betreut[3].
Größe und Aussehen
Hündinnen sollen um die 42 cm hoch werden, Rüden werden mit etwa 46 cm etwas größer. Es handelt sich um eine kompakte mittelgroßer Hunderasse.
Der Körperbau ist etwas gedrungen und im Profil rechteckig, denn die Hunde sind etwas länger als hoch. Der Rücken ist gerade, die Läufe gut bemuskelt und doppelte Wolfskrallen sind bei dieser Hunderasse sehr häufig.
Der Blick aus den mandelförmigen Augen wirkt freundlich und gewitzt.
Die Islandhunde besitzen als typische Spitze dreieckige Stehohren und eine über den Rücken geringelte buschige Rute.
Das Fell kann lang oder kurz sein, aber beide Varietäten wirken durch die viele Unterwolle sehr plüschig.
Es kommen Hunde mit schwarzem oder braunem Pigment vor, was man am besten an der Farbe des Nasenschwamms erkennen kann.
Die Fellfarben sind sehr vielfältig. So können Islandhunde einfarbig blond bis rotblond mit Maske (Zobel), grau (Agouti), braun-loh oder schwarz-loh (Tanmarken) sein.
All diese Farben kommen immer zusammen mit Weißscheckung vor, so dass auch Kuhfleckenmuster, Blessen oder Splitfaces vorkommen.
Zu viel Weiß am Kopf geht mit dem Risiko einer angeborenen Taubheit und der harmlosen, aber unerwünschten blauen Augenfarbe einher und wird von Züchtern dieser Hunderasse daher bewusst vermieden.
Temperament und Haltung
Als echter Hütehund ist der Islandhund ein aufgewecktes Kerlchen mit viel Energie und möchte entsprechend bewegt und beschäftigt werden.
Die Aufgabe dieser lebhaften Hunde war das Aufspüren verlorener Schafe und das ausdauernde Treiben der Tiere durch weitflächige Landschaften.
Der Isländische Hütespitz wird als vielseitiger Hund beschrieben, der alle gestellten Aufgaben entschlossen und selbstbewusst erledigt. Man findet ihn heute sogar im THS, Dogdance oder Agility sowie als Therapiehund.
Der kaum vorhandene Jagdinstinkt macht die Haltung dieser Hunderasse sehr angenehm.
Man sollte jedoch bedenken, dass die Isländer als nordische Spitze ziemlich wachsam und bellfreudig sind. Die Tendenz zum kläffen ist durchaus vorhanden, aber durch ihre lernfreudige Art kann und sollte man hier bereits im jungen Alter Einfluss nehmen.
Im Alltag gelten diese Hunde als unkompliziert und verträglich. Sie sind zudem sehr begeisterungsfähig, neugierig und verspielt.
Diese umgänglichen und menschenfreundlichen Vierbeiner werden zunehmend häufig auch als aktive Familienhunde gehalten. Bietet man den isländischen Schäferhunden genügend Auslastung, gelten sie als ausgeglichene und ruhige Haushunde.
Das spitztypische Fell ist sehr pflegeleicht. Aber natürlich verlieren diese plüschigen Spitze im Fellwechsel Unmengen an Unterwolle und müssen daher etwa zweimal jährlich über mehrere Wochen hinweg mehrmals gründlich ausgebürstet werden.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Diese isländische Hunderasse gilt als sehr robust, genügsam, langlebig und vital.
Erbliche Erkrankungen treten nur vereinzelt auf, u.a. sind folgende Probleme bekannt:
- Hüftgelenksdysplasie
- Erbliche Augenerkrankungen
- Taubheit
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Island Hund-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 32 und 109[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 289: Islandhund (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/ISLANDHUND-289.html
[2] VDH-Rasseportrait: Islandhund.
[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Islandhund.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Georges Louis Leclerc Buffon (1755): Histoire naturelle de Buffon. https://archive.org/details/dli.granth.107075/page/n368/mode/1up
[6] Nordic Kennel Union (NKU): Icelandic Sheepdog (engl.).
[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of All Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/93/mode/1up
[8] Icelandic Kennel Club: The Icelandic Sheepdog (engl.). http://www.hrfi.is/the-icelandic-sheepdog.html
[9] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079
[10] Icelandic Sheepdog International Cooperation (ISIC): General Description (engl.).