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Der schottische Golden Retriever ist bekannt für sein sonniges Gemüt. Diese vielseitigen, lebhaften, freundlichen und leicht motivierbaren Apportierhunde werden heute weltweit als Familien- und Arbeitshunde geschätzt. Goldies sind leichtführig, aber müssen wie jeder Hund erzogen werden. Sie brauchen Bewegung und eine intelligente Aufgabe.
Steckbrief:
Golden Retriever
Der Golden Retriever ist eine der beliebtesten Hunderassen weltweit.
Größe
♀ 51-56 cm
♂ 56-61 cm
Gewicht
♀ 25-29 kg
♂ 29-34 kg
Hundetyp
Apportierhund
Lebensdauer
10-12 Jahre
Geschichte und Herkunft
Die Zucht der Retriever als Apportierhunde für die Jagd begann Mitte des 19. Jahrhunderts in England.
Als Grundlage für die Zucht dieses neuen Hundetyps wurden die aus Labrador und Neufundland importierten St. John`s Water Dogs genutzt.
Durch Kreuzung dieser Hunde mit verschiedenen britischer Hunderassen wie u.a. dem English Setter entstand neben dem Curly Coated Retriever auch der Wavy Coated Retriever (letzteren kennen wir heute als Flat Coated Retriever).
Wavy Coated Retriever sollten immer einfarbig schwarz sein, erst später wurde auch die braune Fellfarbe erlaubt. Hin und wieder fielen aber auch blonde Welpen.
Und genau so einen jungen blonden Wavy Coated Retriever namens Nous erwarb der schottische Sir Dudley Marjoribanks 1864 von einem Schuhhändler, der durch Zufall an diesen Jagdhund gelangt war.
Marjoribanks verpaarte seinen blonden Retriever 1868 mit der Tweed Water Spaniel-Hündin Belle.
Der Tweed Spaniel war ein auf Nordengland und die schottischen Borderlands begrenzter Arbeitshund, der einem Retriever wohl sehr ähnlich war. Heute ist dieser glatthaarige Apportier- und Wasserhund aber längst ausgestorben.
Bereits die ersten Welpen gefielen so gut, dass man die Linie weiterzüchtete und auch noch weitere schwarze Retriever und Tweed Spaniels sowie auch einen Irish Red Setter in der Zucht verwendete[9]. Den Versuch auch den schweren Bloodhound mit einzukreuzen gab man allerdings auf[12].
Als Geburtsstätte des Golden Retrievers gilt Lord Marjoribanks schottisches Anwesen Guisachan Estate. Man kannte seine blonden Arbeitshunde daher zunächst auch als Guisachan Dogs[10].
Ab 1903 registrierte man die Hunde auf Ausstellungen als goldene Varietät des Flat Coated Retrievers und 1913 wurde der Yellow Retriever oder Golden Retriever schließlich als neue Hunderasse vom Kennel Club anerkannt. 1954 folgte die Anerkennung durch die FCI.
Durch die Beliebtheit dieser schottischen Hunderasse waren die Hunde bereits im frühen 20. Jahrhundert in ganz Europa und auch in den USA weit verbreitet.
Größe und Aussehen
Mit 51-61 cm Schulterhöhe ist der Golden Retriever eine mittelgroße Hunderasse.
Der FCI-Standard liefert erstaunlich wenige Informationen zum gewünschten Körperbau bei diesen Hunden, gefordert ist lediglich ein harmonisches Erscheinungsbild.
Arbeitshunde sind normalerweise sehr zweckmäßig gebaut und haben ein leichtfüßiges Gangwerk und quadratisches Gebäude oder einen nur leicht verlängerten Rücken.
Durch die Vielfalt an Zuchtzielen unterscheiden sich Arbeits- und Schönheitslinien ziemlich deutlich voneinander. Das betrifft zum Beispiel Merkmale wie Größe, Körperbau, Fell und natürlich ganz besonders das Temperament.
Während man beim leistungsfähigen Working Golden z.B. einen eher temperamentvollen, flinken und mittelschweren Hund möchte, zeichnet sich bei den ruhigeren Showlinien dieser Hunderasse der Trend die Hunde etwas plumper und kurzbeiniger zu züchten.
Europäische Hunde sind zudem insgesamt etwas kräftiger und haben helleres Fell als die Hunde in Nordamerika. Insgesamt gibt es eine Vielfalt an Typen beim Goldie[11].
Allrn Goldies gemeinsam ist der kräftige breite Fang, schließlich handelt es sich um einen Apportierhund. Und auch die mittelgroßen Hängeohren, der intelligente und sanfte Blick und das halblange Fell tragen zum eher weichen Aussehen dieser Hunde bei.
Das Haarkleid ist glatt oder wellig und besitzt viel Unterwolle.
Diese Retriever sind allesamt rezessiv gelb. Das bedeutet, dass sie nur den helleren Pigmenttyp Phäomelanin in ihren Haaren einlagern können.
Sogar die Barthaare sind bei solchen Hunden meist weiß und auch eine dunkelrosa Wechselnase kommt bei dieser Fellfarbe häufig vor.
Bei der namensgebenden Fellfarbe des Golden Retrievers sind Nuancen von gold- bis cremefarben erwünscht.
Zu intensiv orangerote oder rote Hunde wie in manchen US- oder Arbeitslinien gelten beim europäischen Goldie schon nicht mehr als so wirklich standardkonform.
Temperament und Haltung
Der Golden Retriever bringt als temperamentvoller Apportierhund eine enorme Wasserfreude und große Ausdauer bei der Arbeit mit.
Die Vierbeiner gelten als nervenstark, verträglich und umgänglich. Gleichzeitig sind sie sehr begeisterungsfähig, haben viel Will to Please und sind verspielt und leicht motivierbar.
Durch ihren unbekümmerten Optimismus und die gute Trainierbarkeit werden die vielseitigen Golden Retriever heute für allerhand Einsatzgebiete ausgebildet.
Man findet sie als Jagdhunde, Servicehunde, Therapiehunde, Suchhunde, Rettungshunde und natürlich auch im Hundesport und auf Ausstellungen.
Und auch als Familienhunde sind sie durch ihre leichtführige, freundliche und anpassungsfähige Art sehr beliebt, wie jeder weiß.
Heute kann man durch die lange Zeit relativ isolierte Zucht auf beiden Kontinenten einen genetischen Unterschied der US-Linien von den europäischen Linien nachweisen[8]. Und auch große Unterschiede zwischen Arbeits- und Schönheitslinien sind nicht von der Hand zu weisen.
Ein bißchen Zeit für die Fellpflege muss man einplanen. Während des Fellwechsels haaren Goldies sehr viel und man verbringt eine Zeit mit dem ausbürsten des Hundes. Und durch ihre Liebe für Matschpfützen muss man seinen Goldie in der Regel auch hin und wieder mal abbrausen.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Ein gesunder Golden Retriever kann als mittelgroßer Hunde auch mal 12 Jahre oder älter werden. Die Hunde gelten als vital und robust
Im Alltag sollte man vor allem auf eine schlanke Linie achten. Denn viele Goldies sind leider durch mangelnde Bewegung und ihren guten Appetit etwas zu moppelig.
Beim Golden Retriever findet man allerdings auch eine Reihe von rassetypischen Erkrankungen.
Manche davon sind durch Gentests leicht vermeidbar. Andere Probleme sind durch komplexe Erbgänge schwer anzugehen, z.B. Autoimmunerkrankungen, Epilepsie, Allergien, Dysplasien oder das Krebsrisiko.
Denn Golden Retriever haben v.a. mit zunehmendem Alter ein höheres Risiko als andere Hunde an Krebs zu erkranken[7]. Vor allem Hämangiosarkome, Mastzelltumore, Lymphome und Knochenkrebs kommen häufiger vor als bei anderen Hunderassen.
Seit 2015 läuft eine Langzeitstudie zur Gesundheit beim Goldie, die Golden Retriever Lifetime Study. Ziel ist es u.a. genetische und umweltbedingte Risikofaktoren zu identifizieren, die die Lebensdauer dieser Hunderasse beeinflussen[5,6].
Unter anderem folgende Erkrankungen sind für den Golden Retriever relevant:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Osteochondritis dissecans
- Wobbler-Syndrom
- Krebs
- Erbliche Augenerkrankungen
- Distichiasis
- Entropium
- Herzerkrankungen
- Allergien
- Atopische Dermatitis
- Ohrentzündungen
- Autoimmunerkrankungen
- Congenitales myasthenes Syndrom
- Leckgranulome
- Epilespie
- Übergewicht
- Glasknochenkrankheit
- Atopische Dermatitis
- Canine Ceroid Lipofuszinose
- Panosteitis
- Lebershunt
- Ureterektopie
- Shaking Puppy-Syndrom
- Kreuzbandrisse
- Canine juvenile Zellulitis
- von Willebrand-Erkrankung
- Ichthyosis
- Muskeldystrophie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Golden Retriever-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 1837 und 2455[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 111: Golden Retriever (2010). http://www.fci.be/de/nomenclature/GOLDEN-RETRIEVER-111.html
[2] VDH-Rasseportrait: Golden Retriever.
[3] Deutscher Retriever Club e.V.: Golden Retriever.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] The Golden Retriever Lifetime Study. https://www.morrisanimalfoundation.org/golden-retriever-lifetime-study
[6] Guy MK, Page RL, Jensen WA, Olson PN, Haworth JD, Searfoss EE, Brown DE (2015) The Golden Retriever Lifetime Study: establishing an observational cohort study with translational relevance for human health. Philos Trans R Soc B 370(1673):20140230. https://doi.org/10.1098/rstb.2014.0230
[7] Kent MS, Burton JH, Dank G, Bannasch DL, Rebhun RB (2018) Association of cancer-related mortality, age and gonadectomy in golden retriever dogs at a veterinary academic center (1989-2016). PLoS ONE 13(2): e0192578. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0192578
[8] Quignon P, Herbin L, Cadieu E, Kirkness EF, Hédan B, Mosher DS, et al. (2007) Canine Population Structure: Assessment and Impact of Intra-Breed Stratification on SNP-Based Association Studies. PLoS ONE 2(12): e1324. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0001324
[9] The Kennel Club: Golden Retriever (engl.).
[10] Friends of Guisachan. Golden Retriever History https://friendsofguisachan.org/main/guisachan-dogs/
[11] UC Davis Veterinary Genetics Laboratory: Genetic Diversity Testing for Golden Retrievers (engl.).
[12] Ria Hörter (2020): The Golden Retriever (PDF). Canine Chronicle. Abgerufen 11/2021.
[13] Hugh Dalziel (1181): British Dogs. https://archive.org/details/britishdogstheir00dalzrich/page/n202/mode/1up