Boxer-Farben erklärt

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Den Deutschen Boxer gibt es in den Farbschlägen Gelb und Gestromt, jeweils mit einer dunklen Maske. Aber auch mehr oder weniger ausgedehnte Weißscheckung kommt in dieser Hunderasse vor.

Deutscher Boxer-Farben

Diese Farben sind beim Deutschen Boxer laut FCI-Standard zulässig[1]:

  • Gelb: Die gelbe Grundfarbe reicht von Hellgelb zu Dunkelhirschrot, wobei mittlere Farbnuancen wie ein sattes, aber nicht zu dunkles Rotgelb angestrebt werden.
  • Gestromt: Bei gestromten Hunden soll das Streifenmuster einen schönen Kontrast zur Grundfarbe haben und normal ausgeprägt sein. Zu viele oder zu wenige Streifen sind nicht erwünscht.

Masken

Alle Boxer haben eine schwarze Nase und eine typische Gesichtsmaske. Beim Boxer wird sehr darauf geachtet, dass diese Maske nicht zu weit über das Gesicht hinaus ragt.

Gesichtsmaske

Wobei die Masken nicht immer vorgeschrieben waren. In den Anfangsjahren der Hunderasse gab es durchaus Hunde ohne Maske.

Beschreibung aus Dogs of All Nations (1915)

Schecken

Viele Boxer haben außerdem weiße Abzeichen, die für einen Pigmentmangel in Teilbereichen des gelben oder gestromten Fells sorgen.

  • Weiße Abzeichen sind nicht grundsätzlich zu verwerfen, sie können sogar recht ansprechend sein (FCI-Standard Nr. 144)[1]

Minimale Schecken kommen beim Boxer häufig vor.

Durch zielgerichtete Selektion auf eine bestimmte Farbverteilung hin verteilen sich die weißen Abzeichen beim Boxer ziemlich gleichmäßig und nicht wie ein zufälliges Kuhfleckenmuster.

Viel häufiger findet man oft eine Art Mantelzeichnung mit dunklem Rücken und Kopf, aber weißen Pfoten, einem weißen Brustfleck und manchmal auch einer hellen Blesse oder einem weißen Kragen.

Boxer mit weißen Abzeichen

Da diese Verteilung der echten irischen Scheckung anderer Hunderassen (z.B. dem Border Collie) ähnelt, spricht man auch von einer pseudo-irischen Scheckung, beim Boxer wird das Muster im englischen Sprachraum auch flashy genannt.

Die weißen Abzeichen beim Boxer sind selten symmetrisch und werden nicht von Generation zu Generation 1:1 an die Nachkommen vererbt.

Gelbe Boxerwelpen mit weißen Abzeichen

Ganz im Gegenteil:

Da Scheckung im Genpool des Boxers vorkommt, können auch Welpen mit einem extrem hohem Weißanteil fallen.

Obwohl es mehrheitlich weiße Boxer und Schecken bereits seit der Entstehung dieser Hunderasse gab, ist diese Färbung hochgradig unerwünscht.

Und das betrifft nicht nur Hunde mit einem insgesamt hohen Weißanteil, sondern auch schon unschöne Abzeichen, Weißköpfe oder Split Faces.

Boxer mit hohem Weißanteil

Gelbe Boxer

Bei gelben Boxern handelt es sich um Hunde in Zobel mit Maske.

Die Grundfarbe des Fells reicht von Hellgelb bis zu Dunkelhirschrot. Ein mittleres Rotgelb gilt als die ideale Fellfarbe beim Boxer.

Da die Nuancen aber nirgends genau definiert sind, findet man ganz verschiedenen Begriffe:

  • hellgelb
  • goldgelb
  • rotgelb
  • rotbraun
  • braunrot
  • hirschrot

Das Zobel des Boxers ist ziemlich klar und zeigt nur wenig schwarze Stichelung.

Gelbe Welpen haben aber oft noch einen erkennbaren dunkleren Aalstrich entlang des Rückens und ziemlich dunkles Fell an Ohren, welches im Erwachsenenfell oft ausbleicht.

Minimale dunkle Stichelung am Rücken

Gestromte Boxer

Ein gestromter Boxer ist ein gelber Boxer mit Streifenmuster (= „Brindle„).

Zusätzlich zum gelben Zobelmuster erben diese Hunde von mindestens einem Elternteil die Genvariante für Stromung. Da beim Boxer offiziell keine Farben vorkommen, die eine Stromung verdecken, hat jeder gestromte Boxer auch ein sichtbar gestromtes Elternteil.

Es kommen als Grundfarbe alle Nuancen vor, die es auch beim rein gelben Boxer gibt. Entsprechend vielfältig sind auch die Bezeichnungen dieses Farbschlags:

  • hellgelbgestromt
  • hellgoldgestromt
  • goldgestromt
  • rotgoldgestromt
  • dunkelgoldgestromt
  • dunkelgestromt

Gestromte Boxer

Die Streifen sollen sich kontrastreich von der Grundfarbe abheben und gleichmäßig verteilt sein.

Sehr eng und dunkel gestromte Hunde werden manchmal auch als schwarze Boxer bezeichnet, wenn man nur dunkle Streifen im Fell sehen kann. Hier handelt es i.d.R. sich um extrem dunkel gestromte Hunde oder besonders dunkles Welpenfell.

Im englischen werden diese Hunde auch als reverse brindle oder black brindle bezeichnet.

Dunkel gestromt

Auch ein zu minimal ausgeprägtes Streifenmuster ist nicht erwünscht, kommt aber manchmal vor.

Minimal gestromt

Weiße Boxer

Wenn wir über Boxer-Farben reden, führt natürlich kein Weg an der Kontroverse um den weißen Boxer vorbei. Es handelt sich dabei keineswegs um pigmentlose Albinos, sondern einfach nur um extreme Schecken mit gelber oder gestromter Grundfarbe und einem hohen Weißanteil im Fell.

Weiße Boxer sehen zwar blass aus und haben oft blaue Augen, aber sind nicht kränklich oder allgemein empfindlicher als bunte Boxer.

Allerdings haben alle Hunde mit einem hohen Weißanteil ein erhöhtes Risiko taub geboren zu werden. Und da das Pigment im Hundefell u.a. auch als Schutz vor Sonnenstrahlung dient, haben weiße Hunde mitunter auch ein erhöhtes Sonnenbrandrisiko.

Blaues AUge bei einem weißen Boxer

Weiße Boxerwelpen stammen übrigens aus zwei Elternteilen, die beide Scheckung an ihre Welpen vererben konnten.

Denn Weißscheckung wird unvollständig dominant vererbt:

Mischerbige Boxer (S/sp) haben mehr oder weniger ausgedehnte weiße Abzeichen und reinerbige Schecken (sp/sp) können einen sehr hohen Weißanteil bis hin zur Extremscheckung haben.

Insbesondere in Zeiten vor Gentests war es nicht immer absehbar, ob weiß Welpen fallen können. Oder man hat das hingenommen und eben nur die bunten Welpen aufgezogen.

Denn bereits mit mehr als einem Drittel Weißanteil gelten Hunde als fehlerhaft.

Heutzutage weiß man natürlich, dass diese Hunde sich nur in der Farbe von anderen Boxern unterscheiden. Und im Boxerklub hat man zumindest versucht züchterisch einen Platz für diese Hunde zu schaffen, wenn auch vorerst vergebens.

Es gibt heutzutage viele weiße Boxer bei Liebhabern, nur in die Zucht dürfen Hunde mit dieser Fellfarbe eben nicht.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 144: Deutscher Boxer (2008);
http://www.fci.be/de/nomenclature/DEUTSCHER-BOXER-144.html