Peruanischer Nackthund (Perro Sin Pelo Del Perú)

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Der Peruanische Nackthund ist eine exotische Hunderasse vom Urtyp, die schon vor langer Zeit in den peruanischen Anden bekannt war. Der Perro Sin Pelo Del Perú gilt als anhänglicher und ausgeglichener haus- und Begleithund mit einer unabhängigen Persönlichkeit.

Steckbrief:
Peruanischer Nackthund

Diese exotische Hunderasse kennt man unter vielen Namen wie Perro sin pelo del Perú, Pio, Viringo, Peruvian Inca Orchid oder Chimú Dog.

Größe
Klein
25-40 cm
Mittelgroß
41-50 cm
Groß
51-65 cm

Gewicht
Klein
4-8 kg
Mittelgroß
8-12 kg
Groß
12-30 kg

Hundetyp
Hunde vom Urtyp

Lebensdauer
11-12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Hunde gelangten schon vor tausenden von Jahren auf den amerikanischen Kontinent und lebten dort lange Zeit isoliert.

Die Inkas und andere indigene Völker Südamerikas wie die Chimú, Vicus, Chancay oder Moche sollen schon lange vor unserer Zeitrechnung Nackthunde gehalten haben. Es gibt viele Abbildung ähnlicher Hunde auf Keramiken der Andenregion.

Keramik der Moche (0-800 n. Chr.)
Museo Larco, Peru

Ab dem 15. Jahrhundert eroberten europäische Kolonialmächte den Amerika und brachten dabei auch ihre Hunde mit. Die einzigartigen alten Linien einheimischer Hunde wurden dabei durch Vermischung mit europäischen Hunden fast vollständig ersetzt[6].

Auch der moderne Peruanische Nackthund ist daher genetisch eher ein Nachfahre mittelalterlicher europäischer Hunde. Er ist verwandt mit dem mexikanischen Xoloitzcuintle und auch mit dem Deutschen Schäferhund teilt er sich gemeinsame Vorfahren[7].

So oder so handelt es sich aber um eine sehr, sehr alte Hunderasse, die in Peru seit 2001 als nationales Kulturgut geschützt ist.

In den USA züchtet man die Nackthunde unter dem Namen Peruvian Inca Orchid, 1981 wurden die Hunderasse auch von der FCI international anerkannt. Nach Bemühungen peruanischer Kynologen wurde diese Hunderasse 1985 schließlich in Perro Sin Pelo Del Perú umbenannt.

Durch die Genetik der Nackthunde kommen in der Zucht dieser Hunde ganz unvermeidbar auch immer behaarte Hunde vor.

Diese wurden wohl lange Zeit stillschweigend entsorgt, um den Nackthund rein zu halten. Da es aber auch für die genetische Diversität durchaus sinnvoll ist die „behaarten Nackthunde“ in die Zucht zu integrieren, wurde die Varietät mit Fell wurde daher nun folgerichtig endlich auch anerkannt.

Allerdings können solche Hunde mit Fell auch immer nur Welpen mit Fell werfen. Daher werden behaarte Hunde dieser peruanischen Hunderasse immer nur mit einem haarlosen Hund verpaart. Es handelt sich ja schließlich um eine Nackthunderasse.

Größe und Aussehen

Innerhalb der Peruanischen Nackthunde unterscheidet man drei Größenklassen. Kleine Perros Sin Pelo werden 25-40 cm hoch, mittelgroße etwa 41-50 cm und die großen dann um die 51-65 cm.

Es handelt sich um einen kleinen bis mittelgroßen Hund mit einer schlanken und hochbeinigen Statur. Ansonsten haben diese Hunde einen ausgeglichenen Körperbau ohne Übertreibungen.

Der Fang hat eine normale Länge und die Augen sind mandelförmig. Die Stehohren haben die Form einer Kerzenflamme und können zum Rosenohr angelegt werden. Die Rute ist manchmal relativ kurz und wird in Ruhe hängend getragen.

Die Haut dieser Nackthunde ist glatt und warm. Am Kopf können sich ein paar Runzeln zeigen, aber grundlegend soll die Haut fest und elastisch anliegen.

Die haarlose Varietät kann komplett nackt sein, oft findet man aber noch ein paar Haare oben auf dem Kopf. Auch Hunde mit vereinzelten Haarbüscheln an den Beinen, der Rute oder am Rücken kommen vor.

Hat der Peruanische Nackthunde Fell, so ist dieses am ganzen Körper vorhanden sowie kurz und dicht anliegend.

Die Fellfarbe ist ja bei einem Nackthunde nicht wirklich das prominente Selektionskriterium. Es kommen daher viele verschiedene Kombinationen vor und es sind offiziell auch alle Fellfarben anerkannt (außer Merle).

Bei der nackten Varietät zeigen sich die verschiedenen Fellfarben im Hautpigment, dass zum Beispiel schokobraun, grauschwarz, rotbraun und dazu oft getüpfelt ist.

Temperament und Haltung

Der Peruanische Nackthund gilt als lebhaft und intelligent. Dieser Vierbeiner lernt schnell und kann durchaus erzogen werden, aber als Hund vom Urtyp ist bedingungsloser Gehorsam nicht so sein Ding und er ist schnell gelangweilt von Wiederholungen.

Zudem gelten diese Hunde als noch sehr ursprünglich im Verhalten, sie sind meist sehr unabhängig und selbstsicher. Als Haushunde sind sie meist sehr ruhig, sensibel und anpassungsfähig, ein hektisches Umfeld allerdings mögen sie nicht so gern.

Perros Sin Pelo Del Perú sind dafür draußen flink unterwegs und besitzen oft eine deutliche Tendenz ähnlich einem kleinen Windhund als Sichtjäger kleinen Beutetieren nachzusetzen.

Innerhalb seiner Familie ist er verschmust und anhänglich, auch mit anderen Hunden ist er grundlegend umgänglich. Gegenüber Fremden bleibt er hingegen oft eher zurückhaltend bis misstrauisch und verhält sich daheim wachsam bis territorial.

Da einem Nackthund natürlich mangels Fell die natürliche Isolationsschicht fehlt, brauchen Nackthunde in unseren Breitengraden im Winter einen Hundepullover und Hundemäntel.

Zumindest die nackte Varietät haart nicht, dafür muss man sich mit der Hautpflege auseinandersetzen.

Denn die Haut und die Ohrränder neigen zum austrocknen. Es wird daher wird empfohlen geeignete Pflegeprodukte wie Babyöl oder zusatzfreie Feuchtigkeitspflege anzuwenden. Im Hochsommer kann vor allem bei heller pigmentierten Exemplaren auch ein Sonnenschutz sinnvoll sein.

Auch Zahnhygiene und Krallenpflege sind wichtige Themen. Denn durch die etwas  längeren Zehenglieder wachsen die Krallen meist etwas weiter als bei anderen Hunden bevor sie sich gen Boden krümmen, sie können dabei aber schnell zu lang werden.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Nackthunde haben einige rassetypische Probleme, da braucht man sich gar nichts vormachen.

Die Haarlosigkeit geht auf eine Entwicklungsstörung (canine ectodermal dysplasia) zurück, die u.a. bei der haarlosen Varietät dieser Hunde fast immer zu Gebissfehlern führt[5]. Oft fehlen diesen Hunden vor allem Backenzähne oder Prämolaren.

Auch andere Erkrankungen sind beim Peruanischen Nackthund bekannt, u.a.:

  • Zahnfehler
  • Inflammatory Bowel Disease (IBD)
  • Epilepsie
  • Hautprobleme

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Perro sin Pelo del Peru-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 33[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 310: Peruanischer Nackthund (2021). http://www.fci.be/de/nomenclature/PERUANISCHER-NACKTHUND-310.html

[2] VDH-Rasseportrait: Peruanischer Nackthund.

[3] Club für Exotische Rassehunde e.V.: Perro sin Pelo del Peru.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] C. Drögemüller, E. K. Karlsson, M. K. Hytönen, M. Perloski, G. Dolf, K. Sanio, H. Lohi, K.Lindblad-Toh, T. Leeb. A Mutation in Hairless Dogs Implicates FOXI3 in Ectodermal Development. Science. Vol 321, Issue 5895. 2008. https://doi.org/10.1126/science.1162525

[6] Máire Ní Leathlobhair et. al. The evolutionary history of dogs in the Americas. 2018. Science361 (6397): 81–85.. DOI: https://doi.org/10.1126/science.aao4776

[7] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079