So bringst Du einem Hund seinen Namen bei

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Der Hundename ist eins der ersten Signale, die Du Deinem Welpen beibringen möchtest. Vielleicht möchtest Du aber auch einem erwachsenen Hund einen neuen Namen beibringen oder den bisherigen Hundenamen ändern. Kein Problem, für`s Training macht das kaum einen Unterschied.

Du suchst noch nach einem Hundenamen?
Hier findest Du Tipps rund um die Namenssuche für den Vierbeiner.

Den Hundenamen beibringen

Wenn Du einem Hund seinen Namen beibringst, formst Du dabei seine Reaktion auf das Namenssignal. Denn die Namensbedeutung erfasst Dein Hund nicht. Er lernt aber den Klang seines Namens wiederzuerkennen und darauf zu reagieren.

Aus Hundesicht kann im Prinzip fast jedes beliebiges Geräusch als Name verwendet werden. Für ihn ist entscheidend, in welchem Kontext und wie sein Name zu ihm gesagt wird.

Überlege Dir vor dem Training, was Du eigentlich erreichen möchtest:

Was soll Dein Vierbeiner denken oder tun, wenn er seinen Hundenamen hört?

  • Der Hundename ist ein Signal, auf das Dein Hund freudig reagieren soll.
  • Soll der Hund Kontakt mit Dir aufnehmen, wenn er seinen Namen hört?
  • Möchtest Du den Namen als Aufmerksamkeitssignal nutzen, z.B. „Bello, Sitz“?
  • Vielleicht möchtest Du den Hundenamen sogar synonym zum Abrufsignal („Bello = Komm„) verwenden und Dein Hund soll möglichst schnell zu Dir eilen, wenn er seinen Namen hört? Letzteres ist zwar nicht bedingungslos empfehlenswert, wird aber oft so gemacht.

Jeder von uns hat andere Vorstellungen davon, wie sein Hund auf seinen Namen reagieren soll.

Die Reaktion auf den Hundenamen

Ganz viele Hunde lernen ganz ohne formelles Training ganz nebenbei auf ihren Namen zu reagieren. Denn ganz automatisch benutzt man den Namen in für den Hund relevanten und meist sehr positiven Situationen wie Training, beim Spielen und beim Kuscheln.

Oft haben die Welpen schon beim Züchter gelernt auf eine Art „Namenssignal“ zu reagieren (z.B. „Welpen! oder „Puppies!“), indem der Züchter die begeisterte Rasselbande mit diesem Wort zu den Mahlzeiten gerufen hat und dem Wort so eine positive Bedeutung verliehen hat.

Man kann aber auch geplant an die Sache heran gehen:

Um dem Hundenamen Bedeutung zu geben, kannst Du dem Hund auch via klassischer Konditionierung eine positive emotionale Reaktion auf das Wort hin beibringen.

Dabei belohnst Du kein bestimmtes Verhalten, sondern schaffst eine positive Erwartungshaltung.

Dafür brauchst Du pro kurzer Trainingseinheit für einen jungen Welpen nur 10-20 leckere kleine Hundekekse (oder einen Teil der Tagesration).

Such Dir mit Deinem Welpen ein ruhiges Plätzchen ohne viele Ablenkungen.

Jetzt kann das Namenstraining mit dem Hund beginnen:

Sag den neuen Namen Deines Hundes so wie Du ihn im Alltag sagen würdest, greife danach flink nach dem Futter und gib Deinem Hund einen kleinen Brocken. Warte ein paar Sekunden, am besten bis Dein Hund wieder ein bißchen abgelenkt ist und wiederhole das Prozedere von vorne.

Du kannst bei quirligen Welpen daraus auch ein lustiges Wurfspiel machen!

Wirf dafür den ersten Keks gratis in eine Zimmerecke, lass Deinen Hund fressen und sag seinen Namen ganz kurz bevor er sich zu wieder zurück Dir umdreht. Wirf den nächsten Keks in die gegenüberliegende Zimmerecke und wiederhole das lustige Spiel.

Timing ist hierbei sehr wichtig.

Denn um zu der Erkenntnis zu erlangen „Aha! [Name] lässt Futter erscheinen!“ muss natürlich genau diese Reihenfolge eingehalten werden. Erst Name, dann Futter.

Nach einigen Trainingseinheiten sollte Dein Hund beginnen eine Reaktion auf seinen Namen zeigen. Du kannst das testen, indem Du wartest bis Dein Welpe ein bißchen abgelenkt ist und dann im gleichen Tonfall wie bisher seinen Namen sagen.

Schnellt sein Kopf herum und er schaut erwartungsvoll, vielleicht sogar in Deine Richtung?

Glückwunsch, Du hast den Namen konditioniert!

Den Hundenamen nicht meckern!

Generell sollte der Hund immer einen positiven emotionalen Kontostand vorfinden, wenn er seinen Namen hört. Er sollte freudig reagieren.

Denn wenn Du den Hundenamen zu oft im negativen Kontext, also im Zusammenhang mit Drohungen, Genörgel, Geschimpfe oder gar Strafen verwendest, machst Du es für Deinen Vierbeiner verständlicherweise ziemlich unattraktiv seinen Rufnamen zu hören.

Und damit verbunden wird es immer unwahrscheinlicher, dass Dein Hund freudig auf ein Wort reagiert, dass er hauptsächlich im Kontext „Bello! Pfui! Nein!“ kennengelernt hat.

Aber keine Sorge, absolut jedem passiert es mal, dass der Hundename auch mal spontan im lauten, erschrockenen oder verärgerten Tonfall gesagt wird!

Aber insgesamt sollte der Hund seinen Namen gern hören. In anderen Worten: Wenn Du vom Trainingskonto abbuchst, musst Du auch wieder was einzahlen.

Neuer Name, neues Training

Im Extremfall allerdings spricht man sogar von einem „vergifteten Hörzeichen„, wenn dem Hund tatsächlich eine negative emotionale Reaktion auf ein Signal hin beigebracht hast. Das beste, was man dann tun kann, ist von vorne anfangen.

Das ist auch der Hintergrund für den Tipp einem erwachsenen Hund beim Umzug in ein neues Zuhause im Zweifelsfall einen neuen Namen zu geben, wenn man nichts über seine bisherigen Lebensumstände weiß und alten Ballast hinter sich lassen will.

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Der Hundename als Hörzeichen

Wie schon gesagt, oft wird das Hundenamen-Training nicht dabei belassen nur die Aufmerksamkeit des Vierbeiners für eine Folgebotschaft zu erhaschen, z.B. „Bello, komm„.

Viele Halter nutzen den Namen im Alltag auch als Standalone-Signal, weil der Vierbeiner sie anschauen oder zu ihnen kommen soll, also z.B. nur ein langgestrecktes „Beellooooo„.

Das Namenswort wird so zum normalen Hörzeichen. Andere würden an dieser Stelle „Befehl“ oder „Kommando“ sagen. Die Mentalität dahinter widerstrebt mir sehr. Denn meine Hunde sind im Rahmen meiner Möglichkeiten mehr oder weniger gut trainiert, das macht mich nicht zum General.

Der Hund muss dafür zunächst lernen, was genau er tun soll. Und das musst Du ihm genau so konsequent beibringen, wie Du ihm andere Signale in Eurem Training auch beibringst.

Er muss lernen, dass es nur dann eine Belohnung gibt, wenn er sofort zu Dir kommt, sobald er seinen Namen hört. So ein Training mit Bedingungen und Konsequenzen bezeichnet man als operante Konditionierung. Und bis das klappt, muss nicht nur der Hund viel lernen!

Den Hundenamen nicht abnutzen

Du hast also dem Hund seinen Namen beigebracht und Dein Hund schenkt dem Namenswort Beachtung?

Dann gib Dir Mühe, dass es so bleibt!

Wenn Du den Namen jetzt ständig und überall sagst, ohne dass das für den Hund relevant ist, kann der Name auch wieder ein bißchen „entlernt“ werden.

Doof wäre zum Beispiel es den Hundenamen den ganzen Tag lang zu rufen, ohne dass das für den Hund relevant ist oder Konsequenzen hat.

Du willst Deinem Hund ja nicht versehentlich beibringen, dass sein Name so wenig Bedeutung hat, dass er im Alltagsrauschen untergeht.

Wenn Du den Hundenamen also zum Beispiel als Aufmerksamkeitssignal nutzt und Dein Hund zeigt mal (warum auch immer) keine Reaktion, dann nützt es gerade wenig den Namen noch 20mal monoton zu wiederholen, oder?

Bello. Belloooo? Bello! Hallo? Bello! Hey, Bellooo!

Besser wäre es die Situation so zu verändern, dass Du die gewünschte Reaktion wahrscheinlicher machst. Zum Beispiel könntest Du den Abstand zur Ablenkung vergrößern, bevor Du den Hund nochmal ansprichst.

Ebenfalls nicht empfehlenswert ist es den Namen redundant in jedes Hörzeichen einzubauen, obwohl der Hund schon längst aufmerksam ist.

Bello, Sitz. Bello Platz. Bello, Gib Pfote. Bello, Hopp.

Den Hundenamen ändern

Wer sich für einen Hundenamen entscheidet, sollte diesen nicht zu häufig wechseln, um Verwirrung zu vermeiden.

Allerdings ist ein Namenswechsel an sich kein wirkliches Drama für den Hund: Hunde erleiden keine Identitätskrise, wenn wir ihren Namen ändern oder ihnen Spitznamen geben.

Sie haben einfach nur eine Reaktion auf ein austauschbares Namenswort gelernt.

Denn für Hunde ist der Name nicht Teil ihrer Selbstwahrnehmung. Im Gegensatz zu uns Menschen scheint unseren Hunden insgesamt ziemlich schnuppe zu sein, ob und wie sie heißen.

Es ist übrigens ganz normal den vor dem Welpeneinzug ausgesuchten Wunschnamen vielleicht nach ein paar Tagen doch nochmal zu wechseln, wenn man den Welpen vor sich hat. Denn es passiert ganz vielen von uns, dass ein Name nicht so toll zum Hund passt wie wir uns das vorgestellt haben.

Außerdem: Die Mehrheit aller Hundehalter gibt ihrem Hund Spitznamen.

Der Übergang vom Spitznamen zum neuen Namen ist fließend. Wer seinen Odin im Alltag schon seit Jahren eigentlich nur noch Mausezahn ruft, hat ihn de facto umbenannt.

Wie oben schon gesagt kann es gerade bei Hunden mit dunkler Vergangenheit sogar befreiend sein auch den alten Namen hinter sich zu lassen.

Und auch, wenn der Name des erwachsenen Hundes nicht gefällt, kann man diesen problemlos wechseln. Spätestens, wenn ein Hund kaum oder gar nicht auf seinen bisherigen Namen reagiert, hat man mit einem Namenswechsel ohnehin nicht viel verloren.

Spätestens beim Einzug eines erwachsenen Hundes aus dem Tierschutz gibt es manchmal Situationen, in denen der Hund zu ähnlich wie ein schon vorhandenes Familienmitglied heißt. Ein Benny zu einem bereits vorhandenen Lenny ist nicht so praktisch. Zudem gibt es einen wachsenden Trend Hunden Menschennamen zu geben. Das ist dann natürlich nicht so lustig, wenn Hund und Kind beide Finn oder Paul heißen, ne?

In wieder anderen Fällen kann man, statt dem Hund einen komplett neuen Namen beizubringen auch nur kleine Änderungen vornehmen, z.B. von Ricky zu Vicky oder von Nora zu Dora.

Und auch den Zungenbrecher, der in den offiziellen Papieren Deines Hundes steht („Quirliger Quentin vom Schloss Wilderwatz“), musst Du natürlich nicht als Rufnamen verwenden. Auch wenn manche Züchter das schön fänden… Du musst ja schließlich mit dem Hundenamen leben.

Einzig bei sehr alten Hunden, die sich beim lernen schwer tun, kann es passieren, dass sie evtl. irritiert sind und nicht mehr lernen zuverlässig auf ein neues Namenswort zu reagieren.

Fazit

Eigentlich ist es erstaunlich einfach einem Hund seinen neuen Namen beizubringen. Beste Voraussetzung dafür ist, dass wir das Wortsignal genau wie jedes andere auch behandeln und uns mal kurz gedanklich damit befassen, was der Name für den unsren Hund bedeuten soll.

Dann ist das Namen beibringen und das erhalten der gewünschten Reaktion gar keine wilde Sache!

Trainingsprobleme solltest Du im echten Leben gemeinsam mit einem Hundetrainer lösen!

Du findest hier lediglich Erfahrungsberichte und allgemeine Informationen über Lernverhalten und die Theorie rund ums Lernen und Verhalten beim Hund. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle Beratung und natürlich auch keine individuell zugeschnittenen Trainingsempfehlungen für Deine einzigartige Situation.

Quellen und Links

[1] Die beliebtesten Hundenamen 2019; abgerufen 07/2020 von https://www.rover.com/blog/de/hundenamen

[2] Roxanne Hawn: Naming Your Dog or Cat; abgerufen 07/2020 von https://pets.webmd.com/features/dog-cat-names