Klassische Konditionierung im Hundealltag

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Du kennst das bestimmt aus Eurem Alltag:

Dein Hund hüpft wie ein Flummi im Flur rum, wenn Du Dich zum Spaziergang vorbereitest?

Er führt sich noch verrückter auf, wenn es an der Haustür klingelt?

Und wenn Du ein Bad für ihn vorbereitest, geht er schon mal vorsorglich in Deckung?

Der Grund? Klassische Konditionierung!

Die Details dieser Lerntheorie kennen die meisten Hundehalter vor allem aus dem Beispiel mit Pawlows Hunden, die lernten auf einen Glockenton hin zu speicheln.

Aber nur die wenigsten verstehen so wirklich, was Pawlows Hunde mit ihrem eigenen Alltag und mit ihrem eigenen Hund zu tun haben.

Dabei lassen sich recht viele gerade der emotional aufgeladenen Verhaltensweisen bei unseren Hunden relativ leicht mit diesem oft ignorierten oder missverstandenen Lernmechanismus erklären.

Klassische Konditionierung ist ein einfacher Lernmechanismus, aber ein komplexes Thema. Deshalb hier in aller Ruhe und Ausführlichkeit ein Blick ins Detail.

Was ist klassische Konditionierung?

Fangen wir von vorne an:

Dein Hund reagiert körperlich genau wie Du ganz unbewusst und unfreiwillig auf manche Situationen oder Ereignisse in seinem Alltag.

Ob er will oder nicht: Er muss niesen und blinzeln, er freut sich über Futter oder er erschreckt sich vor einem Wespenstich.

Wenn das Hundehirn gelernt hat, welche Ereignisse solche für den Hund bedeutsamen Dinge wie Futter oder Schreckmomente zuverlässig ankündigen können, lässt es den Hund mit der entsprechenden Körperreaktion schon mal vorgreifen.

Klassische Konditionierung vermeidet Überraschungen.

Die klassische Konditionierung ist ein Lernmechanismus, bei dem eine unwillkürliche Körperreaktion nach einer Trainingsphase auch von einem vorher neutralen Reiz ausgelöst werden kann.

Beispiele gefällig?

Dein Hund lernt auf die Türklingel hin zu bellen, sich über das Anziehen der Gassiklamotten zu freuen oder mit Panik auf Bienengesumm zu reagieren.

All diese Situationen haben keine angeborene Bedeutung für den Hund. Es handelt sich um  neutrale Reize.

Das Verhalten wurde auch nie belohnt oder absichtlich hervorgerufen.

Aber durch eine Paarung von neutralen Reize mit relevanten Ereignissen tritt ein Lerneffekt ein:

  • Denn schon das eigentlich harmlose Klingeln zeigt ziemlich zuverlässig an, dass gleich die Haustür geöffnet wird und Eindringlinge im Anmarsch sind.

  • Die Gassiklamotten haben die erlernte Bedeutung bekommen, dass ihr bestimmt kurz davor seid endlich zum Spaziergang aufzubrechen.

  • Und ein Wespenstich allein kann schon so viel Eindruck machen, dass das Gehirn fortan fest daran glaubt, dass alle Wespen unmittelbar zu schmerzhaften Erlebnissen führen können.

Bei der klassischen Konditionierung bekommen neutrale Reize eine erlernte Bedeutung, wenn sie zuverlässig das Eintreten von Ereignissen ankündigen, die eine unwillkürliche körperliche Reaktion beim Hund auslösen.

Es geht dabei nicht um Konsequenzen für bestimmte Handlungen.

Also nicht um Belohnung oder Bestrafung.

Es geht nur darum, welches Ereignis welches andere Ereignis voraussagen kann.

Du kennst das am eigenen Leib:

Du wirst von Angstgefühlen durchströmt, wenn eine Wespe auf Dir landet.
Du meidest den Keller, weil da -Igitt- Spinnen sein könnten.
Du bist erleichtert und erfreut, wenn endlich der Pizzabote an der Tür klingelt.

Niemand hat Dich dafür belohnt Angst oder Freude zu empfinden (das ist auch gar nicht möglich).

Du empfindest diese Gefühle, weil Dein Gehirn durch Lernerfahrungen damit rechnet gleich mit einem bestimmten Ereignis konfrontiert zu werden.

Aber nicht nur Gefühle können konditioniert werden.

Das wohl bekannteste Beispiel für den Lernmechanismus der klassischen Konditionierung kennt jeder vom Entdecker der klassischen Konditionierung, dem russischen Physiologen und Mediziner Iwan Pawlow und seinen Hunden.

Pawlows Experiment

Jeder kennt die Geschichte:

Pawlow forschte an physiologischen Vorgängen der Verdauung (un erhielt für seine Forschungsarbeit 1904 den Nobelpreis für Physiologie).

Für seine Forschungen nutzte er als Versuchsobjekte Hunde. Er beobachtete durch den Einbau von chirurgischen Implantaten (urgs!) von außen die Bildung von Magensäften oder die abgesonderte Speichelmenge bei der Fütterung.

Eines Tages fiel ihm auf, dass die Versuchshunde nicht erst bei der tatsächlichen Fütterung anfingen zu speicheln und Magensäfte zu produzieren.

Sie speichelten schon während der Versuchsvorbereitung.

Die Hunde hatten offensichtlich nach einigen Versuchsdurchgängen gelernt, dass bestimmte Anzeichen (z.B. das Klappern der Näpfe im Nebenraum) zuverlässig die Fütterung ankündigten.

Als Reaktion warteten die Hunde mit der Speichelproduktion nicht mehr bis zur eigentlichen Futtergabe. Ihr Körper reagierte offensichtlich schon auf diese erlernten Zeichen.

Um seine Beobachtung zu prüfen, baute Pawlow eine spezielle Versuchskammer und versuchte erfolgreich auch auf andere Reize hin das Speicheln auszulösen.

Dabei machte er die Entdeckung, von der so ziemlich jeder Hundemensch schon mal gehört hat:

Pawlows Hunde lernten nach einigen Wiederholungen, dass das Läuten einer Glocke ihr Futter ankündigte. Nachdem die Assoziation hergestellt war, speichelten die Hunde also auch, wenn sie nur den Glockenton hörten.

Alle Erkenntnisse über die klassische Konditionierung verdanken wir Ivan Pawlows Pionierarbeit.

Was passiert bei der klassischen Konditionierung?

Es geht bei der klassischen Konditionierung also nicht um das Erlernen neuer Verhaltensweisen.

Es geht ausschließlich um das Erlernen eines neuen Auslösers für eine schon vorhandene  Körperreaktionen, über die der Hund keine willentliche Kontrolle hat!

Wie bei jedem komplexen Thema gibt es auch bei der klassischen Konditionierung spezielle Fachbegriffe.

Deshalb jetzt zur offiziellen Definition am Beispiel von Pawlows Hunden:

1. Ein neutraler Reiz löst eine neutrale Reaktion aus.

Glockentöne, Worte oder Gegenstände haben ohne Lernerfahrung keine Bedeutung. Sie werden als neutral wahrgenommen.

Neutraler Reiz → Neutrale Reaktion

Glocke == Gleichgültigkeit

2. Ein unbedingter Reiz löst eine angeborene unbedingte Reaktion aus.

Die Reaktion auf diese Reize erfolgt unfreiwillig. Der Hund kann sich nicht aussuchen, ob er reagieren möchte.

Unbedingter Reiz → Unbedingte Reaktion

Futter == Speicheln, Freude

3. Während der Lernphase wird der neutrale Reiz mit dem unbedingten Reiz assoziiert.

Wenn das Gehirn durch zeitliche Paarung von Ereignissen unbewusst ein Muster erkennt, merkt es sich diesen Zusammenhang.

Neutraler Reiz → Unbedingter Reiz → Unbedingte Reaktion

Glocke == Futter == Speicheln, Freude

4. Nach der Lernphase löst der nun konditionierte bedingte Reiz eine bedingte Reaktion aus.

Der neutrale Reiz ist nun nicht mehr neutral, sondern kündigt das Eintreten des unbedingten Reizes an. Der Hund reagiert jetzt auch auf den bedingten Reiz, wenn der unbedingte Reiz mal ausbleibt.

Bedingter Reiz → Bedingte Reaktion

Glocke == Speicheln, Freude

Man kann klassische Konditionierung also so formulieren:

Klassische Konditionierung bereitet den Hund auf gleich eintretende Ereignisse vor.

Ein ehemals bedeutungsloser neutraler Reiz kann durch Lernen mit einem unbedingten Reiz assoziiert werden, der seinerseits zuverlässig eine unbedingte Reaktion beim Hund auslöst.

Der neutrale Reiz wird so zum konditionierten bedingten Reiz, der fortan zu einer bedingten Reaktion führt.

Die bedingte Reaktion ist dabei eine Art Vorbereitung auf das erwartete Eintreffen des unbedingten Reizes.

Welches Verhalten kann man durch einen konditionierten Reiz auslösen?

Bei der klassischen Konditionierung kannst Du nur Reaktionen mit einem neuen Signal verknüpfen, die schon angeboren vorhanden sind.

Ich wiederhole nochmal:

Die Reize, die unbewusst eine solche körperliche Reaktion beim Hund auslösen können, werden als unbedingte Reize bezeichnet.

Die Reaktion auf diese Reize ist eine unbedingte Reaktion.

Denn diese Reize und Reaktionen sind nicht an Bedingungen geknüpft:

Die Reaktion auf diese Auslösereize hin ist nicht erlernt und wird auch ungeachtet von Konsequenzen immer gezeigt.

Hierzu gehören also nicht die Verhaltensweisen, die Du Deinem Hund erst beibringen musst wie Sitz, Platz, Komm, Fußarbeit, Apport oder andere Kunststücke.

Bei der klassischen Konditionierung wird kein neues Verhalten beigebracht.

Es werden nur unwillkürliche körperliche Reaktionen mit neuen Auslösereizen verknüpft.

Zu solchen angeborenen Paaren aus unbedingtem Reiz und unbedingter Reaktion, die Du Deinem Hund nicht erst beibringen musstest und die Du ihm kaum irgendwie abgewöhnen könntest, gehören folgende Reiz-Reaktionsmuster:

  • Physiologische Reaktionen: Dein Hund speichelt als Reaktion auf Futter. Dein Hund empfindet Harndrang, wenn die Blase voll ist. Dein Hund reagiert auf Hektik und Überforderung mit Stress und Erregung.

  • Reflexe und Bewegungen: Dein Hund blinzelt, wenn Du ihm ins Auge pustest oder ihn anleuchtest. Dein Hund schüttelt sich, wenn er nass wird. Dein Hund reißt das Bein hoch, wenn ihn plötzlich etwas an der Pfote berührt.

  • Emotionen: Dein Hund freut sich über Futter. Dein Hund sorgt sich vor lauten Geräuschen. Dein Rüde hasst den Nachbarsrüden. Dein Hund mag Belohnungen. Dein Hund fürchtet Strafen.

All diese Reiz-Reaktions-Abläufe sind angeboren und gehen auf neurologischer Ebene an bewussten Denkprozessen vorbei.

Es handelt sich quasi um Abkürzungen im Entscheidungsprozess.

Das ist vor allem bei bedrohlichen Umwelteinflüssen sehr nützlich, denn eine prompte Reaktion kann lebensrettend sein.

Vor allem konditionierte emotionale Reaktionen kann man täglich an seinem Hund beobachten.

Nehmen wir an Dein Hund hat gelernt hat auf einen bestimmten Trigger wie die Türklingel mit großer Erregung zu reagieren.

Hier wurde nicht das für uns beobachtbare Verhalten wie Bellen und Hin- und Hergerenne konditioniert, sondern vor allem die innere Gefühlslage und Aufregung.

Und ein aufgeregter Hund bellt eben und benimmt sich ungehalten.

Aber er reagiert nicht absichtlich so:

  • Dein Hund hat keine Kontrolle darüber, welche Emotionen er gegenüber Eindringlingen empfindet.
  • Er hat also auch keine Kontrolle darüber, welche Emotionen der konditionierte Reiz „Türklingel“ in ihm auslöst.

Wenn Dein Hund also wild auf die Türklingel reagiert, dann greift er damit schlichtweg seiner ohnehin unvermeidbaren körperlichen Reaktion auf eine für ihn gleich anstehende stressige Situation vor.

Kein Lob und keine Strafe könnten die faktisch ja oft richtige Erwartungshaltung “Türklingel = Eindringling“ ändern.

Du kannst jetzt zwar durch Lob und Tadel am ausgelösten Verhalten rumdoktern. Dein Hund kann lernen nicht mehr bis zur Tür zu rennen, sondern trotz der großen Anspannung in seinem Korb zu bleiben.

Ob der Hund auf die Türklingel reagiert, kannst Du damit aber nicht ändern.

Man kann so eine erlernte Verknüpfung nur aufbrechen, indem man die erlernte Assoziation im Hundegehirn darüber, was gleich passieren wird, in neue Bahnen lenkt.

Eine klassische Konditionierung wirst Du auch nur mit klassischer Konditionierung wieder los! 

In anderen Worten: Man paart die Türklingel mit positiven Erlebnissen, die aufs Gehirn mehr Eindruck machen als die bisherige Lernerfahrung.

Nicht jede körperliche Reaktion wird gleich schnell und effektiv verknüpft.

Über den Daumen gilt:

Je heftiger die Reaktion auf einen unbedingten Reiz ist, desto nachhaltiger und stärker wird dieser Reiz mit einem neuen Ankündigungssignal geknüpft.

  • Die Verknüpfung von reinen Körperreflexen wie Speicheln oder Blinzeln ist insgesamt oft schwach und wird schnell wieder entkoppelt, wenn keine weiteren Trainingswiederholungen erfolgen.

  • Die Verknüpfung von emotional aufgeladenen Reaktionen passiert deutlich leichter.

  • Die Verknüpfung insbesondere von negativen Stimmungen, Gefühlen und Emotionen mit bestimmten Ereignissen ist oft besonders nachhaltig.

Ein ganz wichtiger Faktor dabei:

Nicht alle Hunde reagieren gleich auf ihre Umwelt

Verschiedene Lebensstile und Lernerfahrungen formen die individuelle Reaktion eines Hundes auf bestimmte Reize.

Wenn Dein Hund zum Beispiel in letzter Zeit von einem Fremdhund bedrängt oder gar gebissen wurde, fährt er vermutlich für eine Weile schon bei Sichtkontakt zu anderen Hunden aus der Haut. Obwohl ihm das vorher egal war.

Auch an Dir geht so ein Erlebnis nicht spurlos vorüber. Bei der nächsten Hundebegegnung erschreckst Du Dich und gibst Deinem Hund unabsichtlich einen Leinenruck. Dein Hund erschrickt sich ebenfalls und verknüpft dieses Erlebnis mit der Hundebegegnung.

Und schon seit ihr am Beginn eines Teufelskreises. Dein Hund rechnet immer fester mit einem schlechten Erlebnis bei Hundesichtungen. Und Du musst immer heftiger werden, um Deinen Hund halten zu können.

Fortan wird er bei jedem Hundekontakt aus der Haut fahren. Und auch bei Dir führen Hundebegegnungen nun zu einer Stressreaktion.

Diese erlernte Reaktion auf andere Hunde kann nun zu weiteren Konditionierungen führen, die vor der Lernerfahrung unmöglich gewesen wären.

Es beginnt sich gut anzufühlen, wenn ihr belebte Gassistrecken meidet. Ihr habt beim ganzen Spaziergang ein mulmiges Gefühl. Du bekommst schon Panik und Kontrollverlustängste beim Gedanken daran deinen Hund jemals wieder abzuleinen.

Das ist nur ein radikales Beispiel dafür wie Konditionierungen sich gegenseitig beeinflussen. Kein Hund ist ein unbeschriebenes Blatt.

Die Handlungsmotivation kann sich auch situationsabhängig ändern.

Ein hungriger Hund wird sich effektiver merken, welche Zeichen auf die baldige Fütterung hindeuten.

Und ein einsam wartender Hund wird schneller lernen das Geräusch bekannter Autos mit der unbändigen Freude über die Rückkehr seiner Familie zu verknüpfen.

Diese individuellen Unterschiede zwischen Hunden können angeboren sein.

Hütehunde sind leicht empfänglich für viele Bewegungsreize, Labradore reagieren hochemotional auf Futter, Terrier gehen bei Wildsichtungen an die Decke und Herdenschutzhunde reagieren empfindlich auf Eindringlinge in ihrem Territorium.

Hunde mit speziellen Leidenschaften merken sich ganz schnell jede Ankündigung für ihre jeweilige Passion.

Auch Geräuschphobien und eine gewisse Schreckhaftigkeit können bereits angeboren sein.

Ruhige genügsame Hunde reagieren weniger impulsiv auf  diese Situationen.

Wo gar keine emotionale Reaktion auf einen Reiz hin erfolgt, kann man diesen Reiz eben auch nicht mit einem neutralen Reiz verknüpfen.

Umgekehrt bieten „große Emotionen“ reichlich Substrat  für Assoziationslernen im Alltag.

Single Event Learning

Vor allem bei traumatischen Erlebnissen kann es zum so genannten „single-event-learning“ kommen. Sich nicht unnötig in absehbare Gefahren zu begeben, ist schließlich ein wirksamer Überlebensmechanismus (Seligman 1971).

Potentiell bedrohliche Situationen werden deshalb oft schon bei einmaliger Lernerfahrung mit einer starken Angstreaktion verknüpft.

Je schlimmer das blöde Ereignis wahrgenommen wird, desto geneigter ist das Hundehirn nach Hinweisen zu suchen, mit denen man eine Wiederholung dieses Ereignis nächstes Mal tunlichst vermeiden kann.

Deshalb führt oft schon eine einzige unangenehme Hundebegegnung, ein einziger Bienenstich, ein unangenehmer Besuch zum Tierarzt, ein einmaliger Kontakt mit einem Weidezaun oder eine schmerzhafte Situation beim Krallen schneiden zu einem nachhaltigen Lerneffekt.

Oft wird eine sehr heftige Angst- und Meidereaktion ausgelöst.

Hier muss keine weitere Paarung mit dem tatsächlichen schlimmen Ereignis mehr erfolgen.

Das ist auch der Grund, warum Wespen und Bienen ihr markantes Streifenmuster tragen.

Schon ein unliebsamer Kontakt reicht, damit alle anderen Wespen und Bienen fortan fürs ganze Leben gemieden und in Ruhe lassen lernt. Das Streifenmuster wird zum konditionierten Reiz.

Es muss nur eine Wespe oder Biene tatsächlich stechen. Für alle anderen reicht es fortan zu signalisieren „Ich bin übrigens eine von denen, die Dir mal so weh getan haben„.

Ein derartig nachhaltig konditionierter Reiz löst eine so intensive Angstreaktion aus, dass diese durch Ignorieren kaum gelöscht werden kann.

Gleichzeitig wird das ausgelöste Flucht- und Meideverhalten  durch operante Konditionierung zusätzlich verstärkt.

Der Hund vermeidet die Situation und überlebt. Das fühlt sich natürlich gut an und wird beibehalten.

So ein Kreislauf grenzt oft an Aberglauben, ist aber extrem selbstbelohnend. Sowas legt sich ohne Einwirkung von außen nicht mehr von alleine.

Wenn Dein Hund also eine Panikreaktion auf bestimmte Auslöser hin zeigt, dann braucht er Hilfe.

Welchen Nutzen hat klassische Konditionierung?

Das allseits bekannte Training durch Konsequenzen (die operante Konditionierung) ist dafür da neue Verhaltensweisen zu schaffen.

Immerzu neue Problemlösungsstrategien entwickeln zu können ist immens nützlich.

Die klassische Konditionierung hingegen leistet etwas anderes:

Klassische Konditionierung ermöglicht es dem Hundehirn die angemessene angeborene Körperreaktion für ein gleich eintretendes Ereignis auszuwählen und vorwegzunehmen.

  • Ein ‚Click‘ sorgt dafür, dass der Körper in freudiger Erwartung auf Futter reagiert.

  • Und die Türklingel versetzt den Hundekörper in den richtigen Erregungszustand, um sein Revier zeitnah zu verteidigen.

Klassische Konditionierung ist ein sehr alter Lernmechanismus, der das Leben berechenbarer machen soll.

In unserer Gesellschaft kommt der Hund natürlich oft in Kontakt mit denkbar unnatürliche Situationen und Ereignis-Abfolgen.

Das führt dann zu so genannten „Fehlverknüpfungen“.

In freier Wildbahn klingelt kein Besucher an der Tür und wird freundlich herein gebeten. Es zieht kein Frauchen die Leine stramm, weil sie sich selbst vor einem anderen Hund erschrocken hat. Und es schleift einen keiner in Situationen, die einen ängstigen.

Klassische Konditionierung passiert nie freiwillig

Wenn die richtigen Bedingungen erfüllt sind, kann der Hund sich nicht gegen den Lerneffekt wehren.

Es bedarf keiner Verhaltensänderung. Es bedarf keiner Mitarbeit. Klassische Konditionierung geschieht passiv!

Und auch über seine bedingte Reaktion auf einen konditionierten Reiz hat der Hund keine Macht.

Das ist einer der weiteren großen Unterschiede zur allseits bekannten operanten Konditionierung:

Bei den operant erlernten Verhaltensweisen kann der Hund sich bei jedem Hörzeichen frei entscheiden, ob sich „Sitz“ und „Platz“ für ihn lohnen. Wir beeinflussen mit Lob und Tadel nur seine Motivationslage das eine oder andere zu tun.

Bei konditionierten Reizen der klassischen Konditionierung hingegen reagiert der Hund immer unbewusst und unfreiwillig.

Er kann gar nicht anders als sich aufzuregen, wenn es klingelt!
Er kann nicht anders als auszuflippen, wenn Du in Begegnungssituationen seine Leine jedes mal straff ziehst.
Und er kann nichts dagegen machen, dass er irrationale Ängste empfindet.

Funktioniert klassische Konditionierung beim Menschen?

Klassische Konditionierung funktioniert bei uns genauso gut wie beim Hund:

Auch wir lernen ungern zum Zahnarzt zu gehen oder emotional auf bestimmte Situationen, Gesichter, Klingeltöne oder in der Schulzeit auf die geliebte Pausenglocke zu reagieren.

Und weil das so hervorragend klappt, gibt es eine ganze Werbeindustrie, die sich damit beschäftigt, wie man die Auslöser positiver Stimmungslagen mit bestimmten Produkten verknüpft. Oder bereits konditionierte Schlagworte geschickt einsetzt.

Auch in der Psychotherapie und der Pädagogik wird klassische Konditionierung ganz bewusst angewendet, um Gefühlslagen zu beeinflussen.

Auch Du kannst Dich nicht dagegen wehren und merkst oft gar nicht mal, dass Du konditioniert wurdest.

Wenn Dein Hund ausrastet, wenn er einen anderen Hund sieht oder es an der Tür klingelt, dann hast Du bestimmt auch selbst schon gelernt mit Stress auf diese Auslöser zu reagieren.

Denn auch Dein Gehirn hat durch klassische Konditionierung gelernt vorherzusagen, dass gleich die Hölle losbricht.

Welche neutralen Reize sich gut konditionieren lassen

Wenn wir von einem Reiz sprechen, meinen wir so ziemlich alles, was der Hund wahrnehmen kann. Ein Reiz wird auch als Stimulus bezeichnet.

Reize können Geräusche, Gerüche, Gegenstände, Menschen, Wetter oder Hörzeichen sein. Auch deine Mischung aus verschiedenen Reizen kann als Ganzes konditioniert werden, z.B. Orte oder Situationen wie „beim Tierarzt“.

Denk mal an ein paar Beispiele aus Deinem Alltag:

Worauf reagiert Dein Hund hochemotional oder besonders aufgeregt?

Wenn Dein Hund auf einen der folgenden Reize reagiert, handelt es sich dabei um einen durch klassische Konditionierung erlernten konditionierten Reiz:

Beispiele für durch klassische Konditionierung erlernte Auslöser beim Hund

Es gibt viele Beispiele für ganz typische Verhaltensweisen bei unseren Hunden, die durch klassische Konditionierung von ehemals neutralen Reizen zustande kommen:

  • Bellen auf die Türklingel hin
  • Freudentänze schon beim Anziehen des Halsbands
  • Freudige Erwartung auf ein Markerwort oder einen Click
  • Meidende Reaktion auf das Hundegeschirr
  • Speicheln bei Anblick des leeren Hundenapfs
  • Erwartungsvolle Reaktionen auf Motorengeräusche von bekannten Autos
  • Emotionale Reaktionen auf Worte („Balli“, „Kekse“, „Futter“, „Katze“, „Eichhörnchen“, „Hundename“)
  • Leinenaggression beim Anblick fremder Hunde
  • Konditionierte Entspannung beim Kuscheln
  • Meidiges Verhalten gegenüber den Launen der Bezugsperson
  • Panik vor Stechmücken, Bienen und Wespen
  • Angst vor Blitzen, weil diese Donner ankündigen
  • Stress beim Posieren für Fotos, weil sie hier mit überfordernden Anforderungen rechnen
  • Angst vorm Tierarzt
  • Angst vor Männern
  • Angst vor anderen Hunden
  • Meidende Reaktion auf „Nein“ und „Pfui“

Man weiß, dass nicht jeder neutrale Reiz gleich gut konditionierbar ist.

Verschiedene Phänomene können dafür sorgen, dass eher der eine oder eher der andere Reiz mit einem Ereignis verknüpft werden:

Salienz und Overshadowing

Biologische Preparedness

Sensorische Präkonditionierung

Reizdiskrminierung und Reizgeneralisierung

Wenn der Hund gelernt hat auf einen konditionierten bedingten Reiz zu reagieren, kann es zu einem weiteren Effekt kommen:

Reizdiskriminierung

Der Hund kann kernen sehr spezifisch nur auf einen ganz punktgenauen Reiz zu reagieren.

Er unterscheidet den erlernten Reiz von anderen Reizen.

  • Er bellt nur bei Eurer Türklingel. Andere Türklingeln sind ihm egal.
  • Er regt sich nur über den einen Nachbarshund auf, der ihn tatsächlich belästigt hat, mag andere Hunde aber weiterhin.
  • Er reagiert nur auf seinen Namen positiv und nicht auf ähnliche Worte.

Im bewusst geplanten Training kann man hier nachhelfen. Wir wollen in der Regel, dass der Hund ganz bewusst nur auf die verabredeten Reize reagiert.

Wenn der Hund auf seinen Namen oder die Hundepfeife reagiert,  passiert etwas Positives. Wenn er auf einen fremden Pfiff oder einen anderen Hundenamen reagiert, passiert nichts.

Reizgeneralisierung

Umgekehrt kann der Hund auch lernen seine Reaktion nach und nach auf alle möglichen ähnlichen Reize auszuweiten:

  • Er bellt bei jedem Ton, der Eurer Türklingel auch nur entfernt ähnelt.
  • Er reagiert auf alle Hunde gestresst, ob er nur mit einem ein blödes Erlebnis hatte.
  • Er findet alle Hundenamen toll, die seinem halbwegs ähneln.

Je näher ein Reiz am ursprünglich erlernten Reiz ist, desto eher wird er eine Reaktion auslösen und desto stärker wird diese Reaktion der erlernten Reaktion ähneln.

Reizgeneralisierung passiert häufig durch eine Verkettung unglücklicher Umstände.

Das ist vor allem bei Hunden mit Ängsten oft problematisch.

Diese Hunde sind extrem sensibel für die allgegenwärtigen Gefahren im Alltag und suchen förmlich nach Dingen, die sie vermeiden wollen.

Aus einer Angst vor ganz bestimmten Geräuschen wird schnell eine allgemeine Geräuschsensibilität.

Und aus der Angst vor einem bestimmten Mann wird schnell eine allgemeine Panik vor Menschen im Allgemeinen.

Wenn Du merkst, dass dein Hund eine negative erlernte Reaktion auf weitere Anzeichen ausweitet, solltest Du deshalb unbedingt Hilfe suchen.

Die Lernphase der klassischen Konditionierung

Es müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein, damit klassische Konditionierung funktionieren kann.

Außerdem beeinflussen ganz viele Faktoren, wie effektiv und vor allem wie nachhaltig so eine Verknüpfung erlernt wird.

Im Detail kann das schnell sehr komplex werden.

Man muss sich also gedanklich ein bisschen damit beschäftigen wollen und ein gewisses Interesse für die Materie ‚Hundetraining‘ mitbringen, um sich durch diese Details zu quälen.

Je mehr Verständnis Du für das Konzept hast, desto leichter wirst Du die Abläufe in Alltagssituationen plötzlich deutlich erkennen lernen.

Das erleichtert auch das Verständnis dafür, wie Du einen konditionierten Reiz erkennen und ihm wieder seine ungünstige erlernte Bedeutung nehmen kannst.

Denn darum geht es den meisten Fällen:

Wie entspanne ich meinen Hund in Situationen, die in scheinbar grundlos über alle Maßen hinaus aufregen?

Der Vorhersagewert des konditionierten Reizes

Eine klassische Konditionierung ist umso effektiver, je wahrscheinlicher der neutrale Reiz ein Ereignis ankündigen kann.

Und eine gute Vorhersagekraft ergibt sich vor allem aus zwei Faktoren: Timing und Exklusivität.

Timing des Reizzusammenhangs

Das Timing von neutralem Reiz und unbedingtem Reiz ist äußerst wichtig für den Lernzusammenhang.

1. Delayed conditioning

Der Lerneffekt ist am effektivsten, wenn der neutrale Reiz kurz vor dem unbedingten Reiz beginnt und bis zu diesem andauert.

Beispiele aus dem Hundealltag:

  • Du spannst die Leine Deines Hundes straff und verkrampfst selbst, weil Euch gleich der verhasste Nachbarshund entgegen kommt. Dein Hund sieht den Nachbarshund nach Dir und fängt an sich aufzuregen. Die dauerstraffe Leine wird zur Ankündigung der verhassten Hundebegegnung.
  • Du bereitest das Essen vor und bringst Deinem Hund seinen Futternapf. Deine Vorbereitungen werden zur Ankündigung für Futter.
2. Trace conditioning

Der unbedingte Reiz tritt erst eine Weile nach dem neutralen Reiz auf:

Beispiele aus dem Hundealltag:

  • Dein geräuschsensibler Hund lernt Blitze zu fürchten, weil Blitze nach einigen Sekunden zu Donner führen.
  • Dein Hund lernt hochfreudig auf den Click des Clickers zu reagieren, weil der Click eine zeitnah verabreichte Belohnung voraussagt.
  • Dein Hund lernt auf die Türklingel zu reagieren, weil die Türklingel das unmittelbar folgende Eintreffen von Besuch ankündigt.
3. Simultaneous conditioning

Der unbedingte Reiz tritt gleichzeitig mit dem neutralen Reiz ein:

Beispiel aus dem Hundealltag:

  • Du lobst, während Du den Hund bereits fütterst. Dein Hund findet zwar irgendwann heraus, dass Dein Lob mit dem Leckerli zusammenhängt, braucht aber lange dafür.
4. Backward conditioning

Klassische Konditionierung kann in Ausnahmefällen funktionieren, wenn der neutrale Reiz immer erst kurz nach dem unbedingten Reiz eintritt:

Beispiele aus dem Hundealltag:

  • Du willst Deinem Hund pinkeln auf Hörzeichen beibringen. Da Du nicht genau ahnen kannst, wann er pinkeln wird, gibst Du Dein Zeichen immer erst, wenn der Hund eigentlich schon am pieseln ist. Wenn das überhaupt jemals klappt, braucht Dein Hunde enorm lange für die Assoziation zwischen Wort und Harndrang. Möglich ist es aber.
  • Du strafst Deinen Hund und schreist dabei „Pfui, böser Hund“. Dein Hund wird nur schwerlich lernen, dass „Pfui“ in Zukunft Strafe ankündigen soll.
5. Temporal conditioning

Ein neutraler Reiz kann auch ein Zeitintervall sein.

Beispiel aus dem Hundealltag:

  • Dein Hund scheint seine feste Fütterungszeit zu kennen. Obwohl scheinbar keine anderen Anzeichen auf eine Fütterung hindeuten, fängt er pünktlich vor der Fütterung an zu sabbern und unruhig zu werden.

Wie einzigartig ist der konditionierte Reiz mit dem Ereignis verknüpft?

Je zuverlässiger und wahrscheinlicher ein neutrale Reiz einen unbedingten Reiz vorhersagt desto effektiver die Konditionierung.

Wir nehmen immer nur die Leine vom Haken, bevor wir spazieren gehen. Sonst nie.

Wir packen immer nur die Trainingsutensilien ein, bevor wir zum Hundeplatz fahren. Sonst nie.

Wir ziehen beim Spaziergang immer nur dann schon vorsorglich die Leine straff, bevor unser Hund seinen Erzfeind bemerkt. Sonst nie.

Wenn der Hund unbewusst wahrnimmt, dass ein Ereignis exklusiv immer nur vor einem anderen Ereignis eintritt, führt das effektiv und schnell zu einer Assoziation.

Es geht also nicht nur darum, dass die beiden Reize irgendwann mal zeitlich gemeinsam vorgekommen sind.

Fast jedes Mal, wenn es an der Haustür klingelt steht da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Eindringling!

  • Würde die Türklingel erst klingeln, nachdem man die Tür schon geöffnet hat, wäre sie als Ankündigung ziemlich sinnlos.

  • Und würde die Türklingel nur bei jedem dritten Besucher läuten, wäre sie als Ankündigung ziemlich unzuverlässig.

  • Gleiches gilt, wenn die Türklingel auch mal ab und an klingeln würde, obwohl gar niemand vor der Tür steht.

Neutrale Reize, die manchmal gemeinsam mit dem unbedingten Reiz auftreten und manchmal nicht, haben einen ziemlich schlechten Vorhersagewert und werden nur schlecht konditioniert.

Andersrum können auch mehrere konditionierte Reize zur gleichen Reaktion führen, wenn sie getrennt voneinander erlernt wurden und beide für  sich genommen eine Vorhersage erlauben.

Zum Beispiel kann Dein Hund lernen auf die Türklingel sowie auf ein Klopfen an der Haustür mit Aufregung zu reagieren.

Blocking-Effekt

Latente Inhibition

Die Fülle der Möglichkeiten für klassische Konditionierung beim Hund im realen Leben

Praktisch in jeder Lernsituation nimmt der Hund nicht nur einen, sondern eine ganze Mischung von zusammenhängenden Reizen wahr.

Aus diesen Reizgefügen können sich komplexe Bedingungen herauskristallisieren.

Das Gehirn kann lernen, dass eine bedingte Reaktion auf einen erlernten Reiz hin nur unter bestimmten Umständen Sinn macht.

Als Folge gibt es ein paar interessante Nebeneffekte für die klassische Konditionierung beim Hund:

Konditionierte Inhibitoren

Klassische Konditionierung höherer Ordnung

Die Mitnehmbotschaft

Wenn Du Dir nur eine Sache merkst, dann lass es folgende sein:

Dein Hund hat nicht immer eine freiwillige Kontrolle darüber, wie er auf Ereignisse reagiert.

Bleib fair, manchmal muss man nicht am Verhalten selbst, sondern an der Erwartungshaltung und den Auslösern ansetzen!

Ein Hund, der bei der Türklingel mit positiven statt negativen Erlebnissen rechnet, der hat keine schlechten Gefühle zum Verknüpfen übrig.

Ein Hund, der anderen Hund nicht mehr so sehr hassen lernt, wird auf erlernte Trigger hin dann auch nicht mehr ausrasten.

Und ein Hund, den Training nicht mehr so sehr aufregt, wird auch beim Fahren zum Hundeplatz nicht schon in vollen Tönen im Kofferraum jodeln.

Ein Hund, der Angst vor Orten und Menschen hat, kann durch klassische Konditionierung viel besser eine gute Erwartungshaltung entwickeln als durch reines Belohnen von richtigem Verhalten.

Zusammenfassung

Klassische Konditionierung findet statt, wenn der Hund ganz unterbewusst lernt einen neutralen Reiz als gute Vorhersage für ein relevantes Ereignis zu betrachten.

Er wird fortan auf diesen erlernten Reiz in ähnlicher Form wie auf das eigentliche Ereignis reagieren.

Klassische Konditionierung betrifft nur unfreiwillige körperliche Reaktionen.

Dein Hund kann sich nicht aussuchen, ob er reagieren möchte. Und auch Belohnung und Strafe können diese Assoziationen nicht verändern.

Nur eine neu trainierte Erwartungshaltung kann die Reaktion auf einen einmal konditionierten Reiz wieder verändern.

Trainingsprobleme solltest Du im echten Leben gemeinsam mit einem Hundetrainer lösen!

Du findest hier lediglich Erfahrungsberichte und allgemeine Informationen über Lernverhalten und die Theorie rund ums Lernen und Verhalten beim Hund. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle Beratung und natürlich auch keine individuell zugeschnittenen Trainingsempfehlungen für Deine einzigartige Situation.