Hokkaido

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Der Hokkaido ist ein aus Japan stammender Jagdspitz. Die Ainu nutzten diese Hunde vermutlich seit Jahrhunderten auf Hokkaido als Hund für die Bären- und Hirschjagd. Außerhalb seiner Heimat ist dieser ursprüngliche und wohl etwas impulsive Jagdhund kaum bekannt.

Steckbrief:

Diese japanische Hunderasse wird auch Hokkaidō-ken oder Hokkaidō-inu genannt. Manchmal wird der Name auch zu Dō-ken abgekürzt.

Größe
 45,5-48,5 cm
♂ 48,5-51,5 cm

Gewicht
ca. 20-30 kg

Hundetyp
Asiatische Spitze

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Hokkaidō ist die zweitgrößte Insel Japans und liegt nördlich der Hauptinsel Honshu. Heute stellt sie die mit Abstand flächengrößte Präfektur Japans.

Schon im 12. Jahrhundert sollen die Vorfahren des Hokkaido-Hunds aus der Region Tōhoku auf der Insel Honshu nach Hokkaido gelangt sein.

Die Ainu, die Ureinwohner Hokkaidos, nutzten diese Hunde zur Hetzjagd auf Bären und Hirsche. Man kennt die Bärenhunde der Ainu in Japan daher auch als Ainu-ken.

Bräuche der Ainu
[Hakodate City Museum]

1937 erklärte Japan einige einheimische Hunderassen zum gesetzlich geschützten Naturdenkmal, darunter auch den Hokkaidō-inu.

Die Anerkennung des Hokkaido durch die FCI erfolgte 1964. Man hält den Hokkaido heute in Japan als Jagd- und Begleithund, aber heute sind diese impulsiven Jagdhunde extrem selten.

Größe und Aussehen

Mit einer Schulterhöhe von etwa 45,5-51,5 cm ist der Hokkaido ein mittelgroßer Hund.

Im Vergleich zum etwas kleineren Shiba Inu besitzt der Hokkaido einen etwas runderen Schädel und eine etwas gedrungenere Statur. Ansonsten sind diese beiden Hunderassen sich tatsächlich sehr ähnlich.

Es handelt sich beim Hokkaido um einen kräftig gebauten Jagdspitz. Der Körperbau ist fast quadratisch und ziemlich kompakt, das Gangwerk soll flott und federnd sein.

Typisch ist die über den Rücken geschwungene oder eingerollte Rute. Auch das abstehende Fell mit viel Unterwolle ist charakteristisch für Spitze.

Die kleinen Stehohren stehen nach vorn gerichtet und weit auseinander, die Augenform des Hokkaido ist nahezu dreieckig. Der keilförmig Fang ist moderat verkürzt und nicht ganz so lang wie der Schädel.

Die Zunge kann blauschwarz pigmentiert sein, muss es aber nicht unbedingt.

Die typischen Fellfarben beim Hokkaido sind hell und dunkel gebänderte Sesam (Agouti oder Zobel), schwarz-loh, rot oder gestromt sowie einfarbig schwarz oder weiß.

Temperament und Haltung

Diese Jagdhunde sind sehr widerstandsfähig, kälteresistent und ausdauernd.

Sein aufgewecktes, wildes und mutiges Temperament machen den Hokkaido zu einem leistungsfähigen Jagdspitz. Denn bis heute wird er vor allem als Jagdhund verwendet und soll viel Schärfe und Hartnäckigkeit beim Kampf gegen um einiges größere Bären mitbringen.

Die Hunde besitzen aber auch die typische Unabhängigkeit und vornehme Zurückhaltung der asiatischen Spitze. Ihren Menschen gegenüber verhalten sie sich aber meist sehr treu. Hokkaidos gelten als intelligent und verfressen, aber auch als impulsiv und reaktionsschnell.

Die als Jagdhunde gehaltenen Hokkaidos bellen wohl nicht gerade wenig und können dabei eine breite Palette von verschiedenen Geräuschen darbieten.

Durch die Jagdleidenschaft kann man diese Hunde nur in wildarmen Gebieten ableinen, lässt aber auch dann am besten eine Schleppleine am Hund. Und auch sonst gilt er als Hunderasse, für die man Erfahrung und Fingerspitzengefühl mitbringen sollte.

Denn die Hunde sollen etwas zu Jähzorn und Nervosität neigen. Dabei muss man aber auch bedenken, dass viele dieser Hunde in abgelegenen Jagdkennels aufgezogen werden und die Beschreibung des Temperaments sich fast immer auf solche jagdlich geführten Hunde bezieht.

Einige wenige Züchter in den USA scheinen diese Hunderasse zu halten und auf ein etwas angenehmeres Temperament zu achten. Aber darüber müssen wir uns hier eigentlich keine Gedanken machen, denn wohl kaum einer von uns wird so ein seltenes Tier in seinem Leben jemals antreffen…

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Als kräftige mittelgroße Hunderasse, die vor allem für die Jagd gezüchtet wird, ist der Hokkaido ziemlich robust und vital.

Collie Eye Anomaly, eine erbliche Augenerkrankung, kommt beim Hokkaido überdurchschnittlich häufig vor[5]. Darüber hinaus sind weitere Erkrankungen beim Hokkaido bekannt[6], u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Collie Eye Anomaly (CEA)
  • Herzerkrankungen
  • Epilepsie
  • Psychogene Polydipsie 
  • Pica

Vereinzelt scheinen auch deutliche Wesensmängel aufzutreten, eine Tendenz zu Aggression wie auch ängstliches Verhalten kommen vor.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Hokkaido-Welpen in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 261: NAME (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/HOKKAIDO-261.html

[2] VDH-Rasseportrait: Hokkaido.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Hokkaido.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Mizukami Keijiro et. al. (2011). Collie eye anomaly in Hokkaido dogs: case study. Veterinary Ophthalmology. 15 (2): 128–132. DOI: https://doi.org/10.1111/j.1463-5224.2011.00950.x

[6] Amerikan Kennel Club (AKC): Hokkaido (engl.).