Hamiltonstövare

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Der Hamiltonstövare ist ein spurlauter Fährtenhund, mit dem in Schweden Jagd auf Hasen und Füchse gemacht wird. Die Vierbeiner besitzen viel Jagdleidenschaft, sind aber ausgeglichen und umgänglich. Außerhalb Schwedens sind diese mittelgroßen Jagdhunde kaum bekannt.

Steckbrief:

Der Hamiltonstøver ist der Nationalhund Schwedens.

Größe
 49-57 cm
♂ 53-61 cm

Gewicht
ca. 23-27 kg

Hundetyp
Fährtenhund

Lebensdauer
10-13 Jahre

Geschichte und Herkunft

Schon im 16. und 17. Jahrhundert jagte der Adel in Schweden mit verschiedenen Leit- und Fährtenhunden, die von Soldaten im 17. und 18. Jahrhundert vom europäischen Kontinent mitgebracht worden waren.

Nachdem ab 1789 das Jagdrecht nicht mehr nur der privilegierten Gesellschaft vorbehalten war, stieg der Bedarf an Jagdhunden im ländlichen Schweden stark an. Ganz verschiedene Hunde wurden miteinander gekreuzt, was zu einer Vielzahl verschiedener regionaler Landrassen führte.

Im 19. Jahrhundert begann schließlich die planvolle Zucht der schwedischen Jagdhunde. Dabei entstand zunächst der Svenske Støver (Schwedischer Laufhund) als Fährtenhund für die Jagd auf Füchse und Hasen.

Svenska Stövare 1906[7]

Benannt wurde diese Hunderasse schließlich aber nach dem Grafen und Offizier Adolf Patrick Hamilton (1852-1910), der übrigens auch 1889 den Schwedischen Kennel Club gründete.

Dieser begann ab 1880 die schon vorhandenen Svenske Støver mit Foxhounds und Harriern. Aber auch Kurländer Bracken, Schweizer Laufhunde und Schläge der Deutschen Bracken wie die Olper Bracke, Holsteiner Bracke oder Hannoveraner Heidebracke setzte er in seiner Zucht ein.

Swedian Hound 1915[6]

1921 wurde der Schwedische Jagdhund zu Ehren seines Züchters in Hamiltonstøver umbenannt und gilt als Schwedens Nationalhund. Und 1955 wurde der Hamiltonstövare schließlich auch durch die FCI als schwedische Hunderasse anerkannt.

Die Hunde zählen bis heute zu den populären Jagdhunden in Schweden, allerdings sind die Welpenzahlen in den letzten 30 Jahren stark rückläufig[5].

Größe und Aussehen

Mit 49-61 cm fallen die Hamiltonstövare in die Kategorie der mittelgroßen Hunderassen, zählen aber zu den größeren der skandinavischen Jagdhunde. Rüden solle am besten um die 57 cm groß werden, Hündinnen um die 53 cm.

Der Körperbau dieser Hunde ist etwas länger als hoch. Die Hunde sind leicht, aber muskulös und kräftig gebaut.

Der Kopf ist länglich mit leicht überhängenden Lefzen. Die ziemlich langen Ohren hängen seitlich am Kopf.

Der Hals ist lang und beweglich, die Hunde sollen bequem und flink auch mit tiefer Nase suchen können.

Das Haarkleid bleibt kurz und besitzt viel Unterwolle. Alle Hamiltonstövare sind dreifarbig.

Die Fellfarbe ist schwarz-loh mit Sattelzeichnung und symmetrischen weißen Abzeichen, welche sich auf eine Blesse, Brustfleck, Halsring, eine weiße Rutenspitze und weiße Pfoten beschränken.

Welpen werden dunkler geboren, die lohfarbenen Marken dehnen sich erst im Laufe der Zeit auf die Oberschenkel und die Kopfpartie aus und drängen die schwarzen Fellanteile auf einen Sattel am Rücken des Hundes zurück.

Temperament und Haltung

Der Hamiltonstøver ist ein spurlauter und hart arbeitender Fährtenhund für die Jagd auf Füchse und Hasen, an dem Jäger besonders die feine Nase, die Fährtentreue und ihre gute Trainierbarkeit schätzen.

Er wird einzeln oder paarweise eingesetzt und gilt als angenehmer Jagdbegleiter.

Auch als Begleithunde sollen die Hamiltonbracken sich meist heiter, extrovertiert und intelligent benehmen. Als typische Bracken sind sie sehr ausgeglichen, umgänglich und menschenbezogen.

Draußen allerdings sind diese Hunde allerdings leicht ablenkbar bis eigensinnig und können in der Regel nicht abgeleint werden.

Als Anfängerhund, Wohnungshund oder reiner Begleithund wird eine Haltung daher nicht empfohlen.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Hamiltonstövare gelten als sehr gesunde Hunderasse mit wenigen erblichen Problemen. Hüftgelenksdysplasie kommt vor und ganz vereinzelt traten Fälle von Epilespie auf.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 132: Hamiltonstövare (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/HAMILTONSTOVARE-132.html

[2] VDH-Rasseportrait : Hamiltonstövare.

[3] Ria Hörter (2013): Count Adolf Patrik Hamilton and the Hamiltonstövare (PDF). Masterminds. Abgerufen 11/2021.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Nordic Kennel Union (NKU): Hamiltonstövare (engl.).

[6] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of All Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/92/mode/1up

[7] Hendrik A. van Bylandt (Kluwer, 1906): Rashonden-Album. Bereitgestellt von Delpher-Originaltexte 11/2021. https://resolver.kb.nl/resolve?urn=MMSFUBU02:000049787:00007