Curly Coated Retriever

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Der Curly Coated Retriever ist ein britischer Apportierhund mit viel Freude an Wasserarbeit. Er ist ein aktiver Vierbeiner, der viel Bewegung und fordernde Aufgaben braucht. Leider sind diese tollen Arbeitshunde heute sehr selten geworden.

Steckbrief:
Curly Coated Retriever

Der Curly gilt als die größte und älteste der Retrieverrassen. Heute sind diese lockigen Apportierhunde allerdings sehr selten geworden.

Größe
 64 cm
♂ 69 cm

Gewicht
ca. 22-45 kg

Hundetyp
Apportierhund

Lebensdauer
9-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Curly gilt als ältester Vertreter der modernen Retriever.

Diese Hunderasse entstand durch die Kreuzung von Neufundländer bzw. St. John’s Dog mit Irish Water Spaniel und Pudeln[8]. Auch andere Wasserhunde sowie Pointer und Setter könnten unter den Vorfahren dieser gelockten Retriever zu finden sein[3].

Neufundländer waren zu groß und brachten durch ihr langes Fell zu viel Dreck und Wasser mit an Land. Das erschwerte u.a. den Transport des Hundes im Boot[9]. Man erhoffte sich durch die Kreuzung mit Wasserspaniels einen kleineren vielseitigen Arbeitshund für Einzeljäger.

Curly Coated Retriever 1864[9]

Erst später züchtet man auch größere lockige Retriever, die u.a. als Wachhund und zum Abschrecken von Wilddieben gehalten wurden.

Ähnliche Hunde waren zwar schon im 18. Jahrhundert bekannt, aber die einheitliche Zucht des modernen Curly Coated Retrievers begann erst im 19. Jahrhundert.

1860 wurde bereits der erste dieser lockigen Hunde auf einer Hundeausstellung als Retriever vorgeführt.

Curly Coated Retriever Ch. ‚Tiverton Beauty II‘ um 1903[11]

Bereits um die Jahrhundertwende verlor dieser auffällige Retriever aber bereits an Beliebtheit. Das lag zum einen an veränderten Jagdmethoden, aber auch an der Popularität anderer Retrieverrassen[3].

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es schließlich nur noch wenige dieser Apportierhunde in Großbritannien. Die Hunderasse wurde zwar 1954 durch die FCI anerkannt, aber die Zahlen haben sich nie so wirklich erholt.

Curly Coated Retriever Ch. ‚Miss Wonder‘ um 1909[6]

Der Curly Coated ist bis heute ein Exot unter den Retrievern. Mittlerweile ist er aber so selten geworden, dass er im britischen Kennel Club zu den vulnerable native breeds gezählt werden muss[5].

Es gibt einige Hunde in Nordamerika, Australien, Neuseeland und anderen Ländern. Der Großteil der kleinen Population lebt allerdings in Nordeuropa.

Größe und Aussehen

Diese Hunde gibt es vielen Größen- und Gewichtsklassen. Im Idealfall sollen Rüden um die 69 cm hoch werden und Hündinnen um die 64 cm. Damit gilt der Curly Coated Retriever als große Hunderasse und der größte Retriever.

Diese Apportierhunde sind knapp länger als hoch und kräftig gebaut.

Der keilförmige Schädel geht ohne sehr deutlichen Stopp in den langen Fang über.

Charakteristisch ist natürlich das namensgebende krause Haarkleid dieser Hunde.

Denn Körper, Ohren, Läufe und Rute sind mit sehr dichten und derben kleinen Locken bedeckt. Das leicht fettige Fell bietet gute Isolation bei der Arbeit in kalten Gewässern.

Diese Hunderasse gibt es in einfarbig schwarz oder leberbraun.

Temperament und Haltung

Der Curly Coated Retriever ist ein fröhlicher und lebhafter Hund für aktive Menschen.

Diese selbstbewussten und intelligenten Hunde verhalten sich meist souverän und auch teilweise etwas selbstständig und wachsam. Das erfordert natürlich einen Halter mit etwas Hundeverstand und Einfühlungsvermögen.

Auf Fremde reagieren sie manchmal wenig überschwänglich. Sie sind zwar retrievertypisch verträglich und freundlich, bleiben aber manchmal lieber etwas auf Abstand.

Als Arbeitshund braucht der große und lebhafte Curly Coated Retriever viel Bewegung und intelligente Aufgaben. Sie bringen zudem viel Freude an Apportierarbeit mit und gelten als starke Schwimmer.

Seine Auffassungsgabe, die ausdauernde Hartnäckigkeit bei gestellten Aufgaben und seine gute Nase machen ihn leicht trainierbar und vielseitig. Wer etwas mit seinem Hund unternehmen möchte, findet hier einen lernwilligen Hund für viele Einsatzbereiche und Hobbies.

Curlys sind Spätentwickler und sind dafür bekannt sich eng an ihre Bezugsperson zu binden. Das geht soweit, dass sie mitunter als One-Man-Dogs beschrieben werden.

Das ulkige Haarkleid ist übrigens sehr pflegeleicht. Lose Haare sollte man ab und an aus dem Lockenfell herauskämmen, das war’s aber auch schon an Aufwand.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Diese Hunderasse gilt als robust. Einzelne Hunde sollen auch mal 14 Jahre und älter werden.

Orthopädische Probleme können sich bei jeder großen Hunderasse zeigen, sollen aber insgesamt eher selten vorkommen.

Allerdings kommen auch verschiedene andere Erkrankungen bei diesen Hunden vor:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Glykogenspeicherkrankheit Typ IIIa[10]
  • Exercise induced collapse (EIC)
  • Follikuläre Dysplasie (FD)[7]
  • Unter- und Überbiss
  • Epilepsie
  • Autoimmunerkrankungen
  • Craniomandibuläre Osteopathie
  • Ektropium
  • Distichiasis

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Curly-Coated Retriever-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 42[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 110: Curly Coated Retriever (2010);
http://www.fci.be/de/nomenclature/CURLY-COATED-RETRIEVER-110.html

[2] VDH-Rasseportrait: Curly Coated Retriever.

[3] Deutscher Retriever Club e.V.: Curly Coated Retriever.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] The Kennel Club: Vulnerable native breeds (engl.).

[6] A. Croxton Smith (1909): Everyman’s book of the dog. https://archive.org/details/everymansbookofd00smitrich/page/116/mode/1up

[7] Bauer A, Hadji Rasouliha S, Brunner MT, Jagannathan V, Bucher I, Bannoehr J, Varjonen K, Bond R, Bergvall K, Welle MM, Roosje P, Leeb T. A second KRT71 allele in curly coated dogs. Anim Genet. 2019 Feb;50(1):97-100. https://doi.org/10.1111/age.12743. Epub 2018 Nov 15. PMID: 30444027.

[8] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079

[9] Henry Coleman Folkard (1864): The wild-fowler. https://archive.org/details/wildfowlertreati00folk/page/n135/mode/1up

[10] Gregory BL, Shelton GD, Bali DS, Chen YT, Fyfe JC. Glycogen storage disease type IIIa in curly-coated retrievers. J Vet Intern Med. 2007 Jan-Feb;21(1):40-6. PMID: 17338148. DOI: https://doi.org/10.1892/0891-6640(2007)21[40:gsdtii]2.0.co;2

[11] William D. Drury (1903): British dogs. https://archive.org/details/britishdogstheir00drurrich/page/347/mode/1up