Karst-Schäferhund (Kraski Ovcar)

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Der Kraški Ovčar ist ein Herdenschutzhund aus der slowenischen Karstlandschaft, er ist ein Verwandter des Šarplaninac. Der nervenstarke und besonnene Karst-Schäferhund braucht einen Menschen, der am besten Erfahrung mit Hirtenhunden mitbringen sollte.

Steckbrief:

Der Kraški Ovčar ist kein klassischer Schäferhund, sondern ein Herdenschutzhund. In Slowenien nennt man diese Hunderasse heute auch Kraševec.

Größe
 54-60 cm
♂ 57-63 cm

Gewicht
 25-37 kg
♂ 30-42 kg

Hundetyp
Berghund

Lebensdauer
10-12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Schon im 17. Jahrhundert werden ähnliche Hirtenhunde an Viehherden des Balkangebiets erwähnt. Vermutlich werden solche wehrhaften Hunde zum Schutz der wandernden Viehherden schon deutlich länger eingesetzt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man auch im Balkan die lokalen Landrassen als moderne Hunderassen zu vereinheitlichen. Der Karst-Schäferhund wurde dabei zunächst zwischen 1939 und 1968 zusammen mit dem sehr ähnlichen Šarplaninac als Illyrischer Schäferhund gezüchtet.

Während der Šarplaninac  aus dem namensgebenden Šar Planina-Gebirge im südlichen Balkan stammt, wird der Kraski Ovcar vor allem in der südosteuropäischen Karstlandschaft (slowenisch: kras) zwischen Slowenien und dem kroatischen Istrien eingesetzt.

1969 wurde der Kraški Ovčar durch die FCI als eigenständige Hunderasse anerkannt, als deren Ursprungsland heute Slowenien gilt.

Die Anzahl dieser Hunde war zeitweise so bedenklich niedrig, dass durch den zuständigen Zuchtclub ein Outcross mit einem Neufundländer genehmigt wurde. Heute hat der Bestand sich wieder etwas erholt, es handelt sich dennoch um eine eher seltene Hunderasse.

In Deutschland wurden diese Hunde bislang noch nicht gezüchtet.

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Größe und Aussehen

Karst-Schäferhunde werden 54-63 cm hoch und 25-42 kg schwer, die Hunderasse wird also mittelgroß bis groß. Rüden sollen am besten um die 60 cm groß werden, Hündinnen um die 57 cm.

Diese Hunderasse ähnelt dem eng verwandten Šarplaninac in vielen Merkmalen. Der Körperbau dieser Herdenschutzhunde ist breit und muskulös, der Kraski Ovcar ist zudem etwas länger als hoch gebaut. Die hängende Rute bildet am Ende manchmal einen nach oben gerichteten Haken.

Als Molosser besitzen vor allem die Rüden einen breiten und großen Schädel mit einem breiten und stumpf endenden Nasenrücken und einem runden Oberschädel. Die dicken Lefzen sind eng anliegend und sollen nicht hängen.

Der Blick aus den mandelförmigen braunen Augen wirkt nachdenklich und aufmerksam. Die Hängeohren liegen seitlich an den Wangen an.

Das dichte Haarkleid besteht aus mindestens 10 cm langem Deckhaar mit grober Beschaffenheit und viel weicher heller Unterwolle. Die Rute ist buschig behaart, die Hosenbeine sehr plüschig und vor allem rund um den Hals bildet sich eine dichte Mähne.

Diese Hirtenhunde sind allesamt wildfarben mit oft sehr ausgeprägten dunklen Haarspitzen oder sehr dunkel gebändertem Haar.

Eisengraue Hunde mit einer Mischung aus weißen, grauen und schwarzem Fell werden gegenüber gelbgrauen oder rotgrauen bevorzugt.

An den Läufen, der Unterseite und rund um die Augen zeigen sich meist hellgraue bis sandgelbe Wildfarbigkeitsabzeichen. Diese sind eigentlich auch am Fang zu finden, werden beim Karst-Schäferhund aber in der Regel durch eine schwarze Gesichtsmaske verdeckt.

Temperament und Haltung

Da es zunehmend weniger Arbeit in seinem ursprünglichen Aufgabengebiet gibt, wird der Karst-Hirtenhund heute auch als mutiger Wach- und Schutzhund gehalten.

Sogar als Familienhund wird er in ländlichen Gebieten seiner Heimat angeschafft. Als Herdenschutz ist der Kraski Ovcar allerdings nicht für eine beengte Wohnungshaltung oder den hektischen Stadtalltag zu begeistern.

Es handelt sich um einen mäßig aktiven und ruhigen Hund, der seine Umgebung genau im Blick behält. Auf Fremde reagiert er misstrauisch und kann sehr entschlossen und wehrhaft werden, wenn Eindringlinge in seinem Territorium eine laute Verwarnung ignorieren.

Seiner Familie gegenüber verhält der Kraski Ovcar sich hingegen offen und umgänglich, er gilt als angenehmer und sehr leicht trainierbarere und führiger Begleithund. Allerdings trifft er als typischer Hirtenhund eigene Entscheidungen und bleibt auch bei einer sehr konsequenten Erziehung immer etwas eigenständig.

Auf unfaire Härte reagieren diese Hunde mit Vertrauensverlust und Entfremdung, man muss sich ihr Vertrauen und ihre Kooperation mit Geduld und Konsequenz erarbeiten. Dann kann man ihnen sogar Tricks und Kunststückchen beibringen, wenn sie Lust haben.

Die Haltung so eines charakterstarken Herdenschutzhundes empfiehlt sich ohnehin nur, wenn man Hundeerfahrung mitbringt und passende Lebensumstände für einen besonnenen und zuverlässigen Wachhund bieten kann.

Die Fellpflege macht eigentlich wenig Aufwand, aber im Fellwechsel verliert so ein Karst-Schäferhund natürlich seine Unterwolle. Je nach Saison muss auch dieser Hund also oft und fleißig ausgebürstet werden.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Der Karst-Schäferhund ging erst vor knapp 100 Jahren aus einer Landrasse hervor, die seit Jahrhunderten als Arbeitshund im slowenischen Bergland gehalten wird. Der Kraski Ovcar gilt daher bis heute als sehr robuste und gesunde Hunderasse.

Es kommen natürlich vereinzelt Erkrankungen vor, aber es sind keine rassetypischen erblichen Probleme bekannt.

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Magendrehung
  • Arthrose

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Kraski Ovcar-Welpen in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 278: Karst-Schäferhund (2002). http://www.fci.be/de/nomenclature/KARST-SCHAFERHUND-278.html

[2] VDH-Rasseportrait: Kraski Ovcar.

[3] Cynological Association of Slovenia. http://new.kinoloska.si/en/karst-shepherd/

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/