Rauhaarige Istrianer Bracke

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Die Rauhaarige Istrianer Bracke ist ein mittelgroßer Laufhund, der heute als kroatische Hunderasse gilt. Die Hunde werden vor allem als Jagdhunde gehalten, außerhalb seiner Heimat ist der Istarski oštrodlaki gonič fast unbekannt. Er soll intelligent, jagdlustig und treu sein.

Steckbrief:
Rauhaarige Istrianer Bracke

Diese Hunderasse wird in ihrer Heimat Istarski oštrodlaki gonič genannt.

Croatian Kennel Club[3]

Größe
 48-52 cm
♂ 50-54 cm

Gewicht
16-24 kg

Hundetyp
Laufhund

Lebensdauer
12-14 Jahre

Geschichte und Herkunft

Schon im 14. Jahrhundert wurden in Istrien und angrenzenden Regionen Hunde für die Jagd gezüchtet.

Diese mittelalterlichen Laufhunde sind in vielen Fresken und Abbildungen verewigt und gelten u.a. als die Vorfahren der Rauhaarigen Istrianer Bracke, der Kurzhaarigen Istrianer Bracke und auch der Savetalbracke.

Die genaue Abstammung und Herkunft dieser alten Hunderassen ist heute natürlich kaum mehr nachzuvollziehen.

Fresko mit Jagdhunden aus dem 14. Jhd.
(Pfarrkirche des hl. Martin in Sveti Lovreč)

Man nutzte rauhaarige Bracken wohl vor allem in den etwas kälteren Gebirgsregionen entlang der ostadriatischen Küste. Vielleicht ist diese Hunderasse auch nicht unbedingt in Istrien, sondern eher in der verkarstete Küstenlandschaft entlang der kroatischen Küsten oder in Dalmatien entstanden.

Die erste Darstellung einer echten rauhaarigen Bracke aus Istrien soll man in der St. Markus-Kathedrale im südkroatischen Makarska aus dem Jahr 1700 finden können[1].

Schon 1866 präsentierte ein Jäger aus dem heutigen Slowenien einen rauhaarigen Jagdhund aus Istrien bei einer Hundeausstellung in Wien.

Die moderne Rauhaarige Istrianer Bracke wurde aber vermutlich erst im späten 19. Jahrhundert durch Kreuzung der Kurhaarigen Istrianer Bracke mit einem französischen Basset Griffon Vendéen entwickelt und galt daher zunächst nur als Varietät der Istrianer Bracken[5].

Als Begründer dieser Hunderasse gilt der Züchter Dr. Ivan Lovrenãiã, aus dessen Podgora-Kennel in Slowenien die ersten 75 Hunde stammten, die im frühen 20. Jahrhundert ins erste offizielle Zuchtbuch eingetragen wurden[5].

1955 wurde die Rauhaarige Istrianer Bracke durch die FCI anerkannt.

Nach der Unabhängigkeit Sloweniens kam die berechtigte Frage über das Herkunftsland dieser Hunderasse auf. Die FCI entschied 1999 aber schließlich, dass es sich um eine kroatische Hunderasse handeln soll.

Größe und Aussehen

Das Aussehen dieser Hunderasse ähnelt bis auf die struppige Frisur in vielen Punkten dem der Kurzhaarigen Istrianer Bracke.

Mit etwa 48-54 cm Schulterhöhe ist die Rauhaarige Istrianer Bracke ebenfalls eine mittelgroße Hunderasse.

Ihr Körperbau ist schlank und insgesamt sind die Hunde etwas länger als hoch gebaut.

Die ovalen Augen sind meist dunkelbraun und durch die buschigen Brauen wirkt der Blick dieser Bracke etwas ernsthaft. Die mittellangen Schlappohren setzen etwa auf Höhe der Augen seitlich am Kopf an und sind ziemlich kurz behaart.

Das Drahthaar der Rauhaarigen Istrianer Bracke wird etwa 5-8 cm lang und besitzt dichte Unterwolle. Es ist stumpf, hart und wächst meist etwas wellig. Durch das drahtige Fell besitzen die Hunde ein rustikales Aussehen und besitzen einen Kinnbart und Brauenhaar.

Die einzig vorkommende Fellfarbe ist weiß mit orangeroten Abzeichen. Diese sollen höchstens ein Drittel des Hundes bedecken und sind vor allem am Kopf erwünscht.

Die rote Fellfarbe wird durch rezessives Blond verursacht, so dass auch die Schnurrhaare meist weiß sind und rosafarbene Wechselnasen häufig vorkommen.

Es ist übrigens auch eine nicht standardkonforme einfarbig gelbe Varietät bekannt, die man durch ihren zotteligen Bart u.a. als Bradati oder Barbino (Bärtiger/Bart) bezeichnet. Auch Hunde mit offiziell nicht erwünschten schokobraunen Flecken sollen schon mal vorkommen.

Temperament und Haltung

Es handelt sich um einen sehr robusten Jagdhund, der auch im steinigen und hügeligen Gelände gut zurecht kommt. Der Spurlaut der Rauhaarigen Istrianer Bracke wird meist als mitteltief beschrieben, sie kann aber auch in tiefen Tonlagen anschlagen.

Die Hunde lassen sich leicht für ihre Aufgabe bei der Jagd trainieren und gilt als zuverlässiger Jagdbegleiter. Auch als Schweißhund für die Nachsuche werden diese Hunde oft ausgebildet.

Als typischer Laufhund ist diese Hunderasse abseits der Jagd sehr ausgeglichen, ruhig und sanft. Ihr Ausdruck wirkt durch den Bart zwar ernsthaft, aber die Hunde sind eigentlich ziemlich treu, anpassungsfähig und anhänglich.

Diese Hunde sind verspielt und freuen sich über Beschäftigung und Aufmerksamkeit.

Dennoch gelten diese Hunde auch als etwas selbstständig und eigensinnig und brauchen eine konsequente Erziehung. Selbst in Istrien werden die Hunde vor allem als reine Jagdhunde und selten als Begleithunde gehalten.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Als Hunderasse, die bis heute auf jagdliche Brauchbarkeit gezüchtet wird, gilt die Rauhaarige Istrianer Bracke als ziemlich robust und gesund.

Gesundheitliche Probleme können natürlich vorkommen, aber diese Hunderasse gilt als frei von erblichen rassetypischen Problemen.

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Patellaluxation
  • Ohrinfektionen
  • Hot Spots
  • Entropium
  • Ektropium

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 152: Rauhaarige Istrianer Bracke (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/RAUHHAARIGE-ISTRIANER-BRACKE-152.html

[2] VDH-Rasseportrait: Rauhaarige Istrianer Bracke.

[3] Croatian Kennel Club: Istrian Wire-Haired Hound (engl.). Hier gibt’s auch eine schön illustrierte Standard-Präsentation (PDF) mit vielen Bildern.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Ria Hörter (2005): Istarski Gonic – Istrian Hound (PDF). Dogs in Canada. Abgerufen 11/2021.

[6] Pošta Slovenije: Slowenische Briefmarkenmotive (PDF).