Kishu

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Der Kishu ist ein seltener mittelgroßer Jagdhund aus Japan. Diese Hunde haben ein spitzartiges Aussehen und wurden vor allem für die Wildscheinjagd gezüchtet. Der Kishu Ken gilt als lebhaft und aufmerksam, in Japan wird er auch vereinzelt als Haushund gehalten.

Steckbrief:
Kishu

Der Kishu Ken ist ein mittelgroßer japanischer Jagdspitz. Er wurde nach seiner Heimatprovinz im Süden Japans benannt und ist mit dem Shikoku verwandt.

Größe
 46-52 cm
♂ 49-55 cm

Gewicht
 15-18 kg
♂ 17-23 kg

Hundetyp
Asiatische Spitze

Lebensdauer
11-13 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Kishu ging aus den Nihon Ken („japanische Hunde“) hervor, die als Landrasse im ganzen Land verbreitet waren. Diese kleinen bis mittelgroßen Spitze wurden über Jahrhunderte als Jagdhunde gehalten.

1928 wurde zum Erhalt der japanischen Hunde die Organisation Nihon Ken Hozonkai gegründet und man begann man verschiedene Varietäten zu unterscheiden und als eigenständige Hunderassen zu etablieren[5].

Man fand den Kishu vor allem in abgelegenen Gebieten der Kii-Halbinsel im Süden von Japans Hauptinsel Honshū. Dort wurden die Jagdspitze vor allem zur Jagd auf Wildscheine und Rotwild gehalten. Die Hunde jagen meist leise und halten das Wild in Schach bis der Jäger eintrifft.

Diese historische Provinz wurde als Kii oder Kishū bezeichnet, sie liegt auf dem Gebiet der heutigen Präfekturen Wakayama und Mie. Die Landschaft ist regnerisch und durch die bis zu 2000 Meter hohen Kii-Berge stark zerklüftet.

Nachdem man typische Exemplare für den Aufbau einer Zucht gesammelt hatte, wurde 1934 ein Standard für den Kishu veröffentlicht, der nur noch einfarbige Hude erlaubte. Der Kishu ist vermutlich eng mit dem sehr ähnlichen Shikoku verwandt.

Diese japanische Hunderassen wurde schließlich wie die anderen japanischen Jagdspitze auch zum nationalen Naturdenkmal erklärt.

1982 wurde der japanische Kishu auch durch die FCI anerkannt.

Heute leben im ländlichen Japan weniger Menschen von der Jagd, so dass die Zahlen dieser Hunderasse stark zurückgegangen sind. Außerhalb Japans ist diese Hunderasse zudem kaum bekannt und wird nur sehr, sehr vereinzelt gehalten.

Größe und Aussehen

Mit seiner Schulterhöhe von 46-55 cm ist der Kishu eine mittelgroße Hunderasse. Das ideale Maß für Rüden liegt bei 52 cm, das für Hündinnen bei 49 cm.

Das Auftreten dieser Hunderasse ist würdevoll, sie sind relativ hochbeinig und muskulös gebaut.

Der Kopf ist breit und der Fang ziemlich kräftig und keilförmig zulaufend. Die kleinen Stehohren sind leicht nach vorn geneigt.

Die Augen sind dreieckig und sollen eine geschwungene Linie vom inneren zum äußeren Augenwinkel aufweisen. In Japan bezeichnet man diese Augenform als „muschelförmig„.

Die Rute wird über dem Rücken getragen, sie ist eingerollt oder sichelförmig gebogen.

Das spitztypische Fell besteht aus harschem Deckhaar und viel weicher Unterwolle. Es sind die Fellfarben rot, sesam (wildfarben mit dunkler Bänderung) und weiß vor.

Viele der Kishu aus er Anfangszeit der modernen Zucht hatten weißes Fell, so dass heute die Mehrheit aller Kishu einfarbig weiß sind. Jäger schätzten die Farbe zudem, da die Hunde bei der Jagd in den Kii-Bergen besser sichtbar waren.

Der National Kishu Club kannst Du Dir Bilder dieser seltenen Hunderasse ansehen.

Temperament und Haltung

Der Kishu gilt als leiser und angenehmer Haushund, wenn er ausreichend bewegt und beschäftigt wird. Die Hunde sollen aber tatsächlich einen deutlichen „Off Switch“ besitzen und daheim gut relaxen könne.

Er hat jedoch nichts von seinem Mut und seiner Lebhaftigkeit verloren und gilt als ausgezeichneter Jagdhund und aufmerksamer Wachhund.

Fremden gegenüber soll der Kishu sich etwas misstrauisch zeigen und meldet Eindringlinge in seinem Revier laut und entschlossen. Auch mit anderen Hunden vertragen sie sich nur je nach Bekanntheitsgrad und Sympathie.

Als typischer Jagdhund ist der Kishu sehr temperamentvoll und selbstständig, er ist zudem ein sehr ausdauernder Läufer. Er ist selbstbewusst und tapfer und besitzt als Hund für die Wildscheinjagd eine ausgeprägte Wildschärfe.

Die Hunde sind sehr intelligent und durchaus trainierbar, treffen aber gern eigene Entscheidungen. Sie binden sich eng an eine Person und gelten als eigensinnig und charakterstark. Seiner Familie gegenüber verhält er sich umgänglich, friedfertig und liebevoll.

Insgesamt gilt der Kishu als sportlicher Hund für erfahrene Halter, die das manchmal impulsive Verhalten, die großen Emotionen, den Jagdtrieb und die Unabhängigkeit dieser Hunde im ALltag managen können.

Durch das relativ derbe Deckhaar ist das Fell ziemlich selbstreinigend und erfordert unterm Jahr wenig Aufmerksamkeit.

Im Fellwechsel allerdings verliert auch der Kishu wie jeder Hund mit doppeltem Fell reichlich Unterwolle und muss über einen Zeitraum von mehreren Wochen regelmäßig gründlich ausgebürstet werden.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Als zweckmäßig gebauter mittelgroßer Jagdspitz ist der Kishu Ken eine insgesamt robuste und langlebige Hunderasse.

Problematisch sind vor allem Allergien und Autoimmunerkrankungen. Diese haben eine komplexe genetische Grundlage und die Seltenheit des Kishu erschwert zudem die Planung geeigneter Verpaarungen.

Es treten u.a. folgende gesundheitliche Probleme auf:

  • Ellenbogengelenksdysplasie
  • Allergien
  • Hautprobleme
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Entropium
  • Morbus Addison
  • Autoimmunerkrankungen
  • Hypothyreose
  • Autoimmun-Thyreoiditis

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 318: Kishu (2018). http://www.fci.be/de/nomenclature/KISHU-318.html

[2] VDH-Rasseportrait: Kishu.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Kishu.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Nihon Ken Hozonkai (The Association for the Preservation of the Japanese Dog): Kishu Ken (jap.). http://www.nihonken-hozonkai.or.jp/kishuken/

[6] American Kennel Club: Kishu Ken (engl.).