Kanaan-Hund (Canaan Dog)

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Der Canaan Dog ist die einzige offiziell anerkannte Hunderasse aus Israel.

Diese unabhängigen und primitiven Hunde vom Urtyp gehen auf halbwilde Pariahunde aus Vorderasien zurück. Das Verhalten des Kanaan Hundes ist sehr ursprünglich und misstrauisch bis reserviert gegenüber Neuem, sie sind sehr reaktionsschnell und wachsam.

Steckbrief:
Kanaan-Hund

In Israel wird die einheimische Hunderasse auch als Kelev K’naani bezeichnet.

Größe
50-60 cm

Gewicht
18-25 kg

Hundetyp
Hund vom Urtyp

Lebensdauer
12-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Canaan Dog entstand aus einer halbwilden Landrasse, die man vor allem in Israel und Jordanien vorfand. Dort leben die Wüstenhunde verwildert oder als Lager-Wachhunde von den nomadischen Beduinen geduldet.

Dugma, der erste fürs Zuchtprogramm eingefangene Canaan Dog 1938

Schon vor Jahrtausenden wurden ähnliche Hunde in Vorderasien abgebildet und es handelt sich um eine sehr, sehr alte Hunderasse[6]. Die genaue Abstammung des heutigen Kanaan-Hunde wurde allerdings bis heute nicht eindeutig belegt.

Man muss bedenken, dass der Canaan Dog als primitiver Hund vom Urtyp mit seinen Stehohren und dem schlanken funktionalen Körperbau natürlich den wilden Pariahunden aller warmen Klimazonen ähnelt. Denn durch natürliche Selektion formt sich schnell ein einheitlicher Typ Hund.

In den 1930ern begann die österreichischen Kynologin Prof. Rudolphina Menzel im damaligen Palästina einige eingefangene Hunde zu zähmen und eine planvolle Zucht aus diesen re-domestizierten Vierbeinern aufzubauen.

Ihr Zuchtziel war es ursprünglich einen einsatzfähigen Wach- und Suchhunde für den Militärdienst zu züchten. Dabei griff sie auf die verwilderten Vierbeiner zurück, die scheinbar schon bestens an das Klima angepasst waren.

1966 wurde der Canaan Dog durch die FCI anerkannt. Benannt wurde er nach dem biblischen Land Kanaan.

Lange Zeit wurden noch wildlebende Hunde gesammelt und in das Zuchtprogramm integriert. Heute ist das kaum noch möglich, da zum Schutz vor Tollwut keine Straßenhunde in Israel mehr geduldet werden.

Größe und Aussehen

Mit 50-60 cm ist der Canaan Dog eine mittelgroße Hunderasse. Rüden sind deutlich mächtiger und größer als die eher zarten Hündinnen.

Der Körperbau des Kanaan Hundes ist sportlich und quadratisch, d.h. die Hunde sind relativ hochbeinig gebaut. Vorder- und Hinterläufe sind nur moderat gewinkelt und die Ballen sollen besonders widerstandsfähig sein. Die Rute wird über den Rücken geschwungen.

Der Kopf ist breit und keilförmig, die kurzen und breiten Stehohren sitzen relativ tief und seitlich am Kopf an. Die Augen sind mandelförmig und leicht schräg eingesetzt.

Das Fell liegt dicht an und ist kurz bis mittellang, der Canaan Dog besitzt reichlich Unterwolle.

Die Farben sind mannigfaltig. Cremeblonde, sandfarbene und rötliche Schattierungen mit oder ohne schwarze Maske oder weiße Abzeichen sind besonders rassetypisch. Aber auch weiße und schwarze Hunde kommen häufig vor.

Temperament und Haltung

Im FCI-Standard wird die Verwendung des Kanaan Hundes als Schutz- und Wachhund angegeben[1].

Die Hunde sind zwar grundlegend nicht aggressiv, aber reagieren als sehr ursprüngliche Hunde schnell verteidigungsbereit auf Neues und Ungewohntes. Sie haben ihre Umgebung immer im Blick und reagieren territorial und wachsam auf fremde Menschen und Tiere.

Ihr reserviertes Verhalten und das Misstrauen gegenüber ungewohnten Dingen, fremden Menschen und neuen Situationen machen diesen Urspitz zu einem sehr anspruchsvollen Begleithund.

Obwohl diese Tiere ihrem Menschen gegenüber sehr anhänglich und treu sind, sind sie eben auch sehr sensibel und brauchen viel Geduld und Einfühlungsvermögen.

Der Canaan Dog ist ein neugieriger und intelligenter Vierbeiner, er lernt schnell und ist im gewissen Umfang durchaus gut trainierbar. Er kooperiert aber eher statt auf’s Wort zu gehorchen.

Diese reaktionsschnellen Vierbeiner zeigen ein sehr natürliches Verhalten und können dabei schon mal laut, ruppig oder impulsiv wirken. Hier ist Hundeerfahrung und eine geeignete Lebenssituation gefragt.

Die Haltung erfordert gegenseitiges Vertrauen und Respekt. Diese Hunde sind sehr unabhängig und folgen ihrem Menschen nicht unbedingt immer auf Schritt und Tritt. Ihr Jagdinstinkt und ihre Selbstständigkeit müssen immer bedacht werden.

Als Stadt- oder Anfängerhund sollte man von diesen exotischen Hunderasse die Finger lassen.

Auch auf der Hundewiese mit erzwungenem Kontakt zu anderen Vierbeinern fühlt sich dieser Hund in der Regel nicht wohl, viele Canaan Dogs gelten als bedingt verträglich mit fremden Hunden.

Der Alltag ist durch das moderate Energieniveau, die Reinlichkeit und das pflegeleichte Fell sehr angenehm.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Da die Vorfahren des Kanaan Hundes optimal auf das harsche Leben als wilde Pariahunde angepasst waren, gelten die Vierbeiner auch heute noch als sehr robust und genügsam. Es handelt sich um eine gesunde Hunderasse mit kaum rassetypischen Problemen.

Die Hunde sind gute Futterverwerter, so dass es schnall zu Überfütterung kommen kann.

Vereinzelt sind auch beim Canaan Dog Probleme bekannt, u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Epilepsie

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Canaan Dog-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 6[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 273: Kanaan-Hund (1999). http://www.fci.be/de/nomenclature/KANAAN-HUND-273.html

[2] VDH-Rasseportrait: Kanaan-Hund.

[3] Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.: Canaan Dog.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Canaan Dog Preservation Project. https://spitzville.de/canaan-dog-preservation-project/

[6] von Holdt, B., Pollinger, J., Lohmueller, K. et al. Genome-wide SNP and haplotype analyses reveal a rich history underlying dog domesticationNature 464, 898–902 (2010). https://doi.org/10.1038/nature08837