Hygenhund

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Der Hygenhund ist ein seltener Laufhund für die Hasenjagd aus Norwegen. Die Hygen-Bracke gilt als sehr angenehmer und unkomplizierter Haushund, draußen zeig sie allerdings ihre leidenschaftliche Jagdpassion, ihre große Ausdauer und ihren melodischen Spurlaut.

Steckbrief:

Die Hygen-Bracke ist einer der drei norwegischen Laufhunde für die Hasenjagd.

Größe
 47-55 cm
♂ 50-58 cm

Gewicht
ca. 18-25 kg

Hundetyp
Laufhund

Lebensdauer
11 Jahre

Geschichte und Herkunft

Der Hygenhund wurde von Hans Fredrik Hygen (1808-1897) entwickelt. Dieser züchtet ab 1830 in im Südosten Norwegens viele Hunde für die Hasenjagd, die er zunächst als norwegische Beagle bezeichnete[5].

Die genaue Abstammung der Hygen’schen Hunde ist jedoch unklar.

Vermutlich flossen Holsteiner Bracken und verschiedene lokale Schläge skandinavischer Jagdhunde in die Zucht ein (und vielleicht ja auch tatsächlich etwas Beagle). Als Stammhündin von Hygens Zucht gilt eine gestromte Holsteiner Jagdhündin namens Diana.

1839 zog H. F. Hygen nach Südnorwegen und nutzte wohl auch die Hunde zur Zucht, die er dort vorfand.

Durch ihre ähnliche Verwendung und enge Verwandtschaft wurden der Hygenhund und der Dunker lange Zeit gemeinsam als Norsk Harehund (Norwegischer Hasenhund) gezüchtet, bevor man beide Hunderassen 1934 wieder trennte.

Norwegian Hound 1915[7]

Bis heute sind die Hunderassen sich allerdings sehr ähnlich und auch ähnlich selten. Denn es werden unter 100 Welpen des Hygenhundes jährlich in Norwegen geboren. Und außerhalb ihrer Heimat sind diese Jagdhunde kaum bekannt.

Um die genetische Diversität dennoch ausreichend hoch zu halten, wurde in den letzten Jahrzehnten gezielt Dunker, Finnischer Laufhund und Hamiltonstövare eingekreuzt[3].

1965 wurde die Hygenbracke durch die FCI anerkannt.

Größe und Aussehen

Mit 47-58 cm ist die Hygenbracke ein mittelgroßer Hund. Rüden sollen um die 54 cm hooch werden, Hündinnen um die 51 cm.

Hygen-Bracken sehen ein bißchen aus wie übergroße Beagle. Sie sind sportlich gebaut und besitzen einen langen Brustkorb und abgerundete Schlappohren.

Der Hygenhund ist eng mit dem Norwegischen Laufhund verwandt. Allerdings ist die Hygenbracke im Vergleich etwas gedrungener, kompakter und kürzer. Auch ihr Fang ist kürzer und breiter als beim Dunker.

Das kurze Fell fühlt sich derb an und ist mit viel Unterwolle gefüttert.

Rot-weißes Fell kommt am häufigsten vor, aber es sind grundlegend alle typischen Jagdhundefarben erlaubt.

So können auch mal einfarbig rote oder blonde sowie dreifarbige Hunde, schwarz-loh oder Zobelfarbe mit schwarzer Wolkung vorkommen. In den weißen Fellanteilen kann sich zudem ein bißchen Tüpfelung zeigen.

Temperament und Haltung

Der Hygenhund ist ein passionierter Laufhund mit gutem Geruchssinn und ausgeprägter Jagdleidenschaft. Als Bracken sind sie sehr ausdauernd und eifrig bei der Verfolgung von Hasen, Füchsen oder Luchsen. Jäger schätzen besonders den sehr melodischen Spurlaut.

Ihr stabiles Nervenkostüm macht die Hygenbracke mal abgesehen vom Jagdverhalten auch zu einem angenehmen Begleithund.

Als Familienhunde sollen die Vierbeiner sehr freundlich, ruhig und unkompliziert sein, wenn sie gerade keine frische Fährte in der Nase haben. Die Hunde verhalten sich daheim lustig und ausgeglichen, sie sollen zudem leicht trainierbar sein und bereitwillig kooperieren.

Dennoch gelten sie nicht als Anfängerhunde.

Denn diese Hunde sind draußen stark ablenkbar und Freilauf ist durch den Jagdtrieb auf den langen täglichen Spaziergängen mit so einem Hund nicht wirklich machbar.

Es wird daher empfohlen eine andere Gelegenheit zum austoben anzubieten, zum Beispiel einen ausbruchssicher eingezäunten Garten.

Die Fellpflege ist wie bei allen kurzhaarigen Hunderassen schnell erledigt. Im Fellwechsel verlieren Hygenhunde allerdings auch ihre dichte Unterwolle und müssen ausgebürstet werden.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Da es sich um eine sehr seltene Hunderasse handelt, erlaubt der norwegische Zuchtclub keine Verpaarung zu nah verwandter Tiere und begrenzt den Einsatz von einzelnen Rüden, um einem Popular Sire-Syndrom vorzubeugen.

Denn eine zu geringe genetische Diversität könnte langfristig das Ende der Hygen-Bracke bedeuten[6].

Momentan sind keine gesundheitlichen Probleme bekannt, nur sehr vereinzelt kommen verschieden Probleme vor:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Epiphysäre Dysplasie
  • Allergien
  • Knickruten
  • Unfruchtbarkeit

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Selbst in Norwegen gibt es nur wenige dieser Hunde und die Welpenzahlen bleiben seit Jahren im niedrigen zweistelligen Bereich[3]. Und im VDH wurden bislang noch gar keine Hygenhund-Welpen gezüchtet[4].

Durch die geringe Zuchtbasis kann man damit rechnen, dass vermutlich nur ungern Welpen ins Ausland exportiert werden.

Links

[1] FCI-Standard Nr. 266: Hygenbracke (1999). http://www.fci.be/de/nomenclature/HYGEN-BRACKE-266.html

[2] VDH-Rasseportrait: Hygenhund.

[3] Nordic Kennel Union (NKU): Hygen Hound (engl.).

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Ria Hörter (2011): Wilhelm Dunker and his Dunkeren (PDF). Mastermind. Abgerufen 10/2021.

[6] Norsk Kennel Club: Hygenhund (norw.).

[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/92/mode/1up