Darf Dein Hund Apfel essen?

[Werbung]: Wenn Du über einen unserer Affiliate-Links kaufst, bekommen wir eine Provision.

Äpfel sind eine der beliebtesten Obstsorten der Deutschen. So ziemlich jeder von uns hat seinem Hund schon mal ein Stück Apfel zum probieren angeboten.

Äpfel gelten gemeinhin als gesund. Aber ist das auch auf den Hund übertragbar?

  • Ja, Hunde dürfen Apfel essen!

Lies weiter, wenn Du wissen möchtest, warum dein Hund Apfel bekommen darf und warum Du auf die Fütterung der Apfelkerne dringend verzichten solltest.

Dich interessiert, was Hunde essen dürfen?

Hier findest Du die komplette Liste mit Lebensmitteln für Hunde!

Welche Inhaltsstoffe sind in Äpfeln enthalten?

Rohe Äpfel sind reich an Vitaminen wie zum Beispiel Vitamin C (das beim Hund kein essentielles Vitamin ist), Biotin, Provitamin A, Biotin oder Vitamin K.

Auch langkettige Fettsäuren, Aminosäuren und Mineralstoffe wie Kupfer, Mangan oder Schwefel sind in ganzen Äpfeln in kleinen Mengen enthalten.

Biotin – Biotin ist Bestandteil von vielen Enzymen im Hundekörper.

Biotin ist u.a. wichtig für den Stoffwechselfunktionen unserer Hunde. Biotin ist am Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel beteiligt, am bekanntesten ist jedoch seine Funktion im Eiweißstoffwechsel.

Denn Biotin ist für die Bildung von Keratin in der oberen Hautschicht, im Fell und den Krallen unserer Hunde unetbehrlich.

Vitamin K – Vitamin K ist für die Bildung von bestimmten Blutgerinnungsfaktoren beteiligt. Ohne Vitamin K verzögert sich die Blutgerinnung.

Vitamin K kann der Hund über die Ernährung aufnehmen. Es wird aber auch in leicht abgewandelter Form von der Darmflora gebildet. Ballaststoffe, also für den Hund nicht verdauliche Substanzen. Diese regen unter anderem die Darmbewegung an und dienen als Substrat für die Keime der Darmflora.<

Wie jedes süße Obst enthalten Äpfel auch Fruchtzucker. Obst ist also nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt für übergewichtige Hunde oder Hunde mit Diabetes geeignet.

Und auch Fruchtsäure ist in manchen Apfelsorten enthalten. Das kann z.B.zu Sodbrennen führen. Wobei wohl nur die wenigsten Hunde sich für saure grüne Äpfel begeistern können.

Das Aroma verschiedener Apfelsorten ergibt sich mitunter aus dem Zusammenspiel von Zucker und Säure.

Sorten wie „Boskoop“ haben einen hohen Säure- und Zuckergehalt. Sorten wie der grüne „Granny Smith“ sind ziemlich sauer, dafür sind die Sorten „Gala“ oder „Golden Delicious“ eher säurearm. Das macht sie für den Hund attraktiver.

Sekundäre Pflanzenstoffe und Anioxidantien im Apfel

Die Aussage, dass Äpfel gesund für uns wären, geht hauptsächlich auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurück.

Beim Apfel erwähnenswert sind hier vor allem die Flavonoide. Diese sind je nach Stoff vor allem oder teilweise ausschließlich in der Schale des Apfels enthalten.

Der Hund darf die Apfelschale ruhig mitessen!

Flavonoide sind sehr zahlreich in der Pflanzenwelt vorhanden und dienen Pflanzen zu ganz verschiedenen Zwecken. Sie färben z.B. als Farbstoffe die Blüten und Früchte oder dienen als Fraßschutz gegen Pflanzenfresser.

Den im Apfel enthaltenen Flavonoiden, darunter Substanzen wie Kaempferol, Catechinen, Quercetin oder Anthocyanen, wird im Körper u.a. eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

Beim Menschen geht man bisweilen auch davon aus, dass sich der regelmäßige Genuss von frischem Obst durch die enthaltenen Flavonoide günstig auf das Risiko für Krebs- und Kreislauf-Erkrankungen auswirken könnte. So zum Beispiel nachzulesen bei der Initiative „5 am Tag“.

Verschiedene Apfelsorten unterscheiden sich übrigens teilweise in der Zusammensetzung ihrer sekundären Pflanzenstoffe. Es ist also bestimmt nicht verkehrt, ab und zu mal die Sorte zu wechseln.

Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass der Genuss von frischem Obst mit einem reichhaltigen Gemisch von verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen eine insgesamt potentiell positive Wirkung auf den menschlichen Körper zu haben scheint.

Inwieweit das alles auf den Hund übertragbar, ist im Detail nicht wirklich untersucht. Man kann also nur raten, wie gesund Äpfel für unsere Hunde sind.

Als Bestandteil einer abwechslungsreichen Ernährung spricht allerdings überhaupt nichts dagegen, dass gesunde Hunde Apfel essen dürfen.

Worauf sollte man bei der Fütterung von Apfel an den Hund achten?

Bei der Fütterung von Äpfeln an den Hund solltest Du auf den Apfelbutzen und vor allem auf Kerne verzichten.

Dein Hund kann Apfel in verschiedenen Zubereitungsformen bekommen, z.B. als Apfelmus, als Zutat in Hundekeksen oder als Trockenobst.

Warum sollten Hunde möglichst keine Apfelkerne bekommen?

Apfelkerne enthalten cyanogene Glykoside, darunter Amygdalin und Sambunigrin.

Wenn diese Stoffe enzymatisch gespalten werden, entstehen einige Zeit nach dem Verzehr extrem giftige Cyanide (Blausäure).

In so kleinen Dosen, wie sie in einem Apfelkern enthalten sind, bekommt man davon nichts mit (wie jeder Mensch bestätigen wird, der schon mal ein paar Apfelkerne verschluckt hat oder seinem Hund einen Apfelbutzen zum kauen gegeben hat).

Denn bei Hund und Mensch macht das Entgiftungsenzym Rhodanase in den Mitochondrien verschiedener Gewebe die Cyanide unschädlich.

Allerdings sind bei Mensch und Hund vorhandene Enzyme in beiden Arten nicht unbedingt in allen Geweben in gleicher Menge vorhanden oder gleich aktiv. Man sollte also von der „sicheren Genussmenge“ von Lebensmitteln beim Menschen nicht zu unbedarft auf die des Hundes schließen.

Es besteht kein Grund zur Panik, wenn  ein gesunder Hund mal ein Apfelgehäuse samt Kernen frisst. Aber speziell bei sehr kleinen Hunden, Welpen und alten und kranken Tieren sollte man sich das eher verkneifen.

Aber im Zweifelsfall ist man auf der sicheren Seite, wenn man den Genuss der Apfelkerne auf ein Minimum reduziert und vor allem auf eine regelmäßige Gabe ganzer Apfelgehäuse verzichtet.

Zubereitungsformen von Apfel für den Hund

Hunde können Äpfel prinzipiell in jeder Form essen, die nicht extra nachgezuckert wurde.

Wenn Du Dir sorgen um Spritzmittelrückstände auf Äpfeln machst, kaufst Du am besten saisonal und regional ein und greifst dann zu Bio-Produkten.

Gründlich abwaschen vor dem Füttern solltest Du die Äpfel trotzdem.

Da beim Hund wie beim Menschen einige Individuen auf den Fruchtzucker mit Durchfall reagieren, sollte man Apfel erstmal nur in einer kleinen Menge testfüttern, bevor man gleich ganze Äpfel ins Hundefutter schnuppelt.

Rohe ganze Äpfel sind bei manchen Hunden als „essbare Bällchen“ sehr beliebt. Einfach nur abwaschen, evtl. Kerngehäuse entfernen und fertig.

Wer möchte, kann die hohle Mitte des entkernten Apfels auch mit Erdnussbutter oder etwas Nassfutter einstreichen und sich so einen essbaren Snackball basteln.

Auch frische Apfelschnitze oder –würfel mögen viele Hunde als Snack für Zwischendurch.

Manche Hunde kann man mit Obst geradezu in die Flucht jagen.

Gehört Dein Hund zu den Obstverweigerern, dann kannst Du ihm ein bisschen Apfel auch heimlich unterjubeln, indem Du den Apfel reibst oder pürierst und etwas Nassfutter oder Rohfutter vermengst.

Dürfen Hunde Apfelmus essen?

Natürlich können Hunde auch zerkleinerte oder eingekochte Äpfel essen, aber nur ungezuckert.

Es gibt ein paar ungesüßte Apfelmussorten im Handel, z.B. das „Apfelmark“ von Alnatura oder diverse Babygläschen mit Bio-Apfel.

Du kannst aber auch einfach einen Apfel frisch pürieren und verfüttern.

Dürfen Hunde getrocknete Apfelstücke essen?

Prinzipiell dürfen Hunde auch ungezuckerte getrocknete Apfelstücke oder Apfelringe essen.

Wer einen Dörrautomaten besitzt, kann für sich und den Hund auch leicht selbst ein paar Apfelringe „pur“ als Snack trocknen.

Apfel besteht ja zum Großteil aus Wasser. Wenn dieses Wasser entweicht, bleiben Feststoffe und auch konzentrierter Zucker im Trockenobst zurück.

Bedenke also, dass getrockneter Apfel nicht in der gleichen Menge wie frischer Apfel verfüttert werden sollte.

Apfelspalten als sommerlicher Snack für den Hund

Gefrorene Apfelspalten oder in einer Eiswürfelform gefrorrenes Apfelmus finden viele Hunde als sommerlichen Snack toll.

Wenn Du gefrorenen Apfel in den Wassernapf gibst, hält das das Wasser bei Hitze länger kühl, ohne dass Du Dich sorgen musst, wenn Dein Hund die Apfelstücke einfach angelt und auf isst.

Rezept für Hundekekse mit Apfel

Mit Apfel kannst Du viele Rezepte für Hundekekse ergänzen.

Du kannst z.B. ein paar Apfelspalten pürieren oder ganz, ganz fein hacken, würzt diese mit ein paar Tropfen Honig und einer Prise Zimt und gibst so viel Mehl dazu bis die Masse sich ausrollen lässt.

Bei 180° C sollten die Kekse je nach Keksdicke und Backofen nach ca. 20-25 Minuten fertig sein.

Apfel als pflanzliches Heilmittel für Hunde – wahr oder falsch?

„An apple a day keeps the (anmial) doctor away“, sagt der allseits bekannte Spruch.

Denn ja, Äpfel sind durch ihre Inhaltsstoffe gesund für Mensch und in einem gewissen Rahmen auch für unsere Hunde.

Aber wie sieht es aus mit Apfelprodukten, die einen darüber hinaus gehenden Effekt auf den Hund haben sollen?

Ist Apfelessig gesund für Hunde?

Apfelessig wird aus Apfelwein gewonnen, bei dem der Alkohol von Essigsäurebakterien durch Fermentation zu Essig umgebildet wird. Und auch Vitamine und Mineralstoffe gehen bei diesem Prozess verloren.

Apfelessig werden in der Naturheilkunde allerlei positive Wirkungen zugeschrieben und auch beim Hund herrscht ein ungebrochener „Apfelessig-Boom“.

Apfelessig soll bei äußerlicher Anwendung schönes Fell machen und Juckreiz lindern.

Bei innerlicher Anwendung soll er den Appetit zügeln, als Verdaaungshilfe agieren und als Mittel gegen Parasiten wirken.

In diesem Artikel über Apfelessig hat sich jemand die Mühe gemacht alle möglichen Verwendungszwecke für Apfelessig beim Menschen aufzulisten.

Apfelessig ist eins dieser typischen „Wundermittel“, deren Wirkung einfach zu schön ist, um so richtig wahr zu sein.

Denn wirklich relevante wissenschaftliche Belege rund um die verschiedenen Wirkungen von Apfelessig auf den Körper unserer Hunde gibt es nicht. Man kann davon ausgehen, dass bei mindestens einigen der behaupteten Effekte eine große Portion Placebo-Effekt und Sehen-Wollen am Werk ist.

Da wie bei so ziemlich allen Mitteln, die eine eher eingeschränkte Wirkung auf den Körper haben aber immerhin auch nicht mit großen Nebenwirkungen zu rechnen ist, steht es einem aber natürlich Apfelessig an seinem Hund auszuprobieren.

Einfach 50/50 mit Wasser verdünnen und kurweise anwenden.

Apfel als „natürliche Zahnbürste“ für Hunde?

Nein, das ist Quatsch!

Ich erwähne das hier nur, weil ich bei meiner Recherche für diesen Beitrag tatsächlich ein paar Mal über die Behauptung gestolpert bin, dass Äpfel gut für die Zahnhygiene wären.

Das ist leider eine falsche Behauptung, die sich hauptsächlich bei der älteren Generation zu halten scheint.

Durch die raue Oberfläche des Fruchtfleischs und die harten Streifen der gekauten Apfelschale (die sich ja gern mal unangenehm zwischen zwei Zähnen verhakt) hat man nach dem Essen ein glattes Zahngefühl.

Das erweckt zwar den Eindruck Äpfel würden reinigend wirken, aber mehr als höchstens oberflächliche Anhaftungen abtragen kann ein Apfel nicht leisten.

Äpfel reinigen weder bei Mensch noch beim Hund die Zahnzwischenräume noch können sie echte Beläge entfernen. Und die Fructose ist eine willkommene Mahlzeit für die Kariesbakterien im Mundraum.

Zusammenhang zwischen Apfel und Durchfall beim Hund

Es ist etwas kurios: Viele Menschen und auch Hunde bekommen von zu viel Apfelgenuss Durchfall, Blähungen und Bauchscherzen.

Auf der anderen Seite ist geriebener Apfel als Hausmittel gegen Durchfall. Wie geht das zusammen?

Apfel kann zu Durchfall beim Hund führen

Ganz einfach: In Äpfeln sind Ballaststoffe und der Fruchtzucker Fructose enthalten. Isst man zu viele Äpfel, treiben die Ballaststoffe die Darmbewegung voran.

Eigentlicher Übeltäter ist aber der Fruchtzucker. Dieser wird nicht von allen Menschen bzw. Hunden gleich gut verdaut bzw. gleich gut aus den oberen Darmbereichen absorbiert.

Ähnlich wie bei einer Lactoseintoleranz gelangt hierdurch vermehrt Zucker in den Dickdarm. Dort freuen sich die Keime der Darmflora und bilden den Zucker zu Gasen wie Methan und Kohlendioxid um.

Nicht aufgenommene Nahrungsbestandteile können zusätzlich Wasser in den Darm ziehen. Die Folge ist Durchfall.

Fructosereiches Obst wird meist nach einer reichhaltigen Mahlzeit besser vertragen als einzeln. Aber wenn Du merkst, dass Dein Hund Apfel nicht gut verträgt, solltest DU auf eine Fütterung besser verzichten.

Apfel als Hausmittel gegen Durchfall beim Hund

Unter der Schale von Äpfeln findet sich der Ballaststoff Pektin. Pektine sind wasserlöslich und werden wegen ihrer wasserbindenden und aufquellenden Eigenschaften auch als Geliermittel verwendet.

In Äpfeln ist nur recht wenig Pektin vorhanden, dass beim Verzehr von ganzen Stücken nicht seine volle Wirkung entfalten kann.

Deshalb wird empfohlen den Apfel zu reiben oder grob zu pürieren und dann kurz ruhen zu lassen bis das Fruchtfleisch braun wird, wenn man damit gegen Durchfall vorgehen möchte.

Nimmt man diese Masse jetzt nach und nach ein, dann kann der wasserbindende Effekt zu einer Besserung von Durchfall führen.

Das funktioniert aber natürlich besser, wenn Apfel nicht auch gleichzeitig der Auslöser des Durchfalls war!

Zusammenfassung

Ja, Hunde dürfen Apfel essen. Das trägt zu einer abwechslungsreichen Ernährung nicht nur von roh gefütterten Hunden bei.

Äpfel enthalten Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.

Auf Kerne sollte man möglichst verzichten und diese keinesfalls in großen Mengen mehrmals hintereinander verfüttern.

Apfel kann dem Hund in verschiedenen Zubereitungsformen gegeben werden. Wenn der Hund keinen Apfel essen mag, ist das aber auch ok.

Bitte handle mit gesundem Menschenverstand immer im Sinne Deines Tieres: Ein kranker Hund gehört zum Tierarzt! Du findest hier lediglich allgemeine Informationen über Beschwerden und Symptome. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle tierärztliche Beratung noch Therapieempfehlungen. Die hier präsentierten Produkte oder Aussagen sind nicht geeignet klinische Krankheitsbilder vorzubeugen, zu diagnostizieren oder zu behandeln.