Gascon Saintongeois

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Der Gascon Saintongeois ist ein französischer Laufhund, den es in zwei Größenschlägen gibt. Das kurze Fell ist dreifarbig mit hohem Weißanteil und etwas Tüpfelung. Auch heute noch wird er vor allem als Meutehund gehalten und ist selbst in Frankreich relativ selten.

Steckbrief:
Gascon Saintongeois

Beim Gascon Saintongeois unterscheidet man zwei Varietäten: Den Grand Gascon Saintongeois und den etwas kleineren Petit Gascon Saintongeois.

Größe
Grand
 62-68 cm
♂ 65-72 cm
Petit
 54-59 cm
♂ 56-62 cm

Gewicht
Grand
29-36 kg
Petit
18-25 kg

Hundetyp
Laufhund

Lebensdauer
10-15 Jahre

Geschichte und Herkunft

Nach der Französischen Revolution gab es nur noch wenige Hunde aus den Linien des alten Chien de Saintonge und der Bestand war stark rückläufig. Im 19. Jahrhundert kam der französische Graf Joseph de Carayon-Latour in den Besitz der letzten dieser Hunde aus der Meute des Marquis de Saint-Légier.

Er machte es sich zum Ziel diese alte Hunderasse wiederzubeleben. Dafür kreuzte er einige passende Bleu de Gascogne aus dem Besitz des Baron de Ruble. Zur Weiterzucht wählte r nur die weißen Hunde mit wenig schwarzer Tüpfelung. Dabei schuf er den neuen Typ des Gascon Saintongeois, sorgte aber gleichzeitig für das Verschwinden des ursprünglichen Chien de Saintonge.

Chien Gascogne Saintongeois 1907[5]

Wohnsitz von de Carayon-Latour war seit 1860 das Château de Virelade, zugleich war er Senator und Bürgermeister im gleichnamigen Örtchen.

Man kannte diese neue Hunderasse daher zunächst auch als Chien de Virelade.

Virelade[7]

Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts entstand im Südwesten Frankreichs eine kleinere und leichtere Varietät, die v.a für dei Hasenjagd eingesetzt wurde. Seitdem unterscheidet man den Petit Gascon Saintongeois und den Grand Gascon Saintongeois.

1963 folgte die Anerkennung des Gascon Saintongeois durch die FCI. Außerhalb Frankreichs sind die Gascon Saintongeois aber bis heute sehr selten geblieben.

Größe und Aussehen

Mit 62-72 cm zählt der Grand Gascon Saintongeois zu den großen Laufhunden. Der etwas kleinere Petit Gascon Saintongeois wird aber mit seinen 54-62 cm Schulterhöhe bei den mittelgroßen Laufhunden einsortiert.

Der Gascon Saintongeois ist ein kräftig gebauter Hund.

Er ist ganz minimal länger als hoch gebaut. Der Kopf ist kräftig, aber ohne übertriebe Hängelefzen.

Der Fang ist relativ lang und im Profil leicht nach oben gewölbt. Der sanfte Blick und auch die tief angesetzten langen Schlappohren lassen den Hund sehr freundlich wirken.

Das kurze Fell ist dreifarbig mit hohem Weißanteil und Tüpfelung, die aber nicht so dicht wie z.B. beim Grand Bleu de Gascogne werden soll. Farbplatten sind vor allem am Kopf erwünscht und machen sichtbar, dass diese Hunde unter den weißen Abzeichen eigentlich schwarz-lohfarben ist, oft mit leicht vergrößerten Tanmarken an den Wangen.

Zeigt sich an den Hinterläufen eine rein lohfarbene Farbplatte, nennt man diese ‚marque de chevreuil‚, im Deutschen auch Hirschfleck oder Rehfleck.

Temperament und Haltung

Der Grand Gascon Saintongeois wird manchmal einzeln als Fährten- und Schweißhund genutzt, meist aber zur Meutejagd. Der Petit Gascon Saintongeois hingegen wird vielseitig verwendet, meist aber zur Jagd auf Kaninchen und Hasen.

Diese Meutehunde gelten als ruhig, anhänglich und angenehm im Umgang.

Bei der Jagd zeigen sie ihren hervorragenden Geruchssinn, ihren athletischen Galopp und geben sie oft ihr „klangvolles Geläut“ zum besten.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe. Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Bei so seltenen Jagdhunden ist es immer etwas schwierig Informationen zur Gesundheit oder zur Lebenserwartung zu finden. In der Regel sorgt die Selektion auf einen sportlichen und funktionalen Körperbau und keine allzu übertriebenen Merkmale für eine gute Gesundheit.

Erbliche Augenerkrankungen, orthopädische Probleme oder die gefürchtete Magendrehung kommen aber bei fast jeder größeren Hunderasse vereinzelt vor.

Besonders aufpassen sollte man bei diesem Typ Hund, was die langen Hängeohren und die lose Haut angeht. Denn Hunde mit heftigen Schlappohren haben eine gewisse Neigung zu Entzündungen. Und zu kräftige Faltenbildung und schwere Lefzen sorgen dafür, dass manche dieser Hunde keinen so schönen Lidschluss haben.

  • Hüftgelenksfysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Ektropium
  • Entropium
  • Ohrentzündungen
  • Magendrehung

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse in der VDH-Welpenstatistik erfasst[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 21: Gascon Saintongeois (2010);
http://www.fci.be/de/nomenclature/GASCON-SAINTONGEOIS-21.html

[2] VDH-Rasseportrait: Gascon Saintongeois.

[3] Société Centrale CanineLe Gascon Saintongeois (frz.)

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Robert Leighton (1907): The new book of the dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/488/mode/1up

[6] Chien de Virelade auf virelade.fr (frz.)

[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of All Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/59/mode/1up

[8] Club du Bleu de Gascogne, Gascon Saintongeois et Ariegeois. https://www.clubdubleudegascogne.fr/