Braque Français

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Der französische Vorstehhund ist ein vielseitig einsetzbarer Jagdhund aus Südfrankreich. Man unterteilt die Braque Français in zwei Hunderassen: Die große und etwas ruhigere Braque Français ‚Typus Gascogne‘ und die mittelgroße Braque Français ‚Typus Pyrénées‘.

Geschichte und Herkunft

Die ursprüngliche Braque Français gilt als sehr alte Hunderasse, deren Vorfahen schon im mittelalterlichen Frankreich zur Jagd auf Wildvögel und andere Tiere genutzt wurden.

Die Ahnen der Braque Français gelten sogar als die Vorfahren aller kurzhaarigen Vorstehhunde^[5].

Die Braque Français ‚Typus Gascogne‘ könnte auf den alten spanischen Vorstehhund und andere Jagdhunde der Gascogne zurück gehen.

Der kleinere Pyrenäen-Typ entstand vermutlich schon vor langer zeit durch Einkreuzung kleinerer europäischer Jagdhunde. Zu den nächsten Verwandten der Braque Français ‚Typus Pyrénées‘ zählen daher der Epagneul Breton, Gordon Setter, English Setter und der Weimaraner.^[7].

Etwa ab 1850 kam die Kynologie in Mode und die Reinzucht vieler unserer heutigen Hunderassen nahm in dieser Zeit ihren Anfang. Etwa in dieser Zeit bekam die Braque Français ihren Namen.

Ende des 19. Jahrhunderts bildete man aus den Hunden in Südwestfrankreich und den Zentralpyrenäen zwei äußerlich unterscheidbare Regionaltypen heraus, die man ab dem frühen 20. Jahrhundert getrennt züchtete.

Daher zählen heute gleich zwei Hunderassen zu den Französischen Vorstehhunden: Der ‚Type Gascogne‚ und der etwas kleinere ‚Type Pyrénées‚. Die FCI erkannte 1955 die beiden Typen des Braque Français als jeweils eigenständige Hunderassen an.

Größe und Aussehen

Braque Français sind rustikale Jagdhunde mit braunem, braun-weißem oder braun-dreifarbigem Fell und braunem Nasenpigment.

Angeborene Stummelruten können bei beiden Hunderassen vorkommen, als Jagdhunde werden Braque Français aber meist noch kupiert.

Der Unterschied zwischen den beiden Typen der Braque Français besteht im Körperbau:

• Braque Français Gascogne haben etwas lose Haut, eine kleine Halswamme, hängende Lefzen und sind kräftig und groß gebaut. Diese Hunde haben dichtes grobes Haar.
• Braque Français Pyrénées haben weniger lose Haut und sind etwas kleiner und leichter gebaut. Das haar ist etwas kürzer und feiner.

Das ideale Stockmaß liegt beim Gascogne-Typus etwa zwischen 61 und 63 cm. Die Hunde des Pyrenäen-Typus sollen am besten 50 bis 55 cm große werden und sind damit ein ganzes Stück kleiner.

Beim größeren Gascogne-Typ setzen die langen Hängeohren etwa auf Augenhöhe an. Beim Pyrenäen-Typ sind die Ohren etwas kürzer, setzen oberhalb der Augenhöhe an und sind weniger gefaltet.

Temperament und Haltung

Draußen im Grünen sind diese Jagdhunde lebhafte, unermüdliche, aktive und robuste Begleiter. Daheim sind sie für ihre anschmiegsame und sanfte Art bekannt.

Die Hunde des Pyrenäen-Typus gelten als etwas flinker, die Hunde des Gascogne-Typus arbeiten etwas langsamer.

In den richtigen Händen sind die französischen Vorstehhunde leicht zu trainieren, arbeitseifrig, leichtführig und sensibel und sehr vielseitig talentiert.

Denn sie können nicht nur vorstehen, sie sind auch apportierfreudig und haben eine feine Nase und einen ausgezeichneten Fährten- und Spursinn.

Man muss diesen ausdauernden Arbeitshunden natürlich nicht nur eine Aufgabe bieten können, sondern ihnen auch regelmäßig die Gelegenheit sich auch mal austoben zu können.

Für die reine Wohnungshaltung und kurze Spaziergänge um den Block ist so ein Hund natürlich eher ungeeignet.

Gesundheit

Diese bodenständigen Jagdhunde sind funktional gebaut und werden bis heute als Gebrauchshunde eingesetzt. Das ist eine gute Voraussetzung für die Zucht gesunder Hunde. Allerdings gibt es kaum Angaben zu gesundheitlichen Problemen oder zur Lebenserwartung.

Hüftgelenksdysplasie und erbliche Augenerkrankungen sind ja bei fast allen großen Hunden ein Thema. Daher ist es empfehlenswert, wenn Zuchthunde dieser Hunderasse mindestens auf diese Probleme untersucht worden sind.

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

• Verein für Französische Vorstehhunde e.V.

Die offizielle Anzahl von Braque Français-Welpen vom Typ Gascogne lag bei nur einmalig 4 in den letzten Jahren im VDH. Von der Braque Français Type Pyrénées wurden immerhin zwischen 0 und 25 jährlich erfasst^[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 133: Braque Français Gascogne-Typus (1998);
http://www.fci.be/de/nomenclature/FRANZOSISCHER-VORSTEHHUND-TYPUS-GASCOGNE-133.html

[2] FCI-Standard Nr. 134: Braque Français Pyrenäen-Typus (1998);
http://www.fci.be/de/nomenclature/FRANZOSISCHER-VORSTEHHUND-TYPUS-PYRENAEN-134.html

[3] VDH-Rasseportrait: Braque Français – Type Gascogne und Braque Français – Type Pyrénées.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Verein für Französische Vorstehhunde e.V.: Braque Français.

[6] Société Centrale Canine: Le Braque Français Type Gascogne (frz.) und Le Braque Français Type Pyrénées (frz.).

[7] Mastrangelo S, Biscarini F, Tolone M, Auzino B, Ragatzu M, Spaterna A, et al. (2018) Genomic characterization of the Braque Français type Pyrénées dog and relationship with other breeds. PLoS ONE 13(12): e0208548. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0208548

[8] Gaston III Phœbus, Count of Foix (1406–1407): Livre de la chasse. https://archive.org/details/livredelachasse00gast/page/23/mode/1up

[9] Walter Esplin Mason (1915) Dogs of all Nations. https://archive.org/details/dogsofallnations00masorich/page/48/mode/1up