Hovawart

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Der große Hovawart ist ein Gebrauchshund aus Deutschland, der nach dem Vorbild mittelalterlicher Bauernhunde gezüchtet wurde. Diese kräftigen und wachsamen Hunde brauchen einen souveränen Halter, viel Bewegung und eine anspruchsvolle Beschäftigung.

Steckbrief:
Hovawart

Der große Hovawart zählt zu den anerkannten Gebrauchshunderassen.

Größe
 58-65 cm
♂ 63-70 cm

Gewicht
30-50 kg

Hundetyp
Berghund

Lebensdauer
12 Jahre

Geschichte und Herkunft

Den Hovawart bezeichnet man hin und wieder als eine alte deutsche Hunderasse, aber eigentlich nutzte man die Bezeichnung Hovawart (oder Hovewart, Hovawarth, Hoffwart, Hofward) stets nur als Sammelbegriff für alle möglichen verschiedenen Haus- und Hofhunde.

Der Name solcher Hunde leitete sich von den mittelhochdeutschen Begriffen Hova (Hof) und Wart (Wächter) ab. Man nutzte die Vierbeiner als Wachhunde und auch als kräftige Zughunde, das Aussehen der Tiere spielte eine untergeordnete Rolle.

Im 19. Jahrhundert verschwanden die ursprünglichen Hofhunde allerdings nach und nach.

Hundefamilie mit altem Gaul
[Benno Adam 1869]

Erst 1922 begann die einheitliche Zucht des modernen Hovawarts.

Als Begründer der Hunderasse gilt der Zoologe Kurt Friedrich König, der begann aus den bäuerliche Hofhunden von damals den modernen Hovawart zu erschaffen. Ihm schwebte ein „natürlicher Schutzhund“, der auch ohne Ausbildung situationsgerecht handeln können sollte.

König war übrigens Zucht- und Dressurwart im Verein für Deutsche Schäferhunde, bevor er 1924 seinen eigenen Verein für Hovawarte gründete.

In den ersten Zuchtjahren kreuzte er dazu wohl auch u.a. Neufundländer, Kuvasz, Berner Sennehund, Leonberger und Deutsche Schäferhunde mit ein.

Der Hovawart ist also nicht wirklich ein direkter Nachkomme der mittelalterlichen Bauernhunde, sondern ein an deren Vorbild neu entwickelte Hunderasse. Und nach dem Zweiten Weltkrieg gab es kaum noch Hovawarte und die Zucht musste abermals neu aufgebaut werden.

1955 erkannt die FCI den Hovawart schließlich als Hunderasse an, seit 1964 zählt er zu den anerkannten Gebrauchshunderassen.

Größe und Aussehen

Hovawarte werden etwa 58-70 cm hoch. Einige zierliche Hündinnen gehen noch als mittelgroß durch, aber insgesamt gehört der Hovi zu den großen Hunderassen.

Der Körperbau ist kraftvoll und etwas in die Länge gestreckt.

Es kommen je nach Zuchtziel verschiedene Typen dieser Hunde vor. Manche Hovawarte sind eher leicht und sportlich und andere eher derb und kräftig gebaut.

Die Hunde haben einen kräftigen Kopf und einen langen Fang. Die Hängeohren sind mittellang und mittelbreit, sie werden von langen Ohrfransen bedeckt. Die Rute kann ziemlich lang werden und besitzt eine üppige Fahne.

Das mittellange Fell ist etwas gewellt und besitzt ein bißchen Unterwolle. Die drei üblichen Fellfarben beim Hovawart sind schwarzmarken, schwarz oder blond.

Temperament und Haltung

Hovawarte sind in der Regel keine guten Anfängerhunde.

Denn Hovawarte sind sehr charakterstark, eigenständig und selbstsicher. Sie geckten als Spätentwickler und testen Regeln durchaus gern mal. Diese kräftigen und schnellen Hunde brauchen einen souveränen, verantwortungsvollen und konsequenten Hundehalter, der ihnen ihm körperlich gewachsen ist.

Seine Vergangenheit als Schutz- und Wachhunde zeigt sich noch heute im Territorialverhalten und einer durchaus vorhandenen Verteidigungsbereitschaft.

Blinder Gehorsam ist nichts so seins und viele Hovawarte gelten als ziemlich einfallsreich.

Nur mit entsprechender Anleitung gelten Hovawarte als nervenstarke und ausgeglichene Hunde, die man tatsächlich als angenehme, gutartige und zuverlässige Begleiter überall mit hinnehmen kann.

Erfahrene Halter schätzen den Hovi als toleranten und liebenswerten Familienhund. Hervorheben sollte man auch die geringe jagdliche Motivation, was lange Spaziergänge in der Natur sehr angenehm macht.

Durch ihre Intelligenz und Arbeitsfreude brauchen sie zudem viel Bewegung und eine anspruchsvolle Beschäftigung.

Viele Hovawarte werden daher in verschiedenen Disziplinen des Hundesports geführt, sind aber keine Spezialisten. Als vielseitige Allrounder findet man diese Hunde in ganz verschiedenen Sparten wie IGP, THS, Fährtenhund, im Mantrailing, als Rettungshund oder im Obedience geführt.

Hovawarte sind oft wasserfreudig, haben eine gute Nase und ein durchschnittlich mittleres Energielevel. Sie lieben es zu spielen und können dabei gerade als Junghunde auch mal sehr derb und ungestüm werden.

Der Hovawart gilt als pflegeleichte Hunderasse. nur im Fellwechsel ist regelmäßiges bürsten angesagt.

Hunde sind Individuen!

Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.

Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.

Gesundheit

Hovawarte zählen zu den gesundheitlich robusten Hunderassen. Trotz ihrer Größe erreichen viele Hunde ein Lebensalter von 12 Jahren und mehr.

Es kommen dennoch vereinzelt Erkrankungen beim Hovawart vor, u.a.:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Erbliche Augenerkrankungen
  • Lumbosakrale Übergangswirbel
  • Degenerative Myelopathie
  • Hämophilie B
  • Gebissfehler

Anschaffung

Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:

Die offizielle Anzahl von Hovawart-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 674 und 1277[4].

Links

[1] FCI-Standard Nr. 190: Hovawart (1998). http://www.fci.be/de/nomenclature/HOVAWART-190.html

[2] VDH-Rasseportrait: Hovawart.

[3] Hovawart-Club e.V.: Der Hovawart.

[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

[5] Hovawart-Zuchtgemeinschaft Deutschland e.V.: Beschreibung.

[6] Rassezuchtverein für Hovawart-Hunde e.V.: Der Hovawart.