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Der English Setter ist ein britischer Jagdhund, der häufig als aktiver und gutmütiger Begleit- und Familienhund gehalten wird. Die eleganten Vierbeiner entstanden einst aus einer Kreuzung von Spaniels und Vorstehhunden und gelten als älteste der modernen Setterrassen.
Steckbrief:
English Setter
Das getüpfelte Fell des English Setter wird bei dieser Hunderasse als Belton bezeichnet. Je nach Farbkombination spricht man auch von Blue Belton, Orange Belton, Liver Belton oder Lemon Belton.
Größe
♀ 61-65 cm
♂ 65-68 cm
Gewicht
ca. 25-36 kg
Hundetyp
Vorstehhund
Lebensdauer
11-12 Jahre
Geschichte und Herkunft
English Setter gelten als älteste unter den Setterrassen.
Erste Setter wurden etwa im 16. Jahrhundert aus Springer Spaniel, Wasserspaniels und später auch Vorstehhunden entwickelt. Der ursprüngliche English Setter geht womöglich auf den Old Spanish Pointer zurück, der ab dem 14. Jahrhundert auf die britischen Inseln gelangte[7].
Man nannte diesen spanielartigen Typ Hund mit lockigem Fell früher zunächst Setting Dog, Setting Spaniel und in Frankreich Epagneul couchant. Die Hunde wurden als verbesserte Version des Spaniels für die Jagd auf Federwild wahrgenommen.
Denn Setter vereinten die Eigenschaften eines Stöberhundes mit denen eines Vorstehhundes. Nachdem sie das Wild gefunden haben, sollten sie es nicht aufscheuchen, sondern durch das damals namensgebende geduckte liegende oder sitzende Setting anzeigen.
Aus dem 19. Jahrhundert sind verschiedene Linien bekannt, die man heute als den Llewellin Setter oder Laverack Setter bezeichnet.
Denn vor allem die Züchter Edward Laverack und Richard Llewellin Purcell sollen den modernen English Setter entwickelt haben[8]. Dabei wurden über die Jahre auch die damaligen Gordon Setter, Irish Setter und einige heute ausgestorbene Setter eingekreuzt[9].
Seit 1963 sind English Setter durch die FCI anerkannt.
In Großbritannien gilt der English Setter mittlerweile als vulnerable native breed[6].
Denn die Welpenzahlen der letzten Jahre sind in der Heimat des English Setters stark rückläufig. Und auch hierzulande gibt es nur noch wenige dieser großen Vierbeiner.
Größe und Aussehen
English Setter werden etwa 61-68 cm hoch. Damit handelt es sich um eine große Hunderasse, auch wenn der English Setter der kleinste unter den modernen Settern ist.
Der annähernd quadratische Körperbau soll mit einem erhobenen Kopf und einer schönen Profillinie sehr elegant wirken.
Der Kopf soll ein au deutlich erhabenes Hinterhauptbein, mittellange Schlappohren und einen viereckigen Fang aufweisen. Die Lefzen sind schwer, sollen aber nicht zu extrem überhängen.
Der Blick ist sanft und ausdrucksvoll. Hunde mit brauner Fellfarbe haben eine nussbraune bis honiggelbe Augenfarbe, alle anderen sollen dunkelbraune Augen haben.
Das Haarkleid soll mittellang, wellig und seidig sein. Die relativ kurze Rute ist lang befedert.
Auch heute findet man noch English Setter aus jagdlichen Arbeitslinien.
Diese freundlichen und schnörkellosen Arbeitshunde sind kleiner, zarter und weniger üppig behaart als die Hunde aus den reinen Schönheitslinien. Denn schon im 19. Jahrhundert wurden diese Jagdhunde vor allem zu den eleganten Ausstellungshunden, die man heute so kennt.
Alle English Setter haben überwiegend weißes Haar mit dichtem Ticking. Weißes Fell erscheint bei Welpen noch einfarbig, die Tüpfel zeigen sich erst nach und nach. Einzelne Punkte erlauben einen Blick auf die Fellfarbe, die der English Setter unter seiner ausgedehnten Weißscheckung eigentlich hätte.
Das Punktemuster wird beim English Setter auch als Belton bezeichnet. Der Begriff Belton wurde von Edward Laverack geprägt und ist der Name eines Dorfs im britischen Northumberland[1,8]. Der Duke of Northumberland soll um 1555 schon Setting Spaniels gehalten haben.
Aus den möglichen Fehlfarben schwarz, schwarz-loh, bran, braun-loh, rotblond und hellblond ergeben sich die Fellfarben beim English Setter:
- Blue Belton (weiß mit schwarz)
- Blue Belton mit Tan (weiß mit schwarz-loh)
- Liver Belton (weiß mit braun)
- Liver Belton mit Tan (weiß mit braun-loh)
- Orange Belton (weiß mit rotblond)
- Lemon Belton (weiß mit zitronenblond)
Temperament und Haltung
English Setter sind lebhaft und menschenbezogen. Diese Hunderasse gilt als sehr sanfter, gutmütiger und freundlicher Begleit- und Familienhund. English Setter sind verspielt und anhänglich, aber auch etwas eigensinnig und selbstständig.
Diese Hunde brauchen viel Bewegung und müssen beschäftigt werden. Spaziergänge allein reichen nicht aus, um einen English Setter auszulasten.
Als Jagdhunde sollen Working Setter übrigens sehr gut darin sein sich dem Tempo des Jägers anzupassen. Sie vereinen eine spanieltypisch lebhafte Suche mit einem beharrlichen Vorstehen mit vorgestrecktem Hals und erhobener oder gerade Rute.
Andere Eigenschaften waren bei der Zucht nicht so wichtig, aber viele English Setter apportieren gerne und bringen viel Wasserfreude und eine gute Nase mit.
Aber nicht jeder Junghund zeigt bereits diese Eigenschaften. English Setter gelten als Spätentwickler, die viel Zeit brauchen erwachsen zu werden.
Bei Hunden aus Ausstellungslinien sind die jagdlichen Eigenschaften oft etwas weniger stark ausgeprägt.
Durch den vorhandenen Jagdinstinkt muss man beim Freilauf allerdings dennoch vorsichtig sein. Denn ohne konsequente Erziehung neigt der English Setter wie auch andere Stöberhunde ein bißchen zu Ablenkbarkeit und „Wanderlust„.
Das Fell neigt ein bißchen dazu Kletten, Laub und kleine Äste einzusammeln. Regelmäßiges Auskämmen nach Ausflügen durchs Unterholz und Gebüsch sind also notwendig.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
English Setter erreichen durchschnittlich ein Alter 11-12 Jahre, können vereinzelt aber auch um die 15 Jahre alt werden.
Große Farbplatten kommen vor und sind schon bei Geburt sichtbar, allerdings werden reinweiße Hunde mit Tüpfelung bevorzugt. Allerdings führt diese rein ästhetische Vorliebe auch zu einem erhöhten Risiko der Hunde taub geboren zu werden!
Auch übermäßige Schlappohren, zu viel lose Haut und schwere Lefzen sind nicht gerade von Vorteil für die Gesundheit dieser Hunde.
Allgemein gilt der English Setter als gesunde Hunderasse, bei der allerdings einige rassetypische Erkrankungen bekannt sind:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Ektropium
- Canine Ceroid Lipofuszinose (CCL)
- Taubheit[5]
- Allergien
- Schilddrüsenerkrankungen
- Erbliche Augenerkrankungen
- Degenerative Myelopathie
- Ehlers-Danlos-Syndrom
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von English Setter-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 30 und 94[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 2: English Setter (2010). http://www.fci.be/de/nomenclature/ENGLISCHER-SETTER-2.html
[2] VDH-Rasseportrait: English Setter.
[3] English-Setter-Club Deutschland e.V.: Der English Setter.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021);
https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Louisiana State University (LSU): Prevalence of deafness in dog breeds (engl).
[6] The Kennel Club: Vulnerable native breeds (engl.).
[7] D. Parra, S. Méndez, J. Cañón,S. Dunner. Genetic differentiation in pointing dog breeds inferred from microsatellites and mitochondrial DNA sequence. Animal Genetics. Vol. 39, Issue 1. 2008. https://doi.org/10.1111/j.1365-2052.2007.01658.x
[8] Edward Laverack (1872): The Setter. https://archive.org/details/setterinstructi00lavegoog
[9] The Kennel Club: English Setter (engl.).
[10] Herbert Compton (1904): The Twentieth Century Dog – Sporting. https://archive.org/details/TheTwentiethCenturyDogVolume2sporting/page/n258/mode/1up
[11] Joseph ALexander Graham (1904): The sporting dog. https://archive.org/details/sportingdog00grah/page/n35/mode/1up
[12] Bernard Waters (1901): The American sportsman. https://archive.org/details/americansports00lewirich/page/60/mode/1up
[13] Bernard Water (1894): Modern training and handling. https://archive.org/details/moderntrainingha00wateiala/page/n5/mode/1up
[14] William Bingley (1809): Memoirs of British quadrupeds. https://archive.org/details/memoirsofbritish00bingrich/page/n143/mode/1up
[15] Verein für Pointer und Setter e.V.: English Setter.