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Der Chinesische Schopfhund ist ein aufgeweckter und verspielter Begleithund. Diese kleinen Nackthunde werden auch als Chinese Crested Dogs bezeichnet. Es kommen verschiedene Abstufungen der Haarlosigkeit hin zu voll behaarten Powder Puffs vor.
Steckbrief:
Chinesischer Schopfhund
Die vielen möglichen Fellfarben zeigen sich auch im Pigment der sichtbaren Haut. Hier findet man einfarbige Haut hin zu großflächigen Farbklecksen oder dichten Tüpfelmustern.
Größe
♀ 23-30 cm
♂ 28-33 cm
Gewicht
ca. 4-6 kg
Hundetyp
Nackthund, Begleithund
Lebensdauer
13-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Als offizielle Vorfahren des Chinese Crested Dogs gelten mitunter afrikanische Nackthunde[2].
Diese sollen bereits vor 2000 Jahren nach China gelangt sein und dort während der Han-Dynastie als große Wach- und Jagdhund gelebt haben[1].
Später soll man kleinere Exemplare als Rattenfänger auf chinesischen Handelsschiffen gehalten haben, wodurch diese Hunde bis nach Nordamerika gelangt sein sollen.
Durch Genuntersuchungen weiß man heute allerdings, dass der Chinesische Schopfhund vermutlich ein Verwandter des Chihuahuas und amerikanischer Terrier ist und eher von zentralamerikanischen als von asiatischen Hunden abstammt[7]!
Aber die genaue Herkunft und Abstammung dieser Vierbeiner bleibt wohl unklar.
Bereits um 1900 wurden einige dieser exotischen Vierbeiner in Amerika auf Hundeshows ausgestellt, verschwanden dann aber bald wieder.
Erst nach 1950 begannen einige Liebhaber in den USA wieder mit der ernsthaften Zucht der Crested Dogs.
Seit 1972 ist diese Hunderasse durch die FCI und seit 1991 durch den American Kennel Club anerkannt.
Größe und Aussehen
Bei einer Schulterhöhe von 23-33 cm wiegen diese Hunde meist 4-6 kg. Damit zählen Chinese Crested Dogs zu den sehr kleinen bis kleinen Hunderassen.
Die Stehohren sind tief angesetzt und können mit langen Haarfransen befedert sein oder nicht.
Der Körperbau ist eher schmal und feingliedrig.
Es werden zwei verschiedene Typen unterschieden. Der weit verbreitet Deer Type soll etwas sportlicher und eleganter gebaut sein als der kompaktere Cobby Type.
Dieser Nackthund unterscheidet sich von anderen haarlosen Hunden durch seine langen seidigen Haarbüschel auf dem Kopf und die Haarquasten an der Rute und an den Läufen. Das Kopfhaar soll am besten zwischen den Augen beginnen und hinten bis in den Nacken reichen.
Aber nicht alle Schopfhunde sind gleich dicht behaart, es gibt auch fast ganz haarlose Hunde und Hunde, die statt der opulenten Mähne nur einen knappen Bürstenhaarschnitt zwischen den Ohren tragen.
Durch die Vererbung der Haarlosigkeit können in jedem Wurf auch Welpen mit langem Seidenfell geboren werden. Diese werden als Powder Puff bezeichnet. Auch etwas kürzer oder derber behaarte Powder Puffs oder Hängeohren kommen bei dieser Varietät vor.
Man unterscheidet beschreibend verschiedene Abstufungen:
- True Hairless
- Moderate Hairless
- Semi-Coated
- Hairy Hairless
- Powder Puff
Die Augenfarbe soll möglichst dunkel sein, es sind offiziell alle Fellfarben erlaubt (was nicht bedeutet, dass alle tatsächlich vorkommen!). So gibt es schwarze, weiße, blaue, graue, blonde, cremefarben, schokobraune oder weiß-gescheckte Hunde.
Bei diesen Hunden ist natürlich die Hautfarbe sichtbar.
Je nach Saison wird als Schutz vor Sonnenlicht vermehrt Hautpigment gebildet, so dass die Haut dieser Nackthunde im Sommer oft deutlich dunkler erscheint als im Winter.
Das Hautpigment ist dann je nach Fellfarbe meist rosa, braun, grau, lavendel- und mahagonifarben und kann auch gefleckt bis getüpfelt erscheinen.
Temperament und Haltung
Es handelt sich um einen lebhaften und fröhlichen kleinen Begleithund. Diese anhänglichen Vierbeiner sind sehr verkuschelt und liebesbedürftig.
Dazu sind sie auch sehr unternehmungslustig, neugierig und äußerst intelligent.
Lange Spaziergänge und Gelegenheit zum toben, Tricktraining und Beschäftigung kommen den verspielten Vierbeinern entgegen. In den richtigen Händen sind Schopfhunde sehr unkomplizierte, führige und leicht trainierbare Hunde, die auch mit einer Wohnungshaltung zufrieden sind.
Als wachsamer Vierbeiner bellt er auch mal, aber Chinesische Schopfhunde sind keine Kläffer.
So lange sie in Bewegung bleiben können und es trocken ist, machen ihnen auch etwas kühlere Temperaturen beim Spaziergang nichts aus. Im Winter brauchen sie natürlich ein bißchen warme Kleidung als Kälteschutz.
Durch das fehlende Haarkleid muss man den Hund ein bißchen besser vor der Sonne schützen.
Diese Hunde haben Hasenpfoten mit etwas verlängerten Zehen, sie laufen sich die Krallen zudem durch ihr geringes Körpergewicht schlecht ab. Krallenpflege und auch die Zahnpflege sollte man bei diesen Hunden nicht vernachlässigen.
Fellpflege erübrigt sich bei Nackthunden dafür natürlich. Aber ein bißchen für Vierbeiner geeignete Feuchtigkeitslotion ab und an kann dabei helfen die Haut glatt und geschmeidig zu halten. Im Sommer nutzen einige Halter auch durchaus Baby-Sonnencreme vor Spaziergängen.
Powder Puffs neigen durch ihr weiches Fell etwas zum verfilzen und müssen regelmäßig gebürstet werden.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Chinesische Schopfhunde gelten als quirlig, robust und langlebig.
Dennoch sollte man ein paar Punkte zum Thema Gesundheit bei dieser Hunderasse ansprechen.
Die Haarlosigkeit wird durch eine erbliche Fehlbildung der Haut (canine ektodermale Dysplasie) verursacht[11]. Im Vergleich zu normal behaarten Hunden, haben nackte Schopfhunde nur einfach entwickelte Haarfollikel.
Embryonen, die die Genvariante für Haarlosigkeit von beiden Elterntieren erben, sind nicht lebensfähig und werden nicht aufgetragen. Es gibt also keine lebenden Chinese Crested Dogs, die reinerbig für dieses dominante Merkmal auf die Welt kommen.
Die Variante der Haarlosigkeit beim Chinesischen Schopfhund geht mit einem erhöhten Risiko für einige gesundheitliche Defekte einher. Dazu zählen v.a. Gebissfehler und ein dünnerer Zahnschmelz. Aber auch Wachstumsdefekte der Nägel und Schweißdrüsen oder Missbildungen der Ohren kommen vor[1].
Darüber hinaus kommen beim Chinesischen Schopfhund auch vereinzelt andere Erkrankungen vor, u.a.:
- Erbliche Augenerkrankungen
- Patellaluxation
- Taubheit
- Canine Multiple Systemdegeneration (CMSD)
- Herzerkrankungen
- Legg-Calve-Perthes-Krankheit
- Neuronale Ceroid Lipofuszinose (NCL)
- Epilepsie
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Chinesischer Schopfhund-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 108 und 243[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 288: Chinesischer Schopfhund (2021). http://www.fci.be/de/nomenclature/CHINESISCHER-SCHOPFHUND-288.html
[2] VDH-Rasseportrait: Chinesischer Schopfhund.
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] J. H. Wals (1882): The dogs of the British Islands. https://archive.org/details/dogsofbritishisl00walsrich/page/n383/mode/1up
[6] William D. Drury (1903): British dogs, their points, selection, and show preparation. https://archive.org/details/britishdogstheir00drurrich/page/549/mode/1up
[7] Parker, Heidi & Dreger, Dayna & Rimbault, Maud & Davis, Brian & Mullen, Alexandra & Carpintero-Ramirez, Gretchen & Ostrander, Elaine. (2017). Genomic Analyses Reveal the Influence of Geographic Origin, Migration, and Hybridization on Modern Dog Breed Development. Cell Reports. 19. 697-708. https://doi.org/10.1016/j.celrep.2017.03.079
[8] Parker Heidi G., Harris Alexander, Dreger Dayna L., Davis Brian W., Ostrander Elaine A.. 2017. The bald and the beautiful: hairlessness in domestic dog breeds. Phil. Trans. R. Soc. B.. DOI: https://doi.org/10.1098/rstb.2015.0488
[9] Wiener D. J., Gurtner C., Panakova L., Mausberg T.-B., Müller E. J., Drögemüller C., Leeb T., Welle M. M.. 2013. Clinical and histological characterization of hair coat and glandular tissue of Chinese crested dogs. Vet. Dermatol. 24, 274. DOI: https://doi.org/10.1111/vde.12008
[10] Club für Exotische Rassehunde e.V.: Chinesischer Schopfhund.
[11] C. Drogemuller, E. K. Karlsson, M. K. Hytonen, M. Perloski, G. Dolf, K. Sainio, H. Lohi, K. Lindblad-Toh, T. Leeb. A Mutation in Hairless Dogs Implicates FOXI3 in Ectodermal Development. Science. 321, 2008, S. 1462–1462. DOI: https://doi.org/10.1126/science.1162525