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Der kurzhaarige italienische Vorstehhund ist in seiner Heimat als Bracco Italiano bekannt.
Die mittelgroßen bis großen Hunde sind kräftig gebaut. Sie haben kurzes Fell in weiß, orange-weiß oder braun-weiß, einen großen Kopf und lange Schlappohren. Diese Vierbeiner gelten als leichtführige und eifrige Arbeitshunde, sind in Deutschland aber noch sehr selten anzutreffen.
Steckbrief:
Bracco Italiano
Der Bracco Italiano ist ein italienischer Vorstehhund mit einem sehr markanten Jagdhundekopf.
Größe
♀ 55-62 cm, ♂ 58-67 cm
Gewicht
25-40 kg
Hundetyp
Vorstehhund
Lebensdauer
12-14 Jahre
Geschichte und Herkunft
Beim Bracco Italiano handelt es sich vermutlich um eine alte Hunderasse. Ähnliche Hunde werden bereits im 14-16. Jahrhundert abgebildet oder erwähnt[1,4].
Während man diese Hunde im Mittelalter wohl vor allem für die Netzjagd auf Wildvögel verwendete, änderten sich ihre Aufgabengebiete über die Jahrhunderte. Die Hunderasse wurde als echter Arbeitshund dabei bis zur heutigen Form ständig weiterentwickelt.
1882 wurde der Bracco Italiano als erste Hunderasse vom italienischen Zuchtverband anerkannt.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Italien je nach Region noch verschiedene Typen dieser Vorstehhunde gezüchtet wie der Bracco Lombardo oder der Piemonteser Bracco.
Um 1920 wurden diese Varietäten in einem Zuchtstandard vereint, was sich bis heute in der großen Spannweite möglicher Größen widerspiegelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren diese Hunde fast ausgestorben, konnte sich aber durch Arbeit einiger Züchter wieder erholen.
Seit 1956 wird der Bracco Italiano durch die FCI als Hunderasse anerkannt.
Größe und Aussehen
Bei einer Schulterhöhe von 55-67 cm werden diese italienischen Vorstehhunde etwa 25-40 kg schwer. Je nach Körperbau zählen sie daher zu den mittelgroßen bis großen Hunden.
Durch den kräftigen funktionalen Körperbau und den charakteristischen Kopf mit den langen Ohren wirken Bracco Italiano insgesamt sehr stattlich und edel.
Der Fang ist im Profil gebogen oder gerade, der Stopp ist nicht übertrieben ausgeprägt. Die Augenbrauen und Stirnhöcker treten deutlich hervor.
Alle Braccos haben braunes Nasenpigment, teilweise fleischfarben aufgehellt.
Die typische Fellfarbe ist orange-weiß, aber auch kastanienbraun-weiße Hunde und Hunde mit hohem Weißanteil kommen vor. Ticking ist ein häufiges Merkmal, das sich aber erst in den ersten Lebenswochen nach der Geburt zeigt.
Temperament und Haltung
Der Standard beschreibt den Bracco Italiano als fügsam, lernfähig und zuverlässig. Er soll widerstandsfähig und jagdlich brauchbar sein.
Diese italienischen Vorstehhunde gelten tatsächlich als äußerst intelligent und arbeitseifrig. Sie sind bei ihrer ursprünglichen Arbeit problemlos dazu in der Lage auch komplexe Probleme selbstständig zu lösen.
Ihrem Menschen gegenüber sind diese Vierbeiner als sehr anhänglich und zum spielen aufgelegt. Mit Fremden suchen sie nicht immer Kontakt und gelten eher als zurückhaltend.
Insgesamt sind diese Hunde daheim sehr ruhig und ausgeglichen.
Wenn es nach draußen geht, darf man die Jagdleidenschaft aber nicht unterschätzen.
Wittert der Bracco Wild, wechselt er meist in einen schnellen kraftvollen Trab und ist schnell auf und davon, um etwas zu vorstehen zu finden. Ist ja schließlich auch sein Job.
Wer so einen Hund als Familienhund anschaffen will, sollte sich vorher überlegen, wie er ihm genügend Freilauf und intelligente Beschäftigung bieten kann!
Die Fellpflege ist schnell erledigt. Dafür sollte man regelmäßig die Lefzen und Schlappohren auf Probleme kontrollieren.
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Diese Hunde werden auch heute noch in Italien zur Jagd eingesetzt. Insgesamt gelten die Vierbeiner als sehr genügsam und gesund.
Zu viel lose Haut und Falten sollte man vermeiden, da sich dadurch u.a. Probleme mit dem Lidschluss und offen liegender Bindehaut ergeben können.
Verantwortungsvolle Züchter achten natürlich auf die üblichen Probleme bei ihren Zuchthunden und deren Nachkommen, u.a.:
- Hüftgelenksdysplasie
- Ellenbogengelenksdysplasie
- Entropium
- Ektropium
- Erbliche Augenerkrankungen
- Renale Amyloidose
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Vermittlungshunde und Welpen mit FCI-Papieren:
Die offizielle Anzahl von Bracco Italiano-Welpen lag in den letzten Jahren im VDH zwischen 0 und 47[4].
Links
[1] FCI-Standard Nr. 202: Bracco Italiano (2017);
http://www.fci.be/de/nomenclature/ITALIENISCHER-VORSTEHHUND-202.html
[2] VDH-Rasseportrait: Bracco Italiano.
[3] Ente Nazionale della Cinofilia Italiana (ENCI): BRACCO ITALIANO (ital.). https://www.enci.it/libro-genealogico/razze/bracco-italiano
[4] Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine (2021). https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/
[5] Sabine Middelhaufe’s Hund & Natur: Kurzporträt Bracco Italiano.
http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/hunderassen/portbracco.htm
[6] Robert Leighton (1907): The new book of the dog. https://archive.org/details/newbookofdogcomp00leigrich/page/498/mode/1up
[7] Walter Esplin Mason (1915): Dogs of all nations. https://archive.org/details/dogsallnations00maso/page/n78/mode/1up