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Beschleicht Dich das Gefühl, dass Dein Hund taub oder ein bißchen schwerhörig sein könnte?
Er kommt plötzlich nicht mehr, wenn Du rufst? Er kriegt nicht mehr mit, wenn Du ihn füttern oder mit ihm spazieren gehen möchtest? Wenn Du ihn aufweckst sitzt er erstmal ziemlich zerknittert da und braucht lange, um wach zu werden?
Wenn der Vierbeiner nicht(s) mehr hört, kommen ohne Frage neue Herausforderungen im Alltag hinzu.
Tipps für den Alltag mit einem tauben Hund
Taube oder schwerhörige Hunde sind meist sehr gute Beobachter. Sie haben mit der Zeit gelernt ihre anderen Sinne einzusetzen, um sich zu orientieren.
Gelegentlich geht eine Alterstaubheit beim Hund auch mit einer Alterserblindung einher, dann kann das natürlich zu einer etwas größeren Orientierungslosigkeit und Einschränkung führen, der man im Alltag entsprechend begegnen und dem Hund viel Sicherheit geben muss.
Tauben Hunden wird gelegentlich nachgesagt, dass sie schnappig und aggressiv wären. Das ist natürlich Blödsinn und darin begründet, dass diese Tiere nicht merken können, wer sich gerade anschleicht. Und viele taube Hunde bekommen niemals Freilauf und werden nicht oder wenig trainiert. Und das ein unausgelasteter Hund schlecht gelaunt ist, ist ja nun eine Binsenweisheit.
Für fast alle Herausforderungen, die das Zusammenleben mit einem schwerhörigen oder tauben Hund bietet, gibt es gute Lösungen:
1. Blickkontakt trainieren
Es ist unsagbar wichtig regelmäßigen Blickkontakt von seinem tauben Hund zu bekommen. Wenn er uns nicht ansieht, können wir nicht mitteilen, was wir von ihm wollen. Belohne also jedes bißchen Blickkontakt, dass Du freiwillig von deinem Hund bekommst, überschwänglich.
Es ist auch hilfreich, wenn man Blickkontakt vom Hund einfordern kann, das Verhalten also mit einem Signal belegt. Auf kurze Distanz kann das ein Aufstampfen auf dem Boden sein, in der Dunkelheit ein spezielles Leichtsignal mit einer Taschenlampe.
Auf größere Distanzen, wenn man sich traut dem tauben Hund Freilauf zu gönnen, kann man ein Vibrationshalsband nutzen. Da es sich hierbei allerdings um eine Art entschärftes Stromhalsband handelt, hat der Hund dann natürlich auch einen Kasten am Halsband, der andere Menschen veranlasst zu glauben man würde den armen Hund mit Elektroschocks traktieren wollen.
Hier bietet es sich also an z.B. mit einer beschrifteten Kenndecke oder einem Halsband wie diesem von Amazon♥ kenntlich zu machen, dass es sich um ein taubes Tier handelt, um nicht ständig in Erklärungsnot zu kommen.
Außerdem muss sowas ordentlich konditioniert werden. Sprich: der Hund sollte die Vibration und ihre Bedeutung in einem positiven Kontext in Ruhe kennen lernen. Die Assoziation „Vibration = Futter bei Frauchen/Herrchen“ sollte man zigmal wiederholen, bevor man es das erste mal probiert, wenn der Hund grad nicht zu einem schaut. Erst, wenn das im heimischen Wohnzimmer klappt, sollte man das draußen an der Leine testen. und es, wenn das bombig klappt, sollte man es im Freilauf wagen.
2. Handzeichen einsetzen
Bei einem schwerhörigen Hund kann vielleicht noch vorübergehend noch zu einer extra lauten Trillerpfeife greifen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Bei einem stocktauben Hund nützen derlei akustische Signale oder die altbekannten Hörzeichen natürlich wenig. Benutze daher stattdessen Handzeichen und Körpersprache. Und das muss nicht bei den üblichen Gesten für Sitz und Platz aufhören. Es gibt einige Trainer, die über Gebärdensprache mit ihrem Hund kommunizieren gelernt haben und so auch komplexere ‚Dialoge‘ mit ihrem Hund führen können.
Und Handzeichen müssen auch nicht statisch sein. Zum Abrufen auf Ferne eigenen sich z.B. große Ruderbewegungen mit den Armen, so blöd das auch für Außenstehende aussehen mag.
Ganz besonders wichtig ist eine Geste für „Gut gemacht“. Das erleichtert es dem Hund zu verstehen, wofür er eine Belohnung bekommt.
3. Den tauben Hund in Ruhe schlafen lassen
Ein häufiges Problem bei tauben Hunden ist, dass diese extrem tief schlafen und dann hochschrecken, wenn sie fremdbestimmt geweckt werden. Lerne also Deinen Hund auf eine bestimmte Art zu wecken, die dem Hund zusagt. Man kann z.B. erstmal neben dem Körbchen aufstampfen, um sich bemerkbar zu machen. Oder man legt dem Hund ganz ruhig eine Hand auf und drückt ganz leicht statt ihn wild anzutippen.
Nach dem Aufwecken sollte der Hund ungeachtet seiner Reaktion ein Leckerlie bekommen. Langfristig schadet das nichts, kann aber die Erwartungshaltung des Hundes in dieser Situation positiv beeinflussen.
Die anderen Familienmitglieder sollten diese Methodik ebenfalls übernehmen, so dass der Hund in Frieden schlafen kann. Neigt der taube Hund dennoch zum schnappen beim aufwachen, sollte man seinen Schlafplatz z.B. mit Babygittern so absichern, dass Kinder oder andere Haustiere nicht versehentlich über ihn stolpern können.
4. Den tauben Hund allein lassen
Hier ändert sich nichts, wenn der Hund vor dem Hörverlust auch kein Problem damit hatte. Ein neues Problem kann sich allerdings einstellen, wenn man den Hund verlässt, während er schläft. Denn er hört ja nun nicht mehr, dass wir gehen. Wenn er irgendwann aufwacht und sich nicht erklären kann, wohin wir verschwunden sind, kann das zu plötzlicher Panik und einem Ausbruch von Trennungsangst führen.
Hier kann es nötig werden sich ein neues gemeinsames Ritual zu erarbeiten, bei dem man den Hund vielleicht sogar einige Zeit vor seinem Weggehen aufwecken muss, damit er das überhaupt mitbekommt.
5. Bellen
Viele schwerhörige alte Hunde durchlaufen eine Phase, in der sie vermehrt ’nichts‘ anbellen. Meist sind diese Hunde noch nicht ganz taub, sondern hören noch ein paar Geräusche, können diese nur nicht mehr richtig einschätzen und schlagen dann Alarm. Hier hilft nur Geduld und Spucke, um das wieder abzustellen. Glücklicherweise legt sich diese Phase mit zunehmendem Hörverlust bei den meisten alten Hunden von selbst.
6. Kann man einem tauben Hund Freilauf gönnen?
Ja, bei entsprechendem Training.
Bei einem älteren Hund sind die Runden ja meist ohnehin gemütlicher und er braucht nicht mehr ganz so viel Auslauf wie in jungen Jahren. Dennoch muss natürlich auch ein tauber Hund sich ab und an frei bewegen können. Wer keinen eigenen Garten hat, muss den Hund draußen beim Spaziergang absichern, bis er einen neuen Abruf umgestellt hat, der zuverlässig auch ganz ohne Akustik funktioniert.
Als Gassistrecken bieten sich dann natürlich auch offene Flächen besser an als dicht bewachsene Gebiete, in denen Hund und Halter sich schnell aus den Augen verlieren. Und Hunde, die vor dem Hörverlust schon unbelehrbare Jäger waren, sollten tatsächlich jetzt ganz dringend an der Leine behalten werden. Man kann dann aber immerhin für ein bißchen Bewegungsfreiheit sorgen und dem Hund eine Schlepp- oder Ausziehleine gönnen.
Der taube Hund sollte für den Zweifelsfall immer mit einer Hundemarke und evtl. auch mit einem GPS-Tracker ausgestattet werden.
7. Vorsicht bei Hundebegegnungen
Sei Dir bewusst darüber, dass ein tauber Hund nicht mehr wahrnimmt, ob sein Gegenüber knurrt oder bellt. Das kann in manchen Situationen zu einem erhöhten Konfliktrisiko führen.
8. Booklets und Bücher zum Thema Taubheit beim Hund
Barry Eaton:
Hörst Du mich…?♥
In der Welt der Stille: Ein Ratgeber über taube Hunde♥
Angelika Schweitzer:
Einfach taub…♥
Michaela Göbel:
Taube Hunde: Expertenwissen Hundeerziehung♥
Jennifer Willms:
My Dog Is Deaf: But Lives Life to the Full♥
Hört nix – macht nix!: Vom Leben mit tauben Hunden♥
Cath Smith (Ideen für Handzeichen):
SIGNS FOR DEAF DOGS: Handy Mobi Flashcards♥
SIGNS for DEAF DOGS 2 British Sign Language♥
Warum wird ein Hund taub?
Beim „Hören“ werden Schallwellen im Innenohr in Schwingungen und schließlich in Nervenimpulse umgewandelt. Diese Impulse gelangen über den Hörnerv ins Gehirn und werden dort verarbeitet schließlich bewußt als Geräusche wahrgenommen.
Einseitige Taubheit ist für uns Halter oft kaum wahrnehmbar, ist aber dennoch nicht harmlos für den Hund. Denn Hören dient nicht nur dem identifizieren von Geräuschen, sondern auch der räumlichen Ortung von Geräuschquellen. Denn die Schallwellen treffen immer zuerst am geräuschnahen Ohr und ganz leicht verzögert am geräuschfernen Ohr auf und erlauben so ein „Richtungshören“.
Taubheit kann ihren Ursprung also in den peripheren Organen (Innenohr) oder an zentraler Stelle (Gehirn) nehmen. Entweder die mechanische Wahrnehmung von Schallwellen ist nicht mehr möglich oder neurologische Probleme verhindern, dass Nervenimpulse weitergeleitet oder verarbeitet werden können.
Es gibt einige Risikofaktoren, die im Laufe des Hundelebens zu Schwerhörigkeit oder Taubheit führen können.
- Erbliche Defekte und Pigmentierungsstörungen können zu einer angeborenen Taubheit führen. Diese macht sich meist schon beim jungen Hund bemerkbar. zu den Risikofaktoren hierbei gehört eine Scheckung mit sehr hohem Weißanteil oder das Double-Merle-Syndrom.
- Ohrgiftige oder ototoxische Substanzen können das Gewebe des Innenohrs angreifen. Dauergaben von Antibiotika, Diuretika und anderen Medikamente wirken ohrgiftig. Auch Schwermetallvergiftungen mit Blei oder Quecksilber können das Sinnesgewebe angreifen.
- Chronische Ohrinfektionen können ebenfalls durch Entzündungsreaktionen im entsprechenden Sinnesgewebe zu vollständigem oder meist teilweisem Hörverlust führen.
- Ein Knalltrauma und Lärmbelastung kann auch beim Hund zu einem zumindest vorübergehenden Hörverlust führen. Hunde haben im Verhältnis zu uns sehr feine Ohren, man denke dann z.B. an Jagdhunde oder Militärhunde, denen gelegentlich aus diesem Grund Ohrenschützer aufgezogen werden. Hunde hören noch sehr schrille hochfrequente Töne bis in den Ultraschallbereich hinein.
- Auch ein plötzlicher Hörsturz ist beim Hund möglich. Ebenso wie beim Menschen kommt es meist nicht zu einem kompletten Hörverlust und meist zu einer Spontanheilung. Die Mechanismen hinter dieser Symptomatik sind weitestgehend ungeklärt.
- Eine mechanische Verstopfung des Gehörgangs lässt den Hund schwerhörig erscheinen. Möglich sind Pfropfen aus verfilzten Haaren und Ohrenschmalz, aber auch Ergüsse, Schwellungen und Tumore kommen als Auslöser in Frage.
- Neurologische Erkrankungen können dazu führen, dass das Ohr zwar eigentlich noch gut funktioniert, aber die hier gewonnenen ‚Daten‘ nicht mehr ins Gehirn gelangen oder dort nicht mehr richtig verarbeitet werden können.
- Bei der Alterstaubheit kommt es zu einem schrittweisen Hörverlust durch graduelle Veränderung in den anatomischen Strukturen des Innenohrs. Inwiefern Ernährung, Lebensumstände oder Bluthochdruck sich auf einen Hörverlust im Alter auswirken, ist beim Hund bislang kaum untersucht.
Warum sind weiße Hunde häufiger taub?
An der Umwandlung von Schall in elektrische Nervenimpulse sind spezialisierte Pigmentzellen im Innenohr beteiligt. Diese entwickeln sich aus den gleichen Vorläuferzellen, aus denen sich während der embryonalen Entwicklung auch die Pigmentzellen in Haut und Haarwurzeln differenzieren.
Ein hoher sichtbarer Weißanteil im Fell des Hundes ist ein Zeichen dafür, dass bei der Migration oder Heranreifung der Pigmentzellen etwas schief gegangen ist. Die Pigmentzellen der Haut sind nicht an ihrem Zielort angekommen oder waren nicht in der Lage Pigment zu bilden.
In einfachen Worten: Irgendwo in der Steuerung der Pigmentzellen-Verteilung gibt es scheinbar einen oder mehrere Defekte.
Und da dieser Defekt auch die Vorläufer der Pigmentzellen im Innenohr betreffen kann, besteht ein erhöhtes Risiko für Taubheit.
Ich weise ganz bewusst diese Trennung der Wanderung von Haut- und von Ohr-Pigmentzellen hin, weil viele Leute es sich zu einfach machen und denken „weißer Kopf=Hund taub“ oder „Farbe am Kopf=Hund hört“. So einfach ist das aber gar nicht.
Man weiß z.B., dass auch bei Hunden mit Splitface die Chance für eine Taubheit erhöht ist. Allerdings gibt es nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen einseitiger Taubheit und der unpigmentierten Gesichtshälfte. Diese Hunde sind fast genau so oft auf ihrer bunten Seite einseitig taub wie auf ihrer weißen Seite.
Man weiß auch, dass blaue Augen, die mit Weißscheckung einhergehen (im Gegensatz zu den blauen Augen bei z.B. den nordischen Rassen), ebenfalls oft mit Taubheit assoziiert sind.
Zu den Hunderassen, bei denen Weißscheckung im Kopfbereich regelmäßig oder ausschließlich vorkommt, zählen zum Beispiel:
- Dalmatiner
- Australian Cattle Dog
- Boxer
- Bullterrier
- Staffordshire Terrier
- Bulldoggen
- English Setter
- Australian Shepherd
- Border Collie
- Foxterrier
- Jack/Parson Russell Terrier
- Deutsche Dogge
- Papillon
- Chihuahua
- Bobtail
Komplett pigmentierte Hunde sind aber deswegen nicht absolut gegen angeborene Taubheit abgesichert. Auch bei Hunderassen mit komplett durchgefärbtem Fell kann es in Einzelfällen zu angeborener Taubheit kommen.
Übrigens: Nicht jeder Hund, der äußerlich Weiß erscheint, ist tatsächlich unpigmentiert.
Weißen Schäferhunde, Samojeden oder weiße Pudel sind nämlich gar nicht Weiß, sondern am ganzen Körper sehr, sehr hell pigmentiert. Ihr Pigment ist einfach nur durch Zuchtauslese so extrem aufgehellt, dass es uns als Weiß erscheint. In Wahrheit sind diese Hunde wasserstoffblond, haben aber keine Probleme bei der Verteilung von funktionstüchtigen Pigmentzellen.
Tipp: Sobald ein weißer Hund irgendwo am Körper braune oder schwarze Platten oder Tüpfel auf weißem Grund hat, kann man davon ausgehen, dass er tatsächlich ein Weißschecke ist.
Wie erkennst Du, ob Dein Hund taub ist?
Insbesondere einseitige Taubheit ist ohne tierärztliche Untersuchung kaum zu erkennen. Im besten Fall beschleichen einen manchmal Verdachtsmomente, aber man wird nie eindeutig wissen können, ob der Hund nur in einem Ohr nicht oder schlecht hört.
Elektrodiagnostik mittels BAER-Verfahren
Möchte man es ganz genau wissen (z.B., vor einem Zuchtensatz oder weil man seinem Agilityhund nicht Unrecht tun will, wenn er manche Hörzeichen verdächtig spät umsetzt), dann bleibt nur ein so genannter BAER-Test beim Tierarzt.
BAER steht für „brain stem auditory evoked response“. In Deutschland ist auch gelegentlich die Abkürzung AEP für „auditiv evozierte Potential“ im Umlauf.
Bei diesem Verfahren wird der Hund sediert und ihm werden (für jedes Ohr einzeln) über kleine Ohrsonden Klick-Töne vorgespielt. Funktioniert das Hören, werden diese Töne in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale in Hörschnecke, Hörnerv und dem fürs Hören zuständige Hirnteil (Hörrinde, auditiver Cortex) können über Elektroden auf dem Kopf des Hundes gemessen werden.
Ein entsprechendes Diagnosegerät wandelt diese elektrischen Signale in ein für Neurologen lesbare Kurven um.
Nur ein BAER-Test bringt absolute Gewissheit. Bei Züchtern von Hunden mit hohem Weißanteil gehört ein BAER-Test zum Pflichtprogramm vor Abgabe der Welpen an ihre neuen Besitzer.
Vorteil des Verfahrens ist auch, dass nicht nur mit Gewissheit untersucht werden kann, ob ein Hund hört. Es kann auch festgestellt werden, an welcher Stelle (Ohr, Hörnerv, Gehirn) das Problem liegt.
Nachteil des Tests ist, dass er nur Ja/Nein-Aussagen ermöglicht und keine Aussage über Schwerhörigkeit getroffen werden kann.
Bei TaubeHunde.de findest Du eine Liste von Tierärzten, bei denen Du eine solche audiometrischen Untersuchung durchführen lassen kannst.
Wie kann man ohne Untersuchung herausfinden, ob der Hund schwerhörig oder taub ist?
Einseitige Taubheit ist unmöglich ganz hundertprozentig festzustellen.
Bei Welpen hat meist schon der Züchter einen Verdacht, ob ein Welpe komplett taub sein könnte.
- Taube Welpen beißen oft fester und hartnäckiger als ihre Geschwister, weil sie deren Protest nicht hören und ihr Spielverhalten entsprechend anpassen.
- Taube Welpen kriegen im Schlaf nicht mit, wenn etwas Spannendes passiert und sind dann die letzten, die am Futternapf oder zum Begrüßen von neuem Besuch ankommen.
- Bei manchen Rassen kann man sehen, dass der Welpe die Ohren weniger bewegt als seine Geschwister, um Geräusche in seiner Umgebung zu orten.
Es kommt aber auch oft genug vor, dass Welpen sich gar nicht auffällig gegenüber ihren Geschwistern verhalten. Sie schlafen vielleicht ein bißchen tiefer oder sind immer die letzten am Futternapf.
Ein schleichender Hörverlust im Alter wird meist sehr gut von unseren Hunden mit den anderen Sinnen kompensiert.
Erst ab einem fortgeschrittenen Stadium (also, wenn der Hund dann wirklich fast gar nichts mehr hört) kriegen wir diese Einschränkung überhaupt mit. Und auch dann schiebt man viele Verhaltensänderunge ja gern erstmal auf eine allgemeine ‚Wunderlichkeit‘ des senilen Hundes.
Anzeichen für eine Taubheit können folgende sein
- Der Hund reagiert plötzlich nicht mehr in gewohnter Weise auf Hörzeichen und Rufen.
- Der Hund erschreckt sich plötzlich häufig und schnappt vielleicht sogar aus Schreck, wenn man sich ihm nähert oder ihn aus dem Schlaf weckt.
- Schwerhörige ältere Hunde schlagen öfter Alarm als früher, weil sie noch ein paar Restgeräusche hören und diese nicht oder falsch einordnen.
- Bei Hunden mit Geräuschphobien (z.B. Staubsauger oder Knallgeräusche) wirkt es, als wäre der Hund „wundergehilt“. Klar, er hört den Auslöser seiner Angstgefühle ja nicht mehr.
Man kann auch ein paar kleine heimische Test durchführen.
Hier ist jedoch zu beachten, dass man dann natürlich in Frage stellen muss, ob eine Reaktion des Hundes auf Geräusche durch andere Umstände als das Gehör zurückzuführen ist. Auch ein tauber Hund kann noch Luftzug, Vibrationen, unsere Mimik oder die Reaktionen der anderen Hunde im Haushalt wahrnehmen und sich an diesen orientieren.
Ist der Hund nur einseitig taub oder nur ein bißchen schwerhörig, lässt sich das mit selbst durchgeführten Tests nur schwerlich nachweisen. Oder man wird auf die falsche Fährte gelockt, weil der Hund zwar noch wunderbar hören kann, sich aber entschieden hat einige unserer Testgeräusche zu ignorieren.
Wer es trotzdem probieren möchte:
Man wartet am besten ab bis der Hund schläft und hält sich und die anderen tierischen Mitbewohner von ihm fern. Jetzt achtet man auf ein paar Anhaltspunkte, um herauszufinden, ob der Hund schwerhörig ist:
- Reagiert er wie gewohnt auf das Klingeln an der Haustür?
- Reagiert er wie gewohnt auf das Rascheln mit einer Kekstüte?
- Oder das Öffnen des Hundefutterbehälters?
- Reagiert er, wenn man aus einiger Entfernung nach ihm ruft?
- Reagiert er wie gewohnt auf Quietschspielzeug?
Wenn er auf keinen dieser Reize in irgendeiner Weise reagiert und sich vielleicht in letzter Zeit etwas sonderbar verhalten hat, kann uns das ein Hinweis darauf sein, dass das Gehör langsam nachlässt.
Kann man Taubheit beim Hund behandeln?
Wenn das Gehör des Hundes durch Entzündungen oder äußere Einflüsse Schaden genommen hat, dann kann man versuchen sich von seinem Tierarzt einen Spezialisten für Neurologie empfehlen zu lassen. Es werden ja ständig neue Heilmethoden entwickelt. Und manchmal besteht die Chance, dass ein Hörverlust nur vorübergehend ist.
Angeborene Taubheit ist nicht heilbar. Aber das stört die meisten Hunde rein gar nicht, sie kennen es ja nicht anders. Hier liegt es an uns unsere Kommunikation und Trainingsmethoden dem tauben Hund anzupassen.
Auch eine Alterstaubheit beim Hund kann nicht behandelt werden. Externe Hörgeräte werden von Hunden nicht gut akzeptiert und eine Wiederherstellung des Hörvermögens durch Implantate ist schlichtweg viel zu teuer, um beim Hund durchgeführt zu werden.
Bitte handle mit gesundem Menschenverstand immer im Sinne Deines Tieres: Ein kranker Hund gehört zum Tierarzt! Du findest hier lediglich allgemeine Informationen über Beschwerden und Symptome. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle tierärztliche Beratung noch Therapieempfehlungen. Die hier präsentierten Produkte oder Aussagen sind nicht geeignet klinische Krankheitsbilder vorzubeugen, zu diagnostizieren oder zu behandeln.