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Der Chongqing Dog ist eine sehr alte chinesische Hunderasse, die selbst in ihrer Heimat kaum bekannt und sehr selten sind. Man hält diese außergewöhnlichen mittelgroßen Molosser als aktive und temperamentvolle Wach- und Begleithunde.
Steckbrief:
Der Chongqing Dog ist ein kompakt gebauter Molosser, der durch sein dünnes Haarkleid, den faltigen Kopf und die sehr dicke kurze Rute ziemlich ungewöhnlich wirkt. Man nennt ihn auch die chinesische Bulldogge.
Größe
♀ 35-40 cm
♂ 40-45 cm
Gewicht
♀ 15-20 kg
♂ 20-25 kg
Hundetyp
Molosser
Lebensdauer
12-15 Jahre
Geschichte und Herkunft
Der Chongqing Dog ist eine scheinbar uralte Hunderasse, deren Vorfahren es schon vor 2000 Jahren während der Han-Dynastie gegeben haben soll.
Der Chongqing könnte mit den chinesischen Chow Chows und Shar Peis verwandt sein[2]. Ein enger Verwandter Chuandong Hound, der als mittelgroßer Jagdhund gehalten wird.
Die offizielle Heimat der Chongqing-Hunde liegt im Osten der Provinz Sichuan bzw. im Bereich um die Stadt Chongqing im Süden Chinas. Bei Ausgrabungen in Chongqing und Sichuan fand man u.a. Tongefäße und Statuen in Form von ähnlichen Hunden.
Dabei entwickelten sich diese Hunde wohl vor allem im subtropischen Klima durch natürlich Selektion als Landrasse und wurden nicht wirklich planvoll gezüchtet. Daher gibt es kaum Aufzeichnungen zur Geschichte dieser Vierbeiner.
Durch die isoliert Lage konnte sich der Chongqing-Hunde lange Zeit ohne Einfluss fremder Hunderassen entwickeln. Daher bleib viel Zeit die ungewöhnlichen Merkmale dieser einzigartigen Hunderasse zu festigen.
Man hielt diese Vierbeiner wohl einst zur Jagd auf Wildscheine und Niederwild in den Bergen Sichuans, als wachsame Begleiter und wohl auch als Nahrungsquelle. Heute werden die kompakten Chongqing Dogs vor allem als Wach- und Begleithunde gezüchtet.
Während der chinesische Kulturrevolution galten Haushunde als unnütz und Zeichen für kapitalistisches Gedankengut. Auch der Chongqing Dog wurde fast ausgerottet und blieb nur in abgelegenen Gebieten und durch seinen Status als Arbeitshund erhalten[3].
Nachdem in den 1970ern kaum noch Restbestände dieser alten chinesischen Hunderasse übrig waren, begannen einige Liebhaber ein Zuchtprojekt zum Erhalt des Chongqing-Hundes.
Während der SARS-Pandemie wurden 2003 veranlasste die chinesische Regierung allerdings die Tötung von Haushunden. 2006 wiederholte sich dieses barbarische Vorgehen nach einem Ausbruch der Tollwut[4].
Noch bis heute handelt es sich um eine sehr, sehr seltene Hunderasse, von der es weniger Vertreter als vom chinesischen Panda geben soll. Derzeit ist der Chongqing Dog zudem noch von keinem der großen Zuchtverbände offiziell anerkannt, wird aber langsam weltweiter bekannter.
Die China Kennel Union (CKU) ist FCI-Mitglied und hat den Chongqing Dog als nationale Hunderasse anerkannt.
Größe und Aussehen
Mit 35-45 cm ist der Chongqing Dog eine mittelgroße Hunderasse.
Der etwas tönnchenförmige Körperbau ist massig und quadratisch, Hündinnen werden etwas länger als hoch. Die Tiere sind muskulös und sehr kräftig, man nennt sie auch Chinese Bulldog.
Diese stehohrigen Hunde besitzen durch einige außergewöhnliche Merkmale ein sehr einzigartiges Aussehen. Die Zunge dieser Hunde ist z.B. oft dunkel gefleckt oder komplett blauschwarz pigmentiert. Das ist ein typisches Merkmal der ganz alten asiatischen Hunderassen.
Die kurze, dicke, haarlose und gerade aufgerichtete Rute soll einen Bambussprössling erinnern. Man kennt die Hunde auch als Bamboo Dogs oder Bamboo Tails.
Die Spitze der Stupsnase liegt über der Höhe des Nasenrückens. Der kurze Fang ist breit, stumpf und viereckig, ein leichter Unterbiss kann vorkommen. Auf dem breiten und mächtigen Schädel bilden sich durch lose Haut oft viele Falten.
Das Haarkleid ist derb, etwa 3 cm kurz und dünn, Unterwolle besitzen diese Hunde nicht. Vor allem der Rücken, Gesicht, Rute und Ohren sindkaum behaart, erst zu den Seiten hin wird das Fell länger. Die Farbe bekommt der Hund mitunter auch durch die durchscheinende Hautfarbe.
Den Chongqing-Hund gibt es in schwarz oder rotbraun mit schwarzer Maske.
Temperament und Haltung
Schon lange Zeit hält man den Chongqing Dog in Sichuan als wachsamen und unerschrockenen Begleithund. Dennoch hat er seine Geschichte als Jagdhund nicht vergessen und bringt durchaus noch Jagdpassion mit.
Die Vierbeiner sollen vornehm und würdevoll wirken, verhalten sich aber auch gern wild und ungestüm. Es handelt sich um eine sehr alte primitive Hunderasse mit manchmal fast katzenartiger Unabhängigkeit.
Fremden gegenüber bleiben sie meist etwas distanziert. Und auch von anderen Hunden lassen sie sich nicht auf der Nase herumtanzen und gelten als bedingt verträglich.
Ihrer Familie gegenüber sind die Hunde treu ergeben und äußerst mutige kleine Wachhunde, bellen aber eher wenig. Die Vierbeiner sollen zudem sehr intelligent sein, auch wenn sie als durchaus eigensinnig gelten und einen sehr konsequenten Halter brauchen.
Chongqing Dogs gelten als sehr direkte, freche, charakterstarken temperamentvolle und aktive Hunde mit viel Selbstbewusstsein und Charisma. Die Hunde sind äußerst neugierig und agil.
Sie mögen kein hektisches Umfeld und gelten als nur bedingt geeignet für Anfänger. Eine Wohnungshaltung soll bei ausreichend Beschäftigung möglich sein. Mit ausreichend Hundeverstand lassen sie sich wohl auch als Familienhunde halten, aber nur mit etwas älteren Kindern erscheint das sinnvoll.
Durch das dünne Fell brauchen die Hunde im Winter einen Mantel. Im Sommer müssen sie vor der Sonne geschützt werden. Dafür entfällt natürlich die Fellpflege.
Hier findest Du ein Vorstellungsvideo zur Hunderasse, allerdings auf englisch:
Hunde sind Individuen!
Die Vererbung von Temperament oder Charakter lässt sich weniger gut planen als die Vererbung von äußerlichen Merkmalen wie Größe oder Fellfarbe.
Verhalten wird zudem beeinflusst durch Erfahrungen und Training. Achte darauf einen guten Züchter zu suchen, der sich besonders Mühe mit der Auswahl und Aufzucht seiner Hunde gibt.
Gesundheit
Man findet wenige verlässliche Informationen zu dieser seltenen chinesischen Hunderasse. Einzelne Tiere sollen 15-19 Jahre alt werden können, die Vierbeiner gelten als primitive und robuste Landrasse.
Das sehr dünne Haarkleid geht wohl gelegentlich mit Hautirritationen einher, auch zu faltige Haut kann vorkommen. Als unerwünscht gelten vollständig behaarte, langhaarige, weiß gescheckte oder langnasige Hunde. Auch ganz nackte oder seidenhaarige Hunde kommen vor.
Es sind keine rassetypischen Erkrankungen bekannt. Vereinzelt kommen wohl folgende Probleme vor:
- Hüftgelenksdysplasie
- Patellaluxation
- Überbiss
- Herzerkrankungen
- Entropium
- Nickhautdrüsenvorfall
- Vaginalprolaps bei der Hündin
- Spaltnasen
- Hydrocephalus
Anschaffung
Hier findest Du Anlaufstellen für Welpen dieser Hunderasse:
- Züchterliste
- Bamboo Tail Kennel (Österreich)
Es wurden bislang keine Welpen dieser Hunderasse im VDH geworfen. Wenn Du einen Welpen importieren möchtest, solltest Du ausreichend Wartezeit einplanen.
Links
[1] China Kennel Union. China Native Breed Conservation Club. Chongqing Dog. http://old.cku.org.cn/nativedog/hound.html
[2] Chongqing Dog Club UK: History (engl.).
[4] National Purebred Dog Day: The Bamboo Dog (engl.).
[5] Bamboo Tail Kennel. Health (engl.).