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Wenn Du nach einem guten Hundefutter suchst, kommst Du nicht drum herum die Zutatenliste anzuschauen. Vielleicht hast Du Dich auch einfach aus Neugierde gefragt, welche Inhaltsstoffe in Hundefutter enthalten sind oder was im Hundefutter drin und nicht drin sein sollte.
Diese Liste soll Dir dabei helfen schnell einen Eindruck davon zu bekommen, welche Zutaten sich hinter den Angaben in der „Zusammensetzung“ verbergen und welche Proteine, Fisch- und Fleischsorten, Getreide, Früchte, Gemüse, Kräuter und weitere Stoffe im Hundefutter stecken.
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Ich habe mir die Inhaltsstoffe von über 850 Hundefuttern verschiedener Marken angesehen, um möglichst viele der tatsächlich verwendete Zutaten für Euch in dieser Liste zu erfassen.
Einzelfuttermittel in Hundefuttern
Die einzelnen Zutaten eines Hundefutter bezeichnet man als „Einzelfuttermittel“.
In der Verordnung (EU) 2017/1017[1] („Katalog der Einzelfuttermittel“) sind Zutaten und zulässige Bezeichnungen aufgeführt, die in Tierfuttern verwendet werden dürfen. Allerdings ist diese Liste nicht vollständig und nicht bindend.
Den Herstellern von Hundefutter wird über die Liste hinaus Spielraum gelassen weitere Produkte bei der Erstellung ihrer Rezepturen zu verwenden, sofern diese im rechtlichen Rahmen zulässig sind und nicht irreführend oder im Widerspruch mit obiger Liste deklariert werden.
Meine Hinweise zu einzelnen Futtermitteln:
Hochwertige Zutaten, die im Hundefutter wertvolle Nährstoffe oder positive funktionelle Eigenschaften bieten sollen.
Zutaten mit neutraler bis mittelmäßiger Wertigkeit, bei denen allerdings kaum oder keine negativen Aspekte diskutiert werden.
Minderwertige oder kontrovers diskutierte Zutaten. Sollten laut Kritikern besser nicht im Hundefutter enthalten sein.
Der ein oder andere wird sicher bei einzelnen Zutaten nicht meiner Meinung sein. Ich möchte jedoch anmerken, dass ich mich um Objektivität bemüht und mir zu jeder Zutat verschiedene Meinungen durchgelesen habe!
Fleisch, Milch, Ei & Insektenprotein
Fisch, Algen & Meeresfrüchte
Supplemente, Kräuter & Probiotik
Gemüse, Obst & Hülsenfrüchte
Zusatzstoffe & Sonstige Zutaten
Fleisch und tierische Erzeugnisse im Hundefutter
Frisches Fleisch und ein hoher Fleischgehalt gelten gegenüber Trockenprotein und Pflanzenprotein gemeinhin als Qualitätsmerkmal für gutes Hundefutter. Aber nicht alles, was frisch vom Tier stammt, ist tatsächlich wertvoll für für den Hund.
Es dürfen viele verschiedene tierische Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse im Hundefutter landen. Und die Industrie hat liebe Not alles so zu deklarieren, dass es für uns Endkunden nicht unappetitlich klingt und unsere teilweise nicht ganz realistischen Erwartungen erfüllt.
Auf der anderen Seite werden genau diese Erwartungen in der Produktwerbung genutzt. Denn der Endkunde soll schon glauben, dass im Hundefutter nur appetitliche Zutaten landen, die man selbst (zumindest die omnivoren Hundeeltern) auch verarbeiten und essen würde.
Mehr über Proteine im Hundefutter kannst Du hier lesen.
Und zu den analytischen Bestandteilen in Hundefuttern gelangst Du hier.
Welche Tiere landen im Hundefutter?
Zu den üblicherweise im Hundefutter verwendeten Fleischsorten zählen so ziemlich alle Nutztiere und Wild, das auch in der Lebensmittelindustrie verwendet wird.
Durch den Wunsch von Verbrauchern nach neuen und exotischen Zutaten werden immer neue Proteinquellen auch in Hundefuttern genutzt. Und auch für Allergiker muss man manchmal auf neuartige Proteinquellen umsteigen, die der Hund noch nicht kennt:
- Geflügel
- Pute
- Truthahn
- Huhn/Hähnchen
- Ente
- Perlhuhn
- Fasan
- Strauß
- Fisch
- Meeresfrüchte
- Insekten
- Rind/Kalb
- Lamm
- Schwein
- Rotwild
- Wildschwein
- Kaninchen
- Pferd
- Rentier
- Ziege
- Känguru
- Büffel
Was ist besser: Frischfleisch oder Trockenmehl?
Frischfleisch suggeriert Natürlichkeit und soll einen an die Auslage beim Metzger denken lassen. Aber in Trockenfuttern macht die Zutat eigentlich wenig Sinn, da ja ohnehin alles prozessiert und extrudiert wird.
Bis tierische Erzeugnisse alle Herstellungsschritte bis ins Fertigfutter durchlaufen haben können auch aus Keratin und Kollagen verdauliche Proteine gewonnen werden.
Frisch oder getrocknet ist schlussendlich weniger entscheidend als die tatsächliche Zutat. Muskelfleisch ist besser als Knochen oder Bindegewebe.
Mehl aus Muskelfleisch ist besser als Mehl aus Knochen und Bindegewebe.
Und um die Zutaten nachvollziehen zu können, bedarf es einer ehrlichen Deklaration!
Wie Fleischmehle deklariert werden, kannst Du hier lesen.
Natürlich müssen in Hundefuttern alle essentiellen Aminosäuren enthalten sein.
Protein nur auf Basis von Federn oder Haut kann das nicht erfüllen. Wer ausschließlich billige Zutaten im Hundefutter verwendet, muss die Nährstoffe notgedrungen über „ernährungsphysiologische Zusatzstoffe“ regulieren.
Frischfleisch allein ist aber kein Garant für ein ausgewogenes Hundefutter! Es wird hauptsächlich deshalb verwendet, weil wir Verbraucher uns das so wünschen.
Um den gleichen Proteingehalt zu erreichen, muss durch den hohen Wassergehalt allerdings viel mehr Frischfleisch (Feuchte 70-80 %) verwendet werden als von bereits konzentriertem Fleischmehl (Feuchte 6-8 %).
Aber selbst bei gleichem Proteingehalt lesen Kunden lieber „30 % Frischfleisch“ als „10 % Proteinmehl“. Dadurch rutscht Frischfleisch ganz nach vorne in die nach Gewichtsanteilen sortierte Deklaration, ist aber nicht zwangsläufig wertiger als vergleichbares getrocknetes tierisches Protein.
Was sind tierische Nebenerzeugnisse?
Zu den „tierischen Nebenerzeugnissen“ oder „tierischen Nebenprodukten“ zählen alle frischen, gefrorenen, gekochten, säurebehandelten oder getrockneten Teile, die in Kategorie 3 der Verordnung 1069/2009 (EG) aufgeführt sind[4]:
Schlachtabfälle
Ganze Tierkörper oder Schlachtkörperteile (z.B. Muskelfleisch, Geflügelköpfe, Innereien, Pansen, Euter, Hälse, Mägen, Haxe, Herz, Brusthaut) , die für genussuntauglich für den menschlichen Verzehr erklärt wurden, u.a. auch erlegtes Wild
Häute, Felle, Hörner, Füße, Schweineborsten, Federn, Blut, Plazenta, Wolle, Haare
Fleischmehl, Tiermehl, Trockenprotein
Reste aus der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie
Bei der Lebensmittelgewinnung anfallende Reste, z.B. entfettete Knochen und Grieben
Ehemalige Lebensmittel und Erzeugnisse tierischen Ursprungs:
Für den menschlichen Verzehr hergestellt, aber wegen Mängeln und Problemen während der Herstellung oder bei der Verpackung oder aus kommerziellen, praktischen oder logistischen Gründen nicht mehr für diesen Zweck nutzbar
Ehemalige Heimtierfutter und Futtermittel tierischen Ursprungs:
Ehemaliges Tierfutter, das aus kommerziellen Gründen oder aufgrund von Herstellungs- oder Verpackungsmängeln nicht mehr als solches nutzbar ist
Erzeugnisse aus der Ei- und Milchindustrie:
Rohmilch, Zentrifugen- oder Separatorenschlamm aus der Milchverarbeitung
Eier, Ei-Nebenprodukte, Brütereinebenprodukte, Eierschalen
Aus kommerziellen Gründen getötete Eintagsküken
Erzeugnisse aus der Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten:
Wassertiere, Schalen von Weich- und Krebstieren mit weichem Gewebe oder Fleisch, tierische Nebenprodukte von Wassertieren (lies: Gräten, Flossen,…)
Wirbellose Wasser- und Landtiere
Frisches Fleisch im Hundefutter

Als „Fleisch“ darf lediglich die Skelettmuskulatur bezeichnet werden. Fleisch kann frisch (gekühlt), gefroren, gekocht, säurebehandelt oder getrocknet im Hundefutter landen.
Fleisch im Hundefutter stammt zumeist von Resten, die an einer Karkasse noch übrig sind, wenn alle für den menschlichen Verzehr gedachten Bestandteile entfernt wurden.
Das ist auch nicht weiter schlimm. Mir geht es darum darauf hinzuweisen, dass Frischfleisch im Hundefutter i.d.R. nicht wie auf den Produktbildern der Hersteller suggeriert als ganze Putenbrust verarbeitet wird.
Frischfleisch wird hauptsächlich in Nassfuttern verwendet, landet aber durch wachsende Nachfrage auch immer häufiger in Trockenfuttern.
Frisches [Tierart]fleisch, z.B. frisches Lammfleisch, frisches Entenfleisch
Sortenreines Muskelfleisch
Frisches Fleisch, Frisches Geflügel
Ohne Angabe der Tierart handelt es sich um nicht unbedingt sortenreines Muskelfleisch. Es handelt sich um eine wertige Proteinquelle, die allerdings wenig transparent oder gar allergikerfreundlich deklariert ist.
Frisch zubereitetes Fleisch, z.B. „frisch zubereitetes Hühnchenfleisch“
Frisch zubereitetes Fleisch („freshly prepared meat“ FPM) in der Zutatenliste, ist eine relativ neue Erfindung der Futtermittelindustrie[5]:
Es handelt sich bei dieser Bezeichnung um ein feuchtes Fleischkonzentrat, das durch Pasteurisieren, Zentrifugieren und Vakkumverdampfung einen konzentrierten Protein- und Fettgehalt aufweist und gefroren oder gefriergetrocknet werden kann. Durch den geringeren Wasseranteil lässt es sich besser in Trockenfuttern verarbeiten.
Auf der immerwährenden Suche nach neuen Zutaten und Alternativen zu den bei Endkunden unbeliebten Fleischmehlen taufte man diese aufwändig prozessierte Zubereitung sehr irreführend als „frisch zubereitetes Fleisch“. Das soll offensichtlich den Wunsch der Verbraucher nach „frischen“ Zutaten und hohem Fleischanteil bedienen.
FPM ist keineswegs zwangsläufig eine schlechte Zutat, aber eben auch nicht mehr wirklich um echtes frisches Fleisch.
Frisches [Tier], z.B. frisches Huhn, frisches Kaninchen, frisches Wild
Enthält nicht unbedingt frisches Fleisch, sondern kann u.a. aus Muskelfleisch, aber auch aus Innereien und bestimmten Nebenerzeugnissen bestehen
Tierische Nebenerzeugnisse im Hundefutter

Tierische Nebenerzeugnisse sind immer wieder ein heiß diskutierter Punkt rund ums Hundefutter. Denn einerseits gibt es tatsächlich viele Teile von Schlachtkörpern, die zu schade zum wegwerfen sind und im Hundefutter noch wertvolle Nährstoffe liefern können.
Tierische Nebenerzeugnisse müssen Lebensmittelqualität haben, also nicht unbedingt als lecker, aber als hygienisch sicher freigegeben werden. Grundlegend handelt es sich um genußtaugliche Bestandteile, an denen eben kein kommerzielles Interesse in der Lebensmittelindustrie besteht.
Bei „Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen“ handelt es allerdings ohne nähere Angaben um Mystery Meat. Wer sowas füttert, weiß schlussendlich nicht genau, was sein Hund eigentlich frisst.
Und es liegt durchaus nah, dass weniger wertvolle Zutaten hinter dieser absichtlich vage formulierten Deklaration versteckt werden sollen. Ich für meinen Teil weiß schon lieber etwas genauer, was im Futter meiner Hunde landet und wünsche mir eine ehrliche Deklaration. Und ich nehme an Dir geht es ähnlich.
Speck, Bacon und Wurstwaren
Wurstwaren weisen weisen oft kein günstiges Nährstoffspektrum auf und sind zu salzig oder fettreich für Hunde. Statt als tägliche Zutat im Hundefutter kann man dem Hund lieber ab und an mal mit entsprechende Leckerchen oder Tischresten eine Freude machen.
Einige Billig-Hundefutter werden „mit Bacon-Geschmack„, „mit Speckaroma“ oder „mit Schinkenaroma“ beworben. Das bedeutet, dass tatsächlich auch nur künstliche Aromastoffe enthalten sein müssen!
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse ohne genaue Angaben
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Innereien, u.a. vom Schwein)“
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (60%, u.a. 4% Geflügel, 4% Rind)“
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse mit klaren Angaben
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Wildherzen, -fleisch, -leber, -pansen und -lunge)“
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (10 %, davon 40 % Lammfleisch, 60 % Lammpansen)“
Tiermehl und Fleischmehl im Hundefutter

Fleischmehle (Dry Rendered Meat, DRM) sind ein Produkt der Tierkörperverwertung. Denn bis zur Hälfte der Rohstoffe von geschlachteten Tieren werden nicht in der Lebensmittelindustrie verwertet.
Durch die Aufbereitung dieser Schlachtabfälle werden einzelne Rohstoffe aufgetrennt und landen dann z.B. als Tierfett, Fleisch- und Knochenmehl oder als Mineralpulver im Heimtierfutter, in der chemischen Industrie oder in organischen Düngemitteln.
Das mag jetzt unappetitlich klingen, ist aber durchaus eine nachhaltige Verwendung von sonst ungenutzten Rohstoffen. Auch beim Hund gern genutzte Supplemente wie Kollagen oder Chondroitin stammen aus der Aufbereitung von Schlachtresten.
Neuerdings werden die Fleischmehle, die in Tierfuttern landen nicht mehr als „Fleischmehl“, sondern als „verarbeitete tierische Proteine“ deklariert.
Fleisch- und Tiermehl gilt in den Augen der meisten Hundehalter als minderwertige Zutat. Denn entgegen der Bezeichnung enthält Fleischmehl nicht immer nur 100 % Muskelfleisch.
Allerdings dienen Fleischmehle in den allermeisten Trockenfuttern als Lieferant für den Großteil der Proteine und Mineralstoffe. Und sie werden vor allem deshalb eingesetzt, weil sie durch ihren berechenbaren Wassergehalt praktischer zu verarbeiten sind als Frischfleisch.
Der Nährstoffgehalt der entstehenden Zubereitungen hängt von den verwendeten Materialien ab. Ein zu hoher Rohaschegehalt durch zu viel Knochen im Futter kann u.U. durch Überversorgung mit bestimmten Mineralien (N, P, etc.) die Entstehung von Nieren- und Harnsteinen fördern.
[Tierart]fleischmehl, z.B. Rindfleischmehl, Hühnchenfleischmehl
Dieser Begriff bezeichnet das erhitzte, getrocknete, gemahlene und entfettete sortenreine Muskelfleisch der angegebenen Tierart. Diese getrockneten Protein tauchen durch den geringeren Gewichtsanteil oft erst an zweiter oder dritter Stelle in der Deklaration auf, sind aber hochwertige Eiweißlieferanten.
[Tierart]mehl, z.B. Truthahnmehl, Putenmehl
[Tierart] (getrocknet=dehydratisiert), z.B. Lamm (dehydratisiert)
[Tierart]protein, z.B. Wildschweinprotein, dehydriertes Hühnerprotein, Rinderprotein (getrocknet)
Hier verbergen sich erhitzte, getrocknete, gemahlene und entfettete sortenreine Schlachtabfälle einer bestimmten Tierart, u.a. Muskelfleisch, kann aber auch aus Innereien und bestimmten Nebenerzeugnissen bestehen.
Veraltet: Tiermehl, Fleischmehl
Neu: Verarbeitetes tierisches Protein, Getrocknetes Protein, tierisches Protein (dehydratisiert), tierisches Protein, Trockenprotein, tierisches Eiweiß (hydrolysiert)
Hier verbergen sich erhitzte, getrocknete, gemahlene und entfettete Schlachtabfälle von verschiedenen Tierarten, inkl. Muskelfleisch, Innereien und bestimmten Nebenerzeugnisse.
Fleischknochenmehl, Fleisch- und Knochenmehl, Knochenmehl
Blutmehl, Hämoglobinpulver
Lebermehl, z.B. getrocknete Hühnerleber
Hydrolysiertes Federnmehl, z.B. Gänsefedermehl
Werden nur einzelnen Bestandteile von Tierkörpern verwendet, kann daraus reines Blut-, Knochen, Federn- oder Organmehl gewonnen werden. Im kleinen Rahmen können diese Zutaten das Nährstoffprofil des Hundefutters ergänzen.
Vor allem Federnmehl dient als Grundlage für viele Allergikerfutter und Ausgangsbasis für Ausschlussdiäten. Denn hydrolysiertes Federnprotein (Keratin) ist ausreichend verdaulich, birgt aber wenig allergenes Portential.
Gelatine im Hundefutter

Gelatine ist ein wasserlösliches farb- und geschmacklose Pulver, das beim Denaturieren des Strukturproteins Kollagen aus Bindegewebe, Lederhaut und Knochen von v.a. Schweinen, oder Rindern entsteht.
Gelatine ist neben seiner Eigenschaft als Geliermittel gegenüber frischem Fleisch kein wertiger Proteinersatz. In Hundefutter wird Gelatine aber hauptsächlich als Supplement eingesetzt, da viele Menschen (einer wunderbar naiven Logik) folgend glauben, dass das gut für Knorpel und Bindegewebe wäre.
Gelatine, Gelatinehydrolysat, Gelatinepulver
Proteine aus der Gelatinegewinnung
Tierfett im Hundefutter

Fett ist ein wichtiger Energielieferant für den Hund, der in modernen Trockenfuttern zunehmend durch Kohlehydrate abgelöst wird.
Da die fettreichen Fleischanteile von Schlachtkörpern meist schon entfernt worden sind, verbleiben für den Hund nur noch Organfett, Schmalz oder Talg.
Fett dient im Hundefutter aber nicht nur als Nährstoff, sondern auch als Geschmacksträger und für die richtige Textur der Futterbrocken eingesetzt. Viele glänzende Futterbrocken wurden nachträglich mit Fett überzogen.
Tierfette und -öle, Tierische Fette
Tierische Fette werden als Nebenprodukt bei der Entfettung von Fleischmehlen abgeschöpft oder durch chemische (Raffination) oder physikalische (Zentrifugieren, Pressen, Erhitzen) Verfahren aus dem Tiergewebe gelöst.
Tierfett ist im Allgemeinen für Hunde gut verdaulich, aber bei diesem groben Überbegriff kann es sich um alle möglichen Nebenprodukte aus der Tierverwertung handeln.
Grieben, Griebenmehl (Reste von entfettetem Unterhautgewebe)
Als Grieben bezeichnet man die protein- und kalorienreichen Gewebereste, die nach der Extraktion von Fett übrig bleiben.
Geflügelfett, Hühnerfett, Rinderfett, Schweinefett
Nierenfett, Talg, Schmalz
Hühnerfett und Lammfett gelten als gute tierische Fette und Lieferanten für ungesättigte Fettsäuren. Aber auch andere Tierfette machen in vielen Hundefuttern einen Großteil der des Kaloriengehalts aus. Da Fett die Schmackhaftigkeit des Hundefutters erhöht, können Hersteller verleitet sein mehr Fett als nötig einzusetzen.
Milchprodukte im Hundefutter

Viele roh gefütterte Hunde erhalten regelmäßig ganz problemlos in Kleinstmengen Milchprodukte wie Buttermilch, Hüttenkäse oder Joghurt. Denn Milchprodukte liefern viel gutes Protein.
Auch als Leckerlis im Training sind Käsewürfel bei vielen Hunden sehr beliebt.
Bei regelmäßiger Fütterung im Fertigfutter scheint das Milchprotein jedoch ein gewisses allergenes Potential zu bieten. Und auch Milchzucker wird vom Hund nicht wirklich täglich benötigt und führt in zu großen Mengen zu Blähungen und Durchfall.
Milch und Molkereierzeugnisse, Molkenpulver, Milcheiweiß, Kasein
Frische Milchprodukte werden in Fertigfuttern kaum eingesetzt. Und Trockenmilchprodukte aus Nebenerzeugnisse aus industriellen Milchverarbeitung wie Molke enthalten viel mehr Milchzucker als im Hundefutter angemessen ist.
Kolostrum (entkaseiniert)
Als Kolostrum wird in der Industrie die Rindermilch in den ersten fünf Tagen nach dem Kalben bezeichnet. Diese Erstmilch soll das Neugeborene durch mütterliche Immunproteine passiv mit Immunität gegen Krankheitserreger ausrüsten. Wegen der anderen Nährstoff-Zusammensetzung darf Kolostrum nicht als Milch vermarktet werden.
In der Nahrungsergänzungs-Szene werden allerhand wissenschaftlich nicht haltbare Health Claims rund um angebliche positive Funktionen von Kolostrum auf den Körper gemacht. Man darf eine spezielle Wirkung auf den Hund und entsprechende Behauptungen also stark anzweifeln.
Eiprodukte im Hundefutter

Hühnereier bestehen aus hoch verdaulichem Protein mit einem gutem Spektrum an Aminosäuren und enthalten außerdem Fettsäuren (Dotter) und fettlösliche Vitamine.
Gelegentlich findet man Warnungen vor der zu regelmäßigen Fütterung roher Eier, da im rohen Eiweiß enthaltene Stoffe zu Verdauungsstörungen führen können.
In Fertigfuttern werden diese Stoffe durch den Herstellungsprozess inaktiviert, wobei Ei meist ohnehin bereits in Trockenform verwendet wird.
Trockenei, Volleipulver, gekochte Eier, Eiprotein, Eipulver, Eier und Eierzeugnisse
Eierschalen (Calcium)
Insektenprotein im Hundefutter

Insekten im Hundefutter sind ein berechtigter Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit und bieten eine ressourcenschonende Eiweißquelle als Alternative zur weltweiten Produktion von Soja, Mais und Fleisch.
Allerdings steckt die Forschung und auch die behördliche Regulation rund um den Einsatz von Futterinsekten noch in den Kinderschuhen.
Man kann aber davon ausgehen, dass sich in den nächsten Jahren viel tun wird.
Die UN-Ernährungsbehörde ( Food and Agriculture Organization, FAO) hat anlässlich des begrüßenswerten Trends Informationen rund um Futterinsekten veröffentlicht.
Insektenprotein, Insektenmehl, Insekten, Insektenproteinmehl
Schwarze Soldatenfliege,
Fisch & Weichtiere
Auch bei der Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten fallen Schlachtabfälle und Nebenerzeugnisse an, die zu Tierfutter upgecycled werden. Das ist praktisch für die Hersteller, denn Fisch wird von vielen Hundehaltern als wertige und bekömmliche Zutat angesehen.
Vor allem der Hype um Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamine und Grünlippmuschel hat Meeresfrüchte im Hundefutter salonfähig gemacht. Allerdings ist die Gewinnung und Konservierung von Meeresprodukten durchaus nicht ganz unbedenklich und man darf die Quellen dieser Zutaten durchaus kritisch hinterfragen.
Fisch im Hundefutter

Fisch wird oft als Lieferant für tierische Fette und gesundes Fleisch vermarktet. Allerdings liefern nur einzelne Arten (fettiger Kaltwasserfisch) wirklich nennenswerte Anteile der wertvollen Omega-3-Fettsäuren.
Seefisch ist oft mit Umweltgiften kontaminiert und Fischerei und Fischzucht gelten als nicht weniger ökologisch bedenklich als die Massentierhaltung.
Importfisch aus aller Herren Länder steht nicht ohne Grund oft im Mittelpunkt von Skandalmeldungen, sei es durch Antibiotika und Chemikalien im Fleisch oder umweltschädliche Zucht- und Fangmethoden.
Und wie immer wird auch hier selten offen deklariert, was eigentlich genau im Hundefutter landet.
[Fisch] (MSC zertifiziert), z.B. Frischer Weißfisch (MSC zertifiziert)
Kabeljau/Dorsch, Thunfisch, Sardine, Kap-Seehecht, Makrele, Stöcker, Atlantischer Lachs, Regenbogenforelle, Nordseehering, Sprotte
Stör, Dorade, Goldbrasse, Wolfsbarsch, Bachforelle, Seeforelle
Weißfisch
Im Fischratgeber des WWF findest Du Informationen zu allen Fischarten und ihrer ökologischen Situation. Denn selbst bei gutem Nährstoffgehalt und der Futterindustrie als nebensächlichem Abnehmer sollte m.M. nach im Hundefutter keine Fische landen, die kurz vor der Ausrottung stehen.
Als Weißfisch werden in der Anglersprache eine ganze Palette an hell-fleischigen Fischen zusammengefasst, u.a. Dorsche, Plattfische, Pangasius, Kabeljau, Alaska-Seelachs, Seehechte, kleine Karpfenfische. Viele Weißfische gelten als überfischt und im Bestand gefährdet.
Das Zertifikat des Marine Stewardship Council soll die Umweltverträglichkeit von marinen Produkten garantieren. Allerdings steht die Organisation im Verruf keine zuverlässige Nachhaltigkeit zu gewährleisten und sehr industriefreundlich zu entscheiden. Im Zweifel hilft auch hier der Fischratgeber des WWF.
Fischöl
Fischöl wird gern als Nahrungsergänzungsmittel genutzt und soll wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren liefern. Die sehr vage Bezeichnung „Fischöl“ sagt allerdings wenig über den tatsächlichen Ursprung oder Nährstoffgehalt aus. Dann lieber selbst gutes Futteröl zu den Mahlzeiten anbieten!
Mal abgesehen von den ökologischen Aspekten sind vor allem die fetten Kaltwasserfische Sardellen, Dorsch, Kabeljau, Thunfisch, Lachs, Makrelen oder Hering gute Lieferanten für wertiges Fettsäuren.
Fisch, z.B. Forelle
Trockenfisch, z.B. getrockneter Hering
Fischprotein, z.B. Lachsprotein
Frischer Fisch, z.B. frische Bachforelle, [Fisch] (fangfrisch tiefgefroren)
[Fischart]mehl, z.b. Forellenmehl, Heringmehl
[Fischart]protein, z.B. Lachsprotein, Heringprotein
Zur Erzeugung von Fischmehlen und Fischprotein werden Fischreste und ganze Fische direkt fangfrisch oder als Nebenerzeugnis der Speisefisch-Verwertung verwendet. Als ergänzende Zutat im Hundefutter kann Fischprotein oder frischer Fisch abseits von ökologischen Bedenken durchaus ein gutes Spektrum an Aminosäuren liefern.
Fischmehl, Fischmehl aus Meeresfischen, Seefisch, Fischprotein
Fisch und Fischnebenerzeugnisse, Fischerzeugnisse
Fischmehl stammt aus Resten der Fischverarbeitung und Nebenerzeugnissen aus Wassertieren. Hochseefischerei ausschließlich zur Gewinnung von Fischmehl ist allerdings nach dem BSE-Skandal erlaubt worden und stellt ein ökologisches Problem dar.
Und die Verwendung von Konservierungsmitteln und synthetischen Antioxidationsmitteln, um marine Erzeugnisse für den langen Transport haltbar zu machen, steht stark im Verruf ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier darzustellen (z.B. Ethoxyquin, BHA, BHT, Propylgallat).
Problematisch daran ist vor allem, dass diese Stoffe nicht auf der Hundefutterpackung deklariert werden, da sie über die Zutaten in der Rezeptur landen und nicht vom Futterhersteller zugesetzt werden.
Meeresfrüchte und Schalentiere im Hundefutter

Schalentiere und wirbellose Weichtiere findet man nur in sehr wenigen Hundefuttern, obwohl eine Reihe von Meeresfrüchten als Zutat erlaubt sind.
Diese Zutat wird seltener wegen ihrer Makronährstoffe verwendet, sondern als Supplement durch ihrem Gehalt an u.a. Glucosaminen und Glykosaminoglykanen.
Weich- und Krebstiere
Hier können sich Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung von Meereswürmern, Muscheln, Schnecken, Kalmar, Tintenfisch oder Seesternen oder Beifang aus der Fischerei verbergen. Diese Zutat kann durchaus wertige Nährstoffe liefern, wird aber nur selten in nenneswerten Mengen eingesetzt.
Garnelen
Meeres-Zooplankton(Krill, gemahlen) liefert Eiweiß, Vitamine, Glucosamin und mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Krustentierschalen, Muschelextrakte, Krustentierhydrolysat
Quellen für Glucosamin
Grünlippmuschelfleischmehl, Grünlippmuschel, Perna canaliculus, Grünlippmuschelextrakt
Quelle für Glykosaminoglykane (GAG), die zusammen mit Glucosamin und Chondroitin bei Gelenkverschleiß helfen sollen. Die Datenlage zu den klinischen Effekte dieser Substanzen sind allerdings durchwachsen.
Algen im Hundefutter

Algen sind seit Jahren im kommen als nachwachsender Rohstoff. Algen werden jetzt schon in einigen Tierfuttern eingesetzt als Lieferant für Mineralstoffe oder Eiweiß.
Hauptsächlich findet man Algen jedoch in geringen Mengenanteil (<0,5 %) in teuren holistischen Rezepturen als oft übertrieben hochgejubeltes Superfood und Verkaufsargument.
Algenkalk, Maerl-Kalk
Als Algenkalk bezeichnet man Ablagerungen von Rotalgen und anderen Kalkalgen. Dieses calciumhaltige Pulver enthält verschiedene Spurenelemente wie Bor oder Jod und kann in kleinen Mengen nützlich im Hundefutter sein. Bei Hunden mit Neigung zu Nierensteinen sollte man wohl eher das Futter wechseln.
Kelpalge, Seetang
Sehr jodreich, kann aber auch nur wegen der Alginate als natürliches Geliermittel enthalten sein. kann Cadmium enthalten und sollte daher nicht langfristig in großen Mengen verfüttert werden.
Meeresalgen, Seealgen, Seealgenmehl, Algen
Ascophyllum nodosum, Knotentang
Ebenfalls sehr jodhaltig und reich an Alginaten. Überbegriffe wie „Algen“ sollte man hinterfragen, denn längst nicht jede Alge bietet einen Mehrwert für den Hund.
Spirulinapulver, Spirulina, Mikroalgen
Spirulina ist immer mal wieder der letzte Schrei in der Nahrungsergänzungs-Szene. Allerdings fehlen wirkliche Nachweise zum besonderen Nährwert dieser Cyanobakterien.
Spirulina wird wegen ihrem für Algen hohen Proteingehalt beworben, was sich allerdings bei den üblichen Verwendungsmengen von <1 % im Hundefutter nicht bemerkbar machen dürfte. Und auch das beworbene Chlorophyll findet man (offensichtlich) in jeder beliebigen grünen Blattpflanze.
Getreide
Getreide im Hundefutter dient je nach verwendeter Zutat als Quelle für Stärke und Ballaststoffe, aber auch Getreideproteine und Fette landen durch den Einsatz verschiedener Getreidesorten und ihrer Nebenerzeugnisse im Hundefutter.
Getreidestärke bildet die Basis der meisten Trockenfutter und dient dort neben Fett und Protein als stärkereicher Energielieferant, obwohl Kohlehydrate für Hunde keine essentiellen Nährstoffe darstellen. Der Trend in den letzten Jahren geht daher verstärkt zum getreidefreien Hundefutter.
Getreideprotein bzw. Getreidekleber (Gluten) gilt als minderwertige Proteinquelle im Hundefutter. Denn auch wenn Gluten ausreichend gut verdaulich ist, liefert es nicht alle der für den Hund essentielle Aminosäuren.
Getreideerzeugnisse im Hundefutter

Auf Hundefutter muss nicht zwingend die genaue Getreidesorte deklariert sein, manchmal finden sich in der Zusammensetzung auch Überbegriffe wie „Cerealien„, „Getreide„, „Getreide (u.a. Weizen)“ oder „Getreidemehl„.
Und bei einer geschlossenen Deklaration können sogar alle „Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse aus Getreidekörnern“ in einem einzigen Stichpunkt zusammengefasst werden.
Hinter diesen Begriffen können sich sowohl hochwertige als auch minderwertige Getreideerzeugnisse verbergen. Es muss sich also nicht zwangsweise um schlechte Zutaten handeln, es könnte aber.
Futterproduzenten können nicht von uns Endkunden erwarten, dass wir diesen vagen Angaben Vertrauen schenken, finde ich.
Getreide, Cerealien, Getreideflocken, Getreidemehl, Getreideprotein, gemahlenes Getreide, Vollkorngetreide, Getreidemehl aus geschälter Saat, Getreidefuttermehl, Getreideschälkleie, Getreidegrieß, Getreideklebermehl, Getreidegrütze, Getreidekeimfutter ,Getreidekleberfutter, Getreidegrießkleie, Getreidekleie, Getreideschrot, Getreidestärke, Getreidefaser, Getreidekleber, Getreide (geschält), Getreidemalzmehl, hydrolisierte Stärke
Bäckereierzeugnisse im Hundefutter

Auch Neben(Erzeugnisse) der Back- und Teigwarenindustrie landen im Hundefutter, vor allem in Form von geringen Beigaben an ungekochter oder gekochter Pasta in Futtersorten „mit Nudeln“ (mind. 4 %).
Nudeln bestehen zum Großteil aus Getreidemehl und -grieß, die schon einen Großteil ihrer Nährstoffe verloren haben und nur noch als Stärkelieferant dienen.
Teigwaren sind lecker, aber auch für den Hund Dickmacher und sollen wohl vor allem den menschlichen Appetit ansprechen.
Wer seinem Hund Pasta gönnen möchte, der gibt lieber ab und an separat ein paar gekochte Nudeln zum Hundefutter als dem Hund 1) täglich Teigwaren zu füttern und 2) langfristig ziemlich teuer für diese Zutat zu bezahlen.
Theoretisch umfasst die Bezeichnung aber alle bei der Herstellung von Brot, Feingebäck, Keksen oder Teigwaren anfallenden Erzeugnisse, also auch zucker- und fetthaltige Speisen.
Bäckereierzeugnisse, Pasta, Nudeln, Teigwaren
Weizen im Hundefutter

Weizen ist ein glutenhaltiges Getreide, das in vielen Hundefuttern als günstiger Lieferant für Stärke und Protein eingesetzt wird.
Eine Glutenunverträglichkeit beim Hund ist entgegen der landläufigen Meinung unwahrscheinlich. Aber die regelmäßige Fütterung von weizenhaltigen Futtern und Gluten wird bei einigen Hunden mit der Entstehung von Allergien gegen Weizenprotein in Verbindung gebracht.
Weizenstärke, Dinkel, Weizen, Weizenvollkorn, Weizenflocken, Weizenmehl, Weizenfuttermehl, Weizengrieß, Weizenkleie, Weizengrießkleie, Weizenstärke, flüssige Weizenstärke
Weizenprotein, Weizenkleber, Weizengluten, Weizenkleberfutter, Vitalweizenkleber, Weizenproteinkonzentrat, Weizenschlempe, Weizentreber, Weizenkeimkuchen
Weizenkeime und Weizenkeimöl liefern wertvolle Nährstoffe! Denn Weizenkeime sind der wertvolle Teil des Korns, aus dem der Keimling wächst. Während die faser-, gluten- und stärkehaltigen Bestandteile des Weizen einen Großteil des Korns (>95 %) ausmachen, sind in den winzigen Keimen alle wichtigen Vitamine, Fettsäuren und Mineralstoffe enthalten.
Dinkel im Hundefutter

Dinkel (Spelz, Schwabenkorn) ist eng mit Weizen verwandt und es gibt zig Kreuzungen und Übergangsformen zwischen „Urdinkel“ und unserem heutigen Weichweizen.
Bei den im Hundefutter verwendeten Nebenerzeugnissen kann man von grundlegend gleichen Eigenschaften von Dinkel und Weizen ausgehen. Dinkel enthält ebenso wie Weizen Gluten.
Echter Vollkorndinkel gilt allerdings als bekömmlicher als Weizen, wofür wissenschaftliche Belege aber weitestgehend fehlen.
Dinkel, Dinkelkleie, Dinkelfuttermehl
Mais im Hundefutter

Mais (maize, corn) ist zusammen mit Weizen das wohl am häufigsten verwendete Getreide im Hundefutter.
Mais dient dabei als glutenfreier Lieferant für Stärke und Protein, wird allerdings als Zutat im Hundefutter etwas kontrovers diskutiert.
Die Befürworter argumentieren, dass Mais eine wertige Zutat mit vielen Nährstoffen darstellt. Die Gegner sehen in Mais nur billigen Füllstoff, der für den Hund schwer verdaulich ist. Allgemeingültige Aussagen sind hier schwierig, da die Verdaulichkeit natürlich auch von der Qualität und der genauen Zutat abhängen.
Allgemein kann man davon ausgehen, dass Mais nicht wegen seines Nährwerts, sondern als günstiger Lieferant für Kalorien und Stärke v.a. in Trockenfutter-Kroketten landet[12].
Maiskeimfutter und Maiskeimkuchen bestehen u.U. aus den Resten, die nach der Ölgewinnung übrig bleiben, und variieren im Nährstoffgehalt.
Maisstärke, Mais, Vollkornmais, gemahlener Mais, Maisflocken, Maismehl, Maisfuttermehl, Maisgrieß, Maisschrot, Maisstärke, flüssige Maisstärke, Maiskleie, Maisgrießkleie
Maisprotein, Maiskleber, Maisklebermehl, Maiskleberfutter
Maiskeime und Maiskeimöl können wertvolle Nährstoffe liefern. Maiskeime im Tierfutter dürfen allerdings mit Mehlrückständen und Teilen der Schalen vermischt sein.
Reis im Hundefutter

Reis gilt als eine der bekömmlicheren und gut verdaulichen Getreidesorten für Hunde, der neben Stärke auch noch Vitamine, Mineralstoffe und jede Menge Ballaststoffe zu bieten hat.
Im Hundefutter ist Reis gegenüber den anderen Getreiden aber vor allem beliebt, weil er auch von empfindlichen Hunden gut vertragen wird, kaum glutenhaltig ist und ein geringeres allergenes Potential aufzuweisen scheint.
Weißer Reis, Reis, Reisflocken, Reismehl, gemahlener Reis, gekochter Reis, Bruchreis, Quellreis, Reiskeimkuchen, Reisfuttermehl, Puffreis, Braureis
Reisprotein, Reiseiweiß
Naturreis, ungeschälter Reis, Vollkornreis, brauner Reis, Reiskeime, Reiskleie
Hafer im Hundefutter

Hafer wird in Hundefuttern gern als niedrig-glykämische Alternative zu den herkömmlichen Getreidesorten vermarktet, was allerdings wenig über den tatsächlichen Einfluss von Haferstärke in Fertigfuttern auf den Blutzuckerspiegel des Hundes aussagt.
Dafür enthält Hafer weniger Gluten als Weizen und bietet Ballaststoffe und Mikronährstoffe, wenn er entsprechend aufbereitet wurde.
Hafer, Haferflocken, Hafervollkorn, Haferflocken, Hafermehl, Haferkleie, Haferschälkleie, Haferfuttermehl, gepuffter Hafer, entspelzter Hafer (Hafergrütze), Haferfaser, Haferspelzen
Haferprotein
Hirse im Hundefutter

Echte Hirsen und Sorghumhirsen sind mit Mais verwandte kleinfrüchtige glutenfreie Getreidesorten, die in Hundefuttern hauptsächlich als Lieferant für Stärke eingesetzt werden.
Hirse, Sorghum, gelbe Hirse, weiße Hirse
Sorghumfutter, Sorghumprotein
Gerste im Hundefutter

Vollkorngerste liefert u.a. Ballaststoffe und Mikronährstoffe. Gerste enthält zudem weniger Gluten als Weizen, wird aber im Hundefutter hauptsächlich wegen der enthaltenen Stärke als Energielieferant eingesetzt.
Gerste, Vollkorngerste, Gerstenflocken, Gerstenmehl, Gerstenfasern, Gerstenfuttermehl, Gerstenkleie, flüssige Gerstenstärke, Braugerste
Gerstenprotein, Gerstenschlempe
Roggen im Hundefutter

Roggen ist wie Gerste und Weizen ebenfalls glutenhaltig und wird hierzulande eher selten in Hundefuttern eingesetzt.
Die Kreuzungsform aus Weizen (Triticum sp.) und Roggen (Secale sp.) wird gelegentlich unter der botanischen Bezeichnung Triticale verwendet.
Roggen, Roggenmehl, Roggenfuttermehl, Roggenfutterkleie, Roggenkleie
Roggenprotein, Roggenkleber, Roggenkleberfutter
Pseudogetreide im Hundefutter
Pseudogetreide sind Körnerfrüchte aus ganz verschiedenen Pflanzengattungen, die allesamt glutenfrei sind und ähnlich zu den herkömmlichen Getreidesorten verwendet werden können. Die Früchte der Pseudogetreide sind ebenfalls reich an Stärke und liefern darüber hinaus Fett, Protein, Mineralstoffe und Ballaststoffe und kommen in vielen getreidefreien Hundefuttern zum Einsatz.
Pseudogetreide kann gegenüber herkömmlichem Getreide nicht ganz so effizient angebaut werden und kommt daher seltener in großem Umfang in Massenprodukten im Einsatz. Ähnlich wie in unserer Ernährung werden Pseudogetreide auch in Hundefuttern gelegentlich als Superfood vermarktet.
Buchweizen im Hundefutter

Buchweizen wird in Deutschland nur in geringem Umfang angebaut, die weltweiten Hauptanbaugebiete liegen in Asien.
Die Früchte des Buchweizen sind reich an essentiellen Aminosäuren, liefern Eisen und Selen, aber vor allen Dingen besteht Buchweizen aus Stärke.
Buchweizen, Buchweizenschälkleie, Buchweizenmehl, Buchweizenfuttermehl
Amarant im Hundefutter

Amarant oder Amaranth (Inkakorn) bildet der Hirse ähnliche Früchte und bietet darüber hinaus viel Protein, ungesättigte Fettsäuren sowie Eisen und andere Mineralstoffe.
Und auch die Blätter des Amarant (Gartenfuchsschwanz, Rispenfuchsschwanz) können ähnlich wie Spinat oder Mangold verwendet werden, enthalten aber wie diese Blattgemüse bébenfalls Oxalsäure.
Amarant, gepuffter Amarant
Quinoa im Hundefutter

Das südamerikanische Quinoa enthält an nennenswerten Nährstoffen Vitamin B1, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, essentielle Aminosäuren und Mineralstoffe. Quinoa in großen Mengen kann aber auch als Lieferant für Pflanzenprotein enthaltens ein.
Im Vergleich zu Getreide ist Quinoa weniger stärkehaltig, besteht aber trotzdem noch etwa zur Hälfte aus Kohlehydraten. Die bitteren Saponine in der Samenschale sind ungenießbar, weswegen Quinoa nur geschält in Futtermitteln verwendet werden kann.
Quinoa, Quinoaflakes, Quinoaflocken, Quinoasaat-Extraktionsschrot
Chia im Hundefutter

Chiasamen enthalten viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Protein. Die Kohlehydrate in Chiasamen bestehen zu teilen aus quellfähigen löslichen Ballaststoffen und werden daher auch als Gelier- und Verdickungsmittel eingesetzt.
Chiasaat, Chia, Chiasamen
Chiaöl
Gemüse, Obst & Hülsenfrüchte im Hundefutter
Gemüse und Obst gelten als gesunde Lieferanten für Vitamine und lösliche und unlösliche Ballaststoffe. In Tierfuttern werden Obst und Gemüse aber auch noch aus anderen Gründen eingesetzt:
Hinter wohlklingenden Zutaten und Gemüse- und Früchtemischungen im Hundefutter lassen sich Stärke (Bananaen), andere Zucker (Trockenobst) und natürliche Farbstoffe (Rote Bete) verstecken.
Hülsenfrüchte und andere Gemüsesorten werden als alternative Proteinquelle in Hundefuttern eingesetzt. Soja ist bei Hundehaltern bekannt und unbeliebt, aber Pflanzenprotein in Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Erbsen, Lupinen, Kartoffeln oder Raps haben viele Hundehalter gar nicht auf dem Schirm.
Das allergene Potential vieler Pflanzenproteine wird kontrovers diskutiert. Hauptproblem scheint neben der weniger guten Verdaulichkeit auch der tägliche Kontakt zu diesen Proteinquellen darzustellen. Denn auch tierische Proteine sind nicht minder wenige Hunde allergisch, obwohl diese als besser verdaulich gelten.
Der Trend geht zunehmend zur Vermenschlichung von Hundefutter. Viele Hundehalter glauben, dass ihr Hund von den Lebensmitteln mit gutem Ruf in der menschlichen Ernährung ebenfalls profitiert. Und Gemüse und Früchte in der Zutatenliste klingen lecker und suggerieren Frische und Qualität und lassen sich gut verkaufen. Obwohl sie meist nur in schwindend kleinen Mengen im Futter enthalten sind.
Und auch exotische Zutaten und aktuelle Superfoods werden gern im Hundefutter eingesetzt, um die wahrgenommene Wertigkeit durch den Verbraucher zu erhöhen (und den Preis des Futters zu rechtfertigen).
Pflanzliche Nebenerzeugnisse im Hundefutter

Pflanzliches Eiweiß, Pflanzenproteinisolat, pflanzliche Eiweißextrakte, vegetarisches Proteinextrakt, vegetarisches Eiweißhydrolysat, pflanzliche Eiweisserzeugnisse, pflanzliche Eiweissextrakte, Isolat aus pflanzlichen Proteinen
Mit solchen Überbegriffen behält der Hersteller es sich vor je nach Kosten und Verfügbarkeit verschiedene Pflanzenproteine je nach Charge einzusetzen. Hier können sich Getreideprotein, Gluten, Sojaprotein oder andere Hülsenfrüchte zu verwenden.
Pflanzliche Gelatine
Hinter diesem Begriff können sich diverse Geliermittel verbergen, z.B. Pektin, Johannisbrotkernmehl, Agar-Agar, Alginate oder diverse quellende Zuckerverbindungen, die man allesamt aber auch eigentlich offen deklarieren könnte…
Pflanzenfaser
Pflanzenfaser liefert unlösliche Ballaststoffe, die nur einen kleinen Bruchteil am Hundefutter ausmachen sollten. Hohe Faseranteile findet man vor allem in kalorienarmen Light-Futtern, um die tägliche Futtermenge künstlich aufzublähen und für mehr Sättigung zu sorgen (und gleichzeitig die Einnahmen des Herstellers zu steigern). Zu viel unlösliche Faser resultiert in zu großen Kotmengen.
Was mich aber wirklich ärgert, ist mal wieder die liberale Deklaration: Hier können sich Grasmehl, Heu, Spelzen, allerhand Nebenerzeugnisse, Cellulose, etc. verbergen. Meist handelt es sich wohl um einen Deckmantel für die bei vielen Hundehaltern unbeliebten Zuckerrübenschnitzel.
Flüssige Pflanzenstärke (v.a. in Snacks)
Nicht-verdaubare Stärke dient in der Ernährung als Faserstoff, soll aber vor allem soften Leckerchen als Bindemittel die richtige Struktur verleihen. Verdaubare Stärke hingegen dient als zuckerhaltiger Energielieferant und kann in flüssiger Form v.a. als Nebenerzeugnissen der Getreideverarbeitung entstehen.
Die intransparanete Deklaration macht es unmöglich den genauen Sinn nachzuvollziehen. Allerdings gibt es sicherlich gesündere Zutaten in Hundekeksen.
Pflanzenfett, Pflanzenöl, Pflanzenölfraktionen
Auch hier hält der Hersteller sich offen verschiedene Quellen oder Nebenerzeugnisse der Pflanzenverarbeitung zu nutzen. Wenn das Pflanzenfett nicht genau angegeben wird, scheint es sich um kein hochwertiges Öl zu handeln!
Pflanzliche Nebenerzeugnisse
Hier können alle möglichen Reste der Verarbeitung von Pflanzen landen: Pressrückstände, gebrauchte Pflanzenöle aus der Lebensmittelindustrie, Schalen, Stroh, Abfälle, etc.
Trester, Pulp, Kuchen, Expeller, Presschnitzel, Schnitzel
Traubenkernexpeller, Apfeltrester, Traubentrester, Zitrustrester, Tomatentrester, Tomatentreber, Karottentrester
Die faserreichen Pressrückstände nach der Extraktion von Öl oder Saft werden je nach Pflanzenart als Trester, Treber, Pulp, Pülpe, Kuchen, Expeller oder Schnitzel bezeichnet.
Abhängig vom Ausgangsmaterial können diese Reste noch viel Protein oder Zucker enthalten und als Geschmacksverstärker eingesetzt werden, so zum Beispiel bei den berüchtigten Zuckerrübenschnitzeln.
In kleinen Mengen als Ballaststoff mag so eine Zutat sinnvoll sein, als Lieferant für Nährstoffe erinnert diese Zutat mehr an Nutztierfutter und ist eine Schande für teuer vermarktetes Hundefutter.
Hülsenfrüchte im Hundefutter

Hülsenfruchte werden neben ihrem Gehalt an Mikronährstoffen in Hundefutter zunehmend häufig als Lieferanten für Pflanzenprotein eingesetzt. Pflanzenprotein liefert i.d.R. ein unvollständiges Aminosäurespektrum und ist weniger gut verdaulich.
Ein zu hoher Anteil an Hülsenfrüchten führt zudem auch beim Hund zu Flatulenz und Durchfall.
Und auch eine stärkereiche Fütterung wird kontrovers diskutiert. In vielen getreidefreien Hundefuttern werden Hülsenfrüchte eingesetzt, weil sie als neben Protein auch viele Kohlehydrate liefern (Erbsen schmecken ja nicht ohne Grund süß).
Erbsen, gelbe Erbsen, Erbsen (getrocknet), dehydrierte Erbsen, Felderbsen, Erbsenmehl
In kleinen Mengen ein gesunder Lieferant für Nähr- und Ballaststoffe. In großen Mengen vermutlicher eher als pflanzliches Eiweiß beigemengt. Soll in vielen getreidefreien Hundefuttern als Quelle für Kohlehydrate dienen.
Erbsenstärke, Erbsenflocken
Erbsenstärke wird neben Kartoffel häufig in getreidefreien Hundefuttern als Energielieferant eingesetzt.
Erbsenprotein
Isoliertes Erbsenprotein mit mäßiger Qualität für die hündische Verdauung.
Erbsenfasern, Erbsenkleiemehl
Erbsenfaser besteht grundlegend aus den Hülsen und Schalen, die nach der Verarbeitung übrig bleiben.
Kichererbsen
Rote Linsen
Kichererbsen und Linsen dürfen auch vom Hund nur eingeweicht und gekocht gegessen werden, was als Zutat in einem Fertigfutter ja gegeben ist. Linsen und Kichererbsen bilden durch ihren Gehalt an essentiellen Aminosäuren die Grundlage vieler veganer Hundefutter.
Grüne Bohnen, dehydrierte grüne Bohnen
Grüne Bohnen liefern Kohlehydrate und pflanzliches Eiweiß. Bohnen verursachen allerdings bekanntermaßen Blähungen.
Alfalfa, Luzerne, getrocknete Luzerne
In kleinen Mengen ein Lieferant für wertvolle Mikronährstoffe und ab und an als Superfood vermarktet. In der vorderen Hälfte der Zutatenliste kann Luzerne/Alfalfa aber auch als pflanzliches Füllprotein dienen.
Der im Internet verbreitete Irrglaube Alfalfa sei giftig für Hunde ist unwahr und scheint sich auf Ausnahmefälle nach Aufnahme großer Mengen zu beziehen.
Johannisbrot, Johannisbrotmehl, Johannisbrotschrot (getrocknet), Johannisbrotschrot
Die Früchte des Johannisbrotbaums (Carob) liefern Protein und Faser, werden im Hundefutter aber hauptsächlich als Binde- und Geliermittel verwendet (als Zusatzstoff E 410 zugelassen).
Soja im Hundefutter

Soja ist ein weltweit massenproduziertes Lebensmittel, das die Grundlage für Nutztierfutter und Speisen (Backfette, Tofu, Edamame, vegetarische Joghurts, Tempeh, etc.) bildet.
Ein Teil der weltweiten Anbauflächen werden mit gentechnsich verändertem Soja bewirtschaftet. In Tierfuttern muss der bewusste Einsatz solcher Futtermittel allerdings als Fußnote der Zutatenliste gekennzeichnet werden („Dieses Produkt enthält gentechnisch veränderte Organismen.“).
Die in Soja enthaltenen Phytoöstrogene werden nach wie vor kontrovers diskutiert, da weiterhin widersprüchliche Forschungsergebnisse rund um die genaue Wirkung produziert werden.
Soja hat einen überaus schlechten Ruf unter Hundehaltern, denn es steht im Verruf als billiges Füllprotein mit schlechter Verdaulichkeit verwendet zu werden. Soja enthält zudem Zuckerverbindungen, die in zu großen Mengen Blähungen und Durchfall verursachen können.
Soja liefert das am häufigsten verwendete Pflanzenprotein in Hundefuttern und wird in vielen Produkten eingesetzt, wegen seiner ganzjährigen Verfügbarkeit in großen Mengen vor allem in Supermarktfuttern.
Hierdurch erklärt sich auch das Risiko für die Entstehung einer Futtermittelallergie. Tägliche Fütterung mit einem nur teilweise verdaulichen Protein bietet einfach viel Spielraum für den Körper sich gegen Sojaeiweiß zu sensibilisieren.
Ansonsten scheint durchaus hochwertiges Eiweiß liefern zu können, das allerdings auch bei unempfindlichen Hunden trotzdem wohl eher nicht den Großteil der Tagesration ausmachen sollte.
Sojamehl, Sojabohnenmehl
Gemahlener Pressrückstand der Sojabohnen nach Extraktion des Sojaöls
Sojaproteinisolat (hydrolysiert), dehydriertes Sojaprotein
Konzentriertes Protein aus der Sojabohne
Sojaöl, Sojabohnenöl
Sojaöl enthält variierende Anteile ungesättigter Fettsäuren, u.U. aber auch Phytoöstrogene und ist deshalb bei Hundehaltern unbeliebt, obwohl es scheinbar problemlos in vielen Futtermitteln eingesetzt wird.
Obst im Hundefutter

Obst im Hundefutter soll verschiedene Zwecke erfüllen: Es soll Vitamine und Ballaststoffe, Zucker und andere Kohlehydrate liefern. Trockenfrüchte liefern natürliche Antioxidantien, die die Haltbarkeit des Futters erhöhen.
Vor allem aber bedient es den Trend zum holistischen Clean Feeding und zur menschenähnlichen Ernährung, denn Obstsorten und Superfoods lassen von Frische und gesunder Ernährung träumen. Der Trend wurde von Futterherstellern längst erkannt und wird dementsprechend vermarktet[7].
Ja, Obst im Hundefutter kann gesunde Inhaltsstoffe liefern. Wie viel Aufpreis man für ein paar Trockenwürfel am Ende der Deklaration bezahlen mag, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.
Positiv ist jedenfalls, dass Obst verschiedene Zusatzstoffe im Hundefutter überflüssig machen kann. Denn Obst liefert viele natürliche Farbstoffe und Geliermittel.
Früchte
Apfelfaser, Äpfel, getrocknete Äpfel, getrockneten Apfelwürfel
Apfeltrester, getrocknete Apfelschnitzel
Birne
Pflaume
Hagebutten
Sanddorn
Beerenobst im Hundefutter: Apfelbeere, Aronia, Aronia (getrocknet)
Blaubeeren
Cranberrys, Cranberrypulver
Gojibeere
Heidelbeeren
Himbeeren
Preiselbeeren, Preiselbeeren (getrocknet)
Schwarze Johannisbeere, getrockneter schwarze Johannisbeere
Südfrüchte im Hundefutter: Ananas
Papayapulver
Mango
Kochbanane, Kochbanane (getrocknet)
Banane
Granatapfel, getrockneter Granatapfel
Melone (enthält Lykopen, einen natürlichen roten Farbstoff)
Cantaloupe-Melone-Extrakt
Zitrusfrüchte im Hundefutter: getrocknete Süßorange
Grapefruitextrakt
Fruchtfleisch aus Zitrusfrüchten
Zitrustrester
Gemüse im Hundefutter

Faserreiches Gemüse liefert Ballaststoffe. Darüber hinaus reichen die Kleinstmengen im Hundefutter in der Regel nicht aus, um den Vitaminbedarf zu decken, auch wenn die Zutaten dementsprechend beworben werden.
Zumal auch frisches Gemüse ja den invasiven Herstellungsprozess durchlaufen muss und fraglich ist, welche Inhaltsstoffe dabei erhalten bleiben.
Allerdings macht Gemüse den Einsatz von anderen Ballaststoffen wie Cellulose oder künstlichen Farbstoffen überflüssig und wird von vielen Verbrauchern ebenso positives Zeichen für natürliche Zutaten wahrgenommen wie Obst.
Gemüse, Gemüse (extrudiert), Gemüsemix
Gemüse (u.a. 4% davon eine Kombination aus Karotten, Erbsen und Spinat)
Hinter solchen ungenau deklarierten Überbegriffen können sich alle Erzeugnisse aus der Verarbeitung von Gemüse verbergen. Das muss nicht schlecht sein, aber ermöglicht es dem Hersteller hier auch je nach Angebot wechselnd Pflanzenprotein aus Hülsenfrüchten oder andere wenig beliebte Zutaten wie Kartoffel oder Soja zu verbergen.
Mohrrübe, Karotten, getrocknete Möhren, Karottenstückchen, dehydrierte Karotten
Gemüse (Karotten)
Karottentrester
Gegart leicht verdaulich, enthält Pektine und Zucker
Süßkartoffeln
Kürbis
Pastinake, Pastinakenstückchen (getrocknet)
Zucchini, Zucchini (gefroren)
Gegarter Kürbis und die eng verwandte Zucchini werden schon immer bei Verstopfung empfohlen, um die Portion mit Ballaststoff anzureichern. In der Rohfütterung sind Kürbis und Süßkartoffel wegen ihres angenehmen Geschmacks bei Hunden sehr beliebt. Und im Fertigfutter liefern sie verdauliche und unverdauliche Kohlehydrate und Mikronährstoffe.
Pastinaken sind ebenfalls sehr stärkereich und können alternativ zu Getreide als Energielieferant eingesetzt werden.
Rote Bete
Paprika
Tomate,Tomate (getrocknet), Tomatenmark (getrocknet), erntefrische Tomaten, Tomaten
Tomatentrester, Tomatentreber
Tomaten im Hundefutter werden oft als Trockenpulver eingesetzt, weil sie den natürlichen roten Farbstoff Lycopin (Lykopen) liefern (Lebensmittelfarbstoff E 160d), der zugleich antioxidativ wirkt. Auch Paprika liefert durch seine verschiedenen Carotinoide verschiedene natürliche Farbstoffe. Und Rote Bete-Saft dient ebenfalls dazu das Futter rot zu färben.
Natürlich bringen Farbstoffe im Hundefutter keinen Nutzen für den Hund. Aber wenn sich Hundefutter ganz ohne Farbstoffe schlecht vermarkten lässt, dann nehme ich lieber Pflanzenfarbstoffe als bedenkliche synthetische Farbstoffe in Kauf.
Broccoli
Lauch (getrocknet)
Zwiebelgewächse enthalten Schwefelverbindungen, die zu Blutarmut führen. In Kleinstmengen verabreicht muss man sich keine Gedanken machen, hier können Lauch und Schnittlauch als Faser verfüttert werden.
Auch Kohlsorten im Hundefutter werden in solchen Kleinstmengen als Faser-Lieferanten verwendet, dass man nichts zu befürchten hat.
Mangold
Spinat, getrockneter Spinat, Spinatpuder
Spinat und Mangold liefern viele Mikronährstoffe und erden deshalb auch gelegentlich als Superfoods angepriesen. Allerdings enthalten beide Gemüsesorten Oxalsäure, was bei einigen Spezialdiäten (Nierensteine) beachtet werden muss.
Früchte, Saaten und Pflanzenöl im Hundefutter

Kaltgepresstes Öle enthalten verschiedene Fettsäuren. Allerdings geht aus den meisten Deklarationen nicht hervor wie hochwertig die verwendeten Öle wirklich sind.
Man muss also das Beste hoffen und sich darauf verlassen, dass angegeben wird, wenn es sich um ein weniger quallitatives chemisch raffiniertes Öl handeln sollte.
Saaten
Pflanzliche Öle und Fette
Hinter diesen Begriffen kann sich mal wieder alles verbergen und man muss davon ausgehen, dass der Hersteller sich hier lieber Optionen offen halten oder lieber verbergen möchte, was in seinem Futter landet.
Distelöl
Nachtkerzenöl
Borretschöl
Olivenöl
Pflanzenöl (Palm, Kokos)
Gute Futteröle liefern essentielle Fettsäuren. Palmöl gilt als ökologisch bedenklich und liefert wie Kokosöl vor allem gesättigte Fettsäuren.
Traubenkernmehl
Traubenkernexpeller, Traubentrester
Im Gegensatz zu frischen Trauben gibt es bislang keinen Nachweis dafür, dass die Pressrückstände aus Trauben für Hunde giftig wären. Im Gegenteil, Trester und Traubenkernmehl liefern Ballaststoffe und Mikronährstoffe.
Leinsaat, Leinsamen
Ganze, gewalzte oder gemahlene Samen des Leins. Sehr protein- und fetthaltig mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die enthaltenen Schleimstoffe quellen im Darm auf, sollen die Stuhlkonsistenz regulieren und die Verdauung anregen. Zu viel Leinsaat kann allerdings die Verdaulichkeit der Nährstoffe im Futter behindern.
In der Schwangerschaft werden Leinsamen nicht empfohlen und bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen findet man widersprüchliche Empfehlungen: Die Schleimstoffe sollen darmberuhigend wirken, können aber in großen Mengen ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu Darmverschluss führen.
In Fertigfuttern sind allerdings i.d.R. unbedenkliche Kleinstmengen (<1 %) enthalten.
Raps
Rapsöl
Pressrückstände des Raps werden in Hundefuttern ähnlich wie Soja als alternative Eiweißquelle eingesetzt, bieten aber für den Hund sonst kaum ernährungsphysiologischen Nutzen.
Hanfmehl
Hanfsamenöl
Die Früchte der Nutzhanf-Sorten enthalten gleichermaßen Eiweiß, Protein und Fette und gelten als gesunde Nährstofflieferanten.
Kokosöl, Kokosnussöl
Kokosflocken
Kokosnuss gilt unter Hundehaltern als Superfood schlechthin und soll viele positive Wirkungen auf den Hundekörper haben. Dass ein Großteil aller Health Claims rund um die Kokosnuss nicht wissenschaftlich haltbar sind und der Anbau nicht weniger problematisch als der von Palmöl ist, wollen hingegen die wenigsten hören.
Kokosnuss riecht lecker, einigen wir uns darauf.
Sonnenblumenprotein
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl liefert essentielle Fettsäuren. Aus dem extrahierten Presskuchen kann durch weiter Verfahren das Protein der Sonnenblumenkerne isoliert und als alternative neue Proteinquelle im Hundefutter landen.
Maroni, Maroni (gefroren), Maronimehl
Maroni sind ähnlich wie die Kartoffel sehr kalium- und stärkehaltig und landen überdies hauptsächlich zur Aufwertung von Edel-Rezepturen in der Zutatenliste.
Kartoffeln im Hundefutter

Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen und landen deshalb nur gegart im Hundefutter.
Kartoffeln enthalten relativ wenig Eiweiß, allerdings werden in Hundefuttern gelegentlich auch konzentrierte Proteine aus Kartoffeln beigesetzt. Hauptsächlich werden sie aber wegen ihres hohen Stärkeanteils verwendet.
Kartoffel, Ackerkartoffel, erntefrische Kartoffeln
Kartoffelstärke, Kartoffelmehl, Kartoffelflocken, getrocknete Kartoffel
Kartoffeln sind für viele Hunde bekömmlich, liefern Stärke und Kalium und bilden die Basis vieler Flockenfutter. Und auch in getreidefreien Trockenfuttern werden sie wegen ihrer Stärke eingesetzt.
Kartoffeleiweiß, Kartoffelprotein
Kartoffelprotein ist ein Nebenerzeugnis, das durch Extraktion der Kartoffelstärke übrig bleibt. Im Hundefutter liefert es hochwertiges Eiweiß, bietet aber einigen Kritikern zufolge ein gewisses allergenes Potential.
Tapioka (Maniok) im Hundefutter

Die Produkte aus der getrockneten Wurzel des Maniok (Cassava) werden als Tapioka bezeichnet und dienen im Hundefutter als Lieferant für Stärke und als Bindemittel für eine bessere Keks-Textur.
Maniokstärke, Tapioka (getrocknet), Tapioka
Zuckerrübe im Hundefutter

Zuckerrübenschnitzel sind die Pressrückstände, die nach Extraktion von Zucker übrig bleiben. Rübenschnitzel dienen vor allem als Kraft- und Mastfutter für Wiederkäuer.
Im Hundfutter können bis zu einem gewissen Anteil Pflanzenfaser und Pektine beisteuern, werden aber vor allem als billiges Füllmaterial angesehen, das für den Hund schlecht verdaulich sein und zu großen Häufchen führen soll.
Rübentrockenschnitzel, Zuckerrübentrockenschnitzel, getrocknete Rübenschnitzel, Beet pulp
Rübentrockenschnitzel (entzuckert)
Rübenfaser
Supplemente, Kräuter & Probiotik
Neben den eigentlichen Zutaten werden vielen Hundefuttern noch verschiedene funktionelle Bestandteile zugesetzt, die eine positive Wirkung auf die Verdauung, das Allgemeinbefinden oder die Futterqualität haben sollen.
Vitalstoffe & Supplemente im Hundefutter

Hier gehören viele der Zutaten am Ende der Inhaltsliste hin, die einen Nutzen für den Hund haben sollen.
Mineralstoffe, Mineralien, Spurenelemente
Vitamine
Kaum eine Rezeptur kommt ohne den Zusatz von Mineralstoffen und Vitaminen aus. Ohne diese Zutaten wären die meisten Futtermittel unausgewogen und nicht für die tägliche Ernährung geeignet.
Als Überbegriffe in der Zutatenliste werden werden diese Zusätze oft einfach toleriert. Als Auflistung von chemischen Verbindungen in den „ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen“ hingegen vergrault man die chemophoben Kunden.
Mangan(II)-sulfat
Eisen(II)-sulfat
Kupfersulfat
Calciumiodat
Mineralstoffe, die aus praktischen Gründen in Form von verschiedenen chemischen Salzen zur Nährstoffversorgung zugesetzt werden.
Lysin, L-Lysin
L-Tryptophan
Methionin, DL-Methionin (synthetisch gewonnen)
Enthält das Futter zu wenig der nicht so gut verfügbaren essentiellen Aminosäuren, werden diese nachträglich zugesetzt. Kann auf ein den Einsatz von nicht sehr hochwertigen Eiweißquellen im Futter hindeuten, muss aber nicht.
Beta-Carotin (E 160a)
Oft „naturidentisch hergestellt“, dient als Provitamin A, aber auch als Farbstoff
Biotin
Funktionsstoff aus der Vitamin B-Familie, Zusatz im Futter soll einem Mangel vorbeugen
Calciumcarbonat (E 170)
Futterkalk, Farbstoff, Rieselhilfe
Cholinchlorid
Cholin gilt als vitaminähnliche Substanz mit leberschützender Funktion, die man u.a. in Leber, Eigelb, Soja, Nüssen und Getreide. Als Lecithin dient es als Backhilfe.
Kollagen
s. Gelatine
Tagetesblütenmehl (Quelle für Lutein E 161b)
Das gelbe Carotinoid ist als Lebensmittelfarbstoff zugelassen. Lutein soll gut für die Augengesundheit wichtig sein, weitere positive Effekte werden vermutet.
Chondroitinsulfat, Chonodroitin, Knorpel (eine Chondroitinquelle)
Glucosamin aus tierischem Gewebe, Glucosaminsulfat, Glucosamin
Chonodroitin und Glucosamine sind Bestandteil der Knorpelsubstanz. Einer Supplementierung liegt die Vorstellung zugrunde, dass diese Substanzen in den verletzten Knorpel eingebaut würden und so bei Arthrose helfen sollen.
Tatsächlich sind die positiven Effekte nicht wirklich so nachvollziehbar wie die Ergänzungsmittel-Industrie das gern verspricht. Zumal man hier wenig über den Rohstoff erfährt, aus dem diese Substanzen gewonnen wurden.
Dimethylsulfon, Methylsulfonylmethan (MSM)
Soll als Ergänzungsmittel einen Schwefelmangel ausgleichen und bei Arthrose helfen. Allerdings waren alle gesundheitsbezogenen Aussagen bislang so wenig haltbar, dass Health Claims nicht mehr zulässig sind.
L-Carnitin
L-Carnitin ist am Fettabbau beteiligt. Eine gezielte Aufnahme soll als „Fatburner“ und leistungssteigernd wirken. Studien kommen zu widersprüchlichen Ergebnisse und deuten eher hin, dass man sich hier keinen Effekt für den normal aktiven Hund versprechen muss.
Dieses Supplement wird vor allem von der Nahrungsergänzungindustrie mit allerlei Health Claims beworben.
Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass eine Nahrungsergänzung mit L-Carnitin bei aktiven Arbeitshunden, bei vegetarischer Ernährung oder bei Hunden mit Herzproblemen angeraten sein kann[6].
Pyridoxin-Hydrochlorid
Salzform des Vitamin B6 (Pyridoxin), einem CoEnzym bei vielen Reaktionen u.a. im AMonosäurestoffwechsel
Taurin
Taurin ist eine Verwandte der Aminosäuren und erfüllt noch nicht genau verstandene Aufgaben u.a. im Herz- und Nierenstoffwechsel. Hunde können Taurin im Gegensatz zu Katzen aus Aminosäuren selbst herstellen.
In den USA fand man bei einigen Hunden mit Herzproblemen einen scheinbaren Taurinmangel und brachte diesen jüngst mit getreidefreier Fütterung zugunsten von Kartoffel und Hülsenfrüchten als Stärke-Lieferanten in Zusammenhang. Bei einigen der betroffenen Hunde lag ein Taurinmangel vor, weshalb der Stoff neuerdings auch in einigen Hundefuttern ergänzend hinzugefügt wird.
Nucleotide
DNA-Bestandteile. Sollen als Zusatz alle möglichen positiven Funktionen erfüllen. Der Nachweis für diese Aussagen schuldet die Ergänzungsfutter-Industrie allerdings noch.
Hefe im Hundefutter

Getrocknete Bierhefe, Hefe
Hefe aus der Verarbeitung von Bier und Zuckerrüben wird als Geschmacksverstärker eingesetzt, liefert darüber hinaus aber auch reichlich Protein, B-Vitamine und Mineralien.
Hefeextrakt, Hefe (extrahiert), teilweise hydrolysierte Hefe
Hefeextrakt entsteht durch Autolyse oder Erhitzen von Hefezellen. Hefeextrakt ist reich an Purinen, Proteinen und B-Vitaminen und der geschmacksverstärkende Effekt verstärkt sich gegenüber Trockenhefe.
Hefezellwände, Hefen und deren Teile
Quelle für Mannan-Oligosaccharide (MOS)
Hefe-Beta-Glucan
Beta-Glucane, ß-Glucane, Glucane
Glucane sind Mehrfachzucker und wirken u.a. als fermentierbare Ballaststoffe aus Algen, Getreide und Hefe, die im Darm einen positiven Effekt auf die Darmflora haben sollen.
Allerdings zählen unverdauliche Faserstoffe wie Cellulose ebenfalls chemisch zu den ß-Glucanen, weshalb man bei der Deklaration auf die Angabe der Quelle (z.B. Hefe) achten sollte.
Kräuter im Hundefutter

Kräuter werden im Hundefutter hauptsächlich als Mischpräparate in absoluten Kleinstmengen eingesetzt.
Beworben werden Kräuter im Hundefutter natürlich mit allerlei Health Claims. Die Funktion einzelner Mikro-Anteile im Gesamtfutter ist oft so wenig nachvollziehbar, dass ich nicht auf alle Kräuter näher eingehen werde.
Hauptsächlich werden Kräuter durch ihre sekundären Pflanzenstoffe (Flavonoide, Polyphenole, etc.) vermutlich zum Großteil als natürlicher Ersatz für bestimmte Zusatzstoffe(sensorich: Geschmack, Farbe und technoligisch: Konservierung, etc.) eingesetzt, was ja durchaus erfreulich ist.
Und bleiben wir realistisch: Viele Kräuter bedienen aktuelle Trends und Buzzwords und lassen sich trotz zweifelhafter Wirksamkeit und umstrittener Auslobung in Hundefuttern gut als „natürliche Heilmittel“ vermarkten, z.B. Kurkuma oder Teufelskralle.
Trockenkräuter, Kräutermix, Kräuter
Polyphenole und Flavonoide, Tee-Extrakt (Quelle für Polyphenole)
Etwas genauer darf es schon werden, oder?
Kräuter und Teepflanzen Anissamen
Birkenblätter
Bockshornklee
Brennessel
Cats Claw
Echinacea
Enzianwurzel
Fenchelsamen
Ginsengwurzel (getrocknet)
Grüner Tee (getrocknet), Grüntee-Extrakt , Grüner Tee (Quelle für Polyphenole)
Ingwerwurzel, getrockneter Ingwer
Kamilleblüten, getrocknete Kamille
Mariendistel
Mistelkraut
Nessel
Ringelblumenblüte
Ringelblume
Süßholzwurzel
Tausendgüldenkraut
Teufelskralle
Traubenkerne (Quelle für Polyphenole)
Yucca Extrakt, Yucca schidigera, Mohave-Palmlilie
Küchenkräuter Basilikum
Knoblauch
Koriander
Kümmel
Kurkumawurzel, Gelbwurz
Liebstockblätter
Majoran
Minze, Pfefferminze
Nelken
Oregano, Oreganoblätter
Petersilie
Rosmarin, Rosmarin-Extrakt
Salbei, Salbeisaat, Salbeigewächs
Sellerie, Sellerieblätter
Thymian
Zimt
Jiougulan, Jiagulan
Jiaogulan wird auch „Unsterblichtkeitskraut“ bezeichnet, ist voller Saponine, soll allerhand nicht nachgewiesene Wirkungen haben und wird hierzulande mangels Zulassung als Nahrungsergänzungsmittel als „Duftkraut“ für Tees vermarktet.
Probiotika und Vitalstoffe im Hundefutter

Prebiotika sollen selektiv die als positiv angesehenen Darmbaktierien mit Nährstoffen versorgen und so die Zusammensetzung der Darmflora günstig beeinflussen.
Autolysat
Autolyse beschreibt den Prozess der Selbstverdauung, bei dem abgetötete Zellen sich durch die noch vorhandenen Enzyme selbst zersetzen. . Soll bei Reizdarmsyndrom die Abwehrkräft mobilisieren und gilt daher in der Naturheilkunde als Präbiotikum.
Allerdings muss man davon ausgehen, dass sich hier Hefeextrakt verbirgt.
Butyrat
Kurzkettige Fettsäure (Salz der Buttersäure), die von Darmbakterien aus fermentierbaren Ballaststoffen gebildet wird, und dem Körper so Nährstoffe zugänglich macht, die er selbst nicht verwerten kann. Ein Butyrat-Mangel soll an der Entstehung von Diabetes und Fettleibigkeit beteiligt sein[8].
Shiitake-Pilze
Liefert ähnlich der Hefe Beta-Glucane, wird in der Naturheilkunde oft als „Heilpilz“ beworben.
Mannanoligosaccharide (MOS)
Diese mittelkettigen Mehrfachzucker finden sich u.a. in den Zellwänden von Hefe und sollen einen positiven Effekt auf die Zusammensetzung der Darmflora („natürliches Antibiotikum„), das Immunsystem und die Verdauungstätigkeit haben[10].
Gemahlene Chicorée-Wurzel, Chicoréepulver, Getrocknete Chicorée-Wurzel, Zichorienfaser
Inulin, Zichorien-Inulin,Inulin (FOS), Inulin aus Zichorien
Topinamburextrakt
Fructooligosaccharide (FOS)
Inulin ist ein langkettiger Mehrfachzucker, der als löslicher Ballaststoff dient. u.a. in Getreide, Chorée, Topinambur, Artischocke oder Pastinake zu finden ist, dient aber auch dazu Geschmack und Textur von Lebensmitteln zu verbessern. Zusammen mit Fructooligosacchariden (FOS) soll er das Wachstum von Bifido-Bakterien begünstigen („bifidogene Wirkung“) und sich günstig auf Verdauung und Stoffwechsel auswirken.
Die meisten Hersteller verschweigen allerdings, dass es bei FOS auch um ein Süßungsmittel handelt.
Enterococcus faecium
Sollen antibakterielle Wirkung haben und sich positiv auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirken. In Futtern dürfen nur ausgewählte Zellstämme verwendet werden, da diese Gattung die Fähigkeit besitzt die Fähigkeit zur Antibiotikaresistenz ins Darmmikrobiom einzuschleusen[9].
Lactobacillus acidophilus (inaktiviert)
Soll u.a. gegen Durchfall helfen, allerdings sind positive Effekte bislang nicht wirklich nachgewiesen
Psyllium, Flohsamen und -Flohsamenschalen/-hüllschichten
Dicken den Verdauungsbrei ein und sollen durch ihre Quell-Eigenschaften Durchfall vorbeugen. Ist aber zeitgleich ein ballaststoffreiches Sättigungsmittel und kann als Bakchilfe bei glutenfreien Produkten dienen.
Zusatzstoffe & Sonstige Zutaten
Einige als Zusatzstoff zugelassene Substanzen können auch direkt der Zutatenliste zugefügt werden und müssen dann nicht als separater Zusatzstoff deklariert werden.
und auch sonst findet man in Hundefuttern einige Inhaltsstoffe, die einer Erklärung bedürfen.
Zusatzstoffe im Hundefutter

Zusatzstoffe müssen nur unter bestimmten Bedingungen überhaupt deklariert werden. Deshalb macht es gar keinen großen Sinn alle erlaubten Zusatzstoffe aufzulisten.
Die folgenden Substanzen, die auch als Zusatzstoff zugelassen sind, habe ich in den Inhaltsangaben von Fertigfuttern gefunden. Dort sind sie natürlich nicht als Zusatzstoff, sondern als Zutat aufgeführt.
Natürliches Pflanzenaroma
Wie ich im Beitrag über Zusatzstoffe schon geschrieben habe: „Natürlich“ bedeutet aus Ausgangsstoffen natürlicher Herkunft gewonnen wird und mit in der Natur vorkommenden Aromastoffen chemisch identisch ist. Es kann sich also um ein beliebiges naturidentische Aromen (süß, karamellig, fleischig, etc.) aus Pflanzenmaterial (Holz, Gras, etc.) handeln.
Fulvosäure
Fulvosäuren gehört zu den Huminstoffen (lies: Humuserde), die u.a. als Trinkmoor aus wissenschaftlicher Sicht nicht ganz nachvollziehbare Wunderwirkungen und Entgiftungsleistungen vollbringen sollen.
Kieselgur
Poröses Sediment aus den Schalen fossiler Kieselalgen. Soll trotz nicht nachgewiesener Wirkung als natürliches Entwurmungsmittel dienen und Filter- und Entgiftungsfunktion haben, wird aber auch als Trennmittel und als natürliches Insektizid in der Getreidelagerung verwendet.
Klinoptilolith sedimentären Ursprungs
Binde- und Trennmittel, dass oft unzulässigerweise mit Health Claims vermarktet wird, aber immerhin genauso harmlos wie wirkungslos zu sein scheint[11].
Lecithin (E 322)
Emulgator, Backhilfe, oft als Soja-Lecithin
Dicalciumphosphat (E 341)
Monocalciumphosphat (E341)
Komplexbildner, Säureregulatoren, Trennmittel, Trägerstoff für Aromen , bindet Schwermetalle
Kaliumchlorid (E 508)
Calciumchlorid (E 509)
Geschmacksverstärker, Säureregulator
Eisenoxid (E 172)
Rotes, gelbes oder schwarzes Pigment, mit dem ein hoher Fleischanteil vorgegaukelt werden soll
Glycerin (E 422)
Feuchthaltemittel in soften Futterbrocken
Natriumtripolyphosphat, Pentanatriumtriphosphat, STPP (E 451)
U.a. Säureregulator, Festigungsmittel, Stabilisator. Muss aufgrund seines festgesetzten Höchstgehaltes deklariert werden und steht laut Kritikern im Verdacht an der Entstehung von Osteoporose oder Aufmerksamkeitsdefiziten bei Kindern beteiligt zu sein.
Laut dem Portal Zusatzstoffe-Online konnten diese Behauptungen nicht belegt werden und Natriumphosphate gelten weiterhin als unbedenklich.

Propylenglykol (E 1520)
Trägerstoff für Aromastoffe, Feuchthaltemittel in halbfeuchten Futtern, synthetisches Konservierungsmittel;
Dieser stark wasserbindende Stoff gilt als unbedenklich. Dennoch wird Propylenglykol im Hundefutter immer wieder kontrovers diskutiert und die meisten Hundehalter möchten im Zweifelsfall lieber drauf verzichten.
Tocopherole, z.B. „konserviert mit Tocopherolen“ (E 306-309)
Vitamin E (Tocopherol) ist ein Antioxidationsmittel, das wirkungsvoll die Oxidation von chemisch instabilen ungesättigten Fettsäuren verhindern kann.
Aromen & Sonstige Zutaten im Hundefutter

Öle und Fette
Hier können sich alle möglichen Abfälle und Nebenerzeugnisse verbergen (altes Frittierfett etc.) und zu recht sollte man solchen Überbegriffen kein Vertrauen schenken.
Bambus-Lignozellulose, Lignozellulose, Zellulosefasern, Cellulose, Cellulosepulver
Ein kleiner Anteil unverdaulicher Ballaststoffe ist wichtig, um die Darmtätigkeit anzuregen. In größeren Mengen (lies: im vorderen Teil der Deklaration) wohl eher ein sehr billiger Füllstoff aus Holz, Stroh und Resten, um die tägliche Futterration zu strecken. Den Hund freut eine große Portion natürlich, aber bei zu hohem Faseranteil muss man eben auch mit viel Output rechnen.
Guarkernmehl (E 412)
Gummi arabicum (E 414)
Füllstoff, Stabilisator und Verdickungsmittel
Cassia Gum (E 427)
Gelier- und Verdickungsmittel in vielen Nassfuttern
Natriumchlorid
Kochsalz
Brühe, Gemüsebrühe, Fleischbrühe
Vegetarische Soße
Hinter solchen unklar verwendeten Begriffen kann sich alles von Gewürzextrakten, Brühwürfel hin zu Gelatine (Knochenbrühe) oder fast klarem Wasser verbergen. Im Zweifel kann man von Würze oder einem Streckmittel für Nassfutter ausgehen, das appetitlicher deklariert ist als es sollte.
Trinkwasser, Wasser
Wasser ist harmlos, aber wer für Wasser zahlt, bekommt halt auch nur Wasser
Xylose
Zuckeraustauschstoff , „Holzzucker“ (nicht zu verwechseln mit dem verwandten, für Hunde toxischen Xylit „Birkenzucker)
Zucker
Saccharide
Melasse
Kohlehydrate wie Stärke bestehen aus Zucker und Zucker ist ein wirksamer Energielieferant. Allerdings schmeckt Zucker süß und wird in Reinform als Geschmacksstoff und Farbstoff (Karamellisieren) eingesetzt.

Bitte handle mit gesundem Menschenverstand immer im Sinne Deines Tieres: Ein kranker Hund gehört zum Tierarzt! Du findest hier lediglich allgemeine Informationen über Beschwerden und Symptome. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle tierärztliche Beratung noch Therapieempfehlungen. Die hier präsentierten Produkte oder Aussagen sind nicht geeignet klinische Krankheitsbilder vorzubeugen, zu diagnostizieren oder zu behandeln.
Quellen
[1] Verordnung (EU) 2017/1017 der Kommission vom 15. Juni 2017 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 68/2013 zum Katalog der Einzelfuttermittel; https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32017R1017
[2] All about Dog Food: Dog Food Ingredient Glossary © David Jackson
https://www.allaboutdogfood.co.uk/dog-food-ingredient-glossary.php
[3] Feedipedia – Animal Feed Resources Information System – INRA CIRAD AFZ and FAO ©
https://www.feedipedia.org/
[4] Verordnung(EG) Nr. 1069/2009 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 21. Oktober 2009 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 (Verordnung über tierische Nebenprodukte); https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32009R1069&from=DE
[5] Benefits of using freshly prepared meat in dry pet food by utilizing novel meat processing and extrusion technologies (Aboubakry Diallo, PhD; University of Nottingham); https://www.atavik.fr/wp-content/uploads/2018/09/pdf-etude-frais-deshydrate-fr-2018-update.pdf
[6] Meyer, H., Zentek, J. (2013). Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke Verlag, Stuttgart.
[7] Pet Food Processing© :Behind the scenes of a Clean label (Donna Berry), 10.10.2018);
https://www.petfoodprocessing.net/articles/12666-really-clean—a-feed-clean-approach-to-pet-diets-goes-beyond-a-short-clean-label
[8] Colonic Butyrate-Producing Communities in Humans: an Overview Using Omics Data; Vital M, Karch A, Pieper DH; mSystems. 2017 Dec 5;2(6). pii: e00130-17. doi: 10.1128/mSystems.00130-17. eCollection 2017 Nov-Dec; PMID: 29238752; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29238752
[9] The Genus Enterococcus: Between Probiotic Potential and Safety Concerns—An Update; Hasna Hanchi, Walid Mottawea, Khaled Sebei, Riadh Hammami; Front. Microbiol., 03 August 2018 | https://doi.org/10.3389/fmicb.2018.01791
[10] Spring, P., Wenk, C., Connolly, A., & Kiers, A. (2015). A review of 733 published trials on Bio-Mos®, a mannan oligosaccharide, and Actigen®, a second generation mannose rich fraction, on farm and companion animals. Journal of Applied Animal Nutrition,3, E8. doi:10.1017/jan.2015.6
[11] Klinoptilolith: Heilmittel oder Humbug? (Ursula Lang); Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 26/2012 (Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH);; https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-262012/heilmittel-oder-humbug/
[12] The Truth About Corn in Dog Food © 2021 Dog Food Advisor
https://www.dogfoodadvisor.com/dog-food-industry-exposed/dog-food-corn/
1 Gedanke zu „Was steckt im Hundefutter? Inhaltsstoffe – Was ist drin?“
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