Gutes Hundefutter finden: Kriterien und Qualitätsmerkmale

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Wer zum Fertigfutter greift, möchte ein gutes Produkt kaufen. Es soll die bestmögliche Zusammensetzung haben, gesund und nahrhaft für den Hund sein. Und bedenkliche Substanzen sollen bitte nicht drin sein.

Die Recherche nach gutem Hundefutter wird schnell unendlich kompliziert. Und im Internet gibt es reihenweise Hundefutter-Tests mit teils sehr subjektiven Kriterien. Man sollte sich zunächst über die eigenen Ansprüche und die des Hundes klar werden, bevor man sich vom Dschungel aus Informationen erschlagen lässt.

Hier versuche ich Dir ein paar Fragen an die Hand zu geben, mit denen Du die Qualität eines Hundefutters besser bemessen kannst,

Jürgen Zentek: Ernährung des Hundes
In diesem Klassiker findest Du aktuelle, wissenschaftlich fundierte und detailliert aufbereitete Informationen rund um die gesunde und bedarfsgerechte Fütterung des Hundes in allen Lebenslagen. Wer sich für die DO's und DONT'ts der Hundefütterung interessiert, braucht den Zentek!

Alleinfutter für Hunde

Hundefutter werden in Ergänzungsfutter und Alleinfutter eingeteilt.

Bei Alleinfuttern ist vorgeschrieben, dass diese alle essentiellen Nährstoffe enthalten und den Nährstoffbedarf des Hundes komplett decken müssen. Das ist ja gerade der große Vorteil von Fertigfutter, dass man sich zumindest darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen muss, wenn man keinen Spaß daran hat.

Ergänzungsfutter können z.B. Gemüseflocken, pure Fleischmahlzeiten in der Dose oder EInzelfuttermittel wie reines Frsichfleisch oder Kartoffelflocken sein. Diese Zutaten alleine reichen bei täglicher Fütterung nicht aus für ein ausgewogenes Nährstoffprofil.

Unabhängig aller Vorlieben:

Achte darauf, dass nur ausgewiesene Alleinfuttermittel ausreichend Nährstoffe für die tägliche Fütterung enthalten!

Artgerechte Ernährung für den Hund

Egal, wie viel Wölfe und rohe Erbsen und Koteletts die Anbieter auf ihre Werbemittel drucken: Bleibt realistisch! Fertigfutter ist ein Convenience-Produkt, das nicht mehr viel mit frischen naturnahen Lebensmitteln zu tun hat.

Der Hund ist kein Wolf mehr. Daraus ergibt sich das Problem, dass man keinen direkten Vergleich mehr ziehen kann zwischen naturnaher Ernährung für einen Wolf und naturnaher Ernährung für den domestizierten Hund. Es fehlt also ein Maßstab, an dem man die Qualität eines Hundefutters bemessen kann.

Das lässt viel Spielraum für individuelle Meinungen und Behauptungen darüber, welches Hundefutter für einen Hund „biologisch angemessen“ ist. Und diese Meinungen werden durch allerhand Werbeversprechen der Anbieter und eigene Ansichten befeuert.

Lass Dich nicht verwirren! Niemand zwingt Dich bei einem Hundefutter zu bleiben. Wenn’s Deinem Hund nicht bekommt, steht Dir jederzeit frei Dich nach einem neuen Hundefutter umzusehen!

#1 Größe, Aktivität, Lebensphase und Gesundheit

Bedarfsgerechte Ernährung ist wichtig. Was für eine älteren Molosser mit gemütlicher Lebenseinstellung richtig ist, kann für einen halbjährigen Hütehund mitten im Wachstum oder eine Hündin am Ende der Trächtigkeit ganz falsch sein.

Mach Dich mit den individuellen Ansprüchen Deines Hundes vertraut oder setzte auf ein speziell entworfenes Life-Stage-Futter (z.B. Welpenfutter, Seniorenfutter) oder ein Hundefutter für besondere Ansprüche (z.B. Aktivität, Rekonvaleszenz).

Auch bei sehr großen oder sehr kleinen Hunden kann ein Spezialfutter Sinn machen. Denn mit „One-Size-Fits-All“-Hundefuttern liegen die Riesen und die Zwerge an den Randbereichen der errechneten optimalen Nährstoffversorgung.

Und bei Hunden mit verschiedenen Erkrankungen muss in Absprache mit dem Tierarzt ein Futter mit angepasstem Nährwert gewählt werden, z.B. bei Diabetes, Organleiden oder Harnsteinen.

#2 Spezielle Bedürfnisse und Trends

Viele Trends in der Hundeernährung basieren auf der Sorge zum falschen Hundefutter zu greifen. Vor allem die Warnung vor Allergenen im Hundefutter nimmt teilweise absurde Züge an. Längst nicht jedes als hypoallergen beworbene Futter taugt tatsächlich für alle Hunde mit Futtermittelallergie.

Wäge sorgfältig, ob Dein Hund tatsächlich eine hypoallergene, getreidefreie oder glutenfreie Diät braucht. Viele dieser Wünsche haben einen gut gemeinten Kern, werden aber oft schlecht umgesetzt.

Getreidefreie Hundefutter sind oft voller Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Glutenfreie Ernährung soll die nur sehr selten auftretenden Fälle von Allergien und Unverträglichkeiten vorbeugen.

Und hypoallergene Monoprotein-Futter enthalten zwar mit etwas Glück tatsächlich nur ein trierisches, dafür aber viele pflanzliche Proteine.

Achte darauf, dass Du nicht auf Buzzwords herein fällst und tatsächlich bekommst, was Du erwartet hast.

Viele funktionelle Zutaten und Vitalstoffe werden offensiv beworben, sind aber nur in geringen Spuren enthalten und von zweifelhafter Bedeutung für die Ernährung des Hundes, z.B. Superfoods oder Kräuter.

Und auch der Trend zur vermenschlichter Ernährung wurde längst aufgegriffen. Schlemmermenü, Pasta oder Sauce… Was in unseren Ohren lecker klingt, ist deshalb für die hündische Ernährung nicht unbedingt nützlich.

#3 Nur eine offene Deklaration schafft Transparenz

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Getreide, Gemüse, Öle und Fette… All diese Begriffe verraten wenig darüber, was Dein Hund täglich zu essen bekommt.

In der Auflistung der Zutaten sollten einzelne Inhaltsstoffe und nicht nur Kategorien und Überbegriffe auftauchen. Wähle deshalb ein Futter mit einer offenen Deklaration.

Nur so kannst Du die Qualität der Zutaten bemessen. Und auch im Falle einer Unverträglichkeit oder Allergie weißt Du, was dein Hund gegessen hat und wo man bei der Diagnose ansetzen könnte.

Bei einer geschlossenen Deklaration nur nach Kategorie kann der Hersteller die Zutaten von Charge zu Charge verändern, ohne dass Du das überhaupt mitbekommst.

#4 Konsistenz und Fütterungsform

Es gibt viele verschiedene Fütterungsformen, Du musst Dich für eine entscheiden. Neben der Handhabung spielen auch Preis und die tägliche Portionsgröße eine Rolle.

Rohfütterung und selbst kochen sind die aufwendigsten Varianten, bieten dafür aber größtmögliche Kontrolle. Fertigbarf oder Trockenbarf bieten mittlerweile weniger komplizierte Alternativen.

Nassfutter oder Trockenfutter bieten beide Vor- und Nachteile, sind aber beide sehr unkompliziert in der Handhabung. Hier findet man insgesamt das größte Angebot an Fertigfuttern. Nassfutter ist bekömmlicher für den Hund, Trockenfutter ist bequemer und bietet oft das bessere Preis-Leistungsverhältnis.

Flockenfutter, halbfeuchte Hundefutter, kaltgepresste Hundefutter und andere Varianten machen nur einen kleinen Marktanteil aus, haben aber durchaus auch ihre eigenen Vor- und Nachteile.

#5 Achte auf gute Zutaten

Hier findest Du Details zu einzelnen Zutaten in der Zusammensetzung, über Proteinquellen im Hundefutter und über die analytischen Bestandteile.

Neben dem Nährwert spielen auch zunehmend ethische Fragen, Herkunft, Nachhaltigkeit und Frische der Zutaten eine Rolle.

Da die Herkunft der Zutaten nicht deklariert werden muss, bringt im Zweifelsfall nur eine Nachfrage beim Anbieter Klarheit (oder auch nicht).

  • Achte auf hochwertige ganze Zutaten, z.B. ganze Erbsen statt Erbsensprotein oder Vollkorn statt Weizenmehl. Auch die Herkunft der Zutaten spielt eine Rolle. Wenn Du die Wahl hast, dann bevorzuge lokale Ressourcen. Bio ist zwar nicht schonend für den Geldbeutel, aber gut für Hund und Umwelt.
  • Meide Nebenerzeugnisse wie Cellulose, Rübenschnitzel oder Getreidespelzen so gut es eben geht. Diese Zutaten liefern zwar auch Ballaststoffe und sind in Kleinstmengen nicht unbedingt immer nur schlecht. Aber: Man zahlt ja in der Regel genug, um bessere Zutaten erwarten zu dürfen.
  • Tierisches Protein aus Ei, Muskelfleisch und Innereien gilt als besser verdaulich und liefert mehr essentielle Aminosäuren als minderwertige Nebenerzeugnisse oder Pflanzenprotein.

    Getrocknete [Tierart]Fleischmehle wie Hühnerfleischmehl oder Lammfleischmehl sind nicht unbedingt schlechter als Frischfleisch, sie enthalten einfach nur kein Wasser mehr und liefern konzentriertes Eiweiß.

    Um auf den gleichen Eiweißgehalt zu kommen, kann das Futter also entweder sehr viel Frischfleisch oder weniger getrocknetes tierisches Protein oder eine Mischung aus beiden Komponenten in den ersten 3-5 Zutaten enthalten.

    Steht ein bißchen Frischfleisch an erster Stelle sollte aber zumindest eine weitere getrocknete Fleischzutat weit vorne in der Deklaration auftauchen, um den Fleischanteil im fertigen Produkt zu erhöhen.
  • Über Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse im Hundefutter kann man sich ohnehin vortrefflich streiten. Die Befürworter sehen Pflanzenstärke als ressourcenschonende Energiequelle, für die Kritiker ist zu viel Grünzeug im Hundefutter unnatürlich.

    Soja oder Getreide gelten im Vergleich zu tierischem Eiweiß als weniger bekömmlich und ausgewogen und sollten nicht die alleinige Proteinquelle darstellen. Allerdings zeigen vegane Hundefutter, dass es bei geschickter Rezeptur durchaus möglich ist.

    Hunde können Stärke verdauen, aber gutes Hundefutter muss ganz offensichtlich nicht hauptsächlich aus Pflanzen bestehen (Veggie-Futter mal ausgenommen), wie viele Hersteller mit ihren Rezepturen beweisen. Aber pass auf, viel Anbieter suggerieren mit Werbung und Verpackung einen hohen Fleischanteil, lassen einen aber in Wahrheit teuer für ein getreidelastiges Produkt bezahlen.

    Achte auf die Hauptzutaten. Wenn in den ersten 5-10 Posten einer Zusammensetzung überwiegend Mais, Soja, Weizen, Reis, Gerste, Kartoffeln, Erbsen, etc. vorkommen, muss das Hundefutter zwar trotzdem nicht akut schlecht für den Hund sein. Aber es gibt halt bessere Alternativen.

    Getreideanteile in verschiedene Posten aufzuteilen (Mais + Maismehl + Maisflocken) ist zudem ein beliebter Trick, um kleine Portionen von schwererem Frischfleisch an die erste Stelle der Zusammensetzung zu bugsieren.

#6 Achte auf Zusatzstoffe

Nicht alles, was im Hundefutter landet, dient der Ernährung des Hundes.

Minderwertige Hundefutter enthalten Zusatzstoffe, die hauptsächlich der Textur, Farbe oder Geschmack des Hundefutters dienen sollen. Mal abgesehen von Konservierungsmitteln und weiteren „technologischen Zusatzstoffen“.

Finger weg von bunt gefärbten Futterbrocken, Süßungsmitteln und künstlichen Aromen!

Auch ein langes Register an „ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen“ kann auf minderwertige Zutaten oder einen invasiven Herstellungsprozess hindeuten. Sonst müsste man ja nicht nachträglich alle Vitamine und Mineralstoffe gesondert als Pulver beifügen, oder?

Und nicht mal das Versprechen „ohne Zusatz von künstlichen Zusatzstoffen“ bedeutet zweifelsfrei, dass tatsächlich keine Zusatzstoffe enthalten sind.

Solche Wortklaubereien können einfach bedeuten, dass naturidentisch hergestellte Zusatzstoffe eingesetzt wurden. Oder die Zusatzstoffe tauchen in der Zusammensetzung auf und sind dann per Definiton Zutat und nicht mehr Zusatzstoff.

#7 Achte auf die Futtermarke

Ich empfehle Dir Dich einmal nach Deiner Wunschmarke zu erkundigen und Dich im Sortiment umzusehen.

Viele Futtermarken gehören zu Großkonzernen wie der MARS Petcare Deutschland GmbH oder NESTLÉ PURINA PETCARE Deutschland GmbH. Manche Halter bevorzugen hingegen kleine Labels.

Neben dem Image verschiedener Marken sollte man auch die Verfügbarkeit bedenken. Denn manche Spezialfutter bekommt man nur im sortierten Einzelhandel oder Online.

Dir steht übrigens jederzeit frei den auf der Verpackung eines Hundefutters angegebenen Ansprechpartner zu kontaktieren und mehr Informationen zu einzelnen Hundefuttern zu erfragen.

Eine vertrauenswürdige Firma wird kein Problem damit haben ihren Kunden Rede und Antwort zu stehen!

Bedenke dabei auch: Einige Anbieter produzieren ihre Futtersorten nicht selbst, sondern kaufen Rezeptur und Produktion von einem externen Dienstleister ein und vermarkten das Futter nur. Das betrifft kleine Labels genau so wie viele der Eigenmarken diverser Supermarktketten.

Auf eigene Faust den Spuren der „Herstellernr.“ auf der Verpackung zu folgen, kann schnell mühsam werden. Auch hier ist der deutlich schnellere Weg eine kurze Frage an den Anbieter.

#8 Last but not least: Wie findet Dein Hund das Futter?

Hundefutter sind alle hinreichend schmackhaft und kaum ein Beagle oder Labrador verschmäht jemals einen vollen Napf. Andere Hunde sind da wählerischer und bevorzugen abwechslungsreiche Mahlzeiten oder eine bestimmte Futtermarke.

Neben Schmackhaftigkeit und Akzeptanz spielt aber auch die Verdaulichkeit eine Rolle.

Juckreiz, stumpfes Fell, strenger Eigengeruch des Hundes, Schuppen, Verdauungsprobleme, große Häufchen oder Sodbrennen können darauf hindeuten, dass ihr noch nicht das richtige Futter gefunden habt.

Bitte handle mit gesundem Menschenverstand immer im Sinne Deines Tieres: Ein kranker Hund gehört zum Tierarzt! Du findest hier lediglich allgemeine Informationen über Beschwerden und Symptome. Du findest hier weder Ersatz für eine individuelle tierärztliche Beratung noch Therapieempfehlungen. Die hier präsentierten Produkte oder Aussagen sind nicht geeignet klinische Krankheitsbilder vorzubeugen, zu diagnostizieren oder zu behandeln.

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