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Wie viele von Euch freue ich mich jedes Jahr auf die Bärlauch-Saison. Denn ob selbst gepflückt oder gekauft, als Pesto oder Brotaufstrich: Das grüne Wildgemüse schmeckt einfach herrlich. Aber wie schaut’s aus? Dürfen Hunde Bärlauch fressen?
- Nur in Maßen. Bärlauch ist für Hunde in kleinen Mengen genießbar und gilt mitunter sogar als gesunde Zutat im Napf. Allerdings sollten Hunde nicht zu viel von diesem schmackhaften Wildkraut bekommen. Denn Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen und enthält daher für den Hund giftige Schwefelverbindungen, die evtl. in hohen Dosierungen zu Blutarmut führen können.

Inhaltsstoffe des Bärlauch
Der Bärlauch (Allium ursinum) zählt botanisch zu den Lauchgewächsen und ist daher eng verwandt mit Knoblauch, Schnittlauch, Porree oder Zwiebeln.
Gemeinsam mit diesen Speisepflanzen hat der Bärlauch zum einen den charakteristischen würzigen Geschmack, der ihm auch den Namen Waldknoblauch eingebracht hat.
Denn Bärlauch enthält wie der Knoblauch u.a. die schwefelhaltige Aminosäure Alliin[1]. Aus dieser entstehen über Umwege weitere Schwefelverbindungen, die für den charakteristischen Knobi-Geruch beider Pflanzen verantwortlich sind.
Neben dem offensichtlichen Wert als leckeres Lebensmittel sollen die Inhaltsstoffe des Bärlauch aber auch viele verschiedene gesunde Wirkungen auf den Körper haben.
So werden dem Bärlauch mitunter antioxidative, antimikrobielle, verdauungs- und kreislauffördernde Eigenschaften zugesprochen [1,2,7].
Auch beim Hund werden den Knoblauchgewächsen und dem Bärlauch allerhand Wirkungen angedichtet, die jedoch nie offiziell bestätigt wurden.
So sollen diverse Zubereitungen mit Knoblauchgeruch gegen Parasiten wie Würmer, Zecken oder Flöhe helfen.
Und das klingt einfach wieder einfach viel zu schön, um wirklich wahr zu sein, oder?

Ist Bärlauch giftig für Hunde?
Wie oben bereits erwähnt, bleibt ein Haken:
Die Schwefelverbindungen im Bärlauch können bei Hunden ab einer bestimmten Dosis scheinbar zu einer hämolytische Anämie führen, also einem beschleunigten Absterben von roten Blutkörperchen[3].
Eine zu große Dosis an Lauchgewächsen würde also zu Blutarmut mit ernsten Folgen führen.
Allerdings müsstest Du für einen negativen Effekt wohl ziemlich viel Bärlauch verfüttern [7].
In einer Studie aus dem Jahr 2000 kamen die Autoren zu dem Schluss, dass ein Hund 15-30 g Zwiebeln pro kg Körpergewicht aufnehmen müsste, bevor sich ernstere Folgen bemerkbar machen [3,4]. Zudem scheinen manche Hunde empfindlicher zu reagieren als andere [6].
Und da sich so eine vage Angabe schwer auf den Bärlauch und seine individuelle Zusammensetzung umrechnen lässt und Knoblauch allgemein als weniger problematisch als Zwiebel gilt, ist eine allgemeingültige Empfehlung schwierig.
Hier also nur eine vorsichtige Warnung, dass Hunde im Zweifelsfall vermutlich besser wenig bis gar keinen Bärlauch essen sollten.
Wer seinem Hund dennoch gern mal Bärlauch geben möchte, sollte das also besser in kleinen Mengen und nur einmalig oder kurweise tun. Denn bei regelmäßiger Fütterung könnten sich negative Effekte mit der Zeit unbemerkt aufaddieren.
Wenn Du Deinem Hund also schon Knoblauch gibst (vermutlich in einem verzweifelten Versuch lästige Plagegeister im Zaum zu halten, stimmt’s?), solltest Du diesen nicht gemeinsam mit Bärlauch verabreichen.
Ab und an in der Bärlauch-Saison ein frisches Blättchen fein gehackt als Topping über dem Futter oder andere kleine Beigaben sollten allerdings unproblematisch sein.
Im Zweifelsfall gilt hier natürlich: Wer sich nicht sicher ist, fragt am besten seinen Tierarzt!
Bärlauch für Hunde sammeln
Bärlauch wächst im Frühjahr als dichter Teppich in Laubwäldern und entlang schattiger Gebüsche auf humusreichen, feuchten Böden [1].
Wenn Du frischen Bärlauch für den Eigenbedarf sammeln möchtest, dann musst Du vorher in Erfahrung bringen, ob Bärlauch in Deiner Region überhaupt gesammelt werden darf!
Denn in manchen Regionen Norddeutschlands ist der Bärlauch so selten, dass er auf der Roten Liste steht.

Und Du solltest in der Lage sein echten Bärlauch sicher bestimmen zu erkennen.
Denn es besteht eine gewisse Verwechslungsgefahr mit dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen, die beide giftig sind.
Es gilt also besondere Vorsicht, wenn Du die leckeren jungen Blätter des Bärlauch frisch pflücken möchtest, bevor Du ihn an seinem charakteristischen Blütenstand erkennen könntest.
Eine einfache Alternative: Im Frühjahr bekommst Du Bio-Bärlauch in fast jedem Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt Deiner Wahl.
Links
[1] Bärlauch bei Wikipedia, abgerufen 03/2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Bärlauch
[2] Stanisavljević N, Soković Bajić S, Jovanović Ž, et al. Antioxidant and Antiproliferative Activity of Allium ursinum and Their Associated Microbiota During Simulated in vitro Digestion in the Presence of Food Matrix. Front Microbiol. 2020;11:601616. Published 2020 Dec 1. doi:10.3389/fmicb.2020.601616
[3] Lee KW, Yamato O, Tajima M, Kuraoka M, Omae S, Maede Y. Hematologic changes associated with the appearance of eccentrocytes after intragastric administration of garlic extract to dogs. Am J Vet Res. 2000 Nov;61(11):1446-50. doi: https://doi.org/10.2460/ajvr.2000.61.1446; PMID: 11108195.
[4] Kovalkovičová N, Sutiaková I, Pistl J, Sutiak V. Some food toxic for pets. Interdiscip Toxicol. 2009;2(3):169-176. doi: https://dx.doi.org/10.2478%2Fv10102-009-0012-4
[5] Cope RB. Allium species poisoning in dogs and cats. Vet Med. 2005:562–566.; https://dungenessranchpetresort.com/images/vetm0805_562_566.pdf (PDF)
[6] Yamato O, Hayashi M, Yamasaki M, Maede Y. Induction of onion-induced haemolytic anaemia in dogs with sodium n-propylthiosulphate. Vet Rec. 1998 Feb 28;142(9):216-9. doi: https://doi.org/10.1136/vr.142.9.216; PMID: 9533293.
[7] Swanie Simon: Bärlauch; https://www.drei-hunde-nacht.de/heilkraeuter/kraeuterportraits/baerlauch/